(Teil 7) Es ist geschehen! Engel erscheinen auf der Erde und verkünden das neue Zeitalter der Glückseligkeit. Laura misstraut den viel zu perfekten Versprechungen und versucht Nachforschungen zu betreiben. Nach und nach entdeckt sie die schrecklichen Pläne dieser übersinnlichen Wesen ...
Während die Familie Clark auf der Flucht war, wurde Bronschia von Johns Soldaten halb tot geprügelt. Die Ketten, die an ihm angebracht worden waren, sorgten dafür, dass er sich nicht zur Wehr setzen konnte und damit ausnahmslos jeden Schlag über sich ergehen lassen musste. Jetzt saß er wieder in seiner Zelle, welche sich direkt in der achten Dimension befand. Diese trostlose Gegend, welche beinahe nur aus dickem Nebel bestand, hatte er während seiner Abwesenheit kaum vermisst.
„Ich habe gute Neuigkeiten“, sprach John plötzlich, der aus dem Nebel heraustrat. „Die Erfüllung meiner Träume ist so nah wie noch niemals zuvor! Dank der eifrigen Arbeit meiner Soldaten wird es nur noch eine Frage der Zeit sein, bis die Familie Clark ausfindig gemacht worden ist!“
„Du verdammtes Dreckstück …!“, kreischte Bronschia aus Leibeskräften. Seine Wut war kaum mehr in Zaum zu halten. „Du schaffst es doch tatsächlich, meine Seele wieder mit purem Hass zu füllen ...“
„Du solltest mir dafür dankbar sein!“, fuhr John mit einem eiskalten Lächeln auf den Lippen fort. „Hass kann dir im Gegensatz zu Liebe nämlich Kraft geben! Natürlich ist es auch nicht zu leugnen, dass es dich innerlich ein wenig auffrisst … aber alles muss eben seine Vor- und Nachteile haben.“
„Ich glaube, dass du es niemals verstehen wirst …“, murmelte Bronschia, während er verzweifelt an die Gitter seiner Gefängniszelle griff. „Hass zerstört die Seele von Tag zu Tag immer mehr …“
„Das habe ich ja noch gar nicht gewusst“, meinte John ironisch. „Sonst noch irgendetwas, was ich noch nicht weiß?“
„Ja … da wäre noch etwas … Du wirst niemals mit deinen Plänen, oder wie du das auch nennen magst, durchkommen. Egal, wie sehr du dich auch anstrengst … Du hast einfach nicht das Zeug dazu!“
„Das glaube ich nicht“, sagte John mit verschränkten Armen. „Im Gegensatz zu dir habe ich es geschafft meine Seele vollständig abzustoßen. Das gibt mir die Möglichkeit, mich nur auf das wirklich Wesentliche zu konzentrieren. Du musst nämlich wissen … Die Seele gibt dir Gefühle und Emotionen. Und genau diese Dinge machen einen so verletzbar und vorhersehbar! Sie verursachen regelrecht einen sowas von dermaßen innerlichen Schmerz, der dir manchmal den Verstand rauben könnte! Die menschliche Rasse, zum Beispiel, ist besonders anfällig und sie wäre schon etliche Schritte in ihrer eigenen Entwicklung weiter, wenn sie sich nicht ständig abhängig von der Seele machen würde! Genau deswegen ist es unsere Aufgabe, solch einer inkompetenten Spezies den Garaus zu machen! Sie vergeudet nur wertvollen Platz im Universum und das kann ich nicht hinnehmen!“
„Ich muss dich leider wieder enttäuschen … Dein verzweifelter Versuch Eindruck zu schinden, zieht bei mir nicht im Geringsten! Da musst du dir schon einen anderen Deppen suchen, dem du dein dummes Gerede aufzwingen kannst!“
„Nur mal so zur Info, du kleines Stückchen Elend: Ich habe bereits mehr als genug Anhänger gefunden! Sie stehen alle zu jeder Zeit hinter mir! Und jetzt frage ich dich mal: Wer steht eigentlich hinter dir?“
„Gott!“, murmelte Bronschia etwas zögerlich, während sich sein Zustand rapide verschlechterte.
„Das musste ja jetzt kommen! … Mehr Kreativität hätte ich dir schon zugetraut, mein Freund!“
„Er ist es aber, der mir die Kraft gibt, durchzuhalten ...“
„Ist das schnuckelig!“, kicherte John wie ein kleines Vorschulkind. „Du vertraust also einer Kraft, die dir noch nie besondere Beachtung geschenkt hat? So etwas nenne ich einfach nur erbärmlich!“
„Du kannst es nennen, wie du willst … Ich vertraue so oder so weiterhin auf seinen Segen …“
„Ja, das wirst du sicherlich. Daran werde ich dich auch nicht hindern können … aber dafür kann ich bestimmten Personen den Horrortrip ihres Lebens verabreichen!“
„Dazu musst du erstmal diese BESTIMMTEN PERSONEN finden!“
„Oh, keine Sorge: Meine Leute geben sich die größte Mühe diese Pestbeulen ausfindig zu machen!“
„Ja, bla, bla, bla! Ich halte es langsam wirklich nicht mehr aus …! Warum tötest du mich nicht einfach sofort? Der Tod ist im Gegensatz zu deinem Gequatsche ein wahrer Segen!“
„Weil ich meinen Spaß haben will!“, antwortete John, der immer noch vor den Gittern stand. „Du hast es schließlich geschafft, mich für einige Zeit zur Weißglut zu treiben – und das kriegt heutzutage wirklich niemand mehr hin.“
„Hör doch endlich auf, dich so vollkommen und perfekt zu präsentieren! Du wirst es nämlich niemals sein!“, meinte Bronschia kichernd – trotz der unbeschreiblichen Schmerzen.
„Dein Durchhaltevermögen ist wirklich beachtlich“, gab John zu. „Du hättest ein wirklich guter Soldat werden können!“
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Immer noch zitternd wie Espenlaub stiegen Laura und Jerold inzwischen aus dem Auto. Sie alle waren am Ziel ihrer Flucht letztendlich angekommen. Jedem war die Müdigkeit zweifelsohne anzusehen. Sarah war bereits im Auto eingeschlafen.
„Hier sind wir erstmal sicher ...“, glaubte Laura zu wissen, als sie das Haus ihrer besten Freundin Miranda betrachtete. „Es gibt momentan keinen besseren Ort.“
„So hundertprozentig davon überzeugt hörst du dich aber nicht an, Schatz“, fiel Jerold auf. „Muss ich mir Sorgen machen oder ist das nur wieder eine deiner Phasen?“
„Ich weiß es selbst noch nicht genau …“, sagte Laura. „Wahrscheinlich bin ich nur etwas aufgeregt, da ich meine Freundin schon lange nicht mehr gesehen habe. Wird bestimmt daran liegen ...“
„Und wann wollen wir Sarah eigentlich die Wahrheit sagen?“, wollte Jerold wissen.
„Ãœber die Engel meinst du? Das kann erstmal warten … Ich will sie damit nicht unnötig belasten ...“
„Sie muss es aber erfahren. Wir haben uns gegenseitig versprochen, immer offen und ehrlich zu unserer Tocher zu sein.“
„Ich will aber nicht, dass sie sich jetzt damit beschäftigt! Das belastet sie doch nur ...“
„Es gibt im Leben nun mal nicht nur Dinge, über die man sich erfreuen kann! Das musst du ihr endlich mal klarmachen!“
„Ja, aber der Zeitpunkt muss auch passen!“, murmelte Laura etwas angenervt, während ihr nachdenklicher Blick zu ihrer Tochter schwankte, die immer noch genussvoll im Auto schlief. „Und hätten wir diesen Bronschia nicht getroffen, wären wir jetzt auch nicht in dieser unangenehmen Situation ...“
„Gib ihm bitte nicht die Schuld … Dir ist doch sicherlich bewusst“, meinte Jerold, „dass er es nur gut mit uns gemeint hat, oder? … Und dir ist hoffentlich ebenso bewusst, dass wir ihm irgendwie helfen müssen!“
„Ja, natürlich ist mir das bewusst. Aber wie sollen wir das anstellen? Er ist von Johns Soldaten in den Himmel verschleppt worden …“
„Wir werden schon irgendwie einen Weg finden ... Das sind wir ihm schließlich auch schuldig! Er war es schließlich, der uns alles über die finsteren Machenschaften der Engel erzählt hat …!“
„Ja, er war es, der mein Bauchgefühl bestätigt hat … Ich habe es auf irgendeine Art und Weise schon immer gewusst, dass sie etwas mit uns vorhaben ...“, sagte Laura in Gedanken vertieft. „Als ich diesen John bereits zum ersten Mal am Himmel sah, wurde mir klar, dass das keineswegs ein Freund war, der es gut mit uns meint …“
„Und ich habe deinem unguten Bauchgefühl keinerlei Beachtung geschenkt … Dafür möchte ich mich noch einmal entschuldigen, Schatz ...“
„Du entschuldigst dich bei mir mal? Träume ich gerade?“, lachte Laura.
„Nein, tust du nicht. Er hat sich gerade wirklich entschuldigt“, rief eine ironische Stimme soeben dem Ehepaar zu. „Ich sehe, bei euch hat sich nichts geändert.“
Laura und Jerold drehten sich zeitgleich um und erblickten Miranda mit einem großen Lächeln im Gesicht.
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Zur gleichen Zeit hatte sich John wieder in den Himmel über Los Angeles begeben und wartete ungeduldig auf Berichterstattungen. Stunden und Stunden vergingen – und es kam einfach nichts. „Es darf nicht aus dem Ruder geraten“, sagte er zornig zu sich selbst. „Sonst vergesse ich mich noch …!“
„Mach dir nicht wieder unnötig Sorgen, mein König“, sprach Astianu, der gerade aus einer Wolke hervortrat. „Die Suche nach Bronschia hat auch seine Zeit gebraucht.“
„Ja, aber irgendwann reißt mir trotzdem der Geduldsfaden! Die Manipulation der Menschen sollte auch viel schneller über die Bühne gehen! Sie haben immer noch viel zu viel Energie in sich!“
„Wir haben ihre Kraft unterschätzt … aber das wird unser Vorhaben in keiner Weise irgendwie beeinflussen!“
„Man kann trotzdem nie vorsichtig genug zu sein! Zuerst verurteilen wir Bronschia zum Tode“, verkündete John lächelnd, „und dann widmen wir uns ganz genüsslich Plan B!“
„Plan B, Chef? Ist das wirklich schon nötig?“
„Ja, ist es! Wenn wir auf ihn zurückgreifen, sind wir auf der sicheren Seite und der Abgang der verfluchten Menschen kann endlich beginnen!“
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Fortsetzung folgt
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