Rheinspaziergang
Rheinspaziergang
Einst wandelte ich am Rheine,
sinnend über Gott und die Welt.
Ich dachte an Liebe: welche wird meine?
und sinnte, was mir wohlgefällt.
Ich hörte das Wasser plauschen ,
und dacht´, dies ist ihr sanfter Ton.
Dann hörte ich es rauschen,
und kam wieder ab davon.
Der warme Wind mich streifte,
und so wie er, ich dachte gleich,
Berührungs fantasie in mir reifte,
doch bekam ich einen kühlen Streich.
So dacht ich, während meinem Wandeln,
zwei Seiten immer alles hat.
Jede kann aufwerten oder verschandeln
und geben auch der Wonne satt.
Nun weiß ich nicht welchem Verlocken
ich mich zum Male werfen soll,
daß ich genieße mit Frohlocken.
Alles kann Liebe -los sein oder -voll.
So hoff ich trachtend auf die Eine,
die mit mir einfach Mühe sich will geben,
mich zu hegen und pflegen feine,
mit Ihr auf Händen will ich durchs Leben.
Graf von Waldungen