Kurzgeschichte
MONOPOLY

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"MONOPOLY"
Veröffentlicht am 23. März 2012, 4 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Über den Autor:

Ich bin Hobbyautor aus Leidenschaft, das Schreiben kam mal wie ein Löwenzahnschirmchen zu mir ins Zimmer und in meine Welt geflogen, Ich hab es aufgefangen und seitdem lässt es mich nicht mehr los. :-) Eigentlich war und bin ich gar kein so großer Leser aber am Schreiben bin ich irgendwie hängen geblieben. Macht mir einfach Spaß; besonders wenn die Geschichte Erfolg hat und anderen Freude bereitet und somit gefällt. :-) Ansonsten gibt`s noch ...
MONOPOLY

MONOPOLY

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Es begab sich zur Zeit der Erfindung des Brettspiels, in einer der Straßen; als der Besitzer der Turmstraße sich zur Parkstraße aufmachte. Er ging direkt über Los um Zeit zu sparen, passierte die Schlossallee und war schon fast angekommen als ihn ein silberner Sportwagen streifte der eben in der Parkstraße ankam. Dumme Sache das, wäre er doch in der Badstraße umgekehrt aber nein er musste ja in die Nobelviertel des Spiels vorstoßen wo noch nie ein armer sein Haus gehabt, noch sonst was zu suchen, hatte. Ein Hotel einzurichten wäre sein großer Traum gewesen, nun lag er in der Klinik der Wiener Straße konnte zwar in der Nähe frei parken aber das war nur ein kleiner Trost angesichts der Lage in der er sich nun mehr vertikal als senkrecht befand.

Ereignislos, aber mit fälliger Einkommenssteuer, lag er so da und dachte über sein bisheriges Leben nach. Wo war er nicht schon überall gewesen und was hatte er zuletzt erlebt in den Runden seines im Uhrzeigersinn verlaufenden Lebens. Er war Postbeamter gewesen in einer kleinen Filiale in der Poststraße. Hatte es bis zum Schaffner des Westbahnhofs gebracht war in den Straßen von Basel, München und Berlin gewesen. Die Stätten berühmter Dichter und Geister wie Schiller, Lessing und Goethe hatte er aufgesucht; und dennoch war er nur ein Bewohner der Turmstraße geworden nachdem er die Wohnung in der Elisenstraße samt seiner Stelle im Postamt verlor. War es Pech? Oder nur Pech im Spiel am Rouletttisch? Diese Frage stellte er sich damals wie heute.

Nun lag er im Krankenhaus und keine neue Straße war in Sicht.

Diese würde er wohl erst wieder sehen wenn er in die Münchner Klinik verlegt würde. Ach, er haderte mit dem Schicksal. War es der Opernplatz, die Theater- und Museumsstraße und die dortige Suche nach Antworten gewesen. Womöglich ja, doch letztlich hatte er selbst entschieden in der Parkstraße sein Glück zu suchen. Genehmigt vom Bürgermeister im Rathaus nahe der Haupt- bzw. der gegenüberliegenden Bahnstraße lag sein bisheriger Arbeitsplatz. Nein, nicht das Elektrizitäts- oder gar das Wasserwerk, nein - wie gesagt, der Westbahnhof.

Dort hatten die Träumereien von Reichtum und Ansehen ihren Lauf genommen die ihn letztlich fast ins Gefängnis gebracht hatten. Keine Gemeinschaftkarte, kein Geburtstag oder auch nur ein Arztbesuch konnten ihn davon abhalten dort nur zu Besuch hinzugehen.

Er war straffällig geworden. Hatte sich mit dem Bügeleisen absichtlich verbrüht sowie einen Hund mit dem Schuh getreten um einige Kratzspuren und blessuren aufweisen zu können; dann hatte er einen Zylinder mit passendem Frack angezogen und sich letztlich vor ein Auto in der Parkstraße geworfen um einen Hotelbesitzer der angrenzenden Schlossallee zu erpressen. ,,Mit seinen vier Häusern hatte er genug“, so seine Überlegung.

Ein Fingerhut voll Glück?

 

Was sollte all das?

War er unglücklich als erfahrener Schaffner mit Aufsicht über vier Bahnhöfe?

Waren es die schlimmen Erinnerungen an seine Marinezeit die er auf einem Panzerkreuzer und später an einer Kanone verbracht hatte?

Er wusste es nicht. Die nächtlichen Ausflüge mit seinen Kameraden in die Kneipen der Hafenstraße waren doch schön gewesen. Seine Jugend hatte er größtenteils zu Pferd verbracht auf einer Weide seines Onkels, eines schnurbärtiger Monopolisten der in Wertpapieren der Stadt machte.

Der nächtliche Besuch damals, dort in der nahegelegen Seestraße war ja ebenfalls - gerade noch so - gut gegangen, dies wurde ihm eben in diesem Moment klar und er atmete erleichtert bei diesem Gedanken auf.

 

Kein Ereignis war umsonst eingetreten, so auch nicht dieser Besuch in dieser österreichischen Unfallklinik. Keine Zusatzsteuer für Auslandaufenthalt zu viel bezahlt. Er lebte noch.

Sein Besuch, hatte ihn verändert. Er betrachtete sein Leben nun aus einer ganz anderen Perspektive. Es war kein Spiel mehr bei dem man Hypotheken einlöste, Straßen kaufte und seinen Lohn in jeder Spielrunde bekam um ihn schnellst möglich zum Erwerb von noch mehr des Selben zu verprassen. Er war nun nicht mehr Teil dieses Spiels das man MONOPOLY nannte und die Würfel waren zu seinem Glück gefallen. Er hatte nicht verloren.

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© Simon Käßheimer

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Hörbuch

Über den Autor

Buhuuuh
Ich bin Hobbyautor aus Leidenschaft, das Schreiben kam mal wie ein Löwenzahnschirmchen zu mir ins Zimmer und in meine Welt geflogen, Ich hab es aufgefangen und seitdem lässt es mich nicht mehr los. :-)
Eigentlich war und bin ich gar kein so großer Leser aber am Schreiben bin ich irgendwie hängen geblieben. Macht mir einfach Spaß; besonders wenn die Geschichte Erfolg hat und anderen Freude bereitet und somit gefällt. :-)

Ansonsten gibt`s noch zu sagen über mich das ich einfach gerne kreativ bin und was versuch aus der mir gegebenen Lebenszeit zu machen. Sei es nun Kunst, Musik, Schreiben ( in vielfältiger Weise ) o.w.a.i.. Ich schau aber auch gern einfach mal `nen Film an oder hör bis zum abwinken Musik wenn ich nicht grad mit Freunden und Bekannten was mach oder unternehm.

Mehr noch über mich und meine Person - siehe: http://www.simonkaessheimer.de

Achso: ,,Meine Texte hier sind größtenteils unlektortiert eingestellt ( nicht quergelesen ) also bitte habt Nachsicht mit mir diesbezüglich!" Rechtschreibtips und konstruktive wohlwollende Kritik dieser Art aber immer erwünscht bis gewollt.

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