Den Verstand ausgeschalten
Wie freute sich Tilda, das sie nun endlich ihre Prüfung bewältigt hatte. Sie besaß das Gefühl, als könne sie schweben, in ihrem Glücksgefühlrausch. Ein strahlen, untermalte ihr zierliches Gesicht.
Jeder der ihr begegnete konnte darin lesen, wie gut es ihr ging damit. Jedoch konnte sie nicht im Inneren lesen, was sie dort dadurch verbirgt. Â Es war das, was der Verstand oftmals blockiert, das glich sie im inneren selbst aus und wurde somit immer wieder auf eine harte Probe gestellt.
Denn mit dem Herzen sehen zu können, ist ein wundervolles Gefühl, jedoch macht es einen auch leicht angreifbar, da dieser sehr feinfühlig die Schwingungen und Stimmungen des Alltages in sich aufnimmt und auch bewusst wahrnimmt. Da brauch nicht einmal ein Wort gefallen zu sein, dieser Mensch fühlt es stillschweigend. Tilda trug dieses Feingefühl in sich.
Am Tag nach der Prüfung, kam die Tante etwas verspätet zur Arbeit, was sehr ungewöhnlich war.
Ein klein wenig, machte sich Tilda schon so ihre Gedanken, was wohl geschehen sein könnte. Jedoch hoffte sie, dass sich alles zum Guten wenden wird.
Dann ging endlich die Tür auf und etwas müde trat ihre Tante herein. Tilda begrüßte sie sehr liebevoll, mit ihrem gewohnten Lächeln. Gleichzeitig erkundigte sie sich, nach dem Wohlbefinden ihrer Tante. „Ich habe sehr unruhig heut geschlafen“ erwiderte sie als Antwort. „Was hat dich denn so bewegt?“ wollte Tilda gleich wissen.
Lass mich erst einmal wieder zu mir selbst kommen, bittet sie Tilda mit einem verständnisvollen Blick. Welcher, etwas geheimnisvolles Ungewisse in sich trug. Tilda konnte es beim besten Gewissen nicht wirklich deuten. Sie kniff sich, um sicher zu sein das sie nicht träumt. Sie fühlte diesen kurzen Schmerz, also bin ich hellwach dachte sie sich und wo ist all das, was ich ebbend noch heut Morgen in mir selbst fühlte? Meine eigene Freiheit und Fröhlichkeit?
Nun brauchte auch Tilda einen kurzen Moment um sich selbst wieder zu begegnen, so legte sich eine Ruhe in den Raum, wo sich beide versuchten zu sammeln und wieder zu finden. Wie gut, das sich kein Klient  angemeldet hatte und beide  sich selbst, ohne irgendeinen Termindruck frei wiederfinden und begegnen konnten.
Es dauerte schon eine gewisse Zeit und man hätte eine Stecknadel laut fallen hören können, so ruhig war es zu diesem Zeitpunkt.
Dann legte sich langsam die Stille und beide kamen wieder zurück bei sich selbst an. Sie suchten nach dem Blick des anderen, begegneten sich und lächelten. Es fühlte sich wie eine warmherzige Umarmung an, die für sich selbst sprach und kein weiteres Wort der Erwähnung gebrauchte.
Die Tante begann dann doch als Erste, die Stille mit einem Wortgespräch zu durchbrechen. Ich glaube und fühle ebbend, das was ich heut Nacht durchlebte, brauch ich keine Beachtung mehr schenken. Du liebe Tilda, hast mir gerade  die Antwort darauf gegeben durch dein stilles Verhalten.
Ich denke ich kann dich in liebe los lassen und kann darauf vertrauen, dass du deine eigene Herzenssprache sehr gut zu verstehen gelernt hast. Auch das du den Zwischenrufen deines Verstandes dir sehr bewusst betrachtest und auf dein eigenes Gefühlsleben dabei achtest. Dass du dir selbst nicht zu wichtig nimmst und alles was sich  um dich einfindet und dir begegnet, betrachtest du mit dem Nötigen Respekt.
 Ich habe in mir jetzt ein gutes Gefühl, wenn ich dir jetzt dein eigenes Leben meistern lasse. Ich denke du hast einen guten Grundkern an den du dich immer wieder erkennen und selbst wieder finden wirst.
Liebe Tilda bleibe bitte so wie du bist, dir selbst immer treu. Damit du weiter so wundervoll andere Herzen berühren kannst, allein durch dein erscheinen. In dir wohnt ein wundervolles warmherziges Wesen, bitte  bewahre es dir. Das wär mein größter Wunsch, den ich dir als Lehrmeistern auf deinen Weg mitgeben möchte.
© 07.03.2012 Petra-Josephine
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