Die Farbe der Not
Die Farbe der Not
Der Ritter ritt von Minne träumend
Und rastete im Bette der Natur
Vorbei an Schönheit Wege säumend
Den Kopf im Himmel so azur.
Der Duft der Wiesen und Wälder
Das fröhlich Lachen spielender Kind´
Geruhsamer Blick über fruchtbare Felder
Dankbares fühlen von kühlendem Wind
Farbenpracht rund um ihn her
Genießend ritt der Reitersmann
Es fiel das wandern gar nicht schwer
Wenn man so viel buntes sehen kann
Da sieht er Übles, Not und Schand
Und keine Farb er mehr gekannt mit mal
Als Eisen nur allein er fand
Und kühlend war allein der Stahl
Gekühlt die Empörung und die Wut
Geschändet Leben ward geschützt
Die Erd die´s sah gefüllt mit Blut
Von dem der Leben nicht genützt.
Lang braucht auf weitrem Ritt
Natur zu brechen Stahl im Herz
Doch Schönheit rund bei jedem Tritt
Bricht auf den Seelenschmerz
Und klare Tränen netzen herrlich Land
Das vor kurzem nur das Leiden
Und Tränen schwächerer gekannt
An deren Ängste Böse sich weiden
So schnell der Ritter sein Ross auch reitet
Längst vor ihm ist die Kunde da
Ein Herz und Schwert für den der leidet
Ist jedem in dem Lande nah.
Graf von Waldungen