Beschreibung
heute mal die Geschichte aus der Sicht einer Katze......
Es war ein kühler Tag im Oktober 1994, ich saß auf einer großen blauen Dose. Langsam ging die Sonne unter, der Wind wurde stärker, ich fror und ich hatte Hunger.
Mamaaaaaaaaaaaaa.......
Meine Mutter war nicht da, was sollte ich tun ?
Als ich das große Loch in der Dose sah, versuchte ich dort hinein zu kommen. Ratsch, unten war ich und nun ? In dieser Dose stank es entsetzlich nach altem Papier und nirgendwo gab es etwas Eßbares. Ich versuchte wieder hinaus zukommen aber die Wände waren so glatt, daß ich immer wieder abrutschte und nach unten fiel. Vor Angst und Kälte zitterte ich am ganzen Körper und legte mich in eine Ecke. Ich weis nicht wie lange ich so lag, als eine Tüte mit Zeitungen an mir vorbei hereinfiel......Das war vielleicht meine Chance, ich schrie aus Leibeskräften....
..Miiiiiiauuuuuuuuuuuuuuuuuu......Mieeeauuuuuuuu..
Da kam eine Hand in das Loch, tastete herum und eine Stimme rief...vielleicht mich...?
Die Stimme, die Hand, ich faßte all meinen Mut zusammen, schlich mich an und schnupperte ganz vorsichtig. Mit dem Mut der Verzweiflung krabbelte ich auf die Hand und ließ mich hoch heben und aus der Dose nehmen.....
Da saß ich nun, hoch in der Luft in der Hand eines Menschen, der mit weicher Stimme auf mich einredete, mich streichelte und ich merkte wie langsam meine Angst der Neugierde wich. Ich kuschelte mich an die weiche Jacke, kroch dann hinein und jetzt war es auch nicht mehr kalt.
Diesen kuscheligen Platz wollte ich auch so schnell nicht mehr hergeben und verhielt mich ganz ruhig. Auch als der Mensch mit mir in eine eckige Blechkiste stieg, die dann ein lautes Geräusch von sich gab und sich langsam bewegte. Immer schneller rollten wir, dann gab es einen Ruck und die Kiste stand wieder still.......
Vorsichtig lugte ich aus der Jacke und brrrr-bibber, hier war es wieder kalt. Ich entdeckte die Jackentasche und kroch schnell hinein.
Wir gingen in ein Haus, eine Treppe hinauf, eine Tür öffnete sich und ich konnte einige Stimmen hören. Plötzlich waren da viele Hände, die mich herumreichten und dabei streichelten, als jemand mit einer kleinen Sandkiste kam. Ich wurde hineingesetzt, merkte erst jetzt, daß ich mal ganz nötig mußte und erledigte mein Geschäft. So richtig erleichtert bekam ich ein Schälchen Futter und Wasser hingestellt und putzte auch alles ratzfatz leer. Jetzt noch ein wenig Fellpflege und dann auf ins Abenteuer.......
Zuerst begegnete mir in dieser Wohnung eine große schwarze Katze. Sie war ganz ruhig und wollte nur an mir riechen, was ich natürlich nicht zulassen konnte...Ich stellte mein Fell hoch, und mein Schwänzchen verdoppelte seine Größe, ich fauchte sie an......... Unbeeindruckt drehte sich die Katze herum
und ging........
Hatte sie keine Erfahrung mit Katzenkindern ?
- ok...die erste Runde ging an mich....... -
Jetzt wurde ich wieder vorsichtig auf den Arm genommen und wir gingen aus der Tür, die gleiche Treppe wie eben wieder hinunter und in eine andere Tür. Hier sollte eine riesige Überraschung auf mich warten........
Als wir die Wohnung betraten, ließ mich mein Mensch wieder hinunter und da stand - ER - bewegungslos und gigantisch, wie ein Fels in der Brandung, pechschwarz und riesengroß......
Vor Schreck mußte ich mich erst mal setzen...ich fauchte, stellte mein Fell wieder hoch, mein Schwänzchen wurde dick, legte die Ohren an und sah ihn mit großen Augen an.......
......keine Reaktion ......
Sein Kopf war geneigt und so hingen seine langen Ohren in meiner Reichweite......ich dachte mir, Angriff ist die beste Verteidigung und schlug ihm erstmal eine gerade Rechte, dann eine Linke, sprang aber gleichzeitig zur Seite .....
Da bewegte er sich, machte einen langsamen Schritt nach vorne .... leckte mir mit seiner riesigen Zunge durch mein Gesicht und legte sich vor mir auf den Boden. Für mich war das eine neue Situation, die ich noch nicht verstand.
Ich mußte überlegen und das konnte ich am besten, in dem ich ein paar Schritte ging. Ich umkreiste ihn einige male. Er war nicht böse, blieb liegen, nur sein Kopf folgte meinen Schritten. An seiner Schnauze angekommen legte ich mich kess vor seine Nase und er hob den Kopf, legte ihn vorsichtig auf meine Hüften.
Da wußte ich, wir sind Freunde....lebenslänglich....
An diesem Tag hatte ich schon soviel Schönes erlebt, doch war das noch nicht alles, denn nun sollte ich auch noch mein neues Herrchen kennen lernen.
Die Tür ging wieder auf...das mußte er sein. Er nahm mich hoch, legte seine Kappe auf den Tisch und sprach mit mir.....das war meine Stunde, ich hüpfte vom Arm in die Kappe, drehte dort einige Runden und legte mich hin,sah ihn mit großen Augen an.... Mauuu....so dieses Plätzchen gehört jetzt mir.. das war der Schlüssel zum Himmel auf Erden.... und mir wurde gerade aufgeschlossen.
Ich bekam den Namen.....Bärbel...., hatte jetzt ein schönes Zuhause mit einem besten Freund....Katzenherz, was willst du mehr...ich war einfach nur überglücklich.
Bobby und Bärbel, ein Leben voller Abenteuer begann....