Beschreibung
Was ist das Leben gegen Schmerz?
Was ist ein Messerstich ins Herz gegen das
Zerbrechen einer Liebe?
Was sind die Entscheidungen von Politikern
gegen die von unschuldigen naiven Kindern?
- Sie sind alles eins, und doch so verschieden.
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Wespen_Nest
Wenn Gier, Hass und Verrat
aufeinander treffen
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1 - Im Stich gelassen
Abgehetzt und nach Luft ringend kam sie im Krankenhaus an. "Ich muss ihn leider mitteilen, dass Ihr Bruder einen schweren Unfall hatte. Ich würde Sie bitten, schnellstmöglich in die Universitätsklinik Berlin zu kommen." Sie hatte alles stehen und liegen gelassen, ihrem Chef gesagt, sie müsse weg. Auf dem Hinweg hatte sie alle roten Ampeln überfahren, wusste dass es teuer für sie werden würde, doch in diesem Moment war ihr all das egal, sie musste wissen was mit Jake los war. An der Notaufnahme standen zirka zwölf Leute an, sie schlängelte sich an der Schlange vorbei, und drängelte die Frau, die grade an der Annahme stand einfach weg. "Was fällt Ihnen ein, dass..." Doch Eileen unterbrach die Frau an der Annahme. "Ich bin Jessica Oclean, die Schwester von Jake Oclean. Wo liegt er, er wurde eingeliefert ich bekam einen Anruf. Ich möchte zu ihm, bitte."
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Mit mürrischen Blick schaute sie in ihrem Computer, "Intensivstation, 2. Etage links halten" Eileen joggte in Richtung des Aufzuges, wich im Zickzack Besuchern aus und lehnte sich gegen die Aufzugwand. Nach zwei Minuten, ihr kam es wie eine schiere Ewigkeit vor, öffnete der Aufzug seine Türen, sie fuhr zwei Stockwerke höher und orientierte sich neu. Sie hastete nach rechts, den Gang entlang, die Tasche mit Sachen, die sie für ihren Bruder gepackt hatte hinterher schleifend. Nun stand sie vor der Tür der Intensivstation, sie war verschlossen, man musste klingeln um hinein zu gelangen. Mit zittriger Hand berührte sie die Klingel, eine warme Stimme antwortete: " Intensivstation, Schwester Tanja, guten Tag?" Eileens Stimme zitterte ebenso wie ihre Hand. "Ich...möchte zu Jake Oclean, er ist mein Bruder, man rief mich an, dass etwas passiert sei!". Mit einem leisen Summen öffnete sich die schwere Tür automatisch, Eileen spurtete los,Â
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und rannte Schwester Tanja fast um. "Ganz ruhig" , sie nahm Eileens Hand, führte sie zu einer Sitzbank vor Zimmer 138. "Setzen Sie sich bitte erstmal, Sie sehen mir etwas wackelig auf den Beinen aus." Sie schenkte Eileen ein warmes Lächeln, fast so eines, wie das ihrer Mutter. Langsam fiel die Anspannung von ihr ab. "Was ist mit ihm und was ist passiert?" , presste Eileen, ihre Mutter nannte sie immer Eni, aus ihren noch immer zitternden Lippen hervor. " Ihr Bruder, oder darf ich Du sagen?" - Eileen nickte, " Dein Bruder wurde mit Drogen abgefüllt und stark blutend in der Universität gefunden. Wir wissen im Moment nicht, ob er sich umbringen wollte, oder ob es Fremdverschulden ist. Er hat viel Blut verloren, und es war eine sehr große Dosis an Ecstasy." Eileen schluchzte, "Sowas,... sowas würde er niemals machen, niemals, er würde mich nie im Stich lassen, dass kann nicht sein, das muss jemand anderes mit ihm gemacht haben..!"Â
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"Ganz ruhig, junge Dame, wichtig ist jetzterstmal das er viel Ruhe hat, und das wird die Polizei klären. Er hat also nie geäußert, dass er nicht leben möchte oder irgendwas in dieser Richtung?" - Eni schüttelte den Kopf, wollte aufstehen und fragte Tanja wo er läge. "Er liegt in dem Zimmer hinter uns. Er wurde ins Koma versetzt, es ist das Beste für ihn. Wenn Sie, oder entschuldige, Du da jetzt reingehst, versprich mir, dass du leise bist, und rege ihn nicht auf. Ich möchte Dich vorwarnen.. Er wird vielleicht merken, dass Du da bist. Aber er kann es nicht zeigen. Er ist nicht direkt ansprechbar im Koma, aber er hat dafür auch keine Schmerzen." Eileen nickte, wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und und drückte entschlossen, jetzt stark zu sein die Tür auf. Da lag er, mit schneeweißem Gesicht, die Augen geschlossen, den Mund leicht offenstehend. Sein schwarzes Haar lag gekräuselt da, die Decke war bis zum Hals hochgezogen, rechts und links schauten Kabel und Schläuche
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hervor, auf einem kleinen Beistelltisch standen Messgeräte. Vorsichtig schloss Eni die Tür hinter sich und schritt auf leisen Sohlen zu ihm ans Bett, dort stand bereits ein Stuhl, sie ließ sich auf diesem nieder und eine Träne schoss erneut aus ihrem Auge, doch sie musste jetzt stark bleiben. sie strich ihm mit ihrer Hand behutsam durch das Haar, die Wange entlang und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn. "Was ist nur los gewesen, was ist passiert, gehts Dir gut?" Doch er konnte ihr ja nicht antworten. Sie hielt nun einfach nur noch seine Hand, sie saß lange so da, rührte sich nicht, wie lange das wusste sie nicht.Â
Sie zuckte zusammen, die Tür öffnete sich hinter ihr, es war Schwester Tanja, sie winkte sie heraus. "Es ist Zeit..." murmelte sie und Eileen legte Jakes Sachen in den Schrank neben der Tür. Sie küsste ihn noch ein letztes Mal, warf ihm von der Tür aus einen letzten Blick zu und schloss die Tür. "Bitte passen Sie auf ihn auf Schwester" , Tanja nickte ihr zu und
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Eileen verließ stürmig und völlig aufgelöst das Krankenhaus. Sie wusste genau, wen sie sich vorzuknöpfen hatte, und sie schwor sich, dass Sascha Blade den nächsten Morgen nicht erleben wird. Es war bereits dunkel, sie suchte ihren Autoschlüssel in ihrer Handtasche, fuhr mit 70 durch die Stadt, gradewegs in die Straße "Unter den Linden", in das große graue Haus, in welchem Sascha wohnt. Sie klingelte Sturm bei ihm an der Wohnungstür, die Tür öffnete sich, sie stieß einen stumpfen Schrei aus, ihr wurde schwarz vor Augen.
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