Romane & Erzählungen
Grüße zum Jahreswechsel - Alles Gute 2013

Draußen ist es jetzt bitterkalt. Der Schnee ist um etwa eine ganze Katzengröße angestiegen.

Jegliche Mäuse und Vögel sind wie vom Erdboden verschwunden.

Nahrungsmangel herrscht in der Natur.

Gott sei es gedankt, dass ich das Herrchen habe, denn sonst müsste ich jetzt großen Hunger leiden und draußen frieren.

Traumhaft schöne Ansichten sind das, wenn man hier auf dem Kratzbaum, genau über dem wärmenden Heizungsblech liegt und draußen vor dem Fenster, die herrlich weiße Pracht, die die Bäume scheinbar zu verzaubern scheint, betrachten kann.

Ich erschrecke, denn irgendetwas funkelndes fliegt gen Himmel, laut pfeifend, welches oben angekommen, mit viel Lärm, in tausend Lichter zerfällt.

Urplötzlich springe ich von meinem Kratzbaum und verstecke mich im Kleiderschrank meines Herrchen.

Ich zittere am ganzen Körper, denn der Lärm wird immer schlimmer.

Für Katzenohren etwas ganz schreckliches.

Herrchen kommt zum Schrank und versucht mich mit ein paar Streicheleinheiten zu beruhigen, was ihm aber nicht gelingt.

Das zittern nimmt eher noch zu.

Ich bin dem Herrchen aber sehr dankbar, dass er ein paar Handtücher und Decken in den Schrank legt, wo ich mich einkuschele, um nicht´s zu hören.

Es ist furchtbar, wenn die Angst an einem nagt.

Ich frage mich, warum hat das Herrchen eigentlich keine Angst, vor so viel fliegendem Feuer?

Warum stört ihm dieser pfeifende und krachende Lärm eigentlich nicht?

Ist das Herrchen vielleicht schwerhörig?

War er deswegen so lang im Krankenhaus gewesen?

Na ja, dann müssen ja die anderen Menschen auch alle schwerhörig sein.

Komisch ist das alles schon.

Was war denn das?

An der Wohnungseingangstür hat es ganz laut geklopft.

Ich höre mir fremde Stimmen und ein klirren, so als würden sich Gläser berühren.

Prosit Neujahr! Prosit Neujahr! Prosit Neujahr!