Der traurige Clown
Der traurige Clown
Seine schlaksige Gestalt, der fehlende Zacken seines linken Schneidezahnes, das markante Gesicht das in gewissen Positionen aussieht als habe jemand einem Totenkopf Haut übergezogen.
Die Falte auf seiner Stirn, die wie ein Vogel über seinen dunklen Brauen schwebt.
Die braunen Augen darunter scheinen immer etwas fragend, leicht melancholisch von unten zu einem aufzusehen, selbst wenn das Gegenüber kleiner ist. Ein trauriger Clown mit weißer Nasenspitze, der sich durch die Welt bewegt als ob sie seine Bühne wäre und er seine Rolle spielt – doch er kann die Welt nicht verlassen wie der Schauspieler wenn das Stück vorbei ist.
Wenn das Spektakel beendet ist senkt der Clown den Kopf leicht und bewegt sich in einer Mischung aus Verschlagenheit, gepaart mit Unsicherheit, die von einer Nonchalance und leichter Überheblichkeit gekonnt oder aus Gewohnheit überspielt wird.
*The show of life has to go on*
Er hört sich gerne selbst…oder vielleicht braucht er auch den Klang seiner eigenen Stimme um sich nicht ganz zu verlieren. Rufe, Schreie in die Welt. „Ich bin da!“
Er schenkt.
Er schenkt, er gibt, er verteilt …aus heiterem Himmel.
Er schenkt mit einer Art Verzweiflung, mit einer Wucht die den Beschenkten irritiert hinterlässt. Die Freude über das Geschenkte wird gedämpft durch die Verwirrung die ein Päckchen Tee hervorruft, das einem vor die Brust gedrückt wird – wie vor die Füße geschmissen, getarnt als Gabe von Herzen.
Steht eine Erwartung hinter der Geste?…können wir Menschen Geschenke die grundlos kommen nicht wirklich annehmen, verunsichern sie uns?…
Verwirrt er mit Absicht, will uns aus unserem alltäglichen, festgefahrenen Strukturen herausholen?…die Aufgabe eines Clowns…er erfüllt sie anders als gewöhnlich…
Der Clown der sich, selbst in einem Rausch des Lebens, der Masse entzieht, er wandelt manchmal eher wie ein Magier durch die Kulissen was Menschen ihr Leben nennen. Der Clown lacht außerhalb der Show nicht und er bringt nicht zum Lachen.
Der Clown hinterlässt fragende Geister wenn er geht - über seinen Platz auf der Welt, sein Wesen, seinen Verbleib.
Wer ist er?