Romane & Erzählungen
Anarchy - Part VII - Ein Kampf für den Frieden und die Freiheit

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"Anarchy - Part VII - Ein Kampf für den Frieden und die Freiheit"
Veröffentlicht am 18. Februar 2012, 10 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Anarchy - Part VII - Ein Kampf für den Frieden und die Freiheit

Anarchy - Part VII - Ein Kampf für den Frieden und die Freiheit

Beschreibung

Der Mensch bleibt immer gleich. Nichts wird sich jemals an ihm ändern.

„Ich könnte dich erschlagen. So richtig, dass du tot bist. Doch dann schau ich aus dem Fenster, seh’ das Leben. Seh’ die Menschen und weiß es funktioniert“, Eds Gesichtsausdruck war nichts sagend. Die Freude über das Funktionierend, hob in etwa die Wut wegen meinem selbstständigen Handeln auf.

Ich grinste von einem Ohr zum nächsten. „Und wie es funktioniert. Noch nie habe ich die Menschen hier in der Firma so glücklich erlebt und es spricht sich herum. Immer wieder kommen Neue die die Sicherheit und den Luxus der Anarchie genießen wollen. Es wird noch ein wenig dauern bis wir auf dem Stand der Technik sind wie vor der Revolution, aber wir können frei leben.“

„Seit wir den Staat gestürzt haben, musste ich und die Jungs ständig damit rechnen, dass wir von einer Horde Jäger oder Regierungstreuen erledigt werden. Ich bezweifele das sie sich trauen würden eine solch große Kommune zu attackieren. Noch dazu weil wir Kontakte in der ganzen Gegend haben“, Natalie war nicht weniger zufrieden wie ich.

Walter hingegen war ein wenig zurückhaltender: „Die größte Sorge die wir haben sind nicht Neider oder Idioten von außerhalb. Wir müssen aufpassen, dass das System am Laufen bleibt. Wir dürfen uns nicht zu Diktatoren entwickeln und das Volk muss verstehen, dass wir nur gemeinsam leben können.“

Er hatte Recht, dennoch hatte ich weniger Sorgen. Diktator sein, ist so anstrengend und was hat man davon. Wenn man schon alles mit allen Teilt warum soll man dann nur für etwas mehr alles für sich beanspruchen. Alles haben und nichts damit anfangen können, wozu?

Den Leuten ging es zurzeit mehr als gut, warum sollten sich daran etwas ändern?

Optimistisch blickte ich in die Zukunft. Endlich war der Mensch aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit herausgekommen. Er konnte vernünftig in Freiheit leben.

 

Es lag, liegt und wird immer an der menschlichen Natur liegen, dass sie nicht frei sein kann. Schon seit Anbeginn der Zeit. Als es noch Stämme gab, gab es immer jemand der etwas zu sagen hatte. So fehlt es an diesem Führer kann nichts anderes folgen als Anomie. Chaos. Tod. Aus all dem wird wie Phönix aus der Asche ein neues System entstehen, bei dem es wieder Führer und Folgende gibt. Man kann froh sein. Wenn eine richtige Anarchie auf kurz funktioniert. Vielleicht sogar mal eine Generation. Irgendwann ist aber ihr Ende gekommen. Das steht schon von Anfang an fest.

Ich kann nicht mehr sagen wie lange es gehalten hat. Es schien so wie ein Traum der nie enden wird. Umso rüde ist das erwachen. Wie der Weg aus der Diktatur der Demokratie, war es anfangs schleichend, irgendwann immer schneller und am Ende eine Kaskade die nicht mehr aufzuhalten war.

In einer Anarchie, wer überwacht das Gesetzt? Wenn man einen Apparat wie die Polizei einrichtet, kann man das mit den Regeln der Regellosigkeit klären. Ein Polizist, ist niemals jemand der auf derselben Ebene wie ein ‘Normaler’ Bürger steht. Egal in welche Instanzen man die ‘Gerechtigkeit’ auch einteilt, jedes Rädchen davon steht über einem Schuster oder Bauern. Welcher Schuster kann mit sich vereinbaren einem anderen Individuum Handschellen anzulegen und ihm damit die Freiheit rauben. Welcher Bauer hat das Wort das andere für immer hinter Gittern schickt.

Es geht nicht. Man kann keine Polizei in einer Anarchie haben. Dazu gibt es Alternativen. Wenn ein Verbrachen entsteht kümmert sich die Allgemeinheit darum. Alle Schuster und Bauern machen sich daran den Schuldigen zu suchen und ihn dann auch angemessen zu bestrafen. So wie diese Regel entsteht entstehen auch sofort zwei Probleme. Zum einen ist der Täter selbst ein Teil der Allgemeinheit und wenn er nicht gerade Masochistisch ist, wird er alles versuchen dass seine Tat unaufgeklärt bleibt. Das andere Problem ist, wenn einer der Allgemeinheit mit dem Verbrechen Persönlich getroffen wurde, ist er alles andere als objektiv.

Wie man sieht bleibt in der Anarchie nichts anderes übrig als darauf zu hoffen, dass es keine Verbrechen gibt. Man muss an die Moral der Menschen denken. Doch es gab schon immer und wird auch immer Menschen geben, die Gewissenlos und selbstsüchtig durch das Leben gehen.

Ein einzelner Mord, oder sogar nur ein Diebstahl kann dafür sorgen dass das ganze System zusammen bricht. Zweimal wenn man die Alternative kannte.

Die Opfer werden sich entweder in ihrer Wohnung verkriechen, zu ängstlich, jemals wieder vor die Tür zu gehen, oder sie fangen an Rache zu nehmen. Was zu einem Chaos führt.

 

Es ging ganz harmlos los. Ein Mann kam zu uns und beschwerte sich das er bestohlen wurde. Wir – das heißt Ed, Natalie, Walter und ich – beschlossen, dass sie sich selbst darum kümmern mussten. Er und seine Nachbarschaft sollten herausfinden. Wer der Täter war und selbst die Bestrafung wählen. Mir war nicht klar dass es das nicht funktionieren kann. Es dauerte lange bis sie den Schuldigen fanden, denn dieser war selbst ein Nachbar. Als er dann doch endlich entlarvt wurde, war seine Bestrafung alles andere als Angemessen. Eher blutig und brutal, denn es musste sich wohl um das sprichwörtliche Fabergé-Ei handeln, was entwendet wurde.

Ein stand jedenfalls fest. So konnten wir bei der nächste Tat nicht handeln. Die Anarchie wandelte sich langsam zur Oligarchie.

Wenn es Entscheidungen gab die getroffen werden mussten, versuchten wir immer, alle einzubeziehen. Jeder durfte etwas sagen und am Ende wurde dann die Meinung der Mehrheit angenommen. Doch man konnte sich vorstellen welch Aufwand damit verbunden war. So wurden dann schon kleinere Entscheidungen bald von nur noch wenigen getroffen. Wir taten es doch im Namen der Anarchie.

Die Oligarchie festigte ihren Stand.

Der Höhepunkt war schon lange überschritten. Dass es nach unten ging wussten wir nur noch nicht. Doch als dann auch schon bald die ersten Anfingen wieder wegzuziehen, mit der Begründung sie können doch auch in einer Pseudo-Demokratie leben, statt in der Diktatur der Wenigen.

So wie ich Andy verloren haben verlor ich schon bald alles. Meinen Traum, mein Ziel, all der Wohlstand, meine Ideale.

Wie ich es realisierte war es dann auch schon zu spät. Die Lawine war losgetreten und nun unaufhaltsam. Das Ende meines Untergangs wollte ich nicht mehr erleben.

So sitze ich nun in meinem Zimmer. Wenn ich durch das Fenster sah, erkannte ich, wie sich wieder eine Gruppe auf den Weg machte, ihr Glück woanders zu suchen. Alles woran ich geglaubt hatte, ging mit ihnen.

Der Mensch war nicht in der Lage frei zu leben. Er brauchte seine Führer. Die Evolution hatte den Menschen degenerieren lassen. Es war der Mensch der mich anwiderte. Wollte keiner von ihnen sein. Das Messer sollte mir helfen wahrlich frei zu sein.

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