Gedichte
Rotweißrotes Staatsgewalze - ...und wieder hieß es "Alles Walzer"

Man lud gekonnt zum x-ten Mal,

sich Gäste ein zum Opernball,

doch Sparsamkeit hieß die Devise,

beim Auftrieb auf die Promiwiese.

Früher noch reichlich gut bestückt,

war ein Protestzug ganz mißglückt,

Nur ein Mann tat seinen Willen kund

und demonstrierte gegen Kunterbunt.

Selbst bei den Roben hieß es sparen,

man trug geborgte Schneiderwaren,

der Frack aus dem Kostümverleih

ist ausgebucht bis Ende Mai.

Ein Reporterteam ohne Allüren,

versuchte sich im Kontrollieren

der Taschen die Madame dabei

und gab so manchen Einblick frei.

Der Anblick holder Weiblichkeit

war oft geprägt von Heiterkeit,

sei es die Frisur oder der Hut,

es war bewundernswert der Mut.

Entgegen aller Werbefritzen,

zierte grau so manche Spitzen,

und das warme Lampenlicht,

verzauberte auch das Gesicht.

In leuchtend rotem Rosenkleid,

gekauft die Königin auf Zeit,

sehr gewandt und äußerst nett,

aus dem Dschungel aufs Parkett.

Ob Künstler, Sportler, Leinwandheld

jeder fühlte sich dort auserwählt,

es zählte Mörtel und die Wurst,

und auch der Sekt gegen den Durst.

Man hörte Gesülze und Gesalze

beim rotweißroten Staatsgewalze,

ein bescheidener Hausherr, ordensfrei,

genoss voll Stolz die Drängerei.

"Alles Walzer" aus tausend Kehlen,

wir lassen uns die Show nicht stehlen,

vergnügt blicken wir zum Steffl hin

und lächeln wissend "Wien bleibt Wien".