Biografien & Erinnerungen
Meine Erinnerungen an Plan L

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"Meine Erinnerungen an Plan L"
Veröffentlicht am 04. März 2012, 10 Seiten
Kategorie Biografien & Erinnerungen
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Meine Erinnerungen an Plan L

Meine Erinnerungen an Plan L

Beschreibung

Ich musste es einfach loswerden. Mir Luft machen. Es veröffentlichen. Ich habe das Gefühl, als müsste ich die Welt warnen bei Plan L mitzumachen. Meinen Kindern schadete es eher, das sie völlig aus ihren Rythmus geschmissen wurden. Mein Jüngster war, in der Zeit, häufig krank.

Es gibt Menschen, denen wünscht man nur schlechtes. Ich bin tolerant. Kann vieles aushalten. Aber auch bei mir gibt es Grenzen. Muss ich es mir wirklich gefallen lassen, wenn mich jemand als Alkoholiker hinstellt? Zugegeben, es gab bei mir eine Zeit, da hatte ich jeden Tag getrunken. Mehr, als mir gut tat. Aber diese Zeiten sind schon X Jahre her. Da war ich Anfang zwanzig. In der Zwischenzeit war so vieles geschehen. Habe eine Frau kennen- und lieben gelernt. Bekam mit ihr zwei Kinder. Da kann ich es mir nicht erlauben, so viel zu trinken, wie sie glaubt, das ich es tue. Nur weil ich ab und zu ein Bier genieße und sie Diplompsychologin ist, heißt das doch noch lange nicht, das ich Alkoholiker bin. Wie oft hatte ich es versucht ihr begreiflich zu machen. Alle Arten von Alkoholabhängigkeit ging sie durch und musste sich eigentlich eingestehen, das sie unrecht hatte. Aber sie sah es dennoch nicht ein. Sie ist die typische, dumme Blondine, über die gern Witze gemacht werden. Bevor ich sie kennengelernt hatte, fragte ich mich, wie manche darauf kamen, das Blondinen dumm sind. Seit dem ich jene Frau kenne, weiß ich es. Und so was leitet eine Familienhilfe und ist häufig im Fernsehen zu sehen. Okay, RTL ist der absolute Müll. Die verarschen ihre Zuschauer. Und dennoch erzielen sie Traumquoten. Ich frage mich ernsthaft, wer solchen Müll konsumiert.

Eine Dame kenne ich. Von der weiß ich auch, das die Gaga-Lady häufig einen Auftritt beim Mittagsmagazin hat. Seit dem frage ich mich nicht mehr ernsthaft, ob sie noch einen Hauch Intelligenz besitzt. Ich kann nur hoffen, das ihre Dummheit nicht ansteckend ist. Auch wenn es gemein klingt, so ist es doch die Wahrheit. Am Anfang dachte ich noch, das es an mir liegt. Das ich nur glaubte, etwas anderes gesagt zu haben, als was sie wiedergab. Aber ich kann doch nicht ständig was anderes gesagt haben. Bin ich denn wirklich so blöd? Kann ich meinen eigenen Gedanken und Ohren nicht mehr trauen? Unvorstellbar. Es musste an ihr liegen. Entweder konnte sie nicht richtig zuhören, oder sie arbeitete schon zu lange in dem Verein. Ziemlich schnell hatte ich mitbekommen, das die Familienbegleiter in einer anderen Welt lebten. Eine Welt ohne Krankheiten, Behörden und Arbeit. Eltern dürfen mit ihren Kindern nicht zum Arzt gehen wenn sie es doch tun, gibt es Ärger. Und ganz egal, wie krank ein Kind ist, es darf nicht zu Hause bleiben. Wenn auf dem Plan steht, das der Tag im Projekt stattfindet, haben die Eltern mit den Kindern dort zu erscheinen und alles mitzumachen. Ihnen ist es egal, wie sehr die Kinder, und auch die Eltern, leiden. Wie schon erwähnt, passt es nicht in ihre heile Welt.

Wenn ich daran denke, wie oft ich was von ihnen wissen wollte, und sie hatten keine Antwort drauf. Und so was bestimmt unser Tun und Handeln. Wo sind sie eigentlich, wenn man sie mal wirklich braucht? Wenn die großen Kinder auf die Kleinen losgehen. Die Eltern sich keinen Rat wissen, weil ihre Kinder nicht auf sie hören. Warum kriegen sie es nicht gebacken pünktlich zu sein? Wieso sollen wir Eltern, zu Hause, darauf achten, das unsere Kinder pünktlich Essen bekommen und ins Bett gehen, wenn es im Projekt völlig durcheinander ist. Unsere Kinder drehen am Sender und ich verstehe es. Zu Hause gibt es pünktlich um zwölf Mittag. Im Projekt zwischen eins und zwei. Und danach müssen sie Mittagsschlaf halten. Ist es ein Wunder, wenn sie dann nicht richtig essen und sie über den Schlaf hinaus sind? Wenn die Familienbegleiter es geschafft haben, das die Kinder schlafen, ist es fast schon wieder Zeit aufzustehen. Denn um drei Uhr gibt es Vesper. Auch etwas, was mich stört. Vier Mahlzeiten. Alle kurz hintereinander. Halb zehn Frühstück. (Meine Kinder sind, durch den Kindergarten, daran gewöhnt, um acht zu frühstücken und halb zwölf Mittag). Mittag ist unterschiedlich. Erst Eltern-Kind-Aktion. Ob das Kind will, oder nicht. Und die Eltern bestimmen was gespielt wird. Denn schließlich haben sie das Sagen und nicht die Kinder. Und glauben sie ja nicht, das man dort raus an die Luft darf. Eher selten bis gar nicht. Obwohl sie behaupten, das Kinder frische Luft brauchen.

Um drei Uhr gibt es schon wieder Vesper. In der WG-Woche ist man von Sonntagnachmittag bis Freitagabend dort. Das bedeutet, um sechs gibt’s Abendessen. Rechnen wir zusammen. Eine halbe Stunde pro Mahlzeit, sind zwei Stunden nur essen. Dazu kommt noch halbe Stunde Vorbereitung der Mahlzeiten. Für das Mittagessen vielleicht mal eine Stunde. Selbst das ist noch zu wenig, wenn man bedenkt, das die vier Familienbegleiter mitessen. Plus Eltern und Kinder, macht das mindestens zehn Personen und das alles auf einen einfachen, normalen Herd. Selbst das Nudelwasser braucht schon allein fast eine halbe Stunde, um zu sieden. Daher dauert auch das Mittagessen machen viel länger, als zu Hause. Aber erzählen sie es mal den Damen und Herren dort. Sie beschweren sich nur, weil es wieder einmal so lange gedauert hat. Und wenn man ohne sie anfängt, sind sie sauer. Den ihre Schuld. Rechtzeitig wird ihnen Bescheid gegeben. Wenn sie nicht erscheinen, ist es ihre Schuld. Und wenn sie dann da sind, darf man sein Besteck niederlegen, sich an die Hände fassen und sagen: „Piep, piep, piep, guten Appetit. Danke gleichfalls.“ Am Schlimmsten ist das dumme Grinsen de Leute, wenn jemand knurrig wird. Meist war ich es, weil ich es nicht mag, wenn ich, für Schwachsinn, meine Handlung unterbrechen muss.

Frühs kommen sie zu spät und zu den Mahlzeiten auch. Aber zu den blöden, nichts bringenden, Laberstunden, sind sie überpünktlich und erwarten von allen anderen, das sie auch pünktlich erscheinen. Die Kinder haben zu schlafen, wenn sie, die Familienbegleiter, es wollen. Und was sie wollen, haben auch die Eltern zu wollen. Die Kinder haben nichts zu Wollen, sondern zu gehorchen.Ob ihnen bewusst ist, das Kinder menschliche Wesen sind, die Gefühle haben? Einen eigenen Willen? Müssen wir ihnen wirklich alles vorschreiben? Ab wann dürfen sie eigenständig denken und handeln?

Wenn man aufs Klo muss, darf man sich erstmal durchfragen, wer auf die Kinder aufpasst. Irgendwann meldet sich jemand. Doch wenn man zurück ist, sucht man seine Kinder, weil der „Aufpasser“ einen winzigen Augenblick abgelenkt war. Und was bekommt man, von den Familienbegleitern zu hören? Man sollte sich eine Person suchen, der man vertraut. Wie witzig. Zu Hause gehe ich aufs Klo, wenn ich muss. Da ist kein anderer, den ich fragen kann, ob er kurz auf meine Brut aufpassen kann.

Neun Menschen teilten sich eine Wohnung. Wir hatten ein Zimmer. Das heißt, meine Frau und ich und meine zwei Kinder. Die anderen drei Räume belegten ein Pärchen mit ihren drei Kindern. Sie waren nett. Das der Vater um zwei Uhr morgens aufstehen musste, gegen Mittag eine kleine Pause hatte und Nachmittags kaputt war, wollten die Familienbegleiter nicht verstehen. Er sollte unbedingt eine Eltern-Kind-Aktion machen. Gleich bei seiner Ankunft. Ausruhen konnte er ja später. Klar, die gammelten ja den ganzen Tag nur rum. Morgens konnten sie ausschlafen. Halb neun war Einlass. Nach halb neun gedenken sie zu erscheinen. Deutsche Pünktlichkeit.

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tscherry Erinnerungen sind immer sehr schön, wenn man sie nieder schreibt. Ich schreibe selbst viele Erinnerungen. Gefällt mir. LG tscherry (Ursel)
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