Beschreibung
%u201EZu viele Zweifel wachsen in den Ritzen von Schweigen und Trennung.%u201C
Aus %u201EEona %u2013 das letzte Drachenauge%u201C
Der Winterhimmel hängt tief und grau über mir
sein feuchtkalter Odem webt sich mühelos in meine Gedanken -
vermischt sich mit meinem ganzen Sein
macht Gebrauch von seiner Macht allem Farbe zu nehmen.
Der Winterhimmel hängt so tief und grau über mir
dass sich alles Gestirn in die weite Unendlichkeit darüber
zurück zu ziehen scheint, als würde das Band zwischen uns
erst überdehnt und dann zerrissen – ich kann den Mond nicht sehen!
Wenn ich den Mond nicht sehen kann,
kann ich auch den Mann darin nicht sehen -
wenn ich den Mann nicht sehen kann,
kann ich den Sommer nicht mal erahnen.
Der Mann im Mond mit den Augen so hell
wie der Sommerhimmel,
der Mann im Mond mit dem warmen Atem
der nach Leben schmeckt.
Die Sehnsucht nach dem Sommer
wirkt gegen alles Feuchtkalte
doch die Gezeiten sind noch nicht soweit,
das Gestirn muss noch weiter drehen.
Bis der Winterhimmel nicht mehr über mir hängt,
bis er dem Frühling und dann dem Sommer weicht
der mir klare Nächte, Wärme und Farben verspricht -
wenn das Schicksal es will, knüpft sich das Band erneut.
Im Sonnenlicht erst werden wir sehen,
wie viele Risse da sind, wie viel Heilung da ist,
werden ihre Natur erkennen - als silberner Weg auf der Seele
oder ein weiterer schwelender Krater im Herzen.
Ich habe Angst vor der Antwort,
ich habe Angst vor dem Sehen -
denn mein Gefühl gehört jetzt dem Winter
und seinem eisigen Atem...