Kapitel 5, der erste Prüfungsteil (in 2 Kapiteln )
Als Ruth wieder erwachte spürte sie, dass jemand sie auf dem Rücken trug. Sie öffnete langsam die Augen und erkannte Neil´s Schritte.
Keel und Finnley gingen ein Stück vor. Neil wandte ihr den Kopf zu, sagte jedoch nichts.
„Wie lange habe ich geschlafen“, dachte Ruth und Shari die auf Neil´s Kopf saß spitze die Ohren.
„Nun wir sind schon eine ganze Nacht, einen Tag und eine halbe Nacht unterwegs“, antwortete Shari und Ruth blinzelte.
„Du kannst mich jetzt runter lasen“, flüsterte sie und Neil blieb stehen um sie zu Boden lassen, „Danke“. Finnley und Keel drehten ich zu ihnen um und Ruth streckte sich vorsichtig.
„Tut mir Leid ich glaube mein Körper mag es noch nicht so hart zu kämpfen“, sagte Ruth entschuldigend und Neil ging ohne ein Wort weiter. Schweigend ging sie hinter ihm und auch Keel und Finnley gingen schweigend voraus.
Sie machten kurze Zeit später Rast. Neil und Finnley saßen schweigen nebeneinander, während Keel in den Büschen verschwunden war.
„Du hättest dich nicht so anstrengen sollen“, sagte Neil bitter und Ruth starrte weiter in die Flammen.
„Das war Rücksichtslos“, sagte Finnley trocken und Ruth schloss für einen Moment die Augen.
„Das ist was persönliches“, sagte Ruth und Shari sprang auf ihre Beine und kuschelte sich an sie.
„Wieso lässt du dir denn nicht helfen?“, fragte Neil, seine Stimme klang schneidend und war lauter.
„Shari hat mir doch geholfen“, sagte Ruth tonlos und Finnley hob den Kopf von den Flammen.
„Du hättest mich trotzdem nicht wegschicken sollen“, sagte er traurig und Ruth ließ den Kopf hängen.
„Schon gut, ich weiß das meine Entscheidungen nicht ganz richtig waren, aber was sollte ich den tun, wenn Neil vollkommen am Ende war und du eigentlich noch gar nicht Kämpfen darfst“, fragte Ruth und das Holz knackte, „Ich will nicht gleich das nächste Team verlieren.“ Neil erhob sich und wandte sich von ihr ab.
„Also traust du uns nicht?“, fragte er zornig und Ruth schüttelte den Kopf.
„Das ist es nicht.... Es ist etwas das ich nicht Erklären kann..“, sagte Ruth verstummte und richtete sich auf. Keel kam zurück und sah sie an. Sie sprang in den Baum direkt hinter sich und setzte sich auf den Höchsten Ast. Shari war unten geblieben und Ruth zog die Beine an.
„Ich habe Angst das ihr vielleicht verschwinden könntet, einfach so“, flüsterte sie und sah in den Himmel hinauf. Die Sterne schimmerten wie Diamanten und der Rauch des Feuers sagte ihr das sie weiter wollten. Sie lies sich einfach fallen und landete sicher und sanft auf ihren Füßen.
Sie dachte an Ren und Lan und ging Stumm hinter den dreien her.
„Ist das Team jetzt zerbrochen, nur weil ich wieder mal zu viel Angst hatte“, dachte Ruth und sah zu Boden.
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Es wurde Morgen und sie erreichten das Dorf. Sie wurden begrüßt, doch niemand der vier sagte ein Wort.
Ruth verschwand sofort über die Dächer zum Trainingsplatz und setzte sich an den See.
„Ich laufe wie immer davon“, flüsterte sie und warf einen Stein ins Wasser. Shari hatte sich in ihren Käfig zurückgezogen und schlief.
Sie hörte Schritte hinter sich. Finnley und Neil kamen den Weg hinauf und Ruth warf einen weiteren Stein in das Wasser.
„Die drei Männer sind sicher hinter Gitter“, sagte Neil kühl und Ruth nickte nur.
„Ist gut“, antwortete sie tonlos und senkte den Blick.
„Willst du jetzt noch weiter schmollen?“, fragte Neil kühl und Ruth schüttelte den Kopf.
„Die Prüfungen beginnen morgen Abend“, sagte Keel und alle drei sahen zu ihm auf, „Der Älteste und ich sind der Meinung, dass ihr mehr als genug bewiesen habt das ihr der Prüfung gewachsen seid.“
Neil und Finnley warfen Ruth einen ausdruckslosen Blick zu und Ruth ließ den Kopf sinken.
„Ruth, du wirst an der Shinobi Prüfung teilnehmen, Neil und Finnley sind für die Ninja Prüfung eingetragen“, erklärte Keel und Neil wandte sich zu Ruth um.
„Komm her“, sagte er und Ruth hob langsam den Kopf. Finnley und Neil sahen sie mit einem frechen grinsen an, „Wir haben vergessen das du schon eine Stufe weiter bist“, sagte Neil entschuldigend und Ruth schüttelte den Kopf.
„Es ist ja nicht so schlimm wir leben noch und das ist das wichtigste“, sagte Ruth und lief die letzten schritte auf sie zu.
„Team A!“, riefen die drei und stießen die Fäuste in die Luft. Keel kam dazu und sah die drei stolz an.
„Aber sag mal wo ist Shari“, sagte Keel und Ruth sah ihn unschuldig an.
„Die ist zu hause und ruht sich aus“, sagte Ruth und Keel nickte nur verständlich.
„Auf geht’s ihr solltet noch ein wenig schlafen, denn in vier Stunden müssen wir schon alle los, wir treffen uns mit den anderen Teams und gehen dann zusammen“, sagte Keel und Ruth gähnte nur.
„Guten Schlaf“, sagte Neil und Ruth nickte nur.
„Euch auch“, antwortete sie und Finnley grinste breit.
„Also gut“, sagte Keel und sie gingen zusammen zum Dorf. Ruth war die erste die abbog. Sie sah Neil und Finnley noch hinterher denn Keel war bereits verschwunden.
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Zu Hause angekommen ließ Ruth sich auf das Sofa fallen. Sie schlief augenblicklich ein und fand sich in einem Alptraum wieder.
„Ich möchte das ihr drei euch in die Prüfungen einmischt. Ihr sollt sie nicht umbringen, nur entführen“, sagte Desmond an die drei Schatten gewandt. Diese standen in der Verbeugung vor ihm und der mittlerer Nickte nur.
„Wie ihr wünscht“, antwortete eine Mädchenstimme und die drei Schatten waren verschwunden. Ruth lag verschlafen auf ihrem Sofa. Entsetzt bemerkte sie das sie vier Stunden verschlafen hatte. Schnell hatte sie sich umgezogen und lief zum Prüfungsgelände herüber. Dort traf sie auf Ariko.
„Ariko! Ich weiß ich bin zu spät, aber ich habe so hart für die Prüfung trainiert“, sagte sie schnaufend doch die Frau schüttelte den Kopf. Dabei wippte ihr dunkler Zopf hin und her und ihre grauen Augen sahen Ruth ernst an. Wieder wurde alles schwarz und Ruth fand sich im Wald wieder. Feuer prasselte in violetten Flammen um sie herum. Hinter ihr lagen Adrian, Myrna, Jay und Rowan am Boden. Blutlachen bildeten sich unter ihren Körpern und färbten das Gras und die Erde rot.
Vor ihr stand ein Junge im Schatten eines Baumes. Neben ihn hockte ein kleiner Fuchs mit schwarzem Fell und stechend roten Augen. Shari stand neben Ruth, ebenfalls schwer verletzt.
„Niemand wird dir zur Hilfe kommen“, lachte eine Jungenstimme und Shari knurrte tief. Ruth ballte die Hände zu Fäusten und sah dem Schatten entgegen. Ein Schwert blitze auf dann starrte Ruth an ihre Zimmerdecke.
Schweißgebadet und keuchend wie ein Weltmeister fasste sich sich an die Stirn und kniff die Augen zu.
„Die Sicherheitsmaßnahmen werden schon spezialisiert worden sein“, murmelte sie und Shari erschien neben ihr.
„Aber wir sollten drauf vorbereitet sein, einem deiner Brüder zu begegnen, schließlich gibt es keine Beweise das sie mit Desmond zusammenarbeiten und deswegen in Dörfern blieben dürfen und eine Ausbildung vollziehen können“, sagte Shari leise und Ruth öffnete langsam die Augen. Tränen liefen aus ihren Augenwinkeln und sie setzte sich auf.
„Du hast recht, und deswegen möchte ich das du dich so normal wie möglich verhältst“, sagte sie leise und Shari nickte nur.
„Schon klar“, sagte sie ernst und Ruth stand auf.
„Ich bin Duschen, packst du solange den Rucksack?“, fragte sie und Shari nickte nur. Ruth wankte nach oben ins Badezimmer und schaltete das Wasser an. Sie ließ das warme Wasser über ihren Körper blieben und versuchte ihre Anspannung abzuschütteln.
Plötzlich wurde die Tür aufgeschoben und jemand betrat das Badezimmer.
„Ruth wir wollen los!“, rief Finnley und Ruth schrie erschrocken auf. Im selben Moment warf sie ihm alles Greifbare an den Kopf und schrie dabei Beschimpfungen wie Perversling, Spanner, Lüstling, Schwein und anderes. Nachdem Finnley einen Dekostein in den Magen bekam flog er in den Flur hinaus und Ruth wickelte sich rasch in ein Handtuch ein. Sie knallte die Tür zu und beeilte sich, mit umziehen und Haare föhnen und hochstecken.
Neil und ein zerbeulter Finnley warteten im Wohnzimmer und Ruth warf Finnley einen tödlichen Blick zu. Er hatte zwei Beulen an der Stirn und einen Abdruck ihres Shampoos im Gesicht.
„Ruth ich wollte...“, Ruth pfefferte ihm ein Buch entgegen und er fiel krachend unter dem Gewicht zu Boden. Neil sah ihn nur an und schüttelte den Kopf.
„Das ist dein eigenes Pech“, sagte er nur und Ruth schnaubte nur und wandte sich ab. Shari wartete mit dem Rucksack im Flur, welchen Ruth einfach schulterte und sich ein Sandwich aus dem Kühlschrank schnappte.
„Kommt sie mit?“, fragte Neil und deutete auf Shari.
„Ja. Ich finde sie passt ganz gut ins Team“, sagte Ruth schulterzuckend und Neil nickte nur.
„Zusätzliche Hilfe ist immer gut“, sagte er und Finnley kam unter dem Buch hervor. Es war ein großes dickes ihres Großvaters gewesen. Ruth beließ es bei einem knurrendem murmeln und verließ dann das Haus. Die Jungen folgten ihr ohne zu zögern, während Shari gemütlich neben ihr hertrottete.
Sie trafen unterwegs auf Adrian und sein Team.
„Ich hab gehört eure erste gemeinsame Mission war erfolgreich“, sagte Adrian und Ruth nickte ihm grüßend zu.
„Stimmt“, sagte sie und ging wortlos weiter.
„Was ist denn mit dir passiert Finnley?“, fragte Yvette und Ruth sah ihn finster an.
„Spanner“, knurrte sie und Finnley sah sie erschrocken an.
„Nein. Ich wollte nicht... ich wusste nicht“, Neil brachte ihm zum Schweigen und Ruth nickte nur beschwingt.
„Hey“, rief Zaira und Adrian sah sie augenrollend an, während Yvette vor lief und Ruth langsamer wurde.
„Morgen“, sagte Yvette fröhlich und Neil sah Ruth fragend an. Jay und Rowan sahen sie nur kurz finster an, bevor sie etwas tuschelten und Zaira sich ihnen zu wandte und Böse ansah.
„Was ist das denn hier für eine Stimmung?“, fragte Adrian und sah zwischen Zaira, Rowan und Jay und Ruth hin und her.
„Nichts besonderes“, sagte sie tonlos und Adrian sah sie fragend an.
„Was ist passiert?“, fragte er sofort und Jay und Rowan sahen sie giftig an.
„Ist nicht dein Problem also halte diene Nase daraus“, sagte Ruth kühl und blieb stehen. Neil und Finnley blieben ebenfalls stehen und Zaira sah beide Jungen an. Adrian sah uns an und zuckte mit den Schnullern. Auch Yvette schien sich sehr dafür zu interessieren, einzig Glenn hielt sich zurück und lehnte dösend an einem Baum.
„Willst du ihnen nicht eine Chance geben?“, dachte Shari und Ruth ließ ihren Rucksack zu Boden.
„Diese beiden Typen können mich mal“, dachte Ruth finster und warf beiden einen absolut tödlichen Blick zu. Zaire zuckte nur zusammen und Adrian blinzelte verwirrt.
„Habt ihr euch etwa gestritten?“, fragte er und Yvette kratze sich am Kopf.
„Das ist mal neu, Jay und Ruth streiten sich“, sagte sie verwirrt und Jay schnaubte nur.
„Sie sind zu weit gegangen, das ist alles“, sagte Ruth kühl und wandte den blick ab.
„Was heißt hier zu weit gegangen!“, giftete Jay doch Ruth ignorierte ihn. Neil sah zwischen allen drei hin und her, ehe er sich zu Ruth stellte und Finnley ihm wortlos folgte.
„Wenn ich es mir recht überlege ist es gar nicht mal so schlecht Abstand zu gewinnen“, dachte Ruth und ließ sich auf den Steinboden nieder.
„Ich rede mit dir!“, donnerte Jay und stampfte auf sie zu. Neil trat dazwischen und Jay sah ihn einen Moment lang überrascht an.
„Sie aber nicht mit dir“, sagte Finnley ernst und Rowan kam dazu.
„Jungs, lasst es doch gut sein“, sagte Zaira leicht panisch und Adrian sah seine Schwester an.
„Geh mir aus dem Weg du Würstchen“, sagte Jay düster und wollte Neil anpacken, als Ruth nach seiner ausgestreckten Hand griff. Sie warf ihn so hart über den Rücken zu Boden das er die Luft anhielt und sich hustend zur Seite drehen.
„Ersticke nicht dran“, sagte sie giftig lies seine Hand los und griff nach ihrem Rucksack.
„Was ist denn hier los“, sagte Myrna und Adrian sah an Ruth vorbei auf die letzte Gruppe.
„Das geht DICH überhaupt nichts an“, entgegnete ich und Myrna schnalzte mit der Zunge.
„Ich meinte eigentlich die Tatsache das du an der Prüfung teilnimmst, aber wer so dumm ist wie du versteht mich natürlich nicht“, sagte sie spöttisch und Kieran und Cole lachten gehässig. Jay hustete immer noch und bekam bereits Hilfe von Rowan und Zaira.
„Sauberer Ãœberwurf“, bemerkte Adrian und Ruth sah ihn lächelnd an.
„Danke“, sagte sie mit zuckersüßer stimme und trat auf den Weg zu. Hinter ihr raschelte es und sie wandte sich um.
Da waren sie :die Sensei´s. Ihr Sensei Keel, Zaira´s, Jay´s und Rowan´s Sensei Sumaru, Adrian´s, Yvette´s und Glenn´s Sensei Sakira und Myrna´s, Cole´s und Kieran´s Sensei Hiraki.
„Seid ihr Mädels bereit?“, fragte Sumaru. Seine kurzen braunen Haare saßen wie immer zerwühlt auf seinem Kopf. Sakira hatte ihre langen schwarzen Haare zurückgesteckt und Hiraki sah Ruth nur eingebildet an und richtete seinen Gürtel.
„Aber natürlich“, sagten Yvette,und Zaira im Chor und sahen sich überrascht an.
„Die Jungen brauchen wir glaube ich nicht zu fragen sie sehen schon so aufgedreht aus“, sagte Keel und Adrian, Neil und Glenn seufzten lautlos.
„Auf geht’s das wird ein langer Weg“, sagte Keel und die Trainer liefen los. Jedes Team folgte seinem Trainer. So hatte Ruth links niemanden und rechts das Team von Adrian.
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Es führte ein Direkter Sandweg zum Kampf- und Übungsgelände. Der Platz wo die ersten Prüfungen abgehalten wurden.
„Da ist es“, sagte Sumaru und Ruth hob den Blick. Ihr Magen zog sich zusammen und sie konnte spüren das auch Shari sich unwohl fühlte. Die Abendsonne und der Mond waren schon weit gewandert und zeigte, dass sie fast 16 Stunden gelaufen waren. Die Sonne stand schon hoch am Himmel und Ruth ließ sich von ihren Strahlen erwärmen.
„Jetzt geht der ernst los“, sagte Adrian und Ruth verlangsamte ihren Lauf und ging das letzte Stück gemäßigt. Shari Neil und Finnley folgten ihrem Beispiel, während die anderen locker durchliefen.
„Du siehst nicht gerade Glücklich aus“, bemerkte Neil und Ruth ließ den Blick durch das Blätterdach streifen.
„Kein Wunder, letztes Jahr habe ich fast alle Teams aus unserem Dorf ausgelöscht“, dachte sie und Myrna warf ihr einen Blick zu. Auch Adrian Jay und Rowan sahen Ruth beobachtend an, als würden sie auf etwas bestimmtes warten.
Nachdem sie das Tor passierten schlug alle Aufregung in Nervosität um, denn sie waren nicht die ersten. Viele weitere standen auf der großen Wiese verteilt und beobachteten sie.
„Da sind wir nun“, sagte Ruth seufzend und zog sich unter eine Schattige Tanne zurück. Shari saß auf ihrem Schoß und zuckte unregelmäßig mit den Ohren. Neil und Finnley saßen ihr gegenüber und spekulierten mit gedämpften Stimmen was auf sie zukommen würde. Adrian redete kurz zu Yvette und wandte sich dann den vieren zu. Ruth hob den Blick und setzte ein mattes Lächeln auf.
„Alles klar bei dir?“, fragte er und setzte sich direkt neben ihr. Neil und Finnley unterbrachen ihr Gespräch und sahen sich kurz an.
„Du wolltest Keel noch was fragen“, sagte Neil an Finnley gewandt und dieser nickte nur. So machten sie sich auf den weg und ließen Ruth bei Adrian zurück.
„Mir geht’s den Umständen entsprechend“, antwortete Ruth und strich Shari durch das Fell. Jay sah vom Gespräch auf und ein Stich der Erinnerung durchfuhr ihn. Ruth spürte die Anstrengung ihrer neuen Freundin und hielt inne.
„Ich finde wir sollten als gesamtes Team ans Werk gehen“, sagte Adrian leise und Ruth sah ihn an, „Jay, Rowan, Myrna und ich haben schon abgestimmt, als du das Dorf für deine Mission verlassen hast.“
„Mit den Typen kannst du mich jagen“, knurrte Ruth und Adrian sah sie an, „Erstens versteht mich Jay überhaupt nicht und dann wagt er es auch noch zwei Akademiker sterben zu lassen.“ Adrian wirkte wenig überrascht.
„Ich.... habe von Zaira davon gehört“, sagte er betrübt und sah zu Jay und Rowan herüber, „Sie sagt du hast dich merkwürdig verhalten?“
„Ich möchte nicht darüber reden“, brummte Ruth und schloss die Augen, „Sei so lieb und frag mich nicht danach, ich werde eh nichts sagen.“ Adrian nickte nur.
„Schon klar“, brummte er und Cole wedelte Myrna vor dem Gesicht hin und her. Sie hatte Adrian und Ruth die ganze Zeit beobachtet und trat schließlich auf sie zu. Sie blieb direkt vor ihnen stehen und sah Ruth ernst an.
„Kann ich mit dir reden?“, fragte sie an Ruth gewandt und diese nickte nur. Adrian erhob sich, klopfte sich Erde von der Hose und trat auf Jay, Rowan und Zaira zu. Neil und Finnley standen immer noch bei Keel und unterhielten sich mit ihm.
„Falls du dich über mich lustig machen möchtest kannst du gleich wieder gehen“, sagte Ruth hart und Myrna schüttelte den Kopf.
„Ich möchte mich entschuldigen“, sagte sie und Ruth stutze, „Ich war ziemlich fies zu dir, aber du kennst mich gut genug um zu wissen das ich das niemals ernst gemeint habe.“ Ruth berührte ihre Hand: „Ich weiß das du das als Freundschaft siehst“, begann sie und Myrna sah auf ihre Hand, „Aber mal ehrlich, was wäre das für ein Mist wenn du immer freundlich zu mir wärst.“ Ruth grinste. Auch Myrna grinste breit und umarmte sie schließlich.
„Pass bitte gut auf dich auf“, bat sie und Ruth nickte nur.
„Das selbe gilt für dich“, forderte sie und Myrna nickte nur, „Und wenn du Hilfe brauchst, melde dich, meine Hilfe ist dir sicher.“ die anderen aus dem Dorf sahen auf. Jay verstummte mitten in Satz und Glenn klappte der Kiefer runter. Cole und Kieran rieben sich entsetzt die Augen und Myrna ließ von Ruth ab.
„Möge die bessere von uns gewinnen“, sagte sie und hob zum abschied den Arm. Sie ging auf Cole und Kieran zu, während Ruth wieder Shari kraulte und ihr einen Kuss auf den Kopf gab.
„Es gibt viele Arten von Freundschaft“, dachte sie und Shari sah sie aus den gelben Augen an, „Einige können sie ungehemmt zeigen, andere verbergen sie hinter kleinen Sticheleien.“
„Ihr Menschen seid komisch“, dachte Shari und Ruth lächelte matt.
„Ich bin sicher du wirst damit klar kommen“, dachte sie aufmunternd und eine Frau trat auf die Wiese.
„Willkommen zur diesjährigen Prüfung“, sagte Ariko, die Prüferin, und alle lenkten ihre Aufmerksamkeit auf sie, „Auch wenn viele Ninjas zum zweiten Mal hier sind erkläre ich die Regeln noch einmal.“ Ruth stand auf und gesellte sich zu Neil, Finnley und Keel.
„Dies ist das spezielle Trainings-Gelände für alle, Akademiker und Ninjas. Es wird wie immer ein Ãœberlebenstraining sein. In drei Tagen müsst ihr eine Schriftrolle gefunden und zum Turm gebracht haben, welcher im Zentrum des Geländes steht. Dort findet dann die engere Auswahl statt. Wir haben 13 Schriftrollen und 26 Teams. Wer rechnen kann weiß, dass schon in der ersten Aufgabe mindestens die Hälfe raus fliegt, wenn nicht sogar noch mehr“, erklärte sie mit lauter fester Stimme. Finnley schluckte nur schwer und Neil sah ihn fast zustimmend an.
„Wegen der Vorfälle im letzten Jahr wurde die Sicherheit verstärkt, also ist es nur gering möglich ungebeten dieses Gebiet zu betreten...“, Ruth berührte ihr Mal und Neil sah sie fraglich an, „Solltet ihr doch etwas ungewöhnliches bemerken so geht zu einem der 116 Ständen und schießt eine rote Leuchtkugel in die Luft. Wollt ihr aufgeben, lasst ihr eine gelbe in die Luft und solltet ihr eine Schriftrolle haben so solltet ihr keine weitere Zeit verschwenden und zum Turm kommen, habt ihr ihn einmal betreten kann euch niemand mehr angreifen und ihr werdet ärztlich versorgt“, erklärte sie und die Vorhänge am Stand wurden zugezogen und somit der einzige Eingang in den Vorteil abgedeckt.
„Was machen die den jetzt?“, fragte Zaira und Myrna sah zu Ruth herüber. Adrian kam von Jay und Rowan zu ihr herüber und führte sie von den anderen Weg.
„Ich weiß das du mit Jay und Rowan nicht gerade auf gutem Fuß stehst, aber ich möchte mit euch allen zusammenarbeiten“, sagte er ernst und Ruth sah Adrian fest in die Augen.
„Solange du nicht verlangst, das ich ihm verzeihe, ist mir alles recht“, antwortete Ruth leise und Neil wandte sich zu ihnen um.
„Also gut“, sagte Adrian und nickte den anderen unauffällig zu, „Die Symbole wie gehabt?“
„Die Symbole wie gehabt“, stimmte Ruth zu und Adrian nickte nur.
„Gut“, sagte er und wandte sich seinem Team zu. Ruth stieß zu den anderen dazu und schüttelte den Kopf.
„Hat mit einer Geschichte zu tun über die ich nicht reden möchte“, antwortete Ruth auf die fragenden Blicke und Neil nickte nur.
„Und warum haben die jetzt den Eingang versperrt?“, fragte Finnley und Ruth lächelte amüsiert.
„Damit wird verhindert das man jemandes bestimmten findet, den jeder bekommt sein eigenes Tor und es soll ja nicht gleich jeder wissen wer wo ist“, sagte Ruth trocken und Neil und Finnley nickten nur.
„Was wollte Myrna von dir?“, fragte Neil und Ruth zwinkerte ihm zu und legte einen Finger an die Lippen.
„Lasst euch überraschen“, flüsterte sie und Keel gesellte sich zu den Sensei's.
„Wir werden die ganze Zeit beobachtet“, bemerkte Neil und Ruth sah unbemerkt nach links.
Eine Gruppe aus dem Land des Windes. Das Mädchen hatte ihre schulterlangen glatten blonden Haare an den Seiten zurückgesteckt und ihre dunkelblauen Augen sahen Cole, Kieran und Myrna an. Ein Fächer war an ihren Rücken geschnallt und somit war das Rätsel über ihre Waffe gelöst. Der Junge rechts von ihr stand in der Mitte und sah Neil mit seinen meerblauen Augen finster an. Seine goldblonden kurzen Haare verbarg er unter einer Mütze und Ruth´s Blick huschte zu dem Jungen daneben. Er hatte kurze rostbraune Haare und kalte türkis-grüne Augen. Ein Stück seines Tattoos war an seinem Hals zu sehen und er starrte Ruth in die Augen.
„Der ist mir unheimlich“, sagte Myrna sie Cole und Kieran hatten sich zu ihnen gesellt um sich zu vergewissern ob das Mädchen ihnen immer noch nach starrte.
„Da gebe ich dir recht“, gab Ruth zu und wandte den Blick ab.
Etwas weiter links stand eine weitere Gruppe aus einem Dorf im Wasserreich. Zwei Mädchen und ein Junge. Der Junge stand in der Mitte und studierte Adrian genausten. Er hatte schulterlange, hellblaue fast weiße Haare und graue Augen. Das Mädchen rechts hatte lange blonde Haare -die sie zu zwei Zöpfen geflochten hatte- und grüne Augen. Auch sie beobachtete Adrian. Das Mädchen links sah zu den Wind-Ninjas und schien sich für das Mädchen zu interessieren. Es hatte schulterlange gelockte violette Haare und dunkle Augen. Sie hatte schwarze Zeichen auf ihrem Handrücken, dass bis zu ihren Fingernägeln reichte und unter ihrem langärmligen T-Shirt verschwand.
„Die sind mir alle etwas zu eigen“, sagte Ruth und Neil und Finnley folgten ihrem Blick.
„Seid wann seid ihr so gut befreundet?“, fragte Cole und Myrna sah ihn überrascht an.
„Ach was“, sagte Myrna zickig und Ruth lächelte sanft.
„Seid ungefähr 17 Jahren“, antwortete Ruth und Adrian, Yvette und Glenn kamen näher.
„Dieser Typ scheint sich ganz schön für dich zu interessieren“, bemerkte Adrian und Ruth nickte nur. Wieder huschte ihr Blick zu den Wind Ninjas und ein Schauer lief ihr über den Rücken.
„Der macht mir Sorgen“, dachte Shari und Ruth sah auf sie hinab. Kurz entschlossen hob sie den Vierbeiner hoch und nahm sie auf die Arme.
„Wenn du das sagst, sollten wir ihn vielleicht im Auge behalten“, dachte sie und musste an ihren Alptraum denken. Sie schüttelte den Kopf und Myrna sah sie an.
„Was ist los, du wirst so ernst?“, fragte sie und Ruth lächelte matt.
„Nur ein Alptraum der mich mal wieder einholt“, antwortete sie und Adrian sah Myrna unbemerkt entschlossen an.
„Gut wir rufen euer Team auf und ihr treten vor“, sagte Ariko mit lauter Stimme und Ruth holte einmal tief Luft und sah in die Runde.
„Team A“, rief ein Mann auf und Ruth, Neil und Finnley gingen auf den Vorhang zu. Da hinter stand ein kleiner Holztisch mit einer kleinen Schachtel. Eine andere Frau deutete auf die Schachtel und Ruth griff durch den kleinen Schlitz. Sie zog einen kleinen zettel hervor und entfaltete ihn.
„Tor Sieben“, las sie vor und der Zettel ging in Flammen auf. Das Tor war auf der anderen Seite, das wusste Ruth noch. Sie blieb noch kurz am Eingang stehen und hinterließ ein Symbol für die anderen. Gemütlich machten sie sich auf den Weg zu ihrem Tor. Finnley sah durch den Gitterzaun in den riesigen Wald hinein und runzelte die Stirn.
„Ich versteh nur noch nicht was daran eine Prüfung sein soll“, murmelte er und Ruth wandte sich ihm zu. Sie berührte flüchtig die kleinen Äste und Blätter welche sich durch das Gitter schoben und mehrere Impulse schossen durch ihren Körper.
„Das wirst du noch früh genug begreifen“, antwortete sie und blieb vor einem Tor stehen. Darüber hing die Nummer sieben, wenn auch etwas schief. Das Tor war mit einer verschlossenen Kette verschlossen und ein Shinobi stand aufmerksam davor.
Ruth erkannte Jay´s Vogel, welcher scheinheilig auf einem dünnen Ast landete. Er klopfte scheinheilig gegen das Metal und Ruth zählte die Schläge.
„Tor Fünf, gut zu wissen“, dachte Ruth und der Vogel flog davon.
„Ich hasse es zu warten“, bemerkte Finnley und ließ sich in den Sand fallen.
„Da musst du jetzt durch“, antwortete sie und lehnte sich gegen den Zaun. Sie spürte eine schwache Aura in sich und schloss die Augen.
„Sechzig“, flüsterte Myrna und war im nächsten Moment wieder verschwunden.
„Sieben, fünf, sechzig“, dachte sie und öffnete die Augen. Ihr Blick verlief in den blauen Himmel und Adrian, Yvette, und Glenn kamen angelaufen. Neil und Finnley sahen die Gruppe nur leicht überrascht an und auch der Shinobi schien sich auf die drei zu fixieren. Dieser bemerkte jedoch nicht wie Adrian zwei mal zehn Finger zeigte, was zwanzig bedeutete und glatt als Fingerübungen durchging.
„Also wird er Myrna nicht Bescheid sagen können, aber sie ihm“, dachte Ruth und Neil ließ sich ebenfalls zu Boden sinken.
„Was ist den letztes Jahr passiert?“, fragte Neil und der Shinobi sah Ruth nur stirnrunzelnd an.
„Ich wäre beinahe in der Prüfung gestorben wenn die anderen nicht dagewesen wären“, sagte Ruth kurz angebunden und der Shinobi sah Ruth unsicher an, „Ich hoffe nur, dass sich das nicht Wiederholt.“
„Das kann ich dir versichern“, sagte er überzeugt und Ruth schüttelte den Kopf.
„Das glauben auch nur sie“, dachte sie und setzte Shari ab. Der Shinobi sah diese nur stirnrunzelnd an, sagte aber nichts weiter dazu. Die Stunden vergingen in denen Neil und Finnley noch etwas schliefen. Gegen Nachmittag weckte Ruth sie und beutete ihnen sich zu erheben.
Der Shinobi sah auf die grüne Leuchtkugel vor dem Trainingsgelände, was bedeutete das alle vor ihren Toren waren. Er begann damit das Schloss und die kette zu lösen, blieb allerdings noch davor stehen. Er betrachtete angestrengt seine Uhr und hob dann plötzlich den Blick.
„Viel Glück“, sagte er und stieß das Tor auf. Ruth lief hinein und Neil und Finnley liefen neben ihr her. Noch etwas verschlafen schafften es die Jungen nicht über riesige Wurzeln oder Erdhaufen zu stolpern und heil an die erste Lichtung zu kommen. Ruth saß auf einer Wurzel und sah nachdenklich auf den Boden. Neil studierte eine Karte, die er von einem Baum abgenommen hatte. Finnley war in der Zwischenzeit Spionieren, während Shari das Team aus dem Land der Winde ausspionierte.
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„Wir sollten uns organisieren“, sagte Neil und Ruth nickte nur. Finnley tauchte zwischen den Bäumen auf und gesellte sich zu ihnen.
„Ich konnte nur einige Teams aus den Bergen entdecken, aber nicht die aus dem Land der Wind oder dem Wasserreich“, berichtete er und Ruth nickte nur.
„Wir sollten uns wirklich einen Plan überlegen“, sagte sie und Finnley ließ sich auf das Weiche Moos an der Wurzel nieder.
„Das werde ich vielleicht nie wieder sagen, aber ich bin einverstanden“, sagte er und Neil sah ihn an, „Der Wald ist riesig und sieht an jeder Ecke gleich aus.“
„Also gut, ich schlage vor das wir uns aufteilen“; sagte Neil und sah Ruth an, „Jeder sucht abwechselnd nach einer Rolle, zur selben Zeit suchen die anderen nach was Essbarem oder warten am Schlafplatz.“
„Das ist grundsätzlich keine Gute Idee, aber wir sollten uns möglichst wenig trennen, sollten wir auch nur an ein falsches Team geraten, sind wir schneller draußen als uns lieb ist“, bemerkte sie und Finnley nickte nur.
„Ich bin für beides, das wir uns trennen aber dennoch in geringer Weiter halten“, sagte er und Neil sah ihn an.
„Klingt vernünftig“, sagte er und Ruth ließ sich die Karte geben.
„Wir sollten uns Richtung Fluss bewegen“, sagte sie ernst und beide Jungen sahen sie an.
„Warum, dann gehen wir eine leichte Kurve“, sagte Neil und Ruth sah ihn an.
„Weil wir nur solange zu dritt sind bis wir ein anderes Team aus unserem Dorf getroffen haben“, sagte sie und sah sich kurz um, „Wir sind nämlich listig und treffen uns am Fluss.“ Beide jungen sahen sie an.
„Du meinst doch nicht alle Teams aus Hadori?“, fragte Neil und Ruth nickte nur, rollte die Karte zusammen und steckte sie in ihren Rucksack.
„Nachdem was letztes Jahr passiert ist haben Adrian, Myrna und die anderen beiden sich zusammengesetzt. Sie sind genauso wie ich dafür ein großes Team zu bilden, somit haben wir mehr Planfreiheit und Chancen das jeder eine Rolle findet“, erklärte sie und Neil sah sie an.
„Und du meinst das Jay und Rowan damit einverstanden sind?“, fragte er und Ruth zuckte mit den Schultern.
„Adrian hat mich gebeten den Streit erstmal zu vergessen und die Prüfung an erster Stelle zu stellen“, sagte sie schulterzuckend und Neil sah sie an.
„Nachdem sie uns beide fast verrecken lassen haben?“, fragte Finnley ernst und schüttelte entschieden den Kopf, „Eher gehe ich nächstes Jahr noch einmal hier her.“
„Ich stimme dir zu“, sagte Neil und Ruth sah beide Jungen an.
„Es ist mir egal wie ihr ihnen gegenübertretet, aber ich möchte mich mit den anderen zusammentun, schließlich geht es dabei um mehr als nur diese Prüfung“, sagte Ruth ernst und Neil sah sie an, „Ich werde mich besser konzentrieren können wenn ich die anderen sehen und ihnen Helfen kann.“
„Hat dein Denken mit dem Vorfall letztes Jahr zu tun?“, fragte er und Ruth nickte nur.
„Ich werde es euch erzählen, aber nicht heute“, sagte sie und Finnley sah sie nachdenklich an.
„Wie... wie ist es eigentlich dazu gekommen, dass...“ er brach ab und holte zitternd Luft, „Dass du ohne das Team zurückgekommen bist?“ Neil sah ihn entsetzt an. Ruth erstarrte und sah in die Baumkronen hinauf.
„Wir wurden verraten, umzingelt und getrennt“, sagte Ruth und spielte mit einem Faden ihrer Hose, „Ich weiß selber nicht genau was passiert ist, aber ich weiß das meine Freunde qualvoll und unter schmerzen getötet wurden.“ Finnley nickte und wandte sich der Erde zu.
Ruth war über diese Frage überrascht gewesen, doch es tat gut darüber zu reden.
„Ihr habt die beiden gesehen, sie waren Stark, Mutig und Verständnisvoll. Sie waren die Seele unseres Teams und ohne ihnen würde ich wohl nicht hier sitzen“, sagte sie mit matter stimme und Neil sah sie an.
„Es gibt Gerüchte im Dorf“, begann er und rupfte an der Baumrinde herum, „Du sollst mal unser Dorf fast ausgerottet haben?“ Er sah Ruth fragend und unsicher an.
„Das ist kein Gerücht“, sagte sie mit fester Stimme und Finnley starte sie an, „Es ist die Pure Wahrheit.“ Sie sah die Jungen mit einem traurigen Lächeln an und setze sich bequemer hin.
„Aber...“, begann Finnley und Ruth wandte den Blick ab.
„Ihr wisst von dem Dämongeist in mir?“, fragte sie und Neil nickte nur.
„Gerüchte“, murmelte Finnley und Ruth sah beide an.
„Der siebte Dämonengeist der aufgetaucht ist, der Geist der Wölfe“, begann sie zu erzählen und die Jungen sahen sie aufmerksam an, „Er griff vor Jahren das Dorf an und wurde in meiner Familie versiegelt. Seither wird der Dämon immer weitergeben und ist nun an meine Seele gebunden.“ Neil stutze und Finnley schüttelte den Kopf.
„Das ist kein Scherz?“, fragte er und Ruth schüttelte den Kopf.
„Lan und Ren haben mich vor meinem Untergang bewahrt“, murmelte sie, „Sie haben meine Seele wieder zurückgeholt und mich in ihr Team aufgenommen.“ Ruth wartete auf eine Reaktion. Finnley pfiff nur vor Staunen und Neil sah Ruth immer noch verdutzt an.
„Ich kann mir das gar nicht so wirklich vorstellen“, sagte er und Ruth lachte leise.
„Das willst du auch gar nicht wissen“, sagte sie leise und erhob sich, „Wir sollten los.“ Neil und Finnley erhoben sich und trotteten hinter Ruth her.
Wie erwartet trafen sie schnell auf Jay, Rowan und Zaira die den Jungen nur hinterher lief.
„Tor, 20 und 60“, sagte Ruth schlicht und Neil und Finnley sahen Zaira, Jay und Rowan ausdruckslos an.
„Ich schätze mal das wir uns in genau 12 Stunden am Fluss treffen“, sagte Ruth tonlos und Zaira sah sie an.
„Woher...“, begann sie doch Ruth lief bereits weiter. Neil und Finnley folgten ihr wortlos und Jay sah ihnen nach.
„Es tut mir Leid“, sagte Jay und Ruth blieb auf einem Ast stehen.
„Spar die dein Gewäsch, nur weil ich der Gruppierung zugestimmt habe, heißt das nicht das ich dir verzeihen kann“, knurrte sie giftig und sah Jay hasserfüllt an. Ein schock durchzog spürbar seinen Körper und auch Rowan schien hart getroffen, „Und kommt pünktlich.“ Ruth zog weiter und landete auf einer Lichtung nicht weit. Eine tiefe Spur von 4 Metern Durchmesser zog sich einmal quer durch und Finnley stockte der Atem.
„Was war das?“, fragte Neil und Ruth sah ihn an.
„Sagt dir das Wort Schlange etwas?“, fragte sie und er nickte nur und sah auf die Spur.
„Die muss aber mindestens doppelt so groß wie unser Dorf gewesen sein“, bemerkte er und Ruth nickte nur.
„Das ist eine Ãœberraschung, hier ist alles größer als erlaubt“, warnte sie und beide Jungen nickten nur. Etwas raschelte und die drei zogen sich in den Baum hinauf. Unter ihnen tauchte das Wind-Team auf und alle drei hielten die Luft an. Der Junge mit den türkisen Augen sah sie direkt an und alle drei wichen einer handvoll Shuriken aus. Shari versteckte sich nicht weit unter einem Busch und Ruth landete vor ihr. Neil und Finnley landeten versetzt hinter ihr und sahen die Gruppe düster an.
„Ihr wart also Tor sieben“, sagte das Mädchen und Neil sah Ruth unsicher an.
„Haben wir letztes Jahr was verpasst?“, fragte der anderen Junge und Ruth hielt Shari mit dem Fuß zurück.
Ruth spürte eine sanfte Vibration im Boden. Sie stieß Finnley und Neil zur Seite und riss Shari am Nacken mit sich. Eine heftige Windböe riss den Busch entzwei und brach durch die Baumkronen. Das Mädchen stand auf ihren geschlossenen Fächer gestützt und sah Ruth beeindruckt an.
„Wir haben noch keine Schriftrolle, also wäre es für euch auch klüger nach einer zu suchen und eure Kräfte zu sparen“, sagte Ruth und der erste Junge sah sie eindringlich an. Dann waren alle drei spurlos verschwunden und Ruth hob Shari hoch.
„Durchgefallen“, knurrte sie und ließ sie zu Boden.
„Kommt weiter“, sagte Ruth und sie liefen tiefer in den Wald hinein. Sie wanderten von Ast zu Ast und suchten alles nach einer Schriftrolle ab. Ruth blieb in einer dicken Eiche stehen und entdeckte unter sich Adrian. Ein grinsen schlich sich auf ihre Lippen und sie ließ sich lautlos hinter ihm Fallen. Sie landete genau auf seinem Rücken und sprang sofort wieder ab um seinen scharfen Kunai auszuweichen.
„Erschrecke mich doch nicht so“, fluchte er und richtete sich auf. Ruth landete neben ihm und hob unschuldig grüßend den Arm: „Ich konnte es mir nicht verkneifen.“
„Habt ihr schon was gefunden?“, fragte er und Ruth schüttelte den Kopf. Außer der Tatsache das wir dem Wind-Team begegnet sind, ist nichts aufregendes passiert“, erzählte sie und Adrian sah sie ernst an, „Sie können unsere Symbole lesen, wir sollten uns bei Gelegenheit mal neue überlegen.“ Ich grinste breit und Adrian schmunzelte.
„Habt ihr Jay und den anderen schon bescheid gesagt?“, fragte er und Ruth nickte nur.
„In ungefähr 12 Stunden wollen wir uns am Fluss treffen. Du hast ihm doch sicherlich gesagt, dass ich trotzdem noch sauer auf ihn bin oder?“, fragte sie streng und Adrian nickte nur, „Er scheint das nicht ganz so ernst zu nehmen.“
„Das hat Zaira mir auch schon gesagt“, sagte er und deutete auf die Umgebung, „Suchen wir ein Stück gemeinsam?“ Ruth folgte ihm durch die Äste die Augen offen für alles. Plötzlich entdeckten die eine Ansammlung von Schatten. Das Teams aus dem Wasserreich stand zwei Teams aus den Bergen gegenüber. Diese keuchten schwer und sahen die drei vor sich fasst ängstlich an. Ruth sah Adrian ernst an. Dieser zögerte noch, doch dann nickte er. Sie sahen noch eine Weile zu. Der Junge hieß Shane, das Mädchen mit den Locken Stella und die andere Laira. Adrian hatte genug gesehen. Er zog sich lautlos zurück und Ruth sah alle drei fixierend an. Ihre Sechs Gegner lagen Bewusstlos auf dem Boden. Auch Ruth zog sich zurück und traf Adrian auf einer Lichtung.
„Ich muss zurück“, sagte er und Ruth nickte nur, sah ihm eine Weile nach, ehe sie zu den anderen zurückkehrte.
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Zur selben Zeit trafen Myrna, und Jay aufeinander.
„Ruth scheint ja nicht besonders gut gestimmt zu sein“, sagte Myrna und Jay schüttelte den Kopf.
„Vergiss es“, brummte er und deutete in Richtung Fluss, „Wir treffen uns in 12 Stunden.“
„Du weißt das sie lange Zeit brauch um sich zu beruhigen“, warnte Myrna und Jay sah sie grimmig an
„Sie ist auch meine Freundin, also versuch nicht mich zu belehren“, sagte er aufgebracht und Rowan und Zaira erschienen auf der Lichtung.
„Ah, du hast sie gefunden“, sagte Rowan und Zaira sah Myrna an.
„Ich muss mich wieder mit meinem Team treffen, sonst starten sie noch eine vermissten Anzeige“, sagte sie freundlich, winkte zum Abschied und lief los. Jay sah ihr noch eine Weile nach und holte Tief Luft.
„Wir haben scheiße gebaut“, sagte er an Rowan gewandt und dieser nickte nur.
„Siehst du das langsam ein ja?“, fragte Zaira zickig und Jay sah sie an.
„Du bist genauso schuld daran“, sagte er und Zaira sah ihn an.
„Komisch das Ruth nur dich so giftig ansieht“, antwortete Sie und lief voraus. Rowan schüttelte nur den Kopf und beide folgten ihr.
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Finnley zischte zum Zeichen das alle leise sein sollen. Ruth entdeckte in dem Moment den riesigen Skorpion und warf den Jungen einen ernsten Blick zu.
„Wenn wir hier kämpfen sollten, passt auf das ihr keine Jutzu anwendet“, sagte Ruth und wandte sich von dem riesen Skorpion ab.
Sie suchten hier weiter und die Stunden vergingen. Sie gingen immer weiter in Richtung Fluss sie liefen auch den anderen ab und zu über den Weg und wussten daher das niemand eine Rolle gefunden hatte.
„Ich sehe eine“, sagte Finnley und Ruth folgte seinem Finger zu einem riesigen Spinnennetz.
„Ausgerechnet eine Riesenspinne“, sagte Ruth und zog gleich mehrere Kunai und warf sie auf das Spinnennetz zu. Neil machte es ihr nach und Finnley fing die Rolle auf.
„Ich werde sie nehmen“, sagte Ruth und Neil nickte nur.
„Stimmt, sie ist bei dir sicher aufgehoben, bevor dich jemand berührt klebst du ihm im Schlaf noch eine“, sagte er neckend und Ruth streckte ihm die Zunge heraus und gab die Rolle Shari.
„Warum soll Shari sie nehmen?“, fragte Finnley und auch Neil sah sie fragend an.
„Weil niemand darauf kommen würde, außerdem ist Shari meistens versteckt bei uns“, sagte Ruth und Shari verschwand wieder in einem Gebüsch. Hinter Ruth klapperte es laut. Finnley und Neil fielen fast sie Augen Raus und Ruth erstarrte.
Ruth wandte sich langsam der Spinne zu und Neil und Finnley sahen die blutende Wunde erschrocken an. Ruth hielt dem pochendem Gift stand und holte mit der bloßen Faust aus. Ihre Energie flammte blau darum auf und der Kopf der Spinne zerriss wie ein Stück Papier. Die Wunde begann zu brennen und Ruth sah den feinen Schnitt an ihrem Arm an. Auch ohne ihre Fähigkeiten wusste sie das es eine hohe Dosis war und ihr Atem wurde unregelmäßig.
„Alles okay?“, fragte Neil vorsichtig und Shari kam hervor. Ruth beugte sich zu ihr hinab und berührte ihren Kopf.
„Alles klar“, antwortete Ruth und Shari bellte laut.
„Sei nicht albern, auch wenn du eine Menge Gift ab kannst, das ist auch für dich zu viel“, dachte Shari mahnend und Neil hockte sich neben Ruth hin.
„Du siehst nicht gut aus“, bemerkte er und Ruth brummte nur.
„Ich wusste nicht das man gut aussieht wenn man vergiftet ist“, brachte sie hervor und Neil schüttelte den Kopf. Er half Ruth auf die Füße und stütze sie.
„Wenn wir am Fluss sind lege ich dir einen Verband an“, sagte er schlicht und Shari sah die Jungen unsicher an. Trotzdem verschwand sie in den Büschen und Finnley sah Ruth besorgt an.
„Du bist ganz schön gruselig“, bemerkte er und Ruth sah ihn matt lächelnd an.
„Du meinst das mit meiner Energie?“, fragte sie belustigt und Finnley nickte nur, „Weißt du aus welcher Familie ich komme?“ Er sah nachdenklich in das Blätterdach.
„Itoe“, sagte er langsam und Ruth nickte nur.
„Und wofür sind wir Itoe bekannt?“, fragte sie und Neil sah Ruth von der Seite her ernst an. Finnley dachte wieder nach, diesmal länger, doch er schüttelte den Kopf.
„Geheimer Heilung Juztus“, sagte Neil und Finnley sah ihn an, „Das hatten wir in Alter Geschichte.“ Finnley lächelte schief.
„Da habe ich immer geschlafen“, sagte er grinsend und Ruth unterdrückte ein röcheln.
„Mist“, dachte sie angestrengt und kniff die Augen zu.
„Wir sind bald da“, sagte Neil ernst und Ruth nickte nur.
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Eine Stunde später betraten sie die Lichtung durch die der Fluss ging und sahen Jay, Rowan und Zaira überrascht an.
Rowan steckte eine Schriftrolle gerade ein und Ruth sah auf den zerrissenen Krebs. Dann ließen ihre Knie nach und sie riss Neil mit zu Boden. Shari kam unter den Büschen hervor und lief auf sie zu.
„Halte durch“, dachte sie und Ruth nickte unbemerkt. Sie kämpfte gegen den Schmerz an und biss sich auf die Lippe.
„Was ist passiert?“, fragte Jay sofort und Finnley hinderte ihn daran Ruth zu nahe zu kommen.
„Sie wurde von einer Spinne vergiftet“, sagte Neil und kramte in seinem Rucksack nach Verbandszeug. Als erstes schnürte er ihr ein Band um den Oberarm um zu verhindern das das Gift sich ausbreitete dann wusch er die Wunde aus und legte einen dicken Verband an.
„Du bist eine Itoe, also hast du auch sicherlich Gegengifte dabei“, sagte er ernst und sah auf ihren Rucksack. Shari saß wachsam davor und knurrte bedrohlich als er die Hände danach aus streckte.
„Huch“, machte er und Ruth setzte sich unter Qualen auf.
„Ist schon in Ordnung“, sagte sie und Shari brachte ihr den Rucksack, „Sie weiß das niemand meinen Inhalt sehen sollte.“ Neil zog die Stirn kraus.
„Okay“, sagte er und Ruth kramte in ihrem Rucksack nach den kleinen Spritzen. Nach langem suchen hatte sie eine gefunden und sah auf ihre zitternden Hände.
„Soll ich?“, fragte Neil und Finnley gab ein würgen von sich. Ruth gab Neil die Spritzte und hielt ihm den Arm hin. Neil zögerte, dann nahm er die Kappe ab und setzte die Spritze an. Nach wenigen Sekunden rauschte das Gegengift durch ihre Adern und sie schloss die Augen. Augenblicklich entspannten ihre Muskeln sich und sich schüttelte den Arm aus. Das Band löste sich und Neil sah sie ernst an.
„Bist du dir sicher das es klug ist sich zu bewegen?“, fragte er schließlich als sie sich aufrichtete und Zaira anlächelte.
„Hast du schon Riesen Spinnen und Schlangen gesehen?“, fragte sie spitz und Zaira fuhr ein Schauer über den Rücken.
„Ich hasse Spinnen“, sagte sie mit düsterer Stimme und Ruth lachte leise. Neil erhob sich wortlos und reichte Ruth die leere Spritze. Diese verstaute sie in ihrem Rucksack, welchen sie sich über eine Schulter hängte. Shari sah sich nochmal um, dann war sie wieder in den Büschen verschwunden und hielt Wache. Etwas raschelte und Ruth zog ein Kunai. Es flog direkt in den Wald hinein und wurde verschluckt. Sekunden später kamen Adrian, Glenn und Yvette durch das Gebüsch gelaufen und Adrian warf das Kunai zurück. Ruth fing es mit zwei Fingern vor ihrem Gesicht ab und steckte es wieder ein.
„Du bist gut vorbereitet“, sagte er und verlangsamte seinen Lauf, „Ich habe die Spinne gefunden.“ Ruth zwinkerte ihm zu und er sah sie besorgt an.
„Du reagierst selten so“, bemerkte er und Ruth setzte eine unschuldige Miene auf.
„Beschwere dich bei diesem Riesen Vieh, ich habe mich nur verteidigt“, sagte sie mit kindlicher beleidigter Stimme und Yvette fiel in schallendes Gelächter. Auch Zaira kicherte, während Adrian und Jay sich vielsagende Blicke zuwarfen.
„Aber es scheint dir etwas besser zu gehen“, bemerkte Glenn und Ruth sah ihn fragend an, „Ich meine Geistig.“ Adrian warf ihm einen finsteren Blick zu und Ruth´s Lächeln erstarb. Yvette trat Glenn einmal kräftig auf den Fuß das er aufschrie und auf einem Bein zu springen begann.
„Wofür war das den!“, zischte er und Yvette stieß ihn an der Schulter an. Krachend landete er auf den Boden und Ruth sah in den Himmel.
„Dein Taktgefühl ist so groß, dass es auf eine Zelle passt“, knurrte Yvette und Neil sah Ruth aufmunternd an. Ruth hatte das Bild ihrer Toten Eltern vor sich und schloss die Augen.
„Ruth?“, fragte Adrian und Ruth schüttelte den Kopf.
„Ist schon okay“, sagte sie leise und der Wind umspielte sie, „Der Wind fühlt sich gut an heute.“ Sie spürte das Jay sie ansah und drehte sich mit dem Wind. Ihre Haare schienen zu tanzen und die Jungen sahen sie einen Moment lang erstaunt an. Zaira trat auf sie zu und hackte sich bei ihr ein.
„Weist du eigentlich das du Wunderbar bist“, sagte sie und Yvette trat auf ihre andere Seite.
„Und Großartig“, fügte sie hinzu und Ruth fing an zu lachen.
„Das seid ihr auch“, sagte sie und sah Neil, Finnley und Adrian lange an, „Ihr alle.“
Zaire umarmte sie und Yvette sprang ihr halb auf den Rücken.
„Sag mal wie ist das so, die einzige im Dorf zu sein die über die geheime Kunst des Entgiftens verfügt?“, fragte sie spitz und Ruth nahm sie mit einem Schwung auf den Rücken.
„Es ist nicht anders als zuvor“, sagte sie und Zaira sah zu Yvette hinauf, „Aber ich bin ja nicht die einzige. Ich weiß etwas das andere nicht wissen, das ist aber auch schon alles.“
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Der späte Nachmittag verstrich. Glenn, und Rowan hatten sich bereit erklärt die Gegend auf Gegner abzusuchen. Zaira und Yvette schliefen unter einem Baum im Gras während Neil, Finnley, Ruth, Adrian und Jay wenige Meter neben ihnen saßen und sich an schwiegen.
„Also, wegen unseres Streites“, begann Jay und Adrian blinzelte verwirrt. Man konnte ihm anhören das er es ernsthaft bereute, doch Ruth war stur.
„Hast du was gesagt?“, fragte sie schneidend und Adrian sah sie an, „Wenn nicht dann sei einfach Still.“ Neil und Finnley sahen sich an. Neil beugte sich zu Ruth vor: „Solltest du dir nicht wenigstens anhören was er zu sagen hat?“, fragte er leise und Ruth sah ihn an.
„Er hätte euch Sterben lassen“, rief sie ihm flüsternd ins Gedächtnis und Adrian erhob sich.
„Eigentlich hatte ich vor mich da raus zu halten, aber du bist nun einmal Sturer als ein Esel.“, sagte er ernst und Jay sah ihn an, „Du kennst Jay gut genug um zu wissen das er niemals ohne Grund handelt.“ Adrian sah Ruth eindringlich an. Zaira gab ein leises Murmeln von sich und Ruth wandte sich zu ihr um.
„Wir hatten keine andere Wahl“, sagte Jay ernst und Ruth sah ihn fixierend an.
„Und was wäre passiert wenn ihr uns geholfen hättet?“, fragte sie finster und Yvette drehte sich auf die andere Seite, „Dafür das ihr mein Team beinahe habt verrecken lassen siehst du ganz gelassen aus.“
„Der Älteste wollte es so“, sagte Jay und Ruth schnaubte verächtlich.
„Der Älteste will auch das die beiden hier Sterben“, schnaubte sie spöttisch und erhob sich, „Deine Ausreden waren auch schon mal besser.“ Neil sah sie an. Ihre Stimme war mit jedem Wort lauter geworden und somit waren auch die Mädchen wieder wach.
„Was ist los?“, fragte Zaira verschlafen und Ruth wandte sich ab.
„Ruth“, sagte Jay ernst und Ruth trat auf den Fluss zu. Adrian pfiff nur erstaunt und schüttelte den Kopf.
„Ich hätte nie gedacht das sie so heftig reagiert“, sagte er und Yvette sah ihn an.
„Das ist nicht heftig sondern ganz normal“, erwiderte Ruth und Adrian staunte nicht schlecht.
„Kein Grund mich anzugreifen“, sagte er mit fester Stimme und Ruth trat ins Wasser. Dann streifte ein Windhauch ihre Wange und sie hob den Kopf. Wie ein warnendes summen fuhr ein schlag durch ihren Körper und sie blieb stehen. Adrian kannte diese Reaktion und sah Jay ernst an.
„Myrna“, sagte dieser und Ruth sah in den Wald hinein.
„Wo sind Rowan und Glenn?“, fragte sie und Adrian sah Richtung Norden.
„In die andere Richtung“, antwortete er und Ruth sah Neil und Finnley ernst an. Das Team aus dem Reich des Wassers landete lautlos auf der anderen Seite des Flusses und Ruth wandte den Kopf. Adrian blieb die Luft im Halse stecken und Ruth´s Blick verfinsterte sich.
„Gefunden“, sagte der Junge, Shane, und sah Ruth fixierend an.
„Runter“, sagte Adrian und Ruth duckte sich unter einem Blitz. Stella´s Gesicht verzog sich und ihr grinsen wurde ein wenig schief.
„Sie ist gut“, sagte Laira und Ruth richtete sich langsam wieder auf.
„Pass auf“, dachte Shari warnend und Ruth bedeutete den anderen sich nicht vom Fleck zu rühren.
„Was wisst ihr über diese Windtypen?“, fragte sie ernst und Shane fing an zu lachen.
„Eine ganz schlaue“, lachte er hämisch und Stella kicherte.
„Die glaubt wir lassen uns ablenken“, sagte Laira mit zuckersüßer Stimme und plötzlich wurden alle drei in die Luft gerissen. In den Bäumen konnte Ruth das Wind-Team erkennen und nahm eine lockere Haltung an.
„Anscheinend lasst ihr euch besser ablenken wie ich dachte“, sagte sie stattdessen spöttisch und alle drei krachten hart in den Fluss. Adrian sah Ruth ernst an, diese fixierte den Jungen aus dem anderen Team und ein kleines paar roter Augen blitze aus dem Schatten hervor.
„Du bekommst noch deinen Spaß“, hauchte seine Stimme und dann waren alle drei verschwunden. Shane wandte sich nur um und auch diese drei verschwanden ohne jegliche Spur. Ruth holte nur Tief Luft und stieß einen schrillen Schrei aus. Die anderen hielten sich empört die Ohren zu und Ruth lauschte in den Wald. Irgendwo antwortete eine andere Stimme, jedoch schwach und zitternd.
„Myrna“, dachte sie und wandte sich zu Adrian um.
„Sie sind in Schwierigkeiten“, sagte sie nur und er sah sie entschlossen an.
„Ich werde sie suchen“, sagte Zaira und Adrian hob den Arm.
„Ich werde nach Glenn und Rowan sehen“, sagte er und Yvette nickte nur: „Ich begleite ihn.“
„Gut ich schlage hier ein Lager auf falls jemand zurückkehrt“, sagte sie und Adrian nickte Jay zu. Dann waren alle drei im Wald verschwunden und Ruth begann damit Steine für ein Feuer zu sammeln.
„Ich bin Holz holen“, sagte Finnley und Neil nickte nur.
„Und ich suche uns Beeren und Pilze“, sagte er und Jay sah beide Jungen entsetzt an
„Ist gut, bringt einen Hasen mit wenn ihr einen seht“, sagte sie und Finnley sah Jay lange an.
„Bis gleich“, sagte Neil und er und Finnley gingen langsam auf den Wald zu. Jay sah ihnen gequält nach und Ruth ließ die vier Steine in ihren Armen fallen. Dann ging sie zum Fluss um weitere Steine zu holen und brachte sie zur Feuerstelle. Jay stand einfach nur da und sah zwischen dem Wald und Ruth hin und her.
„Wegen... wegen der Sache im Wald“, begann er und Ruth verlangsamte ihre Arbeit.
„Was ist damit?“, fragte sie finster und Jay holte nur tief Luft.
„Es tut mir Leid“, sagte er seufzend und Ruth wandte sich ihm zu.
„Was tut dir Leid?“, fragte sie zornig und trat zwei Schritte auf ihn zu, „Dass du mein Team beinahe sterben lassen hast oder das du mich wieder einmal im Stich gelassen hast?“. Ihre Stimme wurde mit jedem Wort lauter und Jay wandte den Blick ab. Ein bedrückter Ausdruck lag in seinen Augen und Ruth schüttelte den Kopf.
„Vergiss das einfach“, sagte sie bissig und wandte sich wieder der Feuerstelle zu, „Ich habe keine Lust mich mit Typen herum zu schlagen, die sowieso nichts von Freundschaften halten.“ Jay sah sie empört an.
„Ich halte sehr wohl was von Freundschaften“, sagte er ernst und trat hinter Ruth, „Ich versuche hier unsere Freundschaft zu retten, aber du lässt mich eiskalt abblitzen!“.
„Natürlich, du hast ja auch zwei unschuldige Jungen sich selbst überlassen“, sagte sie aufgebracht und sah ihn finster an, „Sie sind noch Anfänger Jay.“ Sein Blick wurde ernster.
„Aber sie waren die besten Abgänger“, erwiderte er und Ruth sah ihn durch schmale Augen an.
„Du weißt genauso gut wie ich, dass ich das nicht gemeint habe“, knurrte sie und vier Schatten erschienen am Rande der Lichtung, Adrian, Yvette, Glenn und Rowan.
„Ich weiß nicht was du dir dabei gedacht hast, oder ob das einfach nur ein Racheakt von dir war, aber ich bin mit deiner Aktion so überhaupt nicht einverstanden“, sagte sie und hob drohend den Finger, „Und kommt mir nicht mit der Ausrede dir wurde es verboten, du hältst dich sonst auch nie an solche Anforderungen, sonst würde ich heute nicht vor dir stehen.“ Ihr Blick bohrte sich in seine Augen und Glenn räusperte sich.
„Warum habt ihr euch eigentlich gestritten?“, fragte er und Ruth warf ihm einen kurzen Blick zu.
„Das ist kein Streit, nur eine Meinungsverschiedenheit“, sagte Jay kalt und Rowan seufzte nur.
„Ruth, es tut uns allen Leid, wir hätten euch helfen sollen“, sagte er ehrlich und Ruth zuckte mit den Schultern
„Das ist eine Sache, aber das was auf dem Dach passiert verdrängt ihr gekonnt“, knurrte sie und wandte sich ab, „Wie immer.“ Rowan sah Adrian an und dieser schüttelte den Kopf.
„Guck mich nicht so an, ich war nicht dabei“, sagte er ernst und Ruth legte die letzten Steine zusammen.
„Du gibst uns die Schuld das du dich so merkwürdig verhalten hast“, sagte Jay ernst und Ruth wandte sich ihm um.
„Meinst du nicht, dass es mich genauso trifft mein Team zu verlieren wie ihr damals?“, fragte sie mit scharfer Stimme und Zaira zog die Stirn kraus. Augenblicklich waren Rowan und Jay verstummt. Glenn sah Adrian nur fragend an, denn auch diese sah betroffen zur Seite und Ruth schloss die Augen.
„Es tut weh oder?“, fragte sie bissig und Jay hob den Kopf.
„Musst du gerade sagen“, sagte Rowan bitter und Ruth zuckte mit den Schultern.
„Ich habe Ren und Lan mein Leben zu verdanken. Sie waren mehr als nur Brüder für mich. Sie waren meine einzige Familie die ich noch hatte“, sagte Ruth ernst und sah alle drei nacheinander an, „Darf ich wissen welchen Familienteil ihr schon verloren habt?“. Rowan und Adrian sahen sich an. Jay allerdings sah Ruth ernst an.
„Meine Schwester“, sagte er fasst finster und Ruth sah ihn an.
„Sie hätte nicht sterben müssen, und das weißt du ganz genau“, antwortete Ruth mit scharfer Stimme und Jay´s Blick wurde finsterer.
„Und die kleinen Baby´s Opfern?“, fragte er zornig und Ruth verschränkte die Arme vor der Brust.
„Sie sind an einer Tödlichen Krankheit gestorben“, sagte sie ernst und sah Jay finster an, „Nach zwei Stunden.“ Jay schnaubte nur.
„Das ist doch nur eine Erfindung deiner Familie“, sagte er aufgebracht und Rowan sah ihn an.
„Das ist nicht wahr“, sagte Adrian ernst und trat dazwischen, „Safina hat all ihre Energie gegeben um beide noch zu retten.“ Jay sah Ruth finster an.
„Und genau aus diesem Grund hasse ich es Streitereien in der Prüfung zu klären, das ist beim letzten mal schon schiefgelaufen“, brummte Ruth und wandte sich ab. Jay zog scharf de Luft ein und Adrian packte ihn an den Schultern.
„Du hast keine Chance, Ruth hat in allen Punkten recht“, sagte er ernst und Ruth trat auf das Wasser zu. Sie hockte sich davor und ließ es durch die Finger gleiten. Das fast lautlose plätschern hallte in ihrem Geist wieder und sie schloss die Augen.
„Wir sollten uns darauf konzentrieren Myrna und die anderen zu finden“, mischte sich Yvette zögernd ein und Adrian gab ein zustimmendes Brummen von sich. Blätter Raschelten. Neil kam mit einigen Schüsseln Beeren und Pilzen zurück und sah Jay an, welcher immer noch von Adrian festgehalten wurde.
„Ruth, ich finde es reicht“, sagte er und Ruth öffnete die Augen, „Wir leben noch also vergiss das ganze.“
„Hast du eine Ahnung“, knurrte Jay und Neil warf ihm einen Blick zu. Shari kam unter einigen Büschen hervor und trottete auf Ruth zu.
„Hier ist irgendjemand der nicht hierher gehört“, dachte sie fast bissig und Ruth wurde steif, „Ich glaube sie gehören zu IHM.“
„Danke“, dachte sie strich Shari über den Kopf und nahm sie auf die Arme, „Wir werden aufpassen.“ Sie erhob sich und setzte sich Shari auf den Kopf.
„Zaira läuft da draußen immer noch alleine herum, wir sollten uns aufteilen“, sagte sie ernst und Neil sah sie an. Yvette sah sie an und auch Glenn schien noch nicht ganz zu begreifen. Jay, Adrian und Rowan allerdings kannte diese Stimme und Adrian ließ Jay los.
„Du hast wieder ein Gefühl“, sagte Adrian ernst und Ruth sah in den Himmel.“
„Geht einfach“, murmelte sie und Adrian winkte Glenn und Yvette mit sich.
„Gehen wir sie suchen“, sagte er nur und Jay sah Rowan an.
„Was macht dein Gift?“, fragte Neil und Ruth sah ihn mit einem Lächeln an.
„Ist fast weg, aber solltest du nicht lieber Finnley suchen, er hat einen Orientierungssinn so groß wie eine Erbse“, sagte sie ernst und Neil lachte leise.
„Warte kurz hier, ich finde ihn schon“, sagte er reichte ihr die Schüsseln und Ruth nahm sie entgegen.
„Wir suchen nach Zaira“, sagte Rowan, und zog Jay mit sich. Ruth blieb alleine am Lagerfeuer zurück und versteckte die Schüsseln in den nahegelegenen Büschen. Sie wusste selber das sie übertrieb, aber sie wollte den Jungen einfach nicht klein beigeben. Das tat sie immer und das wussten sie zu genau.
„Sie sollen nicht alles für selbstverständlich halten“, fluchte Ruth und Shari sah mich an.
„Du solltest dich nicht so aufregen, das Siegel ist zwar neu gesetzt, dennoch kann es schnell reißen“, dachte sie und Ruth nahm sie vom Kopf auf die Arme und ließ sich zu Boden.
„Wie meinst du das?“, dachte Ruth und ließ sich zu Boden, „Wieso konnten wir das Siegel eigentlich... umschrieben?“
„Unter bestimmten Umständen schon. Ich bin zwar ein Dämon, doch meine Kräfte richten sich nach der Person in der ich verschlossen bin. Je nachdem ob du auf der Seite der Guten oder der Bösen“, begann Shari und sah mich vom Schoß aus ernst an, „Es gibt verschiedene Tore die deine Energie mit meiner verbindet. Du wirst Stück für Stück lernen sie zu Kontrollieren, bis du sie komplett beherrschen kannst. Und wenn du das geschafft hast, kannst du deine Kräfte mit meiner Energie dazu umformen verschiedene Gestalten anzunehmen. Zum Beispiel deine Heiler Fähigkeiten. Sie werden um ihr ganzes verdoppelt, wenn du in einen der Gestalten wechselst, was aber auch starke Konzentration und Ausgeglichenheit bedeutet.“ Ruth sah zu Shari hinab.
„Interessant“, dachte sie und Shari verbarg ein erfreutes Lächeln.
„Vielen macht die Aufgabe Angst, weshalb viele es nicht besonders weit schaffen. Aber mit Wille und etwas Hilfe von meiner Seite sollte es gar nicht schwer sein“, sagte sie aufmunternd und Ruth nickte nur.
„Und das bedeutet mehr Training“, dachte Ruth und Shari nickte nur. Blätter raschelten und Shari verkroch sich im Gebüsch neben Ruth. Neil kehrte mit Finnley und seinem Feuerholz zurück. Schneller als jemand gucken konnte hatte Neil es mit einem Feuerjutzu in brand gesetzt.
„Du siehst nachdenklich aus“, sagte Neil und Ruth hob den Blick über die Flammen.
„Es geht um die Sache mit Jay“, sagte sie schulterzuckend und Finnley sah sie lange an.
„Warum willst du es nicht einfach auf sich beruhen lassen?“, fragte er und Ruth warf einen kleinen Stock in die Flammen.
„Weil es immer so abläuft“, erwiderte sie genervt und seufzte schwer, „Sie reizen mich und glauben dann, dass ich ihnen immer wieder verzeihe. Aber diesmal werde ich nicht klein beigeben. Auch sie müssen lernen was es heißt um eine Freundschaft zu kämpfen.“
„Stimmt schon“, sagte Neil und Finnley nickte zustimmend.
„Ich meine, sie hätten uns wirklich helfen können“, bemerkte er und berührte seinen Bauch, „Die Sache war alles andere als Angenehm.“
„Und weitaus schlimmer als sie glauben“, murmelte Ruth und berührte flüchtig ihr Mal.
„Was meinst du damit?“, fragte Neil und Ruth schüttelte den Kopf.
„Das bleibt vorerst mein Geheimnis. Ich möchte noch nicht darüber reden“, sagte sie und beide Jungen nickten nur.
„Was meintet ihr vorhin mit Jay´s Schwester?“, fragte Finnley leise und Ruth sah in die tiefen der Flammen.
„Später“, murmelte sie und Neil sah Finnley fragend an.
„Wir können Myrna und ihr Team nirgends finden“, sagte Adrian´s Stimme und alle drei hoben den Kopf. Zaira stand mit einigen Schnittverletzungen neben ihm, während Glenn, Rowan, Jay und Yvette auf dem Boden lagen und nach Luft schnappten.
„Die Teams da draußen sind bereits dabei andere anzugreifen“, rief Ruth und Adrian nickte nur. Ruth erhob sich und sah Zaira an.
„Lass mich mal sehen“, sagte sie und Zaira schüttelte den Kopf.
„Sie sind nicht Tief“, sagte sie leise und Ruth sah sie an, „Und sie Bluten auch gar nicht mehr.“ Ruth beugte sich vor und schloss die Augen
„Du weißt das mich das Energie kostest, danke“, flüsterte Ruth und Zaira nickte nur. Sie nahm ihre Hand und drückte sie sanft.
„Ich habe Angst“, flüsterte sie und lehnte ihren Kopf gegen Ruth, „Ich hatte einen Traum... in... in dem... in dem du Entführt wurdest.“ Ruth spürte das sie zitterte und nahm sie Fest in die Arme.
„Schon gut“, flüsterte sie und Adrian sah beide an, „Ich bin ja nicht allein. Was soll mir bei euch schon passieren.“ Zaira nickte nur und Ruth löste sich sanft von ihr, gab ihr einen Kuss auf die Wange und ließ zog sanft ihre Hand hervor. Rowan sah Zaira nur aufmunternd an und reichte ihr die Hand. Sie ließ sich neben ihm zu Boden und lehnte sich an ihn. Jay starrte starr in den Himmel und Adrian half Yvette.
„Myrna“, murmelte Ruth und der Wind drehte sich. Die Flamme flackerte und die Stille der Nacht brach herein.
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Das Mädchen mit dem grauen Wolf
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Kapitel 5: In der Prüfung (2)
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Wie erwartet trafen sie schnell auf Jay, Rowan und Zaira die den Jungen nur hinterher lief.
„Tor, 20 und 60“, sagte Ruth schlicht und Neil und Finnley sahen Zaira, Jay und Rowan ausdruckslos an.
„Ich schätze mal das wir uns in genau 12 Stunden am Fluss treffen“, sagte Ruth tonlos und Zaira sah sie an.
„Woher...“, begann sie doch Ruth lief bereits weiter. Neil und Finnley folgten ihr wortlos und Jay sah ihnen nach.
„Es tut mir Leid“, sagte Jay und Ruth blieb auf einem Ast stehen.
„Spar die dein Gewäsch, nur weil ich der Gruppierung zugestimmt habe, heißt das nicht das ich dir verzeihen kann“, knurrte sie giftig und sah Jay hasserfüllt an. Ein schock durchzog spürbar seinen Körper und auch Rowan schien hart getroffen, „Und kommt pünktlich.“ Ruth zog weiter und landete auf einer Lichtung nicht weit. Eine tiefe Spur von 4 Metern Durchmesser zog sich einmal quer durch und Finnley stockte der Atem.
„Was war das?“, fragte Neil und Ruth sah ihn an.
„Sagt dir das Wort Schlange etwas?“, fragte sie und er nickte nur und sah auf die Spur.
„Die muss aber mindestens doppelt so groß wie unser Dorf gewesen sein“, bemerkte er und Ruth nickte nur.
„Das ist eine Ãœberraschung, hier ist alles größer als erlaubt“, warnte sie und beide Jungen nickten nur. Etwas raschelte und die drei zogen sich in den Baum hinauf. Unter ihnen tauchte das Wind-Team auf und alle drei hielten die Luft an. Der Junge mit den türkisen Augen sah sie direkt an und alle drei wichen einer handvoll Shuriken aus. Shari versteckte sich nicht weit unter einem Busch und Ruth landete vor ihr. Neil und Finnley landeten versetzt hinter ihr und sahen die Gruppe düster an.
„Ihr wart also Tor sieben“, sagte das Mädchen und Neil sah Ruth unsicher an.
„Haben wir letztes Jahr was verpasst?“, fragte der anderen Junge und Ruth hielt Shari mit dem Fuß zurück.
Ruth spürte eine sanfte Vibration im Boden. Sie stieß Finnley und Neil zur Seite und riss Shari am Nacken mit sich. Eine heftige Windböe riss den Busch entzwei und brach durch die Baumkronen. Das Mädchen stand auf ihren geschlossenen Fächer gestützt und sah Ruth beeindruckt an.
„Wir haben noch keine Schriftrolle, also wäre es für euch auch klüger nach einer zu suchen und eure Kräfte zu sparen“, sagte Ruth und der erste Junge sah sie eindringlich an. Dann waren alle drei spurlos verschwunden und Ruth hob Shari hoch.
„Durchgefallen“, knurrte sie und ließ sie zu Boden.
„Kommt weiter“, sagte Ruth und sie liefen tiefer in den Wald hinein. Sie wanderten von Ast zu Ast und suchten alles nach einer Schriftrolle ab. Ruth blieb in einer dicken Eiche stehen und entdeckte unter sich Adrian. Ein grinsen schlich sich auf ihre Lippen und sie ließ sich lautlos hinter ihm Fallen. Sie landete genau auf seinem Rücken und sprang sofort wieder ab um seinen scharfen Kunai auszuweichen.
„Erschrecke mich doch nicht so“, fluchte er und richtete sich auf. Ruth landete neben ihm und hob unschuldig grüßend den Arm: „Ich konnte es mir nicht verkneifen.“
„Habt ihr schon was gefunden?“, fragte er und Ruth schüttelte den Kopf. Außer der Tatsache das wir dem Wind-Team begegnet sind, ist nichts aufregendes passiert“, erzählte sie und Adrian sah sie ernst an, „Sie können unsere Symbole lesen, wir sollten uns bei Gelegenheit mal neue überlegen.“ Ich grinste breit und Adrian schmunzelte.
„Habt ihr Jay und den anderen schon bescheid gesagt?“, fragte er und Ruth nickte nur.
„In ungefähr 12 Stunden wollen wir uns am Fluss treffen. Du hast ihm doch sicherlich gesagt, dass ich trotzdem noch sauer auf ihn bin oder?“, fragte sie streng und Adrian nickte nur, „Er scheint das nicht ganz so ernst zu nehmen.“
„Das hat Zaira mir auch schon gesagt“, sagte er und deutete auf die Umgebung, „Suchen wir ein Stück gemeinsam?“ Ruth folgte ihm durch die Äste die Augen offen für alles. Plötzlich entdeckten die eine Ansammlung von Schatten. Das Teams aus dem Wasserreich stand zwei Teams aus den Bergen gegenüber. Diese keuchten schwer und sahen die drei vor sich fasst ängstlich an. Ruth sah Adrian ernst an. Dieser zögerte noch, doch dann nickte er. Sie sahen noch eine Weile zu. Der Junge hieß Shane, das Mädchen mit den Locken Stella und die andere Laira. Adrian hatte genug gesehen. Er zog sich lautlos zurück und Ruth sah alle drei fixierend an. Ihre Sechs Gegner lagen Bewusstlos auf dem Boden. Auch Ruth zog sich zurück und traf Adrian auf einer Lichtung.
„Ich muss zurück“, sagte er und Ruth nickte nur, sah ihm eine Weile nach, ehe sie zu den anderen zurückkehrte.
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Zur selben Zeit trafen Myrna, und Jay aufeinander.
„Ruth scheint ja nicht besonders gut gestimmt zu sein“, sagte Myrna und Jay schüttelte den Kopf.
„Vergiss es“, brummte er und deutete in Richtung Fluss, „Wir treffen uns in 12 Stunden.“
„Du weißt das sie lange Zeit brauch um sich zu beruhigen“, warnte Myrna und Jay sah sie grimmig an
„Sie ist auch meine Freundin, also versuch nicht mich zu belehren“, sagte er aufgebracht und Rowan und Zaira erschienen auf der Lichtung.
„Ah, du hast sie gefunden“, sagte Rowan und Zaira sah Myrna an.
„Ich muss mich wieder mit meinem Team treffen, sonst starten sie noch eine vermissten Anzeige“, sagte sie freundlich, winkte zum Abschied und lief los. Jay sah ihr noch eine Weile nach und holte Tief Luft.
„Wir haben scheiße gebaut“, sagte er an Rowan gewandt und dieser nickte nur.
„Siehst du das langsam ein ja?“, fragte Zaira zickig und Jay sah sie an.
„Du bist genauso schuld daran“, sagte er und Zaira sah ihn an.
„Komisch das Ruth nur dich so giftig ansieht“, antwortete Sie und lief voraus. Rowan schüttelte nur den Kopf und beide folgten ihr.
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Finnley zischte zum Zeichen das alle leise sein sollen. Ruth entdeckte in dem Moment den riesigen Skorpion und warf den Jungen einen ernsten Blick zu.
„Wenn wir hier kämpfen sollten, passt auf das ihr keine Jutzu anwendet“, sagte Ruth und wandte sich von dem riesen Skorpion ab.
Sie suchten hier weiter und die Stunden vergingen. Sie gingen immer weiter in Richtung Fluss sie liefen auch den anderen ab und zu über den Weg und wussten daher das niemand eine Rolle gefunden hatte.
„Ich sehe eine“, sagte Finnley und Ruth folgte seinem Finger zu einem riesigen Spinnennetz.
„Ausgerechnet eine Riesenspinne“, sagte Ruth und zog gleich mehrere Kunai und warf sie auf das Spinnennetz zu. Neil machte es ihr nach und Finnley fing die Rolle auf.
„Ich werde sie nehmen“, sagte Ruth und Neil nickte nur.
„Stimmt, sie ist bei dir sicher aufgehoben, bevor dich jemand berührt klebst du ihm im Schlaf noch eine“, sagte er neckend und Ruth streckte ihm die Zunge heraus und gab die Rolle Shari.
„Warum soll Shari sie nehmen?“, fragte Finnley und auch Neil sah sie fragend an.
„Weil niemand darauf kommen würde, außerdem ist Shari meistens versteckt bei uns“, sagte Ruth und Shari verschwand wieder in einem Gebüsch. Hinter Ruth klapperte es laut. Finnley und Neil fielen fast sie Augen Raus und Ruth erstarrte.
Ruth wandte sich langsam der Spinne zu und Neil und Finnley sahen die blutende Wunde erschrocken an. Ruth hielt dem pochendem Gift stand und holte mit der bloßen Faust aus. Ihre Energie flammte blau darum auf und der Kopf der Spinne zerriss wie ein Stück Papier. Die Wunde begann zu brennen und Ruth sah den feinen Schnitt an ihrem Arm an. Auch ohne ihre Fähigkeiten wusste sie das es eine hohe Dosis war und ihr Atem wurde unregelmäßig.
„Alles okay?“, fragte Neil vorsichtig und Shari kam hervor. Ruth beugte sich zu ihr hinab und berührte ihren Kopf.
„Alles klar“, antwortete Ruth und Shari bellte laut.
„Sei nicht albern, auch wenn du eine Menge Gift ab kannst, das ist auch für dich zu viel“, dachte Shari mahnend und Neil hockte sich neben Ruth hin.
„Du siehst nicht gut aus“, bemerkte er und Ruth brummte nur.
„Ich wusste nicht das man gut aussieht wenn man vergiftet ist“, brachte sie hervor und Neil schüttelte den Kopf. Er half Ruth auf die Füße und stütze sie.
„Wenn wir am Fluss sind lege ich dir einen Verband an“, sagte er schlicht und Shari sah die Jungen unsicher an. Trotzdem verschwand sie in den Büschen und Finnley sah Ruth besorgt an.
„Du bist ganz schön gruselig“, bemerkte er und Ruth sah ihn matt lächelnd an.
„Du meinst das mit meiner Energie?“, fragte sie belustigt und Finnley nickte nur, „Weißt du aus welcher Familie ich komme?“ Er sah nachdenklich in das Blätterdach.
„Itoe“, sagte er langsam und Ruth nickte nur.
„Und wofür sind wir Itoe bekannt?“, fragte sie und Neil sah Ruth von der Seite her ernst an. Finnley dachte wieder nach, diesmal länger, doch er schüttelte den Kopf.
„Geheimer Heilung Juztus“, sagte Neil und Finnley sah ihn an, „Das hatten wir in Alter Geschichte.“ Finnley lächelte schief.
„Da habe ich immer geschlafen“, sagte er grinsend und Ruth unterdrückte ein röcheln.
„Mist“, dachte sie angestrengt und kniff die Augen zu.
„Wir sind bald da“, sagte Neil ernst und Ruth nickte nur.
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Eine Stunde später betraten sie die Lichtung durch die der Fluss ging und sahen Jay, Rowan und Zaira überrascht an.
Rowan steckte eine Schriftrolle gerade ein und Ruth sah auf den zerrissenen Krebs. Dann ließen ihre Knie nach und sie riss Neil mit zu Boden. Shari kam unter den Büschen hervor und lief auf sie zu.
„Halte durch“, dachte sie und Ruth nickte unbemerkt. Sie kämpfte gegen den Schmerz an und biss sich auf die Lippe.
„Was ist passiert?“, fragte Jay sofort und Finnley hinderte ihn daran Ruth zu nahe zu kommen.
„Sie wurde von einer Spinne vergiftet“, sagte Neil und kramte in seinem Rucksack nach Verbandszeug. Als erstes schnürte er ihr ein Band um den Oberarm um zu verhindern das das Gift sich ausbreitete dann wusch er die Wunde aus und legte einen dicken Verband an.
„Du bist eine Itoe, also hast du auch sicherlich Gegengifte dabei“, sagte er ernst und sah auf ihren Rucksack. Shari saß wachsam davor und knurrte bedrohlich als er die Hände danach aus streckte.
„Huch“, machte er und Ruth setzte sich unter Qualen auf.
„Ist schon in Ordnung“, sagte sie und Shari brachte ihr den Rucksack, „Sie weiß das niemand meinen Inhalt sehen sollte.“ Neil zog die Stirn kraus.
„Okay“, sagte er und Ruth kramte in ihrem Rucksack nach den kleinen Spritzen. Nach langem suchen hatte sie eine gefunden und sah auf ihre zitternden Hände.
„Soll ich?“, fragte Neil und Finnley gab ein würgen von sich. Ruth gab Neil die Spritzte und hielt ihm den Arm hin. Neil zögerte, dann nahm er die Kappe ab und setzte die Spritze an. Nach wenigen Sekunden rauschte das Gegengift durch ihre Adern und sie schloss die Augen. Augenblicklich entspannten ihre Muskeln sich und sich schüttelte den Arm aus. Das Band löste sich und Neil sah sie ernst an.
„Bist du dir sicher das es klug ist sich zu bewegen?“, fragte er schließlich als sie sich aufrichtete und Zaira anlächelte.
„Hast du schon Riesen Spinnen und Schlangen gesehen?“, fragte sie spitz und Zaira fuhr ein Schauer über den Rücken.
„Ich hasse Spinnen“, sagte sie mit düsterer Stimme und Ruth lachte leise. Neil erhob sich wortlos und reichte Ruth die leere Spritze. Diese verstaute sie in ihrem Rucksack, welchen sie sich über eine Schulter hängte. Shari sah sich nochmal um, dann war sie wieder in den Büschen verschwunden und hielt Wache. Etwas raschelte und Ruth zog ein Kunai. Es flog direkt in den Wald hinein und wurde verschluckt. Sekunden später kamen Adrian, Glenn und Yvette durch das Gebüsch gelaufen und Adrian warf das Kunai zurück. Ruth fing es mit zwei Fingern vor ihrem Gesicht ab und steckte es wieder ein.
„Du bist gut vorbereitet“, sagte er und verlangsamte seinen Lauf, „Ich habe die Spinne gefunden.“ Ruth zwinkerte ihm zu und er sah sie besorgt an.
„Du reagierst selten so“, bemerkte er und Ruth setzte eine unschuldige Miene auf.
„Beschwere dich bei diesem Riesen Vieh, ich habe mich nur verteidigt“, sagte sie mit kindlicher beleidigter Stimme und Yvette fiel in schallendes Gelächter. Auch Zaira kicherte, während Adrian und Jay sich vielsagende Blicke zuwarfen.
„Aber es scheint dir etwas besser zu gehen“, bemerkte Glenn und Ruth sah ihn fragend an, „Ich meine Geistig.“ Adrian warf ihm einen finsteren Blick zu und Ruth´s Lächeln erstarb. Yvette trat Glenn einmal kräftig auf den Fuß das er aufschrie und auf einem Bein zu springen begann.
„Wofür war das den!“, zischte er und Yvette stieß ihn an der Schulter an. Krachend landete er auf den Boden und Ruth sah in den Himmel.
„Dein Taktgefühl ist so groß, dass es auf eine Zelle passt“, knurrte Yvette und Neil sah Ruth aufmunternd an. Ruth hatte das Bild ihrer Toten Eltern vor sich und schloss die Augen.
„Ruth?“, fragte Adrian und Ruth schüttelte den Kopf.
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Kiriko Re: Re: - Zitat: (Original von Lunchen am 17.03.2012 - 22:09 Uhr) Zitat: (Original von Kiriko am 17.03.2012 - 10:58 Uhr) ich find deine story "das mädchen mit dem grauen wolf" echt super :D ich bin mit diesem teil zwar noch nicht durch, aber ich find die story wirklich total interessant :D Danke für dein Kommi ich wünsche dir noch viel Spaß beim lesen und hoffe das es dir auch weiterhin gefällt. Falls duTipps oder Kritik hast immer her damit, ich bin offen für alles klar mach ich :D |
Lunchen Re: - Zitat: (Original von Kiriko am 17.03.2012 - 10:58 Uhr) ich find deine story "das mädchen mit dem grauen wolf" echt super :D ich bin mit diesem teil zwar noch nicht durch, aber ich find die story wirklich total interessant :D Danke für dein Kommi ich wünsche dir noch viel Spaß beim lesen und hoffe das es dir auch weiterhin gefällt. Falls duTipps oder Kritik hast immer her damit, ich bin offen für alles |