Der Sturm
Der Abendwind streift ferne Universen,
Kein Licht, das auf die müden Bäume fällt,
Die Eulen sind den Mäusen auf den Fersen,
Die Sterne hängen schief, am Dach der Welt.
Bewaffnet mit den Lanzen schriller Glocken,
Marschiert ein Heer von Wolken durch die Nacht,
Im Regen fällt des Waldes dickster Brocken,
Ein Riese, der seit tausend Jahren wacht.
Der Hagel fegt die Wanzen aus den Ecken,
Die Maden müssen mit den Würmern fliehn,
Sie können sich am Boden gut verstecken,
Bis sie vereint in tiefe Gräber ziehn.
Am Kiel der Barke türmen sich die Wellen,
Die Fische treiben auf das Festland zu,
Der Mond versammelt Helfer und Gesellen,
Die Möwe legt den jüngsten Spross zur Ruh.
Doch auf das Gleis der Stille abgeschoben,
Hat auch die Sonne von der Schmach genug,
Im Sog des Lebens aus dem Meer gehoben,
Beendet sie des Sturmes Siegeszug.
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