Kapitel 19
Ich wachte früh etwas zu spät auf und beeilte mich das ich noch pünktlich auf Arbeit kam. Denn meine Chefin sah es nicht gerne wenn wir zu spät kamen.
Gerade als ich Feierabend hatte, kam ein Mann auf mich zu. Er hatte einen Brief für mich von Luca. Ich las ihn mir durch, er wollte sich jetzt mit mir treffen. Ich ging noch mal schnell auf die Toilette um mich ein wenig zurecht zu machen. Danach ging ich in den Park wo er sich mit mir treffen wollte. Es war bereits schon dunkel und im Park war nichts mehr los. Ich wartete an der Bank die er mir beschrieben hatte. Luca kam ewig nicht und ich wollte gerade los gehen, als ein großer Mann vor mir stand.
„Entschuldigung könnten Sie mich bitte vorbeilassen“, denn immer als ich an ihm vorbeigehen wollte, machte er einen Schritt zur Seite.
Er sagte nichts sondern starrte mich nur an.
Dann wurde ich ohnmächtig und schlief tief und fest ein.
Ich wurde irgendwann wach und lag in einer dunklen Kammer. Zum Glück konnte ich im dunklen so gut sehen, sonst wäre ich jetzt aufgeschmissen.
Ich stand langsam auf und ging bis zur Tür, aber weiter konnte ich auch gar nicht. Denn mein linker Fuß war gefesselt. Ich zog daran, aber es war zu fest, ich konnte mich nicht befreien. Ich schaute hinaus, da ein kleines Fenster mit Eisenstangen davor war. Aber ich konnte nichts erkennen außer eine Mauer. Ich musste in irgendeinem Keller sein.
Ich setzte mich auf die alte Matratze und schaute mich um. Ein Eimer Wasser stand im Raum und es lag überall ein wenig Stroh herum. Ich kam mir vor wie ein Tier, das darauf wartete raus gelassen zu werden. Die Kette war in der Wand eingemauert, ich zerrte daran herum, aber es tat sich nichts außer das es mal kurz knackte.
Wäre ich stärker gewesen, hätte ich mich bestimmt losreißen können. Ich stand wieder auf und lief in meiner Zelle hin und her. Ich wusste nicht mal wie spät es überhaupt war. Dann hörte ich Schritte auf dem Gang. Ich stellte mich hinter die Tür um den Angreifer überraschen zu können.
Aber er öffnete die Tür nicht, sondern warf nur einen Blutbeutel herein. Als ich durchschaute war er schon weg. Ich hatte Durst, aber konnte ich dieses Blut einfach so trinken?
Solange es noch ging, würde ich es nicht tun, erst wenn ich nicht mehr konnte, würde ich einen kleinen Schluck nehmen.
Ich legte mich auf meine Matratze und versuchte zu schlafen, aber es ging nicht. Warum hatte Luca das getan? Wusste er was auf mich wartete, wollte er mich bestrafen? Dafür das Ethan ihn zu einem Vampir gemacht hatte.
Irgendwann schlief ich ein und wachte hungrig auf. Aber ein bisschen musste ich noch durchhalten. Auch wenn es mir Schmerzen zufügte. Aber woher wusste ich wann Tage vorbei waren? Ich hatte kein bisschen Sonnenlicht, auch war nirgends eine Uhr.
Was die anderen wohl machten? Ob sie mich suchten? Aber wie sollten sie mich hier finden? Baldric machte sich bestimmt total Sorgen um mich. Ich an seiner Stelle wäre krank vor Sorge. Wenn ich überhaupt noch klar denken könnte.
Ich versteckte den Blutbeutel umso zu tun, das ich es getrunken hatte. Nach einer ganzen Weile kam wieder jemand runter, es waren schwere Schritte auch schnaufte der Mann ganz schön. Ich schloss daraus das er schon alt war um die fünfzig. Ich lag auf der Matratze und schaute zu meinem kleinen Fenster.
„Hast du dein Blut getrunken“, brummte eine tiefe Stimme. Ich konnte ihn nicht erkennen, denn er kam nicht ganz an das Gitter heran.
„Ja hab ich.“
„Du lügst.“
„Nein tu ich nicht. Wer sind Sie? Was wollen Sie von mir?“
Er lachte grollend, es kam tief aus seiner Brust.
„Ich hasse Vampire und ich werde dich qualvoll sterben lassen.“
„Was habe ich Ihnen denn getan?“ Ich stand auf, denn ich wollte ihn sehen, aber er versteckte sich.
„Nichts, aber es macht mir Spaß euch zu quälen. Bis du vertrocknest und um Hilfe schreist. Dich hört nur hier unten niemand. Wenn du zu schwach bist, überhaupt etwas zu machen, komme ich zu dir herein und töte dich.“
„Hatte Luca irgendetwas damit zu tun?“
„Es kommt darauf wie man es sieht. Er hat mein Blut getrunken und so hat er sich verändert. Mir war es klar, das er dir nie verzeihen konnte. Mein Plan ist aufgegangen und du bist hier. Deine Freunde werden dich auch noch suchen kommen und dann werde auch ich sie sterben lassen.“
Er lachte wieder, es klang als wäre er verrückt.
„Caspar“, flüsterte ich.
„Ach du kennst meinen Namen. Bestimmt von Nathan oder? Ist er bei euch?“
„Nein, ich kenne ihn nur flüchtig.“
„Du lügst schon wieder. Ich habe übrigens für jeden von euch hier noch Platz. Ich habe einen neuen Plan.“
Er ging kichernd weg.
Was war denn sein neuer Plan?
Ich hatte Angst um alle meine Freunde, was für ein kranker Mann war das nur? Mir liefen die Tränen über die Wangen und ich konnte mich nicht beruhigen.
Meine Kehle schmerzte so sehr, ich wollte dieses Blut trinken. Ich hatte den Beutel schon in der Hand.
„Nein“, schrie ich. Ich warf es in die nächste Ecke und es ging kaputt. Das ganze Blut spritze an die Wände und in das Heu. Der Geruch danach machte mich verrückt. Mein Hunger war jetzt größer denn je.
Ich legte mich wieder hin und versuchte wieder zu schlafen.
Später wurde ich wach, weil ich Schritte hörte. Caspar kam wieder, ich setzte mich auf und schaute zum Fenster.
Er warf mir einen neuen Blutbeutel zu. Ich griff gierig nach ihm und trank das Blut. Kurze Zeit danach wurde mir wieder schwindlig. Ich musste mich hinlegen, aber auch so ging es mir schlecht.
Caspar ging lachend hoch. Ich übergab mich öfters nacheinander, bis das ganze Blut aus meinem Körper war. Ich fühlte mich hungriger als zuvor und fiel dann in einen tiefen Schlaf.
Als ich aufwachte lag noch eine Matratze in meinem Raum. Ich schaute mich um, aber sah nirgends jemanden. Ich stand etwas wackelig auf und ging an die Tür. Dann kam er herunter, er schnaufte ganz schön.
„Geh zurück und bleib sitzen.“, herrschte er mich an.
Ich tat das was er sagte, er stieß die Tür auf und warf jemanden herein. Dann blickte er mich wütend an und verschwand. Ich krabbelte zu dem Körper und drehte ihn herum.
„Nathan“, rief ich. Ich rüttelte an ihm, damit er endlich aufwachte.
Aber es brachte nichts. Ich rollte ihn auf die Matratze und setzte mich auf meine.
Was war sein neuer Plan wollte er zuschauen, wie wir uns selbst zerfleischten? Niemals würde ich das tun, lieber würde ich selber sterben.
Ich legte mich hin und versuchte nochmal zu schlafen. Kurz nachdem ich eingeschlafen war, wurde ich durchgeschüttelt.
„Hm...“ Nathan schaute mich entsetzt an.
„Gut du Lebst noch.“, entfuhr im leise.
„Ja was dachtest du denn?“
„Guck doch mal wie das hier aussieht. Überall ist Blut, ich dachte du bist tot.“
„Ja das liegt daran, das ich das Blut getrunken habe, aber es kam alles wieder heraus. Weißt du wer uns hier festhält?“
Nathan schüttelte mit dem Kopf „Caspar“, flüsterte ich ihm zu.
„Was? Scheiße, warum bin ich nur darauf reingefallen.“
„Wieso was ist denn bei dir passiert?“
„Ich hatte einen Brief von Sarah im Briefkasten. Das ihr Vater etwas mitbekommen hatte und sie zu mir wollte. Darauf wollten wir uns im Park treffen. Aber sie kam nicht und dann war ich plötzlich weggetreten. Jetzt bin ich hier, wo sind wir überhaupt?“
„wir sind in irgendeinem Keller, aber ich weiß nicht wo. Ab und zu kommt er herunter und wirft mal einen Blutbeutel herein.“
„Wir müssen hier irgendwie herauskommen“
„Geht schlecht“, dabei zeigte ich auf meine Fessel an meinem Bein.
„Hast du schon versucht es ab zu bekommen?“
Ich nickte schnell.
„Ich versuche es mal.“ Nathan kam zu mir herüber und zog daran, es knackte kurz und danach zerrte er noch mal kräftig dran und es riss aus der Wand.
Ich seufzte „Wenn ich nur so stark wäre...“
„Das wirst du auch noch“, munterte er mich auf.
Er lächelte mich an und bog auch noch das Eisenteil um meinen Knöchel auf.
„Dankeschön“
„So jetzt brauchen wir einen Plan wie wir hier heraus kommen.“
„Aber ich bin dir bestimmt keine Hilfe. Denn ich fühle mich total schwach“
„Ich schaffe das auch alleine. Kommt er denn hier herein, wenn er das Blut gibt?“
„Nein, er wirft es immer nur durch das kleine Fenster. Auch kommt er nicht zu nah heran, so dass man ihn greifen könnte.“
„Das ist natürlich schwierig. Vielleicht macht er irgendwann einen Fehler und dann greifen wir ein.“
„Er kommt erst dann rein, wenn wir kurz vor dem Sterben sind. Eher nicht. Aber er hat einen neuen Plan. Das hat er jedenfalls gesagt.“
„Er hat seinen Plan geändert? Warum denn das?“
„Das war, als ich deinen Namen erwähnt habe. Es ist mir so heraus gerutscht. Es tut mir Leid.“
Ich hatte leichte Gewissensbisse, denn Nathan wurde wahrscheinlich nur wegen mir entführt.
„Ach das ist doch nicht deine Schuld, er hatte es bestimmt auch schon vorher geplant gehabt. Denn er wollte mich doch schon immer Tod sehen. Am besten wir warten noch eine Weile, bis wir unseren Plan durchführen. Denn jetzt wäre es zu zeitig und es würde auffallen.“
„Was denn für ein Plan?“
„Na das wir kurz vor dem Sterben sind. Du hast doch gesagt dann kommt er herein und darauf müssen wir nur warten.“
„Ich glaube solange halte ich nicht mehr durch. Wie viel Tage sind eigentlich vergangen seitdem ich verschwunden bin?“
„Es sind drei Tage vergangen, heute ist Mittwoch oder vielleicht sogar schon Donnerstag. Hier drin bemerkt man ja nicht ob die Sonne auf geht oder es Nacht ist.“
„Drei Tage schon? Es kam mir gerade mal vor wie ein Tag.“
„Es ist besser wir schlafen erst mal, damit du dich ausruhen kannst.“
Nathan schob die Matratzen zusammen und wir legten uns zum schlafen hin. Ich fühlte mich ein wenig sicherer, weil er mit hier war. Trotzdem war meine Angst groß das Caspar in der Zeit kam als wir schliefen und uns umbrachte. Immer wenn ich wieder wach wurde, hatte ich größere Angst, das die Zeit bald heran ist. Irgendwann würde er das tun, was er plante.
Ich schlief total unruhig, ich wälzte mich hin und her.
Als ich wach wurde, saß Nathan neben mir.
„Du hattest fiebrige Träume gehabt, Ashley.“
„Ja mir geht es auch nicht wirklich gut. Ich hab gestern, glaub ich jedenfalls, mal wieder Blut getrunken und nichts blieb in mir.“
„Bis jetzt hat er uns noch nichts neues gegeben.“
Dann kam jemand die Treppe herunter gelaufen, an den Schritten erkannte ich Caspar. Nathan trennte schnell unsere Matratzen wieder.
„Hier habt ihr wieder etwas Nahrung“, er warf es zwischen uns, es gab doch trotzdem nur ein Beutel. Nathan sprang vor zur Tür und versuchte ihn zu greifen, aber stand zu weite weg. Caspar lachte nur wieder schallend. Langsam tat mir dieses Lachen in den Ohren weh.
Ich schleppte mich zu dem Eimer Wasser und wusch mir mein Gesicht und die Arme. Mir war total warm, ich musste mich dringend etwas abkühlen.
„Mist, ich dachte es klappt vielleicht.“
Er setzte sich zu mir und öffnete den Blutbeutel.
„Hier versuch ein bisschen zu trinken, auch wenn es nur ein Schluck ist.“
Ich nahm ihm den Beutel ab und nippte daran. Mehr wollte ich erst mal nicht, denn zu groß war die Angst das ich mich wieder davon übergeben musste.
Aber es blieb drin und ich legte mich hin.
Nathan trank auch nur einen Schluck.
Dann flüsterte er zu mir: „Das ist das Tierblut was wir hergebracht haben, du kannst es also beruhigt trinken.“
Er reichte ihn mir und ich nahm noch einen kräftigen Schluck. Dann versteckten wir den Rest.
Ich wollte Nathan fragen wie es Baldric ging, aber ich traute mich nicht. Denn der Gedanke an ihn tat nur weh. Ich wollte ihn unbedingt wieder bei ihm sein.
„Dann sind wir doch wahrscheinlich in seinem Haus oder?“, fragte ich.
„Das kann möglich sein, aber als ich mit Sarah im Keller war, hab ich diese Mauern nicht gesehen.“ Er ging wieder zurück zur Tür und schaute sich um.
„Auch brennt nirgends Licht, nur wenn er herunter kommt, dann könnte ich vielleicht Glück haben und etwas sehen. Wenn ich nur Sarah eine Nachricht schicken könnte. Sie könnte den anderen Bescheid sagen und uns helfen.“
„A-aber was ist wenn sie ihm mit hilft?“ Ich wusste das es doof von mir war das zu fragen, aber es wäre ja eine Möglichkeit.
„Was ist wenn dein Bruder ihm hilft?“, konterte er sauer.
„Den Gedanken hatte ich auch schon. Ich hoffe es nicht.“
„Ich hatte auch schon den Gedanken mit Sarah, wenn sie alles nur gespielt hätte. Sie wusste wo wir wohnen, auch wer in welchem Zimmer schläft.“
„Aber denkst du zu so etwas wäre sie fähig? Sie liebt dich doch auch wenn ihr euch öfters streitet.“
„Nein ich glaube es nicht, aber bei dem Vater weiß man ja nie.“
„Ähm... wie geht es Baldric?“
„Ich hatte mit ihm nicht viel zu tun. Faye und Darius haben sich um ihn gekümmert. Aber er sah schlecht aus. Komm wir legen uns noch ein wenig hin.“
Wir schliefen beide gleich ein. Ich wurde durch ein Tür zuknallen wach. Jetzt lag noch eine weitere Matratze im Raum. Ich schaute mich um, direkt vor der Tür lag auch jemand. Ich weckte Nathan.
„Schau er hat wieder jemanden hier her gebracht.“
Nathan stand auf und schaute wer es ist.
„Kate“, flüsterte er. Er weckte sie auf.
„Nathan? Ashley?“
„Hallo Kate.“, sprach ich leise.
Sie rappelte sich langsam auf: „Wo sind wir.“
Nathan erklärte ihr alles, sie sah hungrig aus und wir gaben ihr den Rest von dem Blut.
Sie fühlte sich gleich kräftiger „Caspar steckt also hinter allem. Es ist nur noch eine Frage der Zeit bis er uns alle hier hat und seinen Plan ausführen kann.“
„Aber alle passen wir hier unmöglich rein. Dann können wir uns gar nicht mehr bewegen.“
„Das wird im egal sein, um so mehr wir hier drin sind, desto eher streiten wir uns wegen irgendetwas und töten uns gegenseitig. Vielleicht ist genau das was er auch will.“
„Meinst du? Mir hat er erzählt, er tötet gerne selbst die Vampire. Es macht ihm Spaß.“, erklärte ich.
„Was haltet ihr davon wenn wir schlafen, so verlieren wir nicht so viel Energie.“
Wir schoben die Matratzen zusammen und legten uns hin.
Ich wurde wach, weil die Tür aufgerissen wurde und mich jemand am Arm hoch hob.
Als ich meine Augen offen hatte, sah ich das Caspar mich hinter sich her zog.
Was hatte er jetzt mit mir vor?
„Was wollen sie von mir?“
„Das wirst du gleich sehen“, antwortete er mir.
Er legte mir Ketten an die Arme an und ich hing ein Stückchen über dem Boden. Ich war zu schwach um zu kämpfen oder mich überhaupt zu wehren. Ich hoffte nur das Kate und Nathan einen Plan schmiedeten, wie sie diese Chancen nutzen konnten.
Caspar nahm eine Waffe in die Hand und schoss ein paar Mal auf mich. Es tat so weh und ich konnte mich nicht wehren. Ich konnte nicht einmal nach ihm treten denn er stand viel zu weit weg.
Dann schnappte er sich ein Stück Holz, was er vorher noch an spitze.
Ich sah mein Ende schon kommen, aber er rammte es mir nicht ins Herz sondern in den Bauch. Ich schrie laut auf. Dann nahm er noch einen zweiten Pflock und rammte ihn mir in den Rücken. Mein Blut tropfte auf den Boden herab. Dann nahm er mir die Fesseln ab und ich fiel zu Boden. Der Knöchel war jetzt auch noch verstaucht, in der Zelle müsste ich ihn erst mal wieder einrenken, damit es verheilen konnte.
Er trug mich zurück, ich betete in Gedanken, das Nathan und Kate schon wach waren und ihn angriffen als er dir Tür öffnete.
Genau das passierte auch, ich merkte nur wie ich mit Caspar gegen die Wand geschleudert wurde, dann fiel ich zu Boden. Ich versuchte aufzustehen, aber da lag ich schon in Nathans Armen. Er rannte ein ganzes Stückchen. Doch durch mein Blut würde er bestimmt sehen, wo wir lang gelaufen sind. Denn meine Wunden verheilten nicht, denn er hatte alles stecken lassen.
„Wir hätten ihn in die Zelle einsperren sollen“, schrie Kate.
„Sei jetzt ruhig, wir müssen jetzt zusehen wie wir hier herauskommen.“, meckerte Nathan zurück.
Nach einer Weile hielten sie an.
„Komm wir sehen erst mal nach Ashley.“ Sie setzten mich beide ab, nur konnte ich nicht richtig stehen.
„Ich muss mich irgendwo hinsetzten“, antwortete ich.
Sie setzten mich auf eine Couch und ich richtete meinen Fuß. Er tat schon nicht mehr so weh. Dann zog Kate mir die ganzen Holzgeschosse heraus und die zwei Holzstücke. Es verheilte nicht alles sofort und somit blutete ich weiter.
„Du brauchst unbedingt Blut“, erkläre Kate „Ansonsten wird das nie verheilen.“
„Ich geh welches suchen und vielleicht finden wir dann aus dem Haus hier raus.“, schon war Nathan weg.
„Wo sind wir denn jetzt hier?“, fragte ich.
„Wir sind immer noch irgendwo im Keller, aber frag mich nicht wo. Das ist wie ein Labyrinth hier unten.“
„Wir hätten auch weiterlaufen können, das geht schon noch, denn mein Fuß tut nicht mehr so weh.“
„Egal, wir warten jetzt, aber lass uns hier irgendwo ein Versteck suchen.“ Wir standen beide auf und gingen ein Stück, da war eine kleine Nische und wir quetschten uns hinein. Von dort aus konnten wir auch gut sehen ob Nathan wieder kam.
Wir warten eine ganze Weile, es kam mir vor, wie eine Viertelstunde.
Dann bog Nathan um die Ecke und Kate ging raus.
„Wir sind hier drüben“, rief sie leise.
Er kam zu uns herüber.
„Ich habe nichts gefunden. Wer weiß wo er das versteckt. Lasst uns weiter gehen.“
Ich quetschte mich aus unserem Versteck heraus und wir gingen weiter. Wir irrten lange im Keller herum bis, wir eine Treppe fanden.
„Seit mal kurz leise“, flüsterte ich „Ich glaube er ist ein Stück hinter uns.“
„Dann Beeilung“, raunte Nathan.
Die beiden hatten einen zügigen Schritt drauf, es war manchmal schwer den beiden zu Folgen. Als wir die Treppe oben angekommen waren, schauten wir uns nach einem Ausgang um, aber die Tür war abgeschlossen. Nathan lag mit seinem ganzes Gewicht dagegen, aber bekam sie nicht auf. Dann nahm er einen Stuhl und schlug ein Fenster ein.
„Los raus hier, durch den Krach weiß er sicherlich wo wir sind.“
Nathan hob mich heraus und ich lief los. Wo waren wir hier nur? Es war überall Wald ringsherum. Wir waren eindeutig nicht in seinem Haus gewesen, sondern auf einem großen Anwesen.
„Ich nehme dich Huckepack, dann sind wir schneller“, schon riss mich Nathan hoch. Ich hielt mich an ihm fest, denn die beiden waren schnell. Ich schloss meine Augen und schlief ein. Es war so berauschend gewesen, wie der Wind durch meine Haare pfiff.
„Wach werden, Ashley“, quatschte Nathan. Ich öffnete meine Augen und wie waren zu Hause. Ich sprang ab und rannte in den Pub.
Ich wollte zu Baldric und beeilte mich, im Zimmer angekommen rief ich nach ihm.
Aber er antwortete mir nicht.
„Baldric?“ ich ging weiter zu Faye und Darius ihren Zimmer.
Auch die beiden waren nicht da.
Dann durchsuchte ich die anderen Zimmer, aber es war keiner da, wahrscheinlich suchten sie nach uns.
„Es ist keiner da“, rief ich zu Kate und Nathan.
„Komm runter und trink etwas.“
Ich lief langsam die Treppen herunter und setzte mich. Ich nahm einen Schluck und dann trank ich das Glas aus. Ich spürte wie meinen Wunden langsam heilten.
„Ich geh hoch duschen. Wir treffen uns dann gleich wieder unten oder?“
Die beiden nickten mir zu und wir gingen alle hoch in unsere Zimmer.
Ich stellte mich unter die Dusche, es war so schön, das warme Wasser auf meiner Haut zu spüren. Ich schrubbte das ganz Blut von mir. Dann trocknete ich mich ab und zog mir frische Klamotten an.
Hoffentlich kamen bald alle wieder, jetzt war ich schon zu Hause und keiner war da.
Ich setzte mich wieder unten in den Pub und wartete darauf das Nathan und Kate herunterkamen.
Ich holte mir einen Wodka aus dem Schrank und wollte ihn gerade eingießen als Kate oben schrie.