Fantasy & Horror
Vampire Night (14)

Kapitel 15

Ich träumte die Nacht von Sam und Baldric, ich erlebte ihr ganzes Leben mit, wie sie miteinander schliefen und wie sie heirateten. Es tat weh es in meinen Träumen zu sehen und am nächsten Früh wachte ich tränennass auf.

Ich griff mir an den Kopf, ich musste ihn unbedingt vergessen. Ich sollte mich für den heutigen Tag fertig machen, ich ging duschen und legte danach ein wenig Make-up auf.

Ich zog ein paar hübsche Klamotten an und ging runter in den Pub etwas trinken. Ich fand mich heute mal wieder hübsch, auch nachdem was gestern passiert war. Wenn ich an Baldric dachte, konnte ich nicht mehr weinen, ich glaube ich hatte alles vergossen, was es für ihn gab. Immer wenn er in meinen Gedanken umher trat, schüttelte ich meinen Kopf.

Ich holte mir ein Glas Blut und trank es, es ließ mich ihn für einige Zeit vergessen, gerade auch dadurch, das ich den Schmerz ausschaltete. Denn ich wollte nicht mehr traurig sein.

Ich war schon gespannt drauf, wie Jonas seine Freundin aussah. Sie war bestimmt hübsch und als die beiden herunter kamen, sah ich sie.

Sie war wunderschön, wie ein Engel, ihre Haare waren blond und gelockt, sie war zwar jetzt nicht super dünn, aber normal gebaut. Es passte zu ihr, ihre Augen waren Eis blau, wenn ich sie anschaute, wurde mir kalt. Ich stand und auf und begrüßte erst Jonas und dann sie.

„Hallo, ich bin Ashley“; ich lächelte sie leicht an.

„Ich bin Kate. Schön dich kennenzulernen.“

„Okay was wollen wir machen?“, fragte ich neugierig.

„Wir dachten erst ins Kino und dann etwas essen?“, antwortete Jonas.

„Ja das ist eine gute Idee.“

„Aber ich hoffe es ist nicht schlimm, wenn mein Bruder mitkommt?“; erwähnte Kate schnell.

„Nein, warum sollte es?“ ich lächelte sie beruhigend an.

Naja Hauptsache er war nicht aufdringlich, denn von Männern hatte ich erst mal genug, jedenfalls von Beziehungen.

Als wir vor dem Kino ankamen stand er schon davor. Er war groß, ich denke mal so 1,90m, und seine Haare waren kurz, blond und gestylt. Seine Augenfarbe war hellbraun.

„Hallo, ich hoffe du wartest noch nicht all zu lange?“, fragte Kate.

„Nein, ich bin erst seit fünf Minuten hier.“, antwortete er.

„Das ist Ashley und das ist mein Bruder Nathan.“ Wir reichten uns beide die Hände. Er lief mit seiner Schwester vor, so konnte ich sehen, das sein Kreuz sehr breit war, auch hatte er Muskeln, er trainierte bestimmt oft. Er zeigte keine Reaktion als ich ihm begrüßte, er schien genervt, hier zu sein. So hatte ich jedenfalls das Gefühl, denn er lächelte nicht einmal den ganzen Abend auch lachen hörte ich ihn nie. Es war schon komisch, als wir zum Restaurant gingen, liefen Kate und Nathan vor.

„Du sage mal, hat er irgendwas gegen mich? Nathan hat bis jetzt noch nicht einmal gelacht oder gelächelt. Ist er etwa immer so ernst?“

„Ich weiß es nicht, ich habe ihren Bruder nur ein mal kurz gesehen. Ja ich habe das auch schon bemerkt, das er ganz schön ernst ist. Aber ich frage Kate nachher mal“

Im Restaurant angekommen, setzte sich Jonas neben mich und Kate ihm gegenüber. Für die beiden war es gut sich gegenüber zu sitzen. Aber ich fand es komisch die ganze Zeit jemanden gegenüber zu sitzen, den sein Gesicht verhärtet war. Seine Gesicht zeigte nicht eine Gefühlsregung, nur wenn Kate ihm etwas ins Ohr flüsterte, zuckte mal kurz ein schmunzeln über das Gesicht, aber es war kaum Sehbar.

Ich schaute fast die ganze Zeit auf mein Essen oder mal zu Kate, aber ich versuchte so gut wie möglich den Blick von Nathan auszuweichen.

Eigentlich war ich froh, als der Abend ein Ende nahm und als ich dann sah, das in diesem Restaurant eine Kellnerin gesucht wurde, versuchte ich auch gleich mein Glück. Ich fragte nach der Chefin und hatte Glück sie an diesem Abend anzutreffen, ich erzählte ihr wo ich schon überall gearbeitet hatte und sie stimmte zwei Probearbeitstagen zu.

Wenn ich hier arbeiten könnte, würde ich bestimmt genug verdienen, denn es war alles nobel eingerichtet. Dann könnte ich mir auch endlich ein Auto leisten.

„Und?“, fragte Jonas.

„Ich soll zwei Tage Probearbeiten“, antworte ich schnell.

„Na das ist doch schön“, er grinste mich breit an: „So wir werden jetzt los machen. Ich hoffe du findest den Weg zurück zum Pub?“

„Ach na klar. Na dann euch noch einen schönen Abend“

Kate umarmte mich, sie fand mich anscheinend sehr nett, Nathan reichte mir seine kalte Hand und drückte fest zu.

„Tschüss“, sagte der Vampir trocken, drehte sich um und ging rasch weg.

Kate schaute mich entgeistert an: „War er den ganzen Abend schon so? Das ist mir gar nicht aufgefallen, sonst ist er nicht so abweisend, Ashley.“

„Ja, wer weiß, vielleicht hatte ihn etwas gestört. Aber man kann auch nicht jeden Abend gut gelaunt sein, ich kenne es von mir“

„Ich werde mit ihm reden. Denn so kann mich sich doch nicht benehmen. Von unseren Eltern wurde uns besseres Benehmen beigebracht.“

„Ach nein, das brauchst du wirklich nicht, ich fand den Abend trotzdem nett“

„Doch, denn ich möchte wissen was mit ihm los ist“

Ich hörte auf, denn ich merkte das es nichts brachte, nur hoffte ich Nathan würde nicht nicht denken, das es käme von mir. Ach ich würde ihn sowieso nicht wiedersehen und das beruhigte mich.

Wir verabschiedeten uns voneinander und ich lief nach Hause.

Ich ging schlafen, denn morgen sollte ich schon Probearbeiten gehen und dafür wollte ich ausgeschlafen sein. Denn der erste gute Eindruck, war das wichtigste, auch durfte ich mich von nichts ablenken lassen. Am nächsten Tag, wachte ich sehr früh auf, ich schaute auf die Uhr, es war gerade mal um fünf. Ich setzte mich auf und überlegte was ich jetzt tun könnte. Ich entschloss mich dafür mein Bett neu zu beziehen.

Unter der einen Decke fand ich ein Shirt von Baldric, es erinnerte mich sofort wieder an alles. Ich nahm es und drückte es an mich für ein paar Minuten. Danach entsorgte ich es im Mülleimer, ich wollte mich nicht mehr an ihn erinnern.

Als ich fertig war, legte ich mir schon mal die Sachen für die Arbeit heraus und ging dann unten meinen Hunger stillen. Ich lief wieder hoch und duschte heiß. Danach legte ich ein wenig Make-up auf und zog mich schon an. Ich beäugte mich eine weile im Spiegel, ob das alles auch passte. Irgendwie war ich nicht ganz zufrieden, aber ich wusste auch nicht was ich ändern konnte.

Dann schaute ich noch ein wenig fernsehen und halb zehn machte ich mich auf den Weg zur Arbeit.

Es lief alles gut und die Chefin wollte das ich morgen schon anfing.

Alles lief super ich hatte endlich wieder Arbeit und konnte so etwas Baldric vergessen. Zwei Monate vergingen und ich kam einen Abend nach Hause und sah Jonas und Kate mit William zusammen sitzen.

„Wir haben auch eine neue Nachricht. Ich werde mit meinem Bruder hier einziehen. Es wird aber nur für eine Zeitlang sein, denn hinter uns ist ein Vampirhunter hinterher. Ich hoffe es macht euch nicht allzu große Probleme.“

„Ach nein, das wird schon alles Gut laufen hier. Aber warum ist er denn hinter euch her?“

„Nathan war mit seiner Tochter zusammen, wir wussten nicht das ihr Vater ein Hunter ist. Aber die beiden haben sich durch einen sinnlosen Streit getrennt und er denkt, Nathan habe seine Tochter das Herz gebrochen und sie mit seinem Vampirblut beschmutzt. Jetzt will er eben Rache.“

„Woher wisst ihr das? Habt ihr ihn etwa gesehen?“, fragte ich.

„Nein, die Tochter hat Nathan gewarnt, denn sie liebt ihn immer noch“

„Aber er sie nicht mehr?“

„Doch, aber solange der Vater, zwischen den beiden steht, geht das nicht. Sie treffen sich ab und zu mal heimlich. Ich hoffe nur das er sie nicht herbringt... Denn manchmal handelt er sehr ungeschickt.“ Es erinnerte mich gleich an Shawn, ihn hatte ich auch gezeigt wo wir wohnten und er kannte alle von dem Bild her. Auch wenn Heather ihm geholfen hatte, trotzdem war es meine Schuld.

„Und wann zieht ihr ein?“

„Unsere Sachen sind schon hier, Nathan ist schon oben.“

„Okay, dann werde ich ihn mal begrüßen gehen. Bis später“

Ich lief die Treppen herauf, ich hatte vergessen zu fragen ihn welchen Zimmer er wohnte, so etwas konnte auch nur mir passieren.

Ich klopfte erst an das Zimmer wo Heather gewohnt hatte, aber da keine öffnete versuchte ich es an Baldric seinem.

Nathan kam an die Tür. Warum musste er eigentlich in Baldric seinem Zimmer wohnen?

„Hallo, ich wollte dich nur Willkommen heißen“

„Gut. Hallo.“

Dann schlug er mir auch schon die Tür vor der Nase zu. Ich stand mit offenen Mund zu, er war wirklich unfreundlich, ich brabbelte vor mich hin und verschwand in mein Zimmer.

Was hatte ich ihm nur getan?

Später klopfte es an meiner Tür und es kam Kate herein.

„Na was machst du so?“, erkundigte sie sich.

„Ich lese ein wenig.“

„Möchtest du mit uns runterkommen, wir wollen uns alle ein wenig näher kennenlernen?“

„Ist dein Bruder auch mit dabei?“

„Ja warum?“

„Er kann mich glaub ich nicht leiden. Als ich bei ihm war, hatte er mir die Tür vor der Nase zu geschlagen.“

„Ach ich weiß auch nicht was mit ihm los ist, er ist wie versteinert. Nur wenn seine Freundin da ist, lässt er Gefühle zu.“

„Nicht mal du kommst mehr an ihn heran?“

„Nein, leider nicht. Seitdem tot unserer Eltern, ist er nicht mehr wie er war.“

„Darf ich fragen wie sie gestorben sind? Aber komm wir setzen uns dazu.“

Wir setzten uns aufs Bett und schauten uns an. Ich sah Kate an das es ihr schwer fiel darüber zu reden.

„Sie sind vor zwei Jahren gestorben. Sie waren auch Vampire, wir lebten mit ihnen schon 200 Jahre zusammen. Von ihnen haben wir alles gelernt. Es war ein Brand in unserem Haus. Ich bin mir nicht sicher wie er ausgelöst wurde, aber ich glaube, es war ein Hunter.“

„Aber warum sind sie nicht raus gerannt?“

„Das ist ja das seltsame, die beiden lagen in ihrem Bett, Hand in Hand. Das verstand ich nicht. Weißt du unsere Eltern, hatten schon längst andere Beziehungen zwischendurch gehabt.“

„Ihr kamt damit klar?“

„Ja sie hatten alles miteinander abgesprochen, für sie war es so in Ordnung. An diesem Tag war ich mit Nathan unterwegs gewesen. Wir wollten ein bisschen Spaß haben und sind durch die Stadt gezogen. Als wir nach Hause kamen stand die Feuerwehr davor und unser Haus brannte. Ich schrie damals nach meinen Eltern, ich suchte sie draußen. Aber ich fand keinen. Die Feuerwehr löschte den Brand und ich rannte sofort hinein. Nathan stand draußen wie angewurzelt, ich glaube das war es, was ihn so abgehärtet hat. Jedenfalls kam ich herein und suchte sie ihm ganzen Haus, von draußen hörte ich wie ein Feuerwehrmann rief, ob ich denn verrückt sei, denn das Haus war Einsturz gefährdet.“ Sie machte eine kurze Pause und ich atmete wieder aus, ich weiß auch nicht warum aber ich hatte den atmen angehalten.

„Als ich dann oben ins Schlafzimmer kam, lagen die beiden so da. Ich wusste nicht was das zu heißen hatte, denn sonst schliefen sie ja immer getrennt. Ich prüfte sie auch auf Fessel Spuren, aber ich sah keine. Da war einfach nichts, aber ich hatte von ihnen nie den Eindruck gehabt, das sie nicht mehr leben wollten.“
„Na ja dadurch das es gebrannt hatte, konnte bestimmt auch die Feuerwehr nichts feststellen oder?“
„Nein, das konnten sie nicht, sie wussten ja nicht mal wie es passiert war. Sie sagten es war Selbstmord und damit war der Fall abgehakt.“

„und seitdem ist er so?“

„Ja, er redet nur ganz wenig, ich habe versucht mit ihm darüber zu reden, aber es bringt nichts. Er sagt immer es hat nichts damit zu tun, aber ich bin doch nicht auf den Kopf gefallen.“

„Er wird sich schon jemanden anvertrauen“

Wir erschreckten uns beide, als Jonas zur Tür herein kam.

„Du bist aber lange Ashley holen, Schatz“, er lächelte sie sanft an.

„Entschuldigung wir haben die Zeit vergessen. Wir kommen jetzt mit runter“ Sie gab Jonas einen sanften Kuss und wir gingen zu den anderen.

Nathan saß etwas abseits von den anderen, er hatte bestimmt die ganze Zeit nicht sehr viel gesprochen.

Aber bevor wir uns setzten, lachte er über einen Witz von Darius. Die beiden verstanden sich echt gut, das war das erste Mal das ich ihn Lachen sah. Er sah gleich viel freundlicher aus wenn er lachte und auch seine Augen zeigten Freude. Er hatte kleine Grübchen, doch als wir uns mit an den Tisch gesellten, war alles verschwunden und seine Harte Maske kam wieder zum Vorschein. Er war für mich ein Rätsel, er mochte mich einfach nicht. Denn immer wenn ich da war, kam es mir so vor, als wollte er mich so los werden.

Kate schaute zu mir und sah das ich verwundert war, über Nathan sein verhalten. Ich wollte gerade aufstehen um hoch zu gehen, da hielt sie mich an meinem Arm fest.

„Bleib hier und ignoriere ihn einfach“, flüsterte sie mir ins Ohr. Das tat ich dann auch und wir lachten alle viel, außer Nathan halt. Er hielt sich an seine äußere Maske, später verabschiedete ich mich dann von den anderen und ging in mein Zimmer. Als ich oben ankam, hörte ich wie er lachte, er lachte wirklich nur wenn ich nicht dabei war. Morgen musste ich ihn unbedingt fragen warum, denn ich hatte ihn doch nichts getan oder doch?

Ich setzte mich auf mein Bett und sprach mit Ethan und Luca.

„Wisst ihr, ich habe ihm nichts getan, trotzdem behandelt er mich wie eine Aussätzige. Ich versteh ihn einfach nicht. Es tut weh so ausgeschlossen zu werden und ich hoffe er ist bald weg. Kate kann gerne hier bleiben, denn gegen sie hab ich nichts.

Ach Luca wenn du hier wärst, du würdest dir Nathan vornehmen und fragen warum er es tut und würde er mich beleidigen, hättest du ihn dir gegriffen.

Ethan du fehlst mir einfach, ich brauche manchmal jemand der mich in den Arm nimmt und einfach zu hört, ohne das er etwas dazu sagt.“ Danach legt ich mich hin und nahm die Bilder in den Arm und drückte sie an mich.

Ich schlief später ein und hätte früh fast verschlafen.

Hektisch zog ich mich an und rannte auf Arbeit, zum Glück war ich pünktlich da und es lief alles gut.

Am Abend war ich erschöpft, denn es war viel los gewesen und ein Kellner war auch noch krank geworden, dadurch musste ich eine Doppelschicht einlegen.

Als ich spät Abends zu Hause ankam, saß Nathan unten. Jetzt oder nie dachte ich mir. Ich holte mir ein wenig Blut und setzte mich zu ihm.

„Mit wem hast du gestern geredet?“, fragte er barsch. Erschrocken sah ich ihn an, er hatte mich belauscht? Wir konnte er denn so etwas nur machen.

„Mit niemanden.“, antwortete ich kurz.

„Ich hab dich mit jemanden reden gehört.“

„Warum belauschst du mich einfach?“, entgegnete ich wütend.

„Ich bin nur bei dir vorbei gegangen und habe das gehört, was kann ich dafür wenn du so laut vor dich hin redest.“

„Ich habe nicht laut geredet und von draußen kann man das nicht hören. Du warst doch nicht etwa in meinem Zimmer drin?“

„Was will ich denn bei dir im Zimmer? Nur weil du hübsch bist, heißt es doch nicht gleich ich will dich. Mädchen du hast echt ganz schön komische Vorstellungen.“ Dann stand er auf und ging hoch.

Ich war innerlich fast am platzen. Was dachte der denn, was ich bin? Ich rannte ihm hinterher und drückte ihn gegen die Wand.

„Denkst du etwa, ich will von jedem Typen etwas der an mir vorbei läuft. Wenn du so bist bitte. Aber dann lass mich in Ruhe und quatsch mich nicht voll. Außerdem hab ich einen Namen und falls der dir entfallen ist, ich heiße Ashley und mit wem oder was ich in meinem Zimmer rede geht dir einen verdammten scheiß an.“ Damit drehte ich mich um und lief ziel gerichtet in mein Zimmer.

Doch dann wurde ich von hinten überrascht und gegen die Wand gedrückt.

„Wenn du mich nochmal überrumpelst oder so mit mir sprichst, dann lebst du nicht mehr.“

„Was denkst du was du bist? Du bist nicht genauso besser wie ich.“, schrie ich ihn an.

„Ich bin besser als du, denn du bist ein kleiner Vampir.“

„Was bist du? Ein großer oder was? Nur weil ich zu dir hochschauen muss. Lass mich jetzt endlich los“ Ich zappelte herum, damit er mich los ließ, aber er verstärkte nur seinen Griff.

„Siehst du? Du kannst dich nicht ein mal befreien. Du bist so niedrig.“

Ich tritt ihm in den Bauch und er krümmte sich kurz, ich hatte mich befreit und klatschte ihm noch eine.

„Weißt du was du für mich bist? Ein arrogantes Arschloch. Noch nie hat mich jemand so beleidigt, ich hoffe dir wird irgendwann mal so richtig in den Arsch getreten.“

Danach ging ich in mein Zimmer und schloss mich ein.

Dann hörte ich Kate auf dem Gang, sie fragte was los sei und er sagte das ich ausgetickt sei und er will mit William reden das ich hier raus fliege. Mein Hass auf ihn wuchs immer mehr, noch immer redeten sie draußen, ich riss die Tür auf und schrie: „Ich hoffe du fliegst hier raus. Nie wieder will ich dich in meinem Leben sehen. Du lügst deine Schwester auch noch an. Ich sei ausgetickt, nur weil deine Eltern gestorben sind brauchst du hier nicht den Trauerkloß spielen. Du hattest wenigstens 200 Jahre mit deinen Eltern!“

Die beiden gucken erschrocken zu mir, ich drehte mich um und knallte dir Tür hinter mir zu.

Ich legte mich ins Bett, er sollte doch froh sein, solange Zeit mit seinen Eltern gehabt haben. Ich konnte ihn zwar verstehen, aber man konnte doch nicht immer traurig sein. Man musste auch wieder nach vorne schauen.

Ein paar Minuten später klopfte es an der Tür, ich öffnete und Nathan stand vor mir.

„Was willst du? Mir jetzt das Leben nehmen?“, brummte ich.

„Nein, ich wollte mir dir reden und dich fragen wie du das vorhin meintest?“

„Warum sollte dich denn das interessieren? Du kannst dir jemanden anderen suchen den du nerven kannst!“

„Ich möchte gerne wissen wie du das meintest!“

Er schaute mir stur in die Augen und ich glaube er ließ auch nicht locker bis er das hatte was er wollte.

„Komm rein und setze dich“

Er kam rein, aber passte auf das ich ihn nicht Angriff von hinten.

„Also was willst du wissen?“

„Alles von dir“

„Ich wüsste nicht was dich mein ganzen Leben anginge.“

„Erzähl es mir.“ Seine Augen funkelten und er machte mir ein wenig Angst.

„Ja okay“ Ich erzählte ihm alles und er hörte die ganze Zeit zu, ich erzählte von den Unfall meiner Eltern, wie ich zum Vampir wurde und mein Bruder tötete oder auch nicht...

Dann von Ethan, Baldric und Shawn, er guckte mich dabei die ganze Zeit an, aber selbst dabei sah ich keine Gefühlsregung.

„So jetzt bist du dran. Warum bist du so kalt?“

„Das geht dich nichts an.“, antwortete er trocken.

„Ich erzähle dir alles und jetzt werde ich von dir so abserviert?“

„Wie bist du über den Tot deiner Eltern drüber hinweg gekommen?“, fragte Nathan.

„Mein Bruder hatte mir den nötigen Halt gegeben, auch hatte es mir geholfen darüber zu reden. Klar war es die erste Zeit echt schwer, aber man kommt früher oder später darüber hinweg. Auch wenn es traurig ist man muss trotzdem sein Leben genießen.“

„Du hast recht. Ich sollte mit Kate darüber sprechen, denn das habe ich noch nicht. Ich komm mir manchmal vor, als würde ich gar nicht hier sein sondern nur mein Körper ist anwesend.“

„Ich kenne das. Mir ging es in letzter Zeit öfters so.“

„Das wird bei dir auch schon wieder werden“, er lächelte mich zögernd an.

„Du siehst gleich viel freundlicher aus, wenn du lächelst. Zeig ruhig deine Gefühle auch wenn du traurig bist“

„Ich danke dir Ashley. Ich dachte immer ich bin allein auf der Welt mit solchen Problemen, aber dir erging es ja noch schlechter.“ Wir beiden standen auf und ich brachte ihn zur Tür.

„Und das mit deiner Freundin wird auch schon werden“, flüsterte ich ihm zu.

Er nickte mir zu und sprach: „Ich hoffe es. Du wirst aber jetzt nicht zu William gehen oder?“

„Nein, es ist in Ordnung.“

„Es tut mir leid, was ich zu dir gesagt habe.“

„Ist okay, schon verziehen.“ Es huschte ein kurzes schmunzeln über sein Gesicht und er ging in sein Zimmer.

Ich schloss die Tür und war irgendwie froh, mit Nathan geredet zu haben.

Ich huschte ins Bett und schlief sofort ein. Morgen hatte ich frei und ich konnte ausschlafen.

Ich wachte erst gegen um zwölf auf und hatte keine große Lust aufzustehen.

Aber ich wollte meinen freien Tag nicht sinnlos im Bett verbringen, denn ich nahm mir vor heute Selena zu besuchen.

Ich zog mich an und rannte die Treppen herunter.

„Guten Morgen“, rief ich.

„Du hast aber heute gute Laune“, lachte Faye.

„Ja so ist das wenn man zwei Tage frei hat“, ich holte mir Blut und setzte mich zu den anderen.

„Außerdem wollte ich heute eine Freundin besuchen“

„Oh na das klingt nach viel Spaß“, antwortete Kate.

Dann kam Nathan die Treppe herunter gelaufen, er sah noch etwas müde aus.

„Guten Morgen“, brummte er.

„Hab ich dich wach gemacht?“, fragte ich. Denn ich hatte wirklich ganz schön rumgebrüllt.

„Nein, ich konnte sowieso nicht mehr schlafen.“

Gut da war ich beruhigt, er war wenigstens etwas freundlicher zu mir und das war doch schon mal ein Anfang.

Ich verabschiedete mich von den anderen und lief zu Selena. Ich klingelte bei ihr und sie öffnete mir die Tür.

„Oh Ashley du bist es. Ich dachte mein Freund kommt.“

„Gut dann kann ich ja gleich hier warten, denn ich möchte ihn gern kennenlernen.“

„Ich glaube das ist heute keine gute Idee. Er hat schlechte Laune.“

„Damit werde ich schon zu recht kommen. Ich möchte doch nur mal sehen wie er aussieht.“

„Ich beschreibe ihn dir. Er ist blond und genauso groß wie ich. Seine Augen sind grün. Was willst du noch wissen.“

„Ich möchte ihn sehen, denn ein Freund hatte euch gesehen und mir gesagt er sehe aus wie Luca“

„Dein Freund spinnt, anscheinend ist er genauso verrückt wie du. Überall siehst du Luca das ist doch nicht normal“

„Weißt du die einzige die hier spinnt bist du. Du lügst mich an und antwortest mir nicht auf meine SMS.“

„Wann habe ich dich denn angelogen?“

„Ich hatte dich das eine mal mit deinem Freund gesehen, da wart ihr irgendwo hin unterwegs und da habe ich dir geschrieben und da hast du geantwortet das du zu Hause bist. Also hast du gelogen“

„Übertreibe es nicht, Ashley. Geh jetzt ich möchte mich noch fertig machen.“

„Gut dann warte ich unten vor der Tür.“

Sie blickte mir hinterher und ich spürte wie sie mich am liebsten erwürgt hätte. Dann hörte ich wie sie telefonierte sie sagte das er nicht vorbeikommen brauchte, sie würde zu ihm kommen, weil ich hier unten wartete.

Irgendetwas verschwieg sie mir, warum sollte ich ihren Freund nicht sehen. Es musste Luca sein, denn sie hatte noch nie so ein Geheimnis drum gemacht.

Ich stand fast eine Stunde vor der Tür, bis Selena raus kam. Nur hatte ich mich vor ihr versteckt. Sie schien sich sicher und lief los.

Ich folgte ihr heimlich, doch dann prallte ich mit jemanden zusammen.

„Oh Entschuldigung.“ Ich schaute rauf und schaute in Baldric sein Gesicht.

Ich sprang auf und schaute zu Boden. Er stand auf und lief einfach weiter.

Er sagte nichts, er fragte nicht wie es mir ging.

Als ich mich nach Selena um sah, war sie weg. Ich hatte sie verloren, ich rannte noch eine weile, aber ich fand sie nicht wieder. Niedergeschlagen ging ich nach Hause, ich musste es morgen unbedingt noch einmal versuchen, vielleicht hatte ich nochmal Glück.

„Und war deine Freundin da?“, wollte Faye gleich wissen.

„Ja aber sie hatte keine Zeit und ich wollte ihr doch folgen wegen meinem Bruder, Ich war ihr die ganze Zeit hinterher geschlichen und dann prallte ich Aus versehen mit jemand zusammen. Als ich guckte war es Baldric. Schlechter konnte mein Tag heute nicht werden.“

„Und was hat er gesagt?“

„Nichts, er stand auf und ging weiter.“

„Oh“, kamen von Kate und Faye gleichzeitig.

Wir lästerten noch eine Weile über Männer, bis dann Jonas, Darius und Nathan herunter kamen.

„Wo ist denn William hin?“, fragte ich neugierig.

„Er ist für eine Weile weggefahren.“

„Ach so“, brabbelte ich.

Wir redeten noch eine Weile miteinander, es war lustig, auch Nathan war lockerer gewesen.

Ich verabschiedete mich von den anderen und ging in mein Zimmer.

Nathan kam mir hinterher gelaufen.

„Ist denn alles okay? Du wirkst manchmal so traurig.“

„Ja alles okay. Ach ich bin heute Baldric begegnet und er hat nichts gesagt.“

„Das tut mir leid. Hast du morgen schon was vor?“

„Ich weiß noch nicht, ich wollte mich morgen bei einer Freundin vor die Lauer legen wegen meinem Bruder.“

„Das klingt nach Spaß“, er lachte kurz und sprach dann weiter: „Gut dann komm ich mit meiner Freundin vorbei und wir machen daraus einen lustigen Tag. Ich bring auch was zu essen mit, damit nichts auffällt. Ist doch ein Park oder müssen wir auf den Steinen sitzen.“

„Nee dort ist ein kleiner Park und von dort aus haben wir eine gute Sicht.“

„Gut dann bis morgen“

Na das konnte ja nur lustig werden und ich würde endlich seine Freundin kennenlernen, ich legte mich gleich ins Bett und konnte es kaum abwarten. Ich wachte früh auf, ich war nervös, denn vielleicht würde ich heute meinen Bruder wiedersehen, wenn er es wirklich war.

Ich schaute mir den Wetterbericht an, denn es wäre wirklich unpraktisch wenn es regnen würde.

„Heute wird es sonnig und bis zu 14°C am Donnerstag wird es Regnen und nur bis zu 10°C. Am Freitag sieht es genauso aus wie Donnerstag. Am Wochenende wird die Sonne wieder herauskommen und bis zu 15°C.“
Na da hatten wir heute wirklich Glück. Ich zog mich an, allerdings wählte ich nicht so helle Farben, denn ich wollte ihr ja nicht gleich ins Auge stechen.

Ich legte mir nur wenig Make-up auf und band meine Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen. Es konnte schon fast losgehen, ich trank noch etwas Blut und machte mich auf den Weg.

Es wurde schon langsam hell, aber umso besser. Denn nachts trieb sich keiner im Wald herum, weil dort öfters Diebe unterwegs waren.

Ich setzte mich erst mal auf eine Bank etwas weiter im Park drin, aber trotzdem konnte ich alles gut erkennen.

Ich erschreckte mich, als sich auf einmal jemand neben mich setzte. Ich drehte mich herum und sah in dunkle Augen.

Er war groß, selbst als er saß, er hatte muskelbepackte Arme. So wie er aussah hatte er bestimmt viel Kraft.

„Was machst du hier um die Zeit? Weißt du nicht das hier Mörder unterwegs sind?“

„Doch doch, aber ich kann mich ganz gut verteidigen.“

„So dürr wie du bist? Na das glaub ich fast nicht.“

Er starrte mich die ganze Zeit an und ich glaube er führte irgendwas im Schilde. Sonst war auch niemand in diesem Park, aber solange er kein Hunter war, konnte er mich nichts tun und ich fühlte mich sicher.

„Also warum bist du hier?“, hackte er nach.

„