Fantasy & Horror
Vergessene Kunst - Kapitel 3.

Angst

Die Angst lässt Menschen und Tiere wunderbar und auch abscheuliche dinge tun.

Seth bliebt den verbleibenden Tag lang im hintersten teil des Trucks. Lucian und Lira versuchen mit ihm zu reden, aber er lässt niemanden mehr an sich ran. Lucian verbringt den Rest des Tages und der Nacht bei Win, dessen zustand sich nicht geändert hat. Mitten in der Nacht weckt Lira Lucian auf."Hey Luc, darf ich mir das Buch eures Urgroßvaters bitte ansehen? Ich kann meine Fähigkeiten auch bei Gegenständen anwenden. Ich würde es gerne versuchen, vielleicht erfahren wir so mehr, über das was mit Win und eurem Vater passiert ist." "Hmm, na gut, aber Seth darf dich dabei nicht erwischen. Er ist der ältere von uns beiden. Im Moment gehört es mehr ihm als mir. Pass aber bitte sehr gut darauf auf." "Ja, mach ich. Mach dir keine Sorgen, Seth beruhigt sich schon wieder." "Ich weiß. Ich hab nur vor seiner Reaktion Angst." "Wieso?" "Eig. Sollte es in dieser Welt gar keine Alchemie mehr geben, zu mindestens nicht anwendungsfähig. Unser Urgroßvater konnte, seid dem er hier in dieser Welt war, keinerlei Alchemie mehr anwenden, genauso wie sein Bruder. So weit ich weiß, haben die beiden nach einiger Zeit wieder mit ihren Studien über Alchemie in dieser Welt begonnen. Eines der Ergebnisse daraus sind Seth und ich. Na ja, ob Seth Alchemie anwenden kann weiß ich ehrlich gesagt nicht. Aber ich kann es, bitte erzähl es niemandem, ok Lira?" "Ja, ich verspreche ich gebe es niemanden Preis, aber bitte erzähl mir mehr davon." "Nein... es tut zu weh. Du weißt nicht wie das ist. Es sind Erinnerungen an meinen Vater damit verbunden. Es tut einfach zu sehr weh. Aber ich schätze, dass das Buch dir weiterhelfen wird. Aber Pass auf, dass Seth dich nicht damit sieht." "Ja, mach ich." Lucian holt das Buch aus einem Geheimversteck und gibt es Lira. Genau in dem Moment als Lira das Buch in ihre Hände nimmt, fällt sie in eine Art Trance. Ihre Pupillen weiten sich, ihr Atem und ihr Herzschlag werden langsamer."Hey Lira, was ist mit dir los?" "Sie ist in einem zustand, den man Trance nennt." "Huh, was sagst du, Trance? Aber wieso Siria?" "Das Buch. Lira hat doch starke Mentale und Psychische Kräfte und ich schätze mal, dass an dem Buch noch etwas Restenergie von Alchemie vorhanden ist. Ihr wird nicht passieren, du brauchst dir keine sorgen zu machen?" "Woher weißt du das?" "Ich kenne doch meine Tochter." "WAS????? Lira ist deine Tochter?" "Ja aus erster Ehe. Sie ist mein einziges Kind. Ich hab sie während der Flucht vor Polizisten vor ungefähr 20 Jahren verloren, da war sie gerade mal 5 Jahre alt. Ich hab gleich gemerkt, dass Lira meine Tochter ist, als ihr an unserem Lagerplatz vorbei kamt und fragtet, ob ihr eine Zeitlang mit uns reisen dürft. Sie hat die Augen ihres Vater´s, genauso wie ihre Begabung." "Oh, ach so, das wusste ich natürlich nicht." "Stimmt, aber sag Lira bitte nichts davon. Wenn sie wüsste, dass ich ihre Mutter bin... Ich weiß nicht was dann mit ihr passiert." "Aber irgendwann muss sie es doch erfahren." "Irgendwann ja, aber jetzt ist einfach nicht die richtige Zeit dafür. So ich muss wieder zu Kiori. Bitte sag ihm auch nichts davon. Bitte." "Okay, wenn du es willst. Aber sag es wenigstens ihm, wenn du ihn liebst." "Mach ich, mach ich. Pass du bitte solange auf die beiden auf, ja??" "Na klar, mach ich gerne." Siria geht wieder durch die Tür zum Fahrerhaus zu ihrem Mann. Lucian legt seinen Kopf derweil wieder auf Win´s Bauch und schließt seine Augen. Nach einiger Zeit kommt Siris wieder in den Truck und findet die drei so vor, wie sie sie zurückgelassen hat."Na so was." Sagt sie und grinst dabei."Die schlafen ja immer noch... Ich hoffe denen gehts gut. Die arme Lira. Es tut mir leid mein schatz, versprochen, ich erzähl dir alles obald du wieder wach bist." Sie gibt Lira einen Kuss auf ihre Stirn und geht wieder nach vorne. Dort setzt sie sich wieder neben Kiori."Na, schlafen sie immer noch?" "Ja, tief und fest." "Gut, wir kommen Morgen abend in Berlin an. Da laden wir die drei ab und dann haben wir endlich wieder alle Zeit für uns." "Ja, die anderen werden sich bestimmt freuen." "Ja." "Kiori..." "Ja??" "Könntest du bitte kurz anhalten." "Warum??" "Ich muss dir jetzt einfach inbedingt etwas wichtiges sagen." "Okay, wenn du unbedingt willst." Kiori tritt langsam auf die Bremse und Parkt den Truck am Straßenrand."So schatz, was ist nun?"