Kurzgeschichte
Veränderung

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"Veränderung"
Veröffentlicht am 03. März 2012, 4 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Über den Autor:

Mit allem, was ich tue, verfolge ich das Ziel, glücklich zu sein.
Veränderung

Veränderung

"Den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen." Er kennt dieses Sprichwort. Jeder kennt es. Aber was soll es denn nun eigentlich genau bedeuten? Das große Ganze nicht aus den Augen zu verlieren? Sich nicht an Kleinigkeiten aufzuhalten? Er liegt auf auf einer Wiese mit Blick auf einen großen Wald und philosophiert weiter über diesen Satz.

Schon immer hatte er eine besondere Beziehung zum Wald gehabt; ob er als kleiner Junge in ihm spielte, die Lichtungen auf und ab lief, mit seinem Vater Ritter spielte und sich Schwerter aus den langen Ästen schnitze oder ob er zum Wind sprach, der an dunklen und stürmischen Tagen durch die Baumkronen pfiff. In seiner Jugend verlor der Wald alles Gute für ihn. Er begann sich zu verändern und Angst zu haben. Eines Nachmittags sah er die Knospen eines alten Baumes an und wurde von der Panik überkommen, dass dies die lezten Knospen in seinem Leben sein werden, die er zu Gesicht bekommt. Er dachte, er müsse sterben. Der Gedanke, im Dunkeln durch einen Wald zu gehen, hatte für ihn etwas Bedrohliches; der Wald als tödliche Falle. Alles und jeder könnte sich dort verstecken und ihm etwas zu Leide tun und es gäbe keine Chance für ihn zu überleben. Der Wald war einfach zu groß.

Erst nach vielen Jahren der Angst begann er seinen Ausbruch zu planen. Er wollte keine Angst mehr haben. Er bemerkte, wie wichtig es ist, die Liebe zu sich selbst zu entdecken und genau hinzusehen, was um ihn herum tatsächlich geschieht. Was war der Wald denn schon? Das zu Hause vieler Tiere und Pflanzen. Ein Ort des Schutzes für sie, aber vor allem eine Ansammlung vieler Bäume. Ein Baum, dessen Wurzeln teif bis in die Erde reichen und dadurch so fest verwurzelt sind, wie kaum etwas Zweites auf der Welt. Ein Baum als Symbol der Standhaftigkeit. Er trotzt jedem Sturm, jedem Wetter und kann sogar hunderte von Jahre alt werden. Er zeigt, dass es nicht zu Ende ist, obwohl er all seine Blätter verloren hat. Man kann immer sicher sein, dass die Knospen wiederkommen werden.

"Den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen." "Was sollte das also heißen?", fragte er nicht erneut. "Wie wäre es, das Sprichwort einmal umzudrehen?" Die Bäume vor lauter Wald nicht sehen." Das erschien ihm passender. "Man muss doch nicht immer alles wissen", dachte er. "Manchmal sind gerade die Kleinigkeiten, aus denen sich alles zusammensetzt das Schönste an der ganzen Sache; jedem Baum als wunderschöne Einzelheit Beachtung schenken, denn erst aus ihm wird der Wald zu dem, was er ist."

 

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Katinka
Mit allem, was ich tue, verfolge ich das Ziel, glücklich zu sein.

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Katinka Vielen Dank, dass ich meinen Text gelesen und bewertet habt!

Gruß, Katinka
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;-)
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