Beschreibung
Zahllose Sonnenaufgänge auf einer der, für mich, schönsten Inseln dieser Welt haben mir die Worte in die Hand gelegt
Morgenimpression
Es ist soweit!
Um ein Viertel vor acht haben sich die wahren Kunstliebhaber am Strand versammelt.
Jeder hat seinen Platz gefunden – die einen stehend, andere sitzen auf Stühlen, wieder andere verharren auf großen Steinen.
Der Blick ist auf den Horizont am Meer gerichtet.
Das Spektakel beginnt.
Je nachdem ob klare Sicht ist, kleine Wölkchen oder ganze Wolkenberge sich auftürmen, bietet sich dem Auge ein ganz anderes Schauspiel.
Ich selbst finde es besonders reizvoll wenn Wolken bis zur letzten Minute nicht wissen lassen was sich dem Zuschauer nun offenbaren wird.
Erst scheinen die Wolken am Horizont noch morgendunkel, bleigrau und düster umspielt von einem blauen Dämmerhauch.
Doch dann – plötzlich erscheint dicht über der Wasseroberfläche ein Riss in der Wand, es scheint als ob ein Vulkan aufbricht und einen Blick auf die flutenden Lavaströme in seinem inneren frei gibt.
Der Riss wird größer verästelt sich – neue Risse entstehen aus denen es rot, orange, rosa und gelbkräftig – heraus leuchtet.
Wer nun den Kopf nach links und rechts wendet wird nochmals belohnt. Die ersten Wolken hoch oben am Himmel werden schon aufs schönste angestrahlt – nicht so kräftig leuchten hier die Farben, als direkt im Zentrum, jedoch mindestens genauso reizvoll.
Nun geht es schnell, keiner der aufmerksamen Zuschauer wendet nun den Blick ab.
„Jetzt kommt sie…“ „Nein noch nicht…“ „Aber…jetzt…jetzt….“
Ah da ist sie!
Ein aufatmen geht durch die Brust manch Eines.
Da schiebt sich ein Lichtschein von Helligkeit, fürs Auge kaum mehr lange anzuschauen, über die Horizontlinie.
Langsam, jedoch gut sichtbar und beharrlich, schiebt sich die glühende Scheibe nach oben.
Sie wird größer und größer und während sie sich immer weiter in unser Blickfeld schiebt, malt sie in jedem Augenblick ein Gemälde, das die großen Meister erblassen lassen würde.
Perfektion in jeder angestrahlten Wolke, in jeder Farbnuance.
Manch einer hält die Luft an, andere schütteln ungläubig und still-staunend den Kopf, kleine „ahs“ und „ohs“ wehen über den Strand.
Und dann - ist sie da, aus dem Meer geboren – erneut wie jeden Tag, Jahr für Jahr – doch wir sind jetzt Zeuge dieses Wunders der Natur.
Kaum aufgegangen verschwindet sie dann und wann hinter den Wolken, teils oder ganz, was der Pracht allerdings keinen Abbruch tut, sie eher verstärkt.
Noch leuchten die Farben über dem Meer und auf den Wolken – weiter oben ist schon helles Tageslicht zu sehen und von Sekunde zu Sekunde nimmt nun die Intensität der Farben ab, was wieder und wieder herrliche Bilder entstehen lässt.
Und dann..
Ist es vorbei – der Tag ist da, die Wärme wird spürbar.
Still oder sich leise unterhaltend verlassen die Zuschauer ihre Logenplätze.
Frühstückzeit!