Kurzgeschichte
Schwarz oder Weiß - Ein Leben ohne feste Wurzeln

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"Schwarz oder Weiß - Ein Leben ohne feste Wurzeln"
Veröffentlicht am 21. März 2008, 6 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Schwarz oder Weiß - Ein Leben ohne feste Wurzeln

Beschreibung

Über eine Freundin, die immer wieder mit sich kämpfen musste... Ich habe mal versucht, mich in sie hineinzuversetzen.

Schwarz oder Weiß


Es ist niemand mehr da, der mich auf andere Gedanken bringen kann. Angst breitet sich in mir aus, denn so war es auch damals, als ich sie zum ersten mal hörte...

Ich war auf ner Party, setzte mich aber irgendwann von den anderen ab, denn es wurde mir zu viel, waren eh nur oberflächliche Bekannte, die mich langweilten. Ich ging in ein abgelegenes Gästezimmer, setzte mich auf den Boden. Ich war gern allein, steckte wieder in einem irrsinnigen Gefühlschaos zwischen Liebe und Hass , fühlte mich innerlich so leer und unverstanden.

Mein Glas hatte ich mitgenommen, ich trank einen Schluck und stellte es dann ab, hatte eh schon zu viel intus. Der Boden vibrierte zum Rhythmus der Musik.

Und plötzlich wird es leise, da war sie wieder, die beruhigende Stille. Sie betäubte mein Gehör. Ich konnte mich nicht bewegen, bis ich sie hörte... die Stimme in meinem Kopf.

Sie ist immer da wenn ich alleine bin, und wartet nur auf eine Gelegenheit. Sie klingt so liebevoll und fürsorglich, wird immer lauter.

Und dann ist wieder der bekannte Zeitpunkt erreicht. Ich kann mich an nichts mehr erinnern. Ich weiß nur noch, dass ich mein Glas auf den Boden zerschmetterte und anfing die Scherben in meine Haut zu ritzen.

Was ist jetzt los mit mir? Ich kann plötzlich nicht weiter machen.

Die Angst vor meiner inneren Stimme lähmt mich. Sie hat soviel Kraft, redet mir gut zu, verspricht mir den Himmel auf Erden und ich vertraue ihr, immer wieder.

Aber dann kommt er, der starke Wille des Lebens. Er versucht mich immer wieder zu retten, obwohl seine Chancen sehr schlecht stehen. Ehrlich gesagt nervt er mich tierisch!

Meine Hand ist ganz ruhig, der Kampf in meinem Kopf beginnt erneut. Gut gegen Böse, Schwarz gegen Weiß. Zuletzt merke ich, dass es meine eigenen Gedanken sind, die zu mir sprechen aber es ist zu spät.

Ich fange an die Scherbe erneut tief in meine Haut zu stechen, sie ist ganz stumpf aber es geht ganz einfach, Blut tropft auf den Boden und ich fühle mich so erleichtert.

Ich ritze weiter, ich merke den Schmerz nicht. Dieses Gefühl, es ist wieder da, als wenn man langsam innerlich stirbt, sich aber trotzdem viel zu lebendig für diese tote Welt fühlt.

"Tiefer, gib dir Mühe, komm auf meine Seite" sagt sie laut zu mir.

Plötzlich meldet sich auch der Lebenswille zurück. "Bitte hör auf damit, lass sie fallen, dann wird alles wieder gut." Wieder gut??? Er hat ja keine Ahnung!

Ich sitze da, halte die Scherbe fest in meiner Hand. Ich kann sie nicht fallen lassen, ich bin zu erschöpft.

"Jetzt tus endlich!"

 

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Tamaredis
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evchen Ich hoffe... - ...das der Lebenswille schlussendlich siegen wird.
Sehr eindrucksvoll beschrieben. Ich frage mich immer was kann einen Menschen dazu bewegen so etwas zu tun? Oder besser wo ist die eigene Kraft bzw. die Mitmenschen um dies zu verhindern?
Mir hat deine Geschichte sehr gefallen auch wenn sie ein trauriges Thema beinhaltet.
vlg evi
Vor langer Zeit - Antworten
Mechan gut - Aber iwie finde ich den Schluß sehr offen!

lg Melly
Vor langer Zeit - Antworten
Nera200 nett - total nett geschrieben weiter so
Vor langer Zeit - Antworten
Coeur ist - dir wirklich sehr gut gelungen und hast diesen innerlichen Kampf fantastisch beschrieben!
Die Sterne dafür habe ich dir gestern schon gegeben...
Einen schönen Tag
Erna
Vor langer Zeit - Antworten
FSBlaireau Ungewöhnlich - aber auch zu einem gewissen Punkt nachzuvollziehen! War Gut!
VLG Falk Schöne Ostern
Vor langer Zeit - Antworten
franziw2000 ***** - Du hast den innere Kampf gut dargestellt und mir ist jetzt ein wenig schlecht. Weil ich habs nicht so mit Blut.
LG Franzi
Vor langer Zeit - Antworten
Dragonfly *deleted* Düster... aber guuuuuuuut.... - Muss ich nix zu sagen oder?
YES!
Five Points Baby!
LG
Stefan
Vor langer Zeit - Antworten
Rehmann Schwarz oder weiß - Saugut geschrieben, aber ich frage mich, wie auch die Anderen, geht es noch weiter ? *****
Liebe Ostergrüße von
H. Rehmann
Vor langer Zeit - Antworten
Tamaredis Re: Hmm, -
Zitat: (Original von Junimond2000 am 21.03.2008 - 10:55 Uhr) liest sich echt gut.
Story gefällt mir, aber irgendwie fehlt noch was!
Geht es noch weiter?
Teil zwei?
Man wartet darauf wie es weiter geht!
Ach so, möchte natürlich auch geküsst werden!!!!!!
Gruß Manni

^^ ist ja eine Kurzgeschichte... das offene Ende soll ja auch zum nachdenken anregen^^
Küsschen muss man(n) sich verdienen *fg*
gaaaanz lieben Gruß
Tanja :)
Vor langer Zeit - Antworten
Junimond2000 Hmm, - liest sich echt gut.
Story gefällt mir, aber irgendwie fehlt noch was!
Geht es noch weiter?
Teil zwei?
Man wartet darauf wie es weiter geht!
Ach so, möchte natürlich auch geküsst werden!!!!!!
Gruß Manni
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