Kapitel 22
Wir gingen gleich hoch und setzten uns auf das Bett.
„Wenn wir weiter zusammen sein wollen, dann muss sich etwas ändern.“
„Ja ich weiß, es tut mir auch Leid. Du musst mir glauben, es war nur einmal.“
„Warum hast du mir nichts gesagt?“
„Ich konnte nicht, ich hatte zu große Angst das du Schluss machst. Es tut mir wirklich Leid.“
„Weißt du warum ich mit dir nicht geschlafen habe? Es ist weil ich nicht wollte das du mich verarschst, aber anscheinend habe ich dich zu lange warten gelassen.“ ich machte eine kurze Pause und redete danach weiter:
„Immer wenn wir Sex hatten, stritten wir uns danach oder du warst bei einer anderen. Aber anscheinend ist beides sinnlos. Liebst du mich überhaupt?“
„Klar Liebe ich dich. Du bist alles für mich. Ich hoffe du glaubst mir?“
„Natürlich.“
Er schaute mich musternd an.
„Was ist denn?“, fragte ich ihn.
„Irgendetwas ist das spüre ich. Du hättest mir doch sonst nie so schnell verziehen.“
„Nein, alles okay.“
„Lüge mich nicht an. Bitte sag es mir.“
„Du darfst aber nicht wütend werden“
„Okay?!“
Ich schaute auf meine Hände, die ich in meinem Schoss knetete. Ich war total nervös, ich hoffte er rastete nicht aus.
„Gut, aber sei nicht sauer auf ihn.“
„Auf wen?“, er überlegte kurz, dann wusste er anscheinend wen ich meinte „Nathan“, stieß er zwischen die Zähne hervor. Er ballte seine Hände zu Fäusten zusammen. Er sprang auf und rannte ihm Zimmer hin und her.
„Ja, ich war gestern so wütend auf dich. Andauernd haben dich Frauen angerufen.“
„Aber warum gerade er? Konntest du dir keinen anderen aussuchen?“
„Warum gerade die Weiber? Warum nicht ich?“, schrie ich ihn an.
„Du wolltest doch nie.“
„Ach und das ist gleich ein Grund sich jemand anderen zu suchen? Na das werde ich mir merken. Wenn ich also keine Lust habe, gehst du los und suchst dir gleich eine andere ja?“
„Nein, so habe ich das nicht gemeint. Aber wir hatten solange keinen Sex gehabt.“
„Na und ich hatte genauso lange keinen Sex gehabt und hab ich mich nach dem erst besten umgeschaut der Lust hatte?“
„Du hast mich doch auch betrogen!“
„Ja klar, aber das war erst gestern und nicht schon seit zwei Wochen oder wann du mich betrogen hast!“
„Ja es war vor zwei Wochen. Ich habe lange genug auf dich gewartet und dir war es egal. Nie hast du mich an dich ran gelassen.“
„Verschwinde aus meinem Zimmer. Ich wünsche dir viel Spaß, du kannst deine Frauen anrufen und Bescheid sagen das du wieder Single bist.“
„Ashley, ich will dich aber nicht verlassen. Ich liebe dich doch.“
„Das hättest du dir überlegen sollen, bevor du mich jetzt wegen Nathan so angebrüllt hast. Verschwinde.“
„Nein, ich werde jetzt nicht gehen, wir wollten darüber reden und jetzt machst du Schluss?“
„Ja, wegen deinen ganzen Frauen.“
„Du hast mich doch genauso betrogen.“
„Ja aber bei dir war es doch schön öfter oder nicht?“
„Aber das ist doch Vergangenheit oder nicht?“
„Nein ist es nicht. Denn du machst es immer wieder, ich weiß ja nicht mal ob du dich überhaupt ändern kannst“
„Ich will mich ändern, für dich. Ich werde mir morgen ein neue Karte für das Handy holen und dann lassen wir alles hinter uns.“
„Ach so du willst dich ändern für mich? Ich glaube dir das gerade nicht. Warum hast du so abgenommen und soviel Sport gemacht. Das war nicht für mich sondern für die anderen Frauen, habe ich Recht?“
„Nein, jetzt hör auf so einen verdammten scheiß zu reden“, brüllte er mich an.
Mir standen die Tränen in den Augen, ich wollte mit ihm nicht Schluss machen.
„Kannst du mir das mit Nathan verzeihen?“
Er überlegte ziemlich lange und schaute mir die ganze Zeit in die Augen.
„Würdest du es wieder mit ihm tun?“
„Nein, das war nur einmalig, aber ich hoffe doch du betrügst mich auch nie wieder.“
„Nein, das mach ich nie wieder.“
„Gut ich glaube dir“
Er kam näher zu mir und zog mich zu sich heran. Dann gab er mir einen vorsichtigen Kuss. Ich hoffte das ich ihm jetzt vertrauen konnte, denn wenn er wieder fremd gehen würde, könnte ich ihm das nicht verzeihen. Er soll nur mir gehören und keiner anderen, aber ihm das auszutreiben würde sicherlich schwer werden.
Wir gingen runter zu den anderen und redeten eine Weile miteinander. Abends fiel ich erschöpft ins Bett, denn ich war müde. Ich schlief sofort ein und wachte am nächsten Tag erst spät auf. Baldric schlief auch noch neben mir. Ich drehte mich zu ihm herum, und kuschelte mich an ihn.
Er küsste mich auf die Stirn: „Na bist du auch schon wach?“
„Ja gerade eben und du?“
„Ach ich bin schon eine Weile wach“
„Ich werde duschen gehen, wollen wir dann unten frühstücken?“ Ich liebte es immer noch wie ein normaler Mensch zu Essen. Nur sehr scharf würzen konnte ich nicht mehr, sonst hatte ich das Gefühl meine Kehle würde brennen.
„Können wir machen“
Ich stand auf und holte mir ein Handtuch aus dem Schrank. Dann verschwand ich im Bad und duschte ausgiebig. Ich legte ein wenig Make-up auf und föhnte meine Haare.
Dann ging ich zu meinem Kleiderschrank und holte eine enge Jeans und ein schulterfreies Shirt raus.
Baldric umarmte mich von hinten und ich spürte seinen Atem in meinem Nacken.
„Du siehst wunderschön aus.“
Ich drehte mich zu ihm herum und küsste ihn. „Danke“
„Ich geh nachher eine neue Karte für mein Handy holen, dann haben die ganzen Anrufe ein Ende.“
„Wirklich?“
Er nickte und lächelte mich vorsichtig an. Ich schlang meine Arme um seinen Hals und küsste ihn stürmisch.
„Komm wir gehen Essen, denn ich habe Hunger.“ Ich lächelte ihn an und nahm seine Hand.
Wir frühstückten unten alle zusammen. Selena, Luca und ich aßen richtiges Essen, aber die anderen tranken nur Blut.
Dann verabschiedete sich Baldric von mir und ging.
„Kate?“, fragte Faye.
Sie nickten sich beide zu und gingen die Treppe herauf.
Ich schaute zu Jonas, doch er schüttelte nur den Kopf.
„Weißt du denn was mit den beiden los ist?“, fragte ich ihn.
„Na ja Kate ist ziemlich aufgeregt wegen der Hochzeit in zwei Tagen. Aber ich frage mich gerade warum sie dich nicht mitnehmen“
Selena schaute mich fragend an, auch ich fragte mich warum sie mich plötzlich ignorierten.
„Ich geh sie einfach fragen“, ich stand auf und ging die Treppe hoch.
Nathan kam an mir vorbei und lächelte mich an.
„Alles okay?“
„Ja, ich muss nur etwas klären.“
Ich lief an ihm vorbei, zu dem Zimmer von Kate und klopfte. Doch es öffnete niemand, also ging ich zu dem Zimmer von Faye. Ich klopfte auch hier wieder an und Faye öffnete mir.
„Hey, Ashley. Na bei dir alles okay?“
„Ja. Aber ich wollte mal fragen, warum ihr alles alleine macht? Ihr habt mich den einen Tag nicht mitgenommen und heute habt ihr auch wieder so heimlich getan.“
„Das hat nichts mit dir zu tun, glaub mir das.“
„Ja klar.“ Ich drehte mich um und ging. Ich sollte ihr glauben, am Anfang war ich mit den beiden befreundet und jetzt ignorierten sie mich.
Ich wollte gerade in mein Zimmer gehen, da fing mich vorher Nathan ab.
„Wollen wir was unternehmen?“
„Was möchtest du denn machen?“
„Weiß nicht ein bisschen durch die Stadt bummeln?“
„Ja okay.“ Ich ging widerwillig mit, denn eigentlich wollte ich nur noch allein sein.
Als wir so durch die Stadt liefen, erinnerte ich mich an den Abend zurück mit Nathan. Jede Einzelheit kam wieder hoch.
„An was denkst du Ashley?“
Erschreckt schaute ich auf, er holte mich zum Glück aus den Erinnerungen.
„Ach an nichts.“
„Na klar irgendetwas ist doch. Komm wir holen uns einen Kaffee und setzten uns in den Park.“
„Können wir uns nicht woanders hinsetzten, als in den Park. Das erinnert mich immer an Caspar.“
„Gut dann suchen wir uns eine andere Stelle“, er lächelte mich an.
Wir holten uns einen Kaffee und setzten uns in der Nähe vom Park auf eine Wiese.
„So jetzt erzähl, irgendwas ist doch. Das sieht dir doch jeder an.“
„Ich frag mich nur warum, Kate und Faye nichts mit mit unternehmen.“
Er griff nach meiner Hand und schaute mich an.
„Es ist nichts gegen dich, sie haben mich in ihren Plan eingeweiht, aber ich darf dir nichts erzählen. Ich hoffe du fühlst dich ein wenig besser.“
„Gut wenn du das sagst.“ Trotzdem hing ich den Gedanken von der Nacht noch nach. Ob das bei Baldric auch so war, wenn er mit einer anderen Frau geschlafen hatte? Dachte er danach auch immer nur daran?
„An was denkst du noch?“
Ich schaute ihn an und hoffte das er es dann wusste.
„Denkst du an die Nacht?“
Ich nickte nur und schaute auf meinen heißen Kaffee.
„Was genau beschäftigt dich?“
„Ich erinnere mich immer daran. Ich komme mir vor als würde ich Baldric immer wieder betrügen.“
„Das tust du nicht. Es sind einfach nur Erinnerungen mehr nicht. Mach dich doch nicht selbst kaputt.“
„Geht es dir denn auch so? Denkst du auch ab und zu daran?“
Ich sah ihm an, das ich ihn mit der Frage überrascht hatte.
„Ganz ehrlich, ab und zu denk ich daran. Aber ich weiß das es einmalig war und das es dazu nie wieder kommen wird.“
„Was war einmalig?“, fragte plötzlich eine Stimme hinter uns.
Wir drehten uns erschrocken herum und Sarah stand hinter uns.
„Sarah“, flüsterte Nathan.
„Los sag, was war einmalig?“
Ich sah wie er darüber nach dachte, auch mir viel nichts hilfreiches ein.
„Ach das Faye und Kate den einen Abend ohne Ashley weggegangen sind. Sie dachte schon sie hatte etwas falsch gemacht. Aber jetzt ist alles geklärt“, er lächelte sie an und sie grinste zurück.
„Ashley, dich kann man doch gar nicht mögen.“ Sie umarmte mich und danach Nathan und gab ihm einen Kuss.
„Ich danke Dir, Sarah“, sagte ich.
„Wir sehen uns heute Abend?“
„Ja genau, ich bin gegen sieben bei dir“, antworte Nathan. Daraufhin verabschiedete sie sich und ging.
Als sie weit genug weg war, atmeten wir hörbar aus.
„Meinst du sie hat das wirklich geglaubt?“, fragte ich Nathan.
„Ich hoffe es doch, ansonsten kann ich mir heute Abend etwas anhören“, er sah etwas unsicher aus.
„Wird schon werden“, ich wollte ihn aufmuntern.
Er grinste mich an: „Ansonsten sag ich ihr die Wahrheit.“
„Das wirst du nicht tun“, brabbelte ich.
„Das war doch nur Spaß.“, er fing an zu lachen.
„Ich hoffe es doch“, brummte ich.
Er legte sein Arm um meine Schulter. „Ich habe dir versprochen es keinem zu sagen, ob du es erzählst weiß ich nicht.“
„Ich habe es Baldric erzählt, er hatte es mitbekommen“
„Deswegen war er gestern Abend so komisch zu mir. Ich hatte mich schon gefragt, was ich ihm getan hab. Aber gut jetzt weiß ich es“ ,er lächelte mich trotzdem an. „Sag wie hat er reagiert?“
„Er war sauer gewesen und hatte mich gefragt warum du, warum ich mir keinen anderen raus suchen konnte. Bestimmt weil er dich jetzt immer sieht und daran denkt was zwischen uns war.“
„Baldric soll sich nicht so haben, er sollte mal überlegen was er dir alles angetan hat. Er soll glücklich sein, das er dich hat.“
„Er ist doch auch glücklich, das er mich hat. Es war meine Schuld das er fremdgegangen ist.“
„Jetzt sag doch nicht so etwas.“
„Doch glaub mir, ich hab ihm seitdem wir wieder zusammen sind nicht ran gelassen.“
„Echt? Das hast du durch gehalten?“
„ Na klar, ich hatte zwar Lust, aber weißt du wir hatten uns immer gestritten, nachdem wir Sex hatten. Demzufolge dachte ich, das wäre die beste Lösung.“
„Hm dann hätte ich vielleicht nicht anders gehandelt. Aber trotzdem ist das nicht deine Schuld. Er hat sich falsch verhalten. Denn selbst das ist kein Grund fremdzugehen.“
„Ich weiß du hast recht.“
„Aber du wirst schon die richtige Entscheidung getroffen haben.“
„Ich hoffe es doch“, irgendwie zog mich das ganze Thema runter.
„Ashley, jetzt sei doch nicht traurig. Los komm wir gehen wieder ins Kino“
„Nee“
„Na klar, komm wir gehen ein Horrorfilm gucken.“
Nathan stand auf und zog mich am Arm hoch. Er ließ mich auch nicht los und zog mich hinter sich her.
„Nathan, ich hab keine Lust. Lass uns nach Hause gehen.“
„Nein, komm jetzt. Nach Hause können wir später immer noch.“
Also ging ich widerwillig mit, denn gehen gelassen hätte er mich sowieso nicht.
„Weißt du, du machst es mir nicht gerade leichter den Abend zu vergessen“, murmelte ich als wir im Kino saßen.
„Ach komm, jetzt denk doch nicht andauernd daran.“
„Wie soll das gehen? Wir gucken uns schon wieder den gleichen Film an, nur das wir jetzt in London sind“
„Sei jetzt still, ich will den Film sehen.“
„Den haben wir doch erst vor drei Tagen gesehen“, protestierte ich.
Irgendwann in der Mitte des Filmes schlief ich ein.
„Ashley, wach werden“, flüsterte Nathan mir ins Ohr, davon bekam ich Gänsehaut.
„Was machen wir jetzt?“, fragte ich leicht genervt.
„Dein Trauzeugen Kleid für die Hochzeit holen.“
„Muss das heute sein? Ich möchte gerne nach Hause.“
„Nein, wir gehen jetzt das Kleid kaufen“
„Warum willst du denn nicht das ich nach Hause gehe?“
„Das darf ich dir nicht sagen“
„Ich geh jetzt trotzdem“
Ich drehte mich herum und wollte los gehen, aber Nathan hielt mich am Arm fest.
„Ich würde es dir gerne sagen, aber es soll eine Überraschung sein.“
„Hm, na gut dann gehen wir jetzt das Kleid holen.“
Wir brauchten ungefähr zwei Stunden bis wir ein geeignetes Kleid fanden. Es war leicht rosa und trägerlos, es ging mir bis zu den Knien. Der Saum unten war mit Spitze verziert, es war zwar nur ein einfaches, aber mir gefiel es.
Auch Nathan war beeindruckt als ich es an hatte. „Das musst du nehmen“, rief er mir entgegen als ich aus der Umkleide kam.
Als wir aus dem Laden gingen, fragte ich ihn: „Sag mal was ist denn das zwischen uns?“
Er überlegte eine ganze Weile: „Ich würde sagen wir sind beste Freunde oder?“ Er grinste mich an.
„Na Hauptsache das geht gut. Dann musst du mir jetzt etwas versprechen.“
Nathan schaute mich mit großen Augen an: „Was denn?“
„Versprich mir das wenn ich Baldric irgendwann mal heirate, das du dann mein Trauzeuge bist, okay?“
„Ja klar. Ich dachte du sagst jetzt wir sollten keine Freunde sein.“
Er legte seinen Arm auf meine Schulter und gab mir einen Kuss auf die Wange.
„Hauptsache Baldric ist nicht dagegen“, erwiderte er kurz darauf.
„Wenn er dagegen ist, dann gibt es Ärger. Können wir jetzt nach Hause gehen?“ Er schaute auf die Uhr und nickte mir zu.
Wir schlenderten Richtung Pub, ich freute mich schon sehr auf ein heißes Bad.
Als ich in mein Zimmer gehen wollte, hielt mich Nathan davon ab. „Du kannst jetzt noch nicht rein. Geh solange in mein Zimmer. Ich muss sowieso gleich los.“
„Holst du bitte meinen Föhn und das Make- up aus meinem Zimmer?“
„Ja mach ich. Geh ruhig schon mal ins Zimmer.“
Ich ging in Nathans Zimmer und ließ schon Badewasser einlaufen. Als die Badewanne fast voll war, setzte ich mich herein. Er brauchte ganz schön lange um meine Sachen zu holen.
Ich schloss meine Augen und dann klopfte es „Ja“, rief ich.
Nathan kam mit geschlossenen Augen rein „Du kannst die Augen ruhig aufmachen. Es hat sich nichts verändert“, ich musste grinsen.
Er öffnete die Augen und schaute direkt in meine. Er konnte sowieso nichts sehen, denn ich hatte zu viel Schaum in der Wanne.
„Brauchst du noch ein Handtuch?“
„Oh. Ja das habe ich ganz vergessen.“
Er holte mir ein großes Badehandtuch und setzte sich auf den Badewannenrand.
„Wenn du fertig bist, ziehst du dir dann dein Kleid an und machst dich zurecht?“
„Warum denn das?“
„Jonas und Kate heiraten heute schon, sie wollen nicht mehr länger warten.
„Haben deshalb Faye und Kate soviel allein gemacht?“, ich überlegte kurz „Nee das ergibt keinen Sinn, sie hätten mich ja mitnehmen können.“
„Du wirst es heute noch erfahren, also zerbreche dir deinen schönen Kopf nicht darüber“, Nathan lächelte mich beruhigend an.
„Okay, wenn du das sagst. Du musst los es ist gleich um sieben“
„Stimmt du hast recht. Wir sehen uns später.“
„Kommst du mit Sarah?“
„Ja wir sind ungefähr um neun da.“
Er verließ das Bad und ich blieb noch eine Viertelstunde in der Wanne. Es war so erholsam, ich schloss meine Augen und döste kurz ein. Dann stieg ich aus der Wanne und trocknete mich ab. Ich begann mir Make- up aufzulegen, ich wollte perfekt aussehen, für den besonderen Anlass. Aber irgendwie gefiel ich mir nicht. In meine Haare wollte ich Locken drehen, aber vorher föhnte ich sie noch trocken. Für die Locken brauchte ich eine halbe Stunde. Ich zog mein Kleid an und meine schwarzen High Heels. Als ich mich jetzt im Spiegel anschaute, fand ich mich perfekt. Ich lief runter in den Pub und holte mir beim Barkeeper einen Glas mit Blut.
Zehn Minuten später, kam auch Selena in den Pub.
„Ashley, du siehst gut aus.“, sprach sie.
„Danke dir. Du siehst auch spitze aus.“ Ich lächelte sie an, schade das wir nicht mehr so gut befreundet waren wie früher. Sie hatte ihre Haare gestylt, ihr lila Kleid ging etwas über die Knie und hatte einen tiefen Ausschnitt. Darüber hatte sie einen schwarzen Blazer und eine lange doppellagige Perlenkette.
„Weißt du wo Baldric ist?“
„Nein, ich war den ganzen Tag mit Luca unterwegs.“
Ich nippte an meinem Glas, die anderen müssten bald kommen, denn es war kurz vor um acht.
„Sag mal weißt du eigentlich wo die Trauung stattfindet?“, fragte Selena irritiert.
„Keine Ahnung ich hab ungefähr vor einer Stunde erst davon erfahren.“
„Hm, ich muss die ganz ehrlich sagen, ich finde das alles komisch.“
„Da gebe ich dir Recht. Jonas und Kate hätten ja auch eher mal etwa sagen können. Ich habe jetzt gar kein Geschenk für sie. Denn heute früh hatte Jonas gesagt sie heiraten in zwei Tagen.“
„Wir auch nicht, wir haben heute mittag davon erfahren.“
Ich holte für uns beide zwei Gläser Wein.
„Hast du mit Luca schon darüber geredet?“
Sie schaute mich verwundert an: „Wegen was?“
„Ich dachte du wolltest auch ein Vampir werden?“
„Ach das, wir haben darüber geredet und beschlossen das es noch Zeit hat. Klar wir lieben uns sehr, aber ich möchte nicht alleine sein, wenn er Schluss macht. Dann müsste ich ein Leben lang damit leben“, sie lächelte mich an. Danach schwiegen wir uns. Ich machte mir über Baldric mal wieder Gedanken, wo er nur solange war? Ob er mich wieder betrog?
„Wo ist eigentlich Luca?“
„Er hilft Jonas und Darius bei etwas. Aber ich weiß nicht wo, die beiden haben mir gesagt, wir Treffen uns hier. Aber anscheinend sind wir zwei die einzigen“
„Wirklich seltsam. Ich hoffe die haben uns hier nicht vergessen.“
Gegen halb neun kamen Darius, Faye, Luca und Baldric in den Pub.
Ich stand auf und begrüßte Baldric mit einem Kuss.
„Wo warst du denn den ganzen Tag?“, flüsterte ich ihm zu.
„Ich war mir erst eine Handykarte holen und dann habe ich den anderen geholfen.“
„Wir können los oder?“, fragte Faye.
„Was ist mit Sarah und Nathan?“, fragte ich.
„Die kommen zum Treffpunkt“
Wir liefen los, ich war total aufgeregt wo die beiden heiraten werden. Als wir ankamen war ich ein wenig enttäuscht, das Haus sah von außen gar nicht schön aus. Aber als wir rein gingen war ich fasziniert, es war im barocken Stil eingerichtet. Ich wurde immer aufgeregter, was sollte das bloß werden wenn ich heiraten würde.