PrologÂ
Es hätte ein wunderbarer und gar fantastischer Tag werden können. So wie es in den Märchenbüchern, die meine Mutter mir früher vorgelesen hatte, stand.Â
Aber natürlich musste alles anders kommen! Ich wachte auf, weil mir das grelle Sonnenlicht, das so schön warm war und durch mein Fenster schien, mich blendete. Ich stieg langsam aus meinem schmalen Bett, ging ins Badezimmer und bemerkte, dass irgendetwas anders war als sonst. Warum taten mir nicht die Knochen weh, wie sonst immer? Warum spührte ich nicht das pulsierende Dröhnen in meinem Kopf? Ich hatte Krebs im Endstadion und jeder Tag in meinem Leben war der Schönste und doch auch der schrecklichste, da ich mit der Gewissheit lebte, bald zusterben. Die Chemotherapie war sehr anstrengend für meinen ausgezährten Köper, der gerade einmal achtzehn Jahre alt war. Da es fest stand, dass ich bald sterben musste, ließen die Ärzte mich nach Hause, um die letzten Tage meines Lebens zugenießen.Â
Es war eigenartig, denn ich konnte schon seid Tagen nicht mehr richtig laufen und jetzt fühlte ich mich wie neugeboren, als ob ich über den Boden glitt.Â
Alles war so anders, so seltsam. Ich ging zum Waschbecken und spritzte mir ein wenig Wasser ins Gesicht um klar zu werden. Doch warum war es nicht kalt gewesen? Warum spürte ich nicht die kitzelnden Tropfen auf meiner Wange? Ich hatte so viele Fragen. Nur eine Antwort gab es nicht. Nicht für mich und erst recht nicht in diesem Augenblick.Â
Aufgewühlt ging ich zurück in mein Schlafzimmer. Mein Blick wanderte als erstes zum Fenster. Es war Sommer und ich sah die Nachbarskinder draußen spielen. Dann wanderte mein Blick weiter zu meinem Bett und ich bekam den Schock meines Lebens.Â
Ich sah wie ich kreideweiß, steif und mit geschlossenen Augen da lag. Doch das konnte nicht ich sein. Ich stand doch hier. Ich schnappte nach Luft und bekam fast einen hysterischen Anfall. Ich ging zu meinem Bett und versuchte den leblosen Köper wach zurütteln,versuchte mich wach zurütteln. Vielleicht war das alles nur ein böser Traum. Ja bitte lieber Gott, mach, dass das alles nur ein schrecklicher Albtraum ist.Â
Langsam lief mir eine Träne die Wange hinunter und tropfte auf den Köper, der auf meinem Bett lag.Â
War ich gestorben? Fühlte sich etwa so der Tod an? Wo war das Licht, das in den Filmen immer so herlich dargestellt wird?Â
Ich begann zu verzweifeln! Mit der Tatsache zusterben, hatte ich mich schon längst abgefunden, doch warum war ich noch hier und nicht im Himmel oder Paradies?Â
Ich setzte mich auf meinen Lieblingssessel, der neben meinem Bett stand, und hörte plötzlich wie jemand die Haustür aufschloss.Â
Es musste meine Mutter sein, denn nur sie hatte einen Schlüssel und nur sie kam mich in letzter Zeit täglich besuchen.Â
"Mia-Schatz! Bist du schon wach? Ich habe uns vom Bäcker Brötchen mitgebracht. Warte ich komme gleich zu dir." Ja, es war meine Mutter. Unten begann sie schon damit Kaffee zukochen. "Mia? Bist du im Badezimmer?" Die Stimme meiner Mutter dröhnte durch das Haus und ich hörte wie sie die Treppe hinauf gepoltert kam.Â
Nein! NEIN! Neinneinneinnein! So durfte sie mich nicht sehen. Das durfte ich nicht zulassen. Sie hatte doch schon Dad verloren.Â
Es war zu spät. So ein Mist. Die Tür schwang auf, meine Mutter trat in den Raum und starrte zum Bett. Sie ließ das Tablett mit den Kaffeetassen fallen und rannte auf meinen toten Köper zu. Sie wusste was geschehen war, dass sah man ihr an. Sie setzte sich an den Rand des Bettes und streichte mir sanft über mein Gesicht. "Mia, was machst du bloß für Sachen?" Ihr Gesicht war Tränen überströmt. Langsam stand ich vom Sessel auf, um meine Mutter zu umarmen. Doch soweit kam ich nicht mehr. Plötzlich sah ich wie ein helles Licht vor meinen Augen wie ein Blitz einschlug und mir wurde schwarz vor den Augen. Also gab es das Licht doch!
Ich wachete auf und spürte, dass ich auf etwas weichem lag, doch ich traute mich nicht die Augen zu öffnen. Gespannt spitzte ich meine Ohren, aber wie sehr ich mich auch anstrengte ich konnte nichts hören. Ich wusste weder wo ich war, noch warum oder weshalb. War das ganze also doch nur ein Traum gewesen? Hatte ich etwa Halluzinationen? Schon wieder füllte sich mein Kopf mit Fragen. Die Suche nach Antworten war jedoch vergebens.Â
Auf ein Mal hörte ich eine sanfte tiefe Stimme. "Mia, öffne deine Augen!" Ich reagierte nicht."Jetzt steh schon auf. Ich weiß ganz genau, dass du wach bist!" Ich war mir sicher, dass ich diese Stimme heute das erste Mal hörte, und doch kam sie mir so vertraut vor.Â
Ich fasste den Entschluss den Tatsachen wortwörtlich ins Auge zu blicken und öffnete zaghaft meine Augen.Ein grelles Licht blendete mich, sodass ich sofort meine Augen wieder schloss. Lachte da etwa gerade Jemand? Ich öffnete nocheinmal die Augen und sah in unergründlich tiefblaue Augen. Puh mir wurde ein wenig schwindellig. Der Mann zu dem die wundervollen Augen gehörten, war groß, sehr groß sogar,er hatte dunkelbraunes haar und muskulöse Arme.Â
Wo war ich denn nur? Sollte ich Ihn fragen?Â
"Wo bin ich?" fragte ich zaghaft. Der Mann schaute mich verblüft an, als wäre ich eines der Weltwunder.Â
"Du weißt nicht wo du bist? Na toll, immer bekomme ich die schweren Fälle.", sagte er pikiert. "Also meine Liebe, du bist im Himmel und ich bin dein Engelhelfer, Dan." Hm irgendwie hab ich mir den Himmel anders vorgestellt, dachte ich mir. Das hier war ein großer Raum, in desen Mitte das Bett stand auf dem ich immer noch lag. Langsam stand ich auf , um mich ein wenig umzuschauen. Der Raum war schön, in rosa gestrichen, hatte einen riesengroßen Kleiderschrank und ein etwas altertümliches Sofa.Â
Ich schaute Dan an, hatte er Engelhelfer gesagt?Â
"Was bitte ist ein Engelhelfer?"Fragend schaute ich Ihn an. "Ist das etwas Schlimmes?"Â
Jetzt sah er etwas sauer aus."Also wirklich ich bin nicht schlimm und wie kann man nur so schwer von Begriff sein? Ich bin eine Engel und soll dir helfen ein guter, neuer Engel zu werden." So sahen also Engel aus, normal gekleidet in Jeans und T-shirt.
" Es gibt auch böse Engel? Ich dachte alle Engel wären gut." Dan der sich inzwischen auf das Sofa gesetzt hatte sagte nun: " Das ist alles ein Mythos, es gibt sehr wohl böse Engel, genauso wie es auch schlechte Menschen gibt."Â
Man das ist mal was anderes. Tragen böse Engel dann auch schwarz wie die Bösen in den ganzen Hollywood Filmen?Â
ich beschloss Dan diese Frag nicht gerade jetzt zustellen, da er mich warscheinlich schon jetzt für ein kleines Dummchen hielt.Â
"Momentmal. Heißt, dass das ich ein Engel bin?"Â
"Genau so ist es, meine Liebe." erklärte er mir mit sanfter Stimme.Â
"Nein, nein das muss eine Verwechslung sein. Ich kann doch kein Engel sein!" Sind Engel nicht immer perfekt? Ich war doch niemals perfekt. Nein das war sicher nur ein schlechter Scherz.
"Also bin ich wirklich gestorben? Das war kein Traum?" Ich merkte wie mir eine Träne über mein Gesicht lief. "Nein mit Nichten, Mia." Was macht denn jetzt meine Mutter?"Ich versteh das Alles nicht? Warum denn gerade ich?" Die Tränen strömten nun nur so über mein Gesicht und ich schluchzte. Das kann doch alles nicht wahr sein! Das hier ist nicht die Realität! Das bin nicht ich! Ich war verzweifelt. So verzweifelt war ich das letzte Mal, als mir die Krebsdiagnose gestellt wurde und man mir sagte, dass ich sterben würde. Nicht irgendwann, nein, sondern bald!Â
Ich spürte wie Dan mir seinen muskulösen Arm um die Schultern legte."Weine nicht, Mia-Liebes. So erging es uns Allen am Anfang." Er sah mich an, doch ich wich seinem Blick aus, weil ich mir plötzlich furchtbar albern vorkam. Was mache ich denn bloß hier? Ich liege in den Armen eines fremden Mannes, der behauptet ein Engel zu sein, und heule mir die Seele aus dem Leib.Â
Ich fasste mich wieder und versuchte die Tränen zu unterdrücken. "Also Dan, Sie sagen ich sei tot ja?", fragte ich ihn skeptisch."Du liebe Güte, Mia! Du musst mich doch nicht sietsen. Schließlich bin ich dein Engelhelfer, ich bin für dich da, ich höre dir zu! Immer." Ich war gerührt. War ein Engelhelfer so etwas wie ein bester Freund?Â
Ich wusste es nicht, doch es erschien mir als ziemlich aufdringlich das jetzt zu fragen. Eine kurze Zeit herrschte eine bedrückende Stille, die auf mich sehr elektrisierend wirkte. "Was hälst du davon, wenn ich dich ein wenig herum führe und dir dabei erkläre was von nun an auf dich zukommen wird?" er sah mich fragend an und ich war nicht in der Lage zu sprechen, deshalb nickte ich nur und stand genau wie er auf.Â
Wir kamen in einen schier endlosen Flur, der mit Spiegeln übersäht war. Ich kam mir vor wie in einem Spiegelkabienette. Dan öffnete eine Tür, die mehrere Meter von der Tür, aus der wir eben gekommen waren lag.Â
Der Raum, den ich jetzt betrat, sah aus wie eine Empfangshalle. Es war ein riesiger Raum, und überall wo ich meinen Blick schweifen ließ, sah ich gold und silber. Alles wirkte auf mich wie aus einer anderen Zeit, es war alles so antik. In dem Raum waren mehrere Menschen, zwei Frauen und drei Männer. Sie saßen alle auf einer sehr bequem aussehenden Couch.Â
Dan ging mit einem Strahlen, wie ich es noch nie zuvor bei Jemandem gesehen hatte, auf sie zu. Zuerst begrüßte er die Frauen, Eine nach der Anderen, mit einem Kuss auf jeder Wange.
Ich hatte das Gefühl, dass er die Frau, die in der Mitte der anderen Frauen saß, besonders herzlich begrüßte. Sie war eine Naturschönheit wie aus dem Bilderbuch entsprungen. Ihre goldblonde Löwenmähne umrahmte das kleine Gesicht, das von graublauen Augen geschmückt wurde."Dan, es freut mich dich zu sehen mein Guter." Ihre Stimme klang hoch, als würde sie singen. "Ebenfals, Claire. Wie ich dich vermisst habe, meine Liebste."Ich fragte,mich warum die Engel hier ständig Kosenamen, wie mein Guter oder meine Liebe, benutzten, das alles kamm mir ein wenig albern vor.Â
Nachdem das lange und emotionale Begrüßen vorbei war setzten wir uns zu den Anderen. "Freunde es ist an der Zeit das wir Mia das Engelleben etwas genauer erklären", meinte Dan locker.
"Mia, du solltest dich erst einmal hinsetzen," Na toll, das beginnt ja schon einmal prächtig. " Es ist nicht das einfachste, jemanden neuem das Ganze hier zu erklären." Dan sprach das locker aus, aber ich bemerkte wie er nervös seine Handflächen knetete. Doch ich befolgte seinen Rat und setzte mich auf diese, wirklich antik wirkende, Couch. Später werde ich Claire fragen warum hier alles so aussieht, als wäre ich mit einer Zeitmaschine in die Vergangenheit gereist. Doch im Moment gibt es wichtigeres zu tun. "Liebes, ich denke du weißt wo du hier bist?" Fragte mich Claire sanft und mit einer eindringlichen Stimme, die die meiner Mutter glich. "Ich bin gestorben und nun im Himmel." "Genau. Aber der Grund warum du hier bist ist der: Du wirst hier zu einem Engelhelfer ausgebildet. Dieses Gebäude ist eine Art Schule in der du von nun an leben wirst. Ich versuche dich zu einem guten Engelhelfer auszubilden." Ich, ein Engelhelfer?! Dabei bin ich erst achtzehn! Wie sollte ich das nun schaffen?! "Das ist bestimmt nicht einfach für dich." Dan musste meinen geschockten Gesichtsausdruck bemerkt haben, so sanft klang seine Stimme.  "Nein, in der Tat nicht! Ich schaffe das nicht. " Meine Ton klang spöttisch, doch meine Gefühle brachten sich zum Ausdruck. Ich konnte nicht verhindern das mir eine Träne die Wange entlang ronn. " Deshalb bin ich hier. Ich werde dir ein guter Engelhelfer sein." Claire bemerkte das ich zum weinen anfing, sie nahm meine Hand, massierte sie. Sie strich mir die Haare aus dem Gesicht und sagte : "Glaub mir du schaffst das".
Die Hand, die über meinen Rücken so seicht strich, war angenehm. Sie fühlte sich so warm und irgendwie tröstend an. Eigentlich wollte ich wissen zu wem diese Hand gehörte, doch ich war noch nicht bereit mich umzudrehen.Â
In diesem Moment fühlte ich mich so schwach...so hilflos. Das war etwas ernidriegend für mich. Engel waren stark, schön und unsterblich. War ich stark? Nein ich war nicht stark, ich war ein Häufchen Ehlend.Â
Nach ungefähr zehn Minuten hatte ich mich wieder etwas gefasst und drehte mich um. Zwei graublaue Augen blickten mich mitleidig an. Es war Claire, die mich so lieb tröstete. " Was ist denn los mit dir Mia?" Sie blickte mitfühlend aber auch aufmunternd. " Möchtest du darüber sprechen? Ich höre dir gerne zu."Â
Will ich darüber sprechen?, fragte ich mich. Ich kannte sie doch nicht ein mal richtig. Claire streckte ihre arme nach mir aus und begann dann mich zu umarmen.Â
Es war gut, dass sie da war. Es fühlte sich so an als wäre sie meine beste Freundin und was würde man nur ohne seine beste Freundin machen?Â
Ich fasste meine Gedanken in Worte und begann zuerzählen. Claire hörte mir die ganze Zeit zu, nickte ein paar mal und hielt meine Hand. " Mia, das wird schon wieder, du kannst das schaffen. Sieh mal, Dan und ich glauben an dich und werden dir helfen. Es gibt keinen Grund sich Sorgen zu machen. "Â
Nach einer Weile ging es mir wieder etwas besser und ich begann mich in dem großem Haus umsehen.Â
Als ich den langen Flur entlang ging, hörte ich, dass Dan jemanden begrüßte. Die Neugier schien mich zu überwältigen. Ich wollte wissen wer dort war. Deshalb ging ich in die große Empfangshalle. Dort standen eine kleine Frau, fast noch ein Mädchen, und ein , höchstens zwangig Jahre alt wirkender Mann vor Dan. Als sie mich bemerkten zeigte Dan auf mich, sagte den Fremden meinen Namen und winkte mich zu sich.Â
Die Frau sah aus wie eine Elfe. Sie hatte caramellfarbenes Haar war sehr zierlich und wie schon erwähnt sehr klein. Dan stellte sie mir mit dem Namen Selin vor. Selin war sehr hübsch. Ihr Gesicht war schmal und sie hatte grünbraune Augen. Dan sagte mir auch, das ich mit ihr in einem Zimmer wohnen werde.
Der Mann neben ihr war ihr Engelhelfer Loren. Er hatte wunderschönes, dunkelblondes Haar Andras machte genauso wie Selin einen sehr netten Eindruck. Neben Loren, stand ein junger Mann, nicht viel älter als ich würde ich meinen, denn mir Loren als Andras vorstellte. Andras hatte eine wilde blonde Mähne und strahlend blaue Augen. Außerdem sei Andras in der selben "Schultstufe" wie ich und würde somit am selben Unterricht teilnehmen. Ich schenkte ihm ein hilfloses Lächeln,das er erwiderte.
Loren lächelte mich an und auch er war der erste, der das Wort an mich richtete. "Guten Abend." Er bließ sich eine Strähne aus seinem markanten Gesicht. "Wie Dan schon erwähnte, mein Name ist Loren und ich bin von nun an dein Trainer. Ich werde dir viele wichtige Dinge bei bringen." Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich irritiert war. Die ganze Zeit war ich davon ausgegangen, dass Dan mein Lehrer sein würde. Schließlich war er doch auch mein Engelhelfer, oder etwa nicht? Ich wollte nicht irgendeinen Fremden. Ich wollte Dan, nur Dan! Jedoch hatte ich nicht die Absicht unhöflich zu sein und nickte deshalb erst Loren und dann der elfengleichen Selin zu. Selin stahlte eine Angespanntheit aus, wie ich sie noch nie zuvor gesehen hatte. Ich fragte mich welche Rolle sie in dieser Geschichte spielte und nahm mir vor Dan später danach zu fragen. Ich ertappte mich dabei, wie ich die zierliche Gestalt, des Engels, anstarrte und senkte sofort mein Blick, während ich mir wünschte auch diese wunderschönen charamellfarbenden Harre zu haben, anstatt meiner roten Mähne, die überall heraus stach.Â
Nach meiner Chemotherapie waren meine Haare ausgefallen, weil auch die gesunden Zellen angegriffen wurden. Doch als ich im Himmel aufwachte, waren meine einst sehr schönen Haare wieder nachgewachen.Â
"Mia?" Ich erschrak, als Dan meine Hand fest drückte. "Ist alles in Ordnung mit dir? Ich spreche schon ungefähr eine Minute lang mit dir." Oh, meine Gedanken waren wohl abgeschweift.
"Entschuldigung. Ich wollte wirklich nicht unhöflich sein. Meine Gedanken waren bei anderen Dingen. Sicher kennen sie das, Loren." Ich geriet in Erklärungsnot. "Nein, das ist mir absolut neu!" Er sah mich nun streng an und richtete sich dann an Dan. "Dan, ich schätze dich sehr. Das weißt du, doch ich muss dir sagen ich bin erstaunt." Ich sah wie Loren um Worte rang. "Du hast Mia also noch nicht über die besonderen Fähigkeiten der Engel aufgeklärt?" Dan kniff leicht die Augen zusammen, so das man es nur bei genauerem Hinsehen wahr nahm. Dann öffnete er den Mund, hielt kurz Inne und begann zu sprechen. "Leider nein. Es hat sich noch nicht" Er machte eine Pause "die richtige Gelegenheit ergeben!" In meinem Inneren tobten die unterschiedlichsten Gefühle. Wut. Angst. Trauer. Eifersucht. War das nicht albern? Darauf eifersüchtig zu sein, dass ein für mich fremder Mann etwas wusste, dass ihn mit Dan verband? Nun ergriff Selin das Wort und ich erschrak, weil ich sie schon fast vergessen hatte. "Wenn ich auch das Wort ergreifen dürfte..." Fragend sah sie ihren Engelhelfer Loren an. Er nickte kurz. "Ich denke", fuhr sie fort. ", dass Dan sich mit Mia unterhalten sollte, um die Dinge zu klären." "So soll es sein.", sagte Loren. Nun ergriff Selin erneut das Wort. "Wir werden uns verabschieden und morgen wieder da sein. Auf Wiedersehen." Dan verabschiedete sich von dem, für mich unerwarteten, Besuch mit einer Angespanntheit, wie ich sie zuvor bei Selin gespürt hatte. Es war eigenartig. Plötzlich konnte ich die Gefühle anderer Menschen oder besser Engel wahrnehmen. Ich konnte sie fühlen und sah sie in unterschiedlichen Farben vor mir.Â
Dan begleitete Loren und Selin zur Tür, was mich irritierte, denn ich dachte immer der Himmel wäre für alle Engel. Wo also gingen die beiden Engel nun hin? Ich fand keine Antwort mit der ich moralischen Einklang fand.Â
Während Dans kurzer Abwesendheit schlich ich mich zurück in mein Zimmer, den dritten Raum des ersten Stockwerkes.Â
Ich trat in das große Zimmer und rannte fast auf das ebenfals große Bett zu. Ich ließ mich in die weichen Kissen fallen und presste mein Gesich auf eines von ihnen, als wolle ich mich ersticken. Natürlich würde das nicht funktionieren. Schließlich war ich schon tot. Aber ich brauchte dieses Gefühl.Â
Es war eigenartig. Wieso konnte ich Gefühle so wahr nehmen, konnten alle Engel das?Â
Was wohl meine besondere Fähigkeit ist ?, fragte ich mich.Â
Es klopfte leise an der Tür. Ich dachte mir, dass es Dan war und öffnete sie.Â
Vor mir stand tatsächlich Dan, aber er sah angespannt aus...ich konnte es fühlen. Warum nur ? Es wird doch wohl nicht so schlimm sein etwas über Engelsgaben zu erzählen. " Das wird jetzt für uns beide etwas schwierig", meinte Dan. "Aha, wieso denn schwierig?" Ich sah ihn fragend an. Er rutschte auf dem Sofa hin und her. "Naja.... Es ist halt etwas kompliziert zu erklären....ähh ich hoffe du verstehst alles was ich dir gleich sagen werde." Langsam begann mich dieses Stottern von Dan zu nerven. So schwer konnte das ja nun wirklich nicht sein. "Mein Gott Dan, würdest du mir nun bitte erzählen was los ist."
"Also gut...ich fange dann mal besser an." Ich wollte eigentlich so etwas wie genau oder na endlich sagen, verkniff es mir aber, weil es uns beiden sicher nicht weiter gehollfen hätte. "Ein jeder Engel hat besondere Fähigkeiten...wie zum Beispiel Telekinese oder Gedankenübertragung. Alle Engel können sich auf mehrere Dinge gleichzeitig konzentrieren. Deshalb hat Andras vorhin auch etwas ...hm sagen wir mal komisch reagiert als du sagtest, dass es ihm bekannt vor kommen müsste, wenn einem die Gedanken abschweifen ."  "Heißt das, dass irgendetwas nicht mit mir stimmt?" Oh nein bitte bitte nicht.
"Das muss nicht zwangsläufig so sein Mia. Mach dir da mal keine Sorgen, bei den meisten Engeln dauert es seine Zeit bis das Konzentrationsvermögen so ausgebildet ist wie bei Andras oder mir."Â
Ich atmete erleichtert aus. Das hätte jetzt auch noch gefehlt.Â
"Außerdem...das mag jetzt etwas eigenartig klingen, kann jeder Engel fliegen."
"Ja klar fliegen. Und weshalb habe ich dann keine Flügel ?" Natürlich konnten in den ganzen Hollywoodstreifen, die ich so liebte, alle Engel und magischen Wesen fliegen. Aber ich? Das war etwas neues.Â
"Wenn das jetzt alles war, frage ich mich warum du so eine Angespanntheit ausstrahlst?" Ich sah ihn durchdringend an.Â
"Dan, da muss doch noch irgendetwas sein." " Naja, die Sache ist die, Mia. Ich wollte dich schützen. Die meisten Engel finden ihre Gabe erst nach einer sehr schmerzhaften Prozedur. Das wollte ich für dich nicht." Er wollte nicht, dass ich verletzt werde? Mein Herz begann zu rasen. Ich sah ihm in seine unbeschreiblich schönene Augen und mir wurde ganz warm.Â
Mia konzentriere dich, sagte ich mir immer und immer wieder. Er war doch vergeben. Das was ich da fühlte war nicht gut. Gar nicht gut.Â
"Neues Thema. Dan, wieso trainiert Andras mich? Wieso nicht du? du bist doch mein Engelhelfer." Ich machte die Andeuteung von einem Schmollmund. "Mia ich bin zwar ein Engelhelfer, aber ich kann auch nicht alles. Andras ist ein sehr alter Engel. Das heißt er hat mehr Erfahrungen und kann dir so mit mehr beibringen." "Okay und warum ist da noch ein anderer Engel. Ich meine Selin scheint ja ganz nett zu sein, aber warum werden wir zusammen trainiert?" Ich fühlte mich wie ein kleines Kind das seinen Opa ausfragt. "Das ist wie in der Schule Mia, von anderen ,,Schülern" kann man lernen."Â
Nachdem wir das alles geklärt hatten verabschiedete sich Dan und ich war wieder alleine.Â
Ich ließ mir alles noch einmal durch den Kopf gehen und begann langsam in das Reich der Träume einzutauchen. Bis die Nacht mich vollkommen umhüllte und meine Fantasie die Überhand nahm.
Kurz nachdem die Dunkelheit mich umschlang, wurde sie auch schon von anderen Bilder verdrängt. Es war seltsam, denn ich hatte nächtelang nicht mehr geträumt. Doch dieser hier war so real, es war etwas besonderes.Â
Wo eben noch tiefes schwarz war, stach mir nun ein helles blau in die Augen. Ein steifer Wind bließ mir ins Gesicht und meine Augen fingen zu tränen an. Was war das? Wo war ich hier? Dies war kein normaler Ort. Das begriff ich sehr schnell, doch was passierte nur? In meinem Bauch vernahm ich ein kribbelndes Gefühl. Als führe ich in einem Karussell. Als wäre ich ein kleines Kind, dass auf dem Jahrmarkt ist.Â
Mit atemberaubender Geschwindigkeit wechselte das helle, sanfte blau zu einem bedrohlichen graublau. Es schien mich zu erdrücken. Auf einmal stieß mir eine sehr kräftige Windböhe entgegen, die noch stärker war als der vorheriige Wind. Ich riss die Augen auf kniff sie jedoch nur eine zehntel Sekunde danch wieder zu. Ich konnte es nicht glauben. Das war der Schock meines Lebens. Ich fiel. Fiel einem Abgrund entgegen. Oh, mein Gott. Wie war das möglich? Ich blinzelte kurz, hielt meine Augen dann aber einen Spalt weit offen. Das was ich sah löste die verscheidensten Emotionen in mir aus. Ich war fasziniert, doch gleichzeitig hatte ich Angst. Eine ungeheure Angst. Vor dem Tod, vor dem weiter Leben und vor der ganzen Situation. Schnell merkte ich, dass diese Mischung der Gefühle mir nicht allzu gut tat. Das Kribbeln in meinem Bauch verstärkte sich blitzartig und ich begann zu zittern. War das Adrenalin? Ja, dass musste es sein, was da durch meine Adern schoss und mein Herz so gewaltig zum pulsieren brachte.Â
Langsam verstärkte sich die Angst während die Faszination immer weiter sank. Der Boden raste auf mich zu und ich verspürte aufeinmal einen stechenden Schmerz in den Schulterblättern. Ich wusste nicht wie mir geschah und plötzlich waren Sie da. Große wundervolle Engelsflügel. Sie waren silbrig und glitzerten in der Sonne. Da waren riesige Federn die sich wie Schuppen über die Flügel legten - meine Flügel.Â
Ich begann zu fliegen, ich war schwerelos. Ein tolles Gefühl. Aufeinmal durchbbrach ich den dunklen Himmel und flog in den so traumhaften Abendhimmel hinein. Rot orange war seine Farbe, einfach nur atemberaubend schön. Es war als wäre ich die ganze vorherige Zeit blind gewesen, als könnte ich jetzt erst richtig sehen. Jede Farbe die, ich wahr nahm hatte eine Bedeutung.Â
Plötzlich waren dort noch mehr Engel und sie flogen höher und höher. Sollte ich ihn nachfliegen? Wo sie wohl hin fliegen?, dachte ich mir.Â
Schon nach ein paar Sekunden entschloss ich mich dazu ihnen nach zu fliegen.Â
Was ich nun sah hatte ich noch nie zuvor in meinem Leben gesehen. Dort waren große Säulen, die wie aus dem Nichts erschienen. Auf jeder Säule stand ein Engel, anmutig, kraftvoll und jeder von ihnen entfaltete seine volle Schönheit. Sie blickten alle in ein helles Licht. War das die Sonne? Es leuchtete so stark, dass man sich fast geblendet fühlte, aber trotzdem schauten alle Engel in das Licht, ohne den Blick abzuwenden. Wieso taten sie das? Was geschah hier?Â
Ich war erstaunt, denn ich erblickte Dan in Mitten der anderen Engel. An seiner linken Seite war noch eine Säule frei und er winkte mich mit einem strahlen zu ihm heran. Als ich zu ihm flog deutete er mir, dass ich mich auf der Säule platzieren sollte. Vor mir standen Selin und Andras und zu meiner Rechten Claire. Was taten sie alle hier? Was wird gleich passieren? Ich war verwirrt und hatte ein wenig Angst,doch da war auch diese Freude. Man hätte sagen können, dass ich mich wie auf einem Trip fühlte. Nicht, dass ich schon mal Drogen genommen hätte, nein so etwas würde ich nicht tun, aber so stelle ich es mir vor. Ja es war schon eigenartig.Â
"Mia?", sagte die wohl sanfteste Stimme dieser unendlich weiten Welt. "Hmmm...."Â
Die Stimm kicherte. "Mia träumst du?" " Noch fünf Minuten......hmmm" ich seufzte. Irgendetwas fuhr mir sanft über mein Gesicht. Es fühlte sich gut an. Sehr gut sogar. "Nicht aufhören bitte" "Mia McRathe würdest du bitte endlich aufstehen, es ist schon fast ein Uhr." Schlaftrunken fragte ich, "Morgens, mittags, abends?" Ich hörte im Hintergrund jemanden laut los prusten. Was sollte das,was war das für ein Traum? Obwohl ich meine Augen geschlossen hielt, spürte ich bohernde Blicke und war schlagartig wach. Nun saß ich aufrecht in meinem Bett und sah in Dans Gesich. Er schaute mich leicht schmunzelnd an. Im Hintergrund räusperte sich jemand und ich bemerkte Selin. "Mia, bist du auch mal wach?", neckte sie mich. Na was für ein super start in den Tag, dachte ich mir. "Ja!" sagte ich lediglich und lies da mit das Thema fallen.Â
Noch völlig schlaftrunken stolperte ich in eines der vielen Badezimmer und knallte Selin und Dan die Tür vor der Nase zu. Ich hasste es aus einem so wundervollen Traum gerissen zu werden. Würde ich nun jemals das Ende erfahren? Wohl kaum, dachte ich. Dabei war Dieser etwas ganz besonderes. Konnte ich jetzt fliegen? Das würde ich noch später Dan fragen müssen.Â
Ich beschloss ein schönes, langes Schaumbad zu nehmen. Dabei konnte ich mich schon immer entspannen.Â
Der Schaum knisterte auf meiner Haut und es fühlte sich so unwarscheinlich gut an. Als ich mehr und mehr entspannte, ließ ich meinen Traum noch einmal Revue passieren. Es fiel mir schwer den Traum von der Realität zu unterscheiden. Aber mir gingen diese vielen Farben einfach nicht aus dem Kopf und dieses helle Licht. Das war echt unglaublich, dachte ich. Ich schloss die Augen und atmete tief ein. Der Schaum roch nach Himbeere. Ich war ganz vernarrt in diesen Duft. Es schien, als glitt ich immer weiter in eine Welt der Träume, Gedanken und Illusionen ab. Fast hatte ich den unsanften Riss aus meinem Traum schon vergessen und nicht nur das auch meine Umgebung verschwamm in meinem Unterbewusstsein. In diesem Moment herrschte in meinem Kopf Leere. Die Welt war perfekt so wie sie war.Â
Wieder atmete ich atmete tief ein und aus. Tiefer und tiefer. Die Atmenzüge gingen wie ein Rythmus in meinen Köper über. Ich entspannte mich zunehmend.Â
Doch plötzlich schreckte ich wie vom Blitz getroffen auf, denn ich hörte ein leises Knarren. Zu erst wusste ich nicht woher es stammte, doch dann drehte ich meinen Kopf zu Seite, öffnete die Augen und sah wie sich die Türklinke bewegte. Ich wollte noch etwas wie "Besetzt!", rufen. Aber es war zu spät. Die Tür schwang schon auf und ein Mann, mittlerer Statur, trat in den Raum. Oh. Mein. Gott. Es war Andras. Ich wusste nicht was ich tun sollte. Ich war geschockt.Â
Andras stand wie angewurzelt vor der Wanne und ich konnte geradezu zuschauen, wie sein Gesicht dunkelrot anlief. Hektisch versuchte ich jegliche nackte Haut mit dem Schaum zu bedecke, doch es wollte mir aus irgendeinem Grund nicht gelingen. Immer noch stand Andras regungslos da und sein Gesicht begann mehr und mehr einer überreifen Tomate zu ähneln.Â
Ich suchte nach Worten und stotterte schließlich, "Ähhh...was...wie ich...habe doch...öhh die Tür abgeschlossen. Wieso...bist du...eh hier?" Ich war mir meinen Gefühlen gegenüber nich im Klaren. Sollte ich schreien, lachen oder weinen? Ich wusste es nicht. Nun begann auch auch Andras seine Worte wieder zufinden und das machte die gesamte Sitiuation nur noch skurieler. "Ich, also ich äh..!" Seine Stimme endete in Nichts, doch er setzte neu an. "Mia, ähm...das..ich meine, ´Tschuldigung!" Er beendete sein unzusammenhängendes Wortgewirr und stürzte in den Flur.Â
Himmel, wie peinlich war das denn? Also eins war sicher: Dieser Tag konnte nur noch besser werden, als er angefangen hatte. Oder?Â
Völlig entrüstet stieg ich aus der Wanne und streifte mir einen weißen Bademantel über.Â
War das das Leben? Musste es so sein? Ich wusste es nicht und in diesem Augenblick war es mir auch egal. Ohne einen Gedanken zu verschwenden bewegte ich mich in den Flur und dann in mein Zimmer, wobei ich nasse Fußabdrücke auf dem dunklen Pakett hientrließ.
Hastig ging ich zu meinem Zimmer, vergewisserte ich dass ich alleine bin und stolperte zu meinem Kleiderschrank, der eine wunderschöne cremeweiße Farbe hat. Ich ließ meinen weichen Bademantel fallen und zog mir rasch etwas normales an. Was bedeutet ein samtweiches, goldenes Kleid, das mir bis zu den Knien reicht. Als Schützling trägt man nur helle Farben und ausschließlich Kleider oder Röcke. Morgen müsste ich zu meiner ersten Trainingsstunde. Nicht nur das ich schrecklich nervös war, da ich noch nicht einmal wusste, was wir trainieren, ich musste auch Andras wiedersehen. Und nach meinem peinlichen Auftritt vorhin wird das sicherlich nicht angenehm. Langsam schritt ich den Gang entlang, bis zu dem antiken Raum, indem ich vorhin Dans Freundin Claire kennengelernt hatte. Claire war eine wunderschöne Frau, sie war schon beneidenswert. Langsam öffnete ich die schwere, mit goldenen Runen verzierte, Tür und schritt langsam in den Raum. Zu meinem Bedauern befand sich hier nur die Person, mit der ich im Moment kaum Kontakt wollte. "Oh, ähm.. Hallo Andras" Brachte ich stotternd hervor und musste dabei in seine verführrerischen, blauen Augen blicken. "Oh... Hallo Mia." Er wirkte sichtlich nervös denn er knetete wie wild seine Hände. " Das wegen vorhin tut mir Leid. Ich hätte die Tür besser abschließen sollen." Ich versuchte Augenkontakt zu halten, doch er vermied meinen Blick. "Nein, Mia, du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Ich hätte klopfen sollen." Wie kann man nur so unwiderstehlich sein? Seine Augen haben eine azurblaue Farbe. Sie glänzen so wunderschön in diesem Licht. "Mia? Hörst du mir überhaupt zu?" Oh, meine Gedanken waren wohl erneut abgeschweift...
"Willst du dich setzen?", fragte Andras von der sehr antiken Couch aus, auf der vorhin schon Claire gesessen war, und deutete auf den Platz neben sich. "J-ja, gerne." Brachte ich leicht stotternd hervor. Mir war die ganze Angelegenheit etwas peinlich, aber ich hielt mich höflich und setzte mich auf den Platz neben Andras. Es war bereits nach zehn Uhr und die Dunkelheit schlug um uns. Nur aus einem kleinem Spalt bei dem Fenster drang der Mondschein in den Raum. "Hast du schon eine Ahnung was wir morgen machen werden?" Fragte Andras mich behutsam. "Ich habe keine Ahnung. Bine erst seit kurzem hier." Sagte ich schulternzuckend. " Morgen ist auch mein erster Unterrichtstag." "Ich dachte, du wärst schon länger hier. Na, gut zu wissen das ich nicht die Einzige bin, die sich kaum auskennt-" Ich versuchte ein anderes Thema anzuschlagen als den morgigen Unterricht von dem ich ein flaues Gefühl im Magen hatte. "Wie. wie alt bist du?" Toll. Jetztz hielt er mich bestimmt für den letzten Bauerntrottel. Wie alt bist du, tolles Gesprächsthema. Aber anscheinend schien es Andras zu erleichtern, das ich das Thema wechselte. "Neunzehn. Du bist achtzehn-" Ich blickte ziemlich verdutzt drein. Woher wusste er das? "Ähm, das hat mir mein Engelhelfer Claire gesagt." "Claire, ist dein Engelhelfer? Sie ist echt nett, ich hab sie vorhin zufällig durch Dan kennen gelernt. Sie sind zusammen, richtig?" "Ja. Öhm.... Ich gehe dann mal, ich bin ziemlich erschöpft. Vor ein paar Stunden war ich ja noch in der normalen Welt. Wir sehen uns dann morgen, Mia." Er stand auf und verließ ohne ein weiteres Wort den Raum. Der Mond schien nun heller zu leuchten, der ganze Raum war erfüllt von seiner Helligkeit. Langsam machte ich mich auf den Weg in mein Zimmer. Ich war total fertig mit den Nerven. Vor ein paar Stunden lag ich noch in meinen kuschelig weichen Bett, und dachte nicht einmal im entferntesten daran das ich hieher gelangen würde. Rasch zog ich mir ein Nachthemd an und legte mich dann in mein Bett. Meine Zimmergenossin, Selin, schien noch nicht da zu sein. Ich legte mich auf eines der unbeschreiblich schönen, anscheinend mit Hand bestickten Kissen, und dachte nach. In meinem Kopf herrschte absolute Leere. Die Welt war zwar nicht perfekt, aber immerhin war sie im Moment gar nicht so übel. Und Andras ist echt süß. Mit diesen Gedanken schlief ich ein. Am nächsten Morgen , war ich nicht wie sonst hundemüde, sondern ich saß hellwach in meine, Bett. Ich war kein bisschen müde. Währrend ich mich anzog, dachte ich darüber nach ob das mit dem Engel-sein zusammenhängt. Da ich mein Zimmer mit Selin teilte, hielt ich es für angemessen sie aufzuwecken oder ihr zumindest zu sagen, das es in einer halben Stunde Frühstück geben würde. Das stand zumindest auf den Plan der auf meinem Nachttisch lag. Also stapfte ich zu Selins Bett hinüber, das genau gegenüber von meinem lag und rüttelte sie etwas an der Schulter . So wie ich bereits vorhin, saß sie kerzengerade in ihrem Bett, sah kein bisschen müde aus, obwohl sie gähnte. "Ist es schon Frühstücks Zeit?" Fragte sie mich und sah mich etwas verdutzt an. "Ja, in einer halben Stunde." "Okay. Danke fürs wecken." Als ich komplett fertig war, legte ich mich noch auf mein wunderschönes, golden-hölzernes Himmelbett und wartete darauf das auch Selin bereit war um zum Speisesaal zu gehen.
Als wir im Speisesaal waren, ging ich gleich auf das Buffet zu. Denn immerhin war ich am verhungern! Ich nahm mir ein Vollkornbrötchen und ging auf den Tisch zu, aufdem Andras alleine saß. "Kann ich mich hersetzen?" "Oh, hallo Mia. Ja klar , gerne."
Schweigend aßen wir unser Frühstück auf. Er lächelte mich ein paar mal an, aber so richtig unterhalten haben wir uns nicht. Kurz bevor wir zu unserem Unterricht entlassen wurden, bekamen wir unsere heutigen Stundepläne ausgeteilt. Ich hatte heute nur Training in Gruppe 2 . Andras brach das Schweigen. "Hast du auch Training heute?" Ich nickte. "Welche Gruppe?" " Ich bin in der zweiten Gruppe." "Hey, ich auch." Er grinste mich unwiderstehlich an. Er sah mir das Fragezeichen im Gesicht an, deswegen sprach er direkt weiter, aber noch immer mit dem Lächeln im Gesicht. " Das heißt wir haben jetzt noch eine Stunde frei." "Oh. Ich denke ich sehe mir den Schulhof an. Der ist doch hier neben dem Speisesaal,nicht?" Er nickte. "Ja, soviel ich weiß schon. Ich kann dich ja begleiten wenn du nichts dagegen hast.." "Nein!- Leider war dieses Nein ziemlich laut und ich wurde knallrot. " Ich meine, klar kannst du mit kommen." Ich wäre vor lauter Scharm am liebsten im Erdboden versunken. Andras sah mich, immer noch grinsend an.
Schweigend, wie wir schon vorhin am Tisch saßen, verließen wir den Speisesaal und gingen in Richtung Schulhof zu. Da hörte ich es. Meine Mutter. Ihr wunderschöne, klare Stimme. Es war als würde sie direkt mit mir sprechen. Doch sie sprach nicht. Sie sang. Ich versuchte mich genauer zu konzentrieren. Es war... plötzlich blieb ich wie vom Blitz getroffen stehen. Ich spürte wie ich plötzlich kreidebleich wurde und zu Boden stürzte. Andras, der nicht bemerkt hatte das ich stehen geblieben war, drehte sofort um, eilte zu mir und redete mir zu. Das Lächeln auf seinem Gesicht war erstorben, und er setze eine ernste, nein besorgte Miene auf. " Mia? Mia was ist los?" "M-meine M-mutter, Ich kann sie hören. Sie singt. Das Lied das sie gesungen hatte als mein Vater gestorben war. An seinem Begräbnis." "Du denkst doch nicht, dass deine Mutter auf deinem Begräbnis ist, oder?" Doch ich gab ihm keine Antwort. Wieder hörte ich eine Stimme, die mir bekannt vorkam. Mein Herz setzte für einen Schlag aus, als ich erkannte zu wem diese Stimme gehörte. Es war meine kleine Schwester,Lily.
"Lily..." Ich sprach ihren Namen klar und deutlich aus,aber mehr als ein Flüstern, konnte man nicht verstehen. "Wer ist Lily? Mia?" "Meine kleine Schwester. Sie ist zwölf. S-sie weint." Nun waren auch mir die Tränen gekommen. Ich verbarg mein Gesicht in den Händen, damit Andras meine Tränen nicht sah. Als ich zu schluchzen begann, nahm er meine Hand und sagte mir: "Du kannst es mir erzählen. Ich höre dir zu." Er war so liebevoll.
FindYourselF Re: - Zitat: (Original von JamieRose am 30.01.2012 - 13:50 Uhr) Wie ist eure Meinung bis jetzt? Ich schreibe heute noch weiter ,aber ich würde gerne wissen wie ihr es findet. gut und ich würde definitiv weitermachen und dann wird man ja sehen wie es sich hält ;) |
FindYourselF Find deine Geschichte gut und es ist mal was neues für mich ;) bis jetzt habe ich sowas noch nicht gelesen und ich bin gespannt wie es weitergehen wird... LG |
EagleWriter Kligt doch schon mal vielversprechend^^. Wobei ich persönlcih ncihts von der Idee halte Menschwn würden nach ihrem tod zu Engeln^^. Ich will im Himmel schließlich nciht abreiten sonder mit dem Sphagettimonster am Biervulkan feiern^^ |