Beschreibung
Die kleine Hexe Tilda
ging bei ihre Tante in die Hexenlehre
um lernen zu können
mit dem Herzen zu sehen
Tilda´s Prüfung
Als Tilda wie gewohnt den Arbeitsraum betrat, der ihr nun selbst auch sehr vertraut geworden war.
Fühlte sie von der Anspannung die sie heut Morgen noch hatte, nichts mehr. Sie hatte sich in Luft aufgelöst, einen kurzen Dankesgedanken sendete sie spontan los.
Der erste Blick ging wie einprogrammiert zu diesem Dicken vertraut gewordenem Buch, welches wie ein magischer Punkt für Tilda schon geworden war. Jedoch hat sich das Verhältnis, die Beziehung zu diesem Buch gewaltig verändert. Sie betrachtete es so, als flüsterte das Buch ihr zu, ich zeige dir was du wissen musst immer zu dem Zeitpunkt wenn du es brauchst.
Vertrauensvoll und dankbar lächelt Tilda zurück und wendete gleichzeitig den Blick zu den Prüfern die ebenfalls im Raum an einem Tisch saßen und Tilda schon erwarteten.
Tilda begrüßte sie freundlich und wurde ebenfalls freundlich empfangen. Jedoch spürte sie, dass etwas wie großen Respekt und Achtung und Anstand im Raum präsent war. Die eins vertraute lockere Harmonie scheint gerade Pause zu haben. Es war halt die Stimmung, die auch zu dem Anlass passend erschien um es mit dem nötigen Respekt zu absolvieren. Den Ernst der Lage auch gerecht zu werden.
Tildas Blick hielt den der Prüfer stand. Sie beantwortete die Frage, ob sie sich gesund fühlt mit einem klaren deutlichen Ja.  „Na dann wollen wir dich nicht länger auf die Folter spannen“  Beginn der erste Prüfer die stille zu durchbrechen; die trotz der wenigen Worte die gefallen waren dennoch anwesend war. Für Tilda war es, als habe man ihr eine Tür geöffnet, in der sie sich sogar wohl gefühlt hat.
Deine Aufgabe lautet:
„Stell dir vor es kommt ein Klient zu dir, der gerade sein liebstes verloren hat. In ihm sitzt ganz viel Schmerz und Leid. Das was er verloren hat war sein ein und alles in seinem Leben in ihm wohnt Hoffnungslosigkeit.“
Erste Aufgabenstellung: „Was kannst du daran verändern und was nicht“ Hier sind deinen eigene Gedanken gefragt nicht das was du den Klienten sagen wirst.
Zweite Aufgabenstellung:
„ Wie begegnest du den Klienten und was wirst du ihn mit auf seinem Weg geben“
„Nun hast du eine halbe Stunde Zeit, um dir Gedanken darüber zu machen. Dort haben wir dir ein Tisch und Stuhl bereitgestellt und auch ein Blatt Papier damit du dir Notizen machen kannst.
Die Zeit zählt ab jetzt“ beendet der Prüfer seine Wortmeldung
Tilda setze sich auf dem ihr zugewiesenem Stuhl holte tief Luft und ließ ihre Gedanken freien Lauf.
Sie versuchte sich diese Situation bildlich vorzustellen. Sie sah ein Gesicht in dem sie Trauer und Ängste lesen konnte. Sie fühlte auch dass die Lebenslust weit weg gewesen sein muss.
In ihr wuchs der Wunsch still da zu sein um die Einsamkeit, die sie ebenfalls mit war nehmen konnte
zu endschleunigen. Sie fühlte, als sei es der frostigste Winter ohne eine warme Schneedecke mit klirrendem Ostwind der alles gab was er zu geben hatte. Der Himmel war dunkel und dennoch kam nichts nach unten geschneit. Die Wolken zogen stillschweigend einfach vor sich hin.
Selbst Tilda wurde es bei diesem Gedanken richtig frostig und kalt, sie konnte es wahrhaftig nachfühlen was dieser gerade durchleben muss.
Sie zog sich ihre warme Jacke an um ein wenig Wärme wieder in ihren eigenen Körper zu bekommen.
Dies bleib den Augen der Prüfer nicht ungesehen, sie nahmen es wohl war. Und notierten sich etwas um es zum späteren Zeitpunkt wieder aufzugreifen.
Als Tilda, sich wieder gefangen hatte, war auch die Zeit schon verstrichen.
„Bist du bereit“ wurde sie höflich gefragt. „Ja ich bin so weit“ antwortete sie mit einem zufriedenen freundlichen Lächeln.
„Na dann überreichen wir dir das Wort, lass bitte hören was du uns mitteilen möchtest.
Zu meiner ersten Prüfungsaufgabe möchte ich Stellung beziehen
„Zuerst habe ich mich in die Situation begeben, in der sich der Klient befindet“ versucht Tilda ihr Referat zu beginnen.
„Da ich selbst sehr befangen von der Situation wurde, die ich hier erfühlte, schütze ich mich davor, dass sie mich selbst ergreift um den nötigen Abstand zu erhalten. Ich hatte das Gefühl es in mir erlebt zu haben, als sei es mein Leben. Obwohl ich es niemals so erlebt habe.“  Gibt sie als weitere Erklärung mit als Nachtrag.
„Ich fühlte, dass ich kein Mitleid haben darf, sondern mit meinem Mitgefühl arbeiten kann. Ich bin mir bewusst, dass ich den Schmerz nicht abnehmen kann, den der Klient in sich trägt, auch wenn ich ihn so gerne davon befreien würde. Meine Aufgabe ist es, ihn Begleitend zur Seite zu stehen.“
Ich bin mir bewusst, das ich diese Situation für ihn nicht ändern kann, wen der Klient sie nicht ändern will. Wenn er keine Bereitschaft zeigt sondern in seinem Schmerz baden und genießen will. So unverständlich ich das auch nicht nachvollziehen kann muss ich es hinnehmen und ihn auch daraufhin würdig begegnen. Ich darf versuchen ihn auf seinen Weg zu begleiten, ihn aufmerksam zu machen das das leben auch andere Seiten hat.
Tilda wird still, sie erschrak vor sich selbst, den hatte sie eigentlich nicht ganz andere Gedanken vorhin in sich getragen und was gibt sie hier nun Preis. Nicht dass sie das ungeschehen machen wollte, nein es ergriff sie eine Unsicherheit, ob es so gewollt war, was aus ihr heraus sprudelte. Sie war sich nicht ganz sicher, ob das was sie von sich gab auch das war was sie hören wollten.
Sie holte bewusst dreimal ganz tief Luft, um sich wieder von der eigenen Befangenheit der Unsicherheit zu befreien.
Lächelte, leicht verlegend um sich damit Mut zuzusprechen und einen Übergang zur zweiten Aufgabe zu gewähren.
Zur zweiten Aufgabe möchte ich folgendes Vorbringen
Ich nehme mir Zeit den Klienten zu zuhören, Ich vermittle ihn auch das Gefühl so gut es mir gelingt.
Das er sich in meiner Nähe wohl und geborgen fühlt. Allein durch seine Worte filtere ich das heraus, was er hören möchte. Damit er keinesfalls in Frage gestellt wird. Ich versuche in ihn ein Gefühl der verstanden seins zu erwecken um damit ein klein wenig seinen Schmerz zu lindern. Er darf das Gefühl mit Heim nehmen, das er etwas ganz Besonderes ist.
Es sollte mir gelingen, sofern er auch selbst dazu gewillt ist, ihn ein Gefühl zu vermitteln, das es sich lohnt sein Leben eine neue Lebensaufgabe zu schenken. Vielleicht auch das weiter fortsetzen was sie beide so verbunden hat, wenn es angenehm für den Klienten ist.
Gemeinsam werden wir sein Leben betrachten und seine eigenen Wünsche wecken, die ihn das wieder geben was er verloren hat.
Als Abschluss fügte sie noch ergänzend hinzu. „Das was mein Klient erlebt hat, kann ich keineswegs ändern. Denn es war nun mal so. Jedoch so wie er die Dinge erlebt und fühlt, kann ich begleitend
ihn zuhören, vielleicht auch ein klein wenig Hilfestellung geben. Damit er Dinge anders betrachten und sehen kann. Jedoch auf alle Fälle darf ich ihn das Gefühl vermitteln, dass er verstanden wird.
Durch Diplomatie versuche ich ihn auf den Weg zu bringen, dass er selbst fühlt was für ihn der nächste Schritt sein könnte, den er für sich selbst ausprobieren kann. Dass er wieder Vertrauen zu sich selbst und dem Leben aufbauen kann. Ich darf ihnen auch schonend bei bringen, das er Geduld mit sich selbst haben möchte und nicht so streng und hart sich selbst begegnet. Er sei es wert, dass er sich selbst liebevoll begegnet.“
Mit diesen Worten beendete sie ihr Referat.
Die Prüfer zogen sich zur Beratung zurück, an ihren Blicken konnte sie nicht wirklich erkennen ob sie nun bestanden hatte oder nicht. Selbst ihr eigenes Gefühl wollte ihr das nicht beantworten. So war eine Zeit der Anspannung in ihr erwacht. Sie ging hinaus auf den Hof und versuchte sich ein klein wenig abzulenken. Sie beobachtete die Biene die gerade ihren Honig sammelte. Lächeln gab sie ihre Gedanken der Biene mit, na ob ich heute auch so fleißig war wie du hier bist?
Es war Zeit wieder hineinzugehen und sie nahm ihren Platz ein um abzuwarten was nun folgte.
An dem zufrieden wirkendem Lächeln ihrer Tante, hoffte sie, dass sie richtig in ihr gelesen hat.
Der eine Prüfer stand sogar auf und reichte Tilda die Hand. Er beglückwünschte sie für ihre soeben bestandene Prüfung.
„Uns hat beeindruckt wie tief du dich in den Klienten eingefühlt hast, das haben wir an deinen Bewegungen und Gesichtsausdrücken sehen können. Als du dir deine Jacke angezogen hast, fühlten wir wie du dich selbst schützt.
Deine Worte haben uns beeindruckt und wir fanden nichts, dass wir hätten ändern wollen. Du hast in dir das Gefühl mit dem Herzen sehen zu können, wundervoll verteidigt“
„Du hast keinen zu etwas zwingen wolle. Du brachtest ein warmherziges Gefühl herüber und doch sahst du den Ernst der Lage dir sehr genau an. Du schenktest Hoffnung, hast das Leben auch nicht bagatellisiert “ fügt ein andere Prüfer noch mit an.
In Tilda erwachte eine Freude, ein Stolz und gleichzeitig ein Selbstvertrauen das es ihr sogar kurz schummrig wurde. Sie hat begriffen, was ihre Tante schon lange in ihr entdeckt hatte. Sie hatte ebbend ihr Herz auf den rechten Fleck.
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© 10.02.2012 Petra-Josephine