Romane & Erzählungen
Weihnachtsstress

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"Weihnachtsstress"
Veröffentlicht am 24. Dezember 2011, 8 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Weihnachtsstress

Weihnachtsstress

Beschreibung

Fröhliche Weihnachten euch allen.

Weihnachtsstress.

Böses Kabel. Böses, böses Kabel.
Du brauchst gar nicht so unschuldig da herum zu liegen.
Ich DURCHSCHAUE dich!

Seit Stunden bin ich im totalen Brassel: Hetze durch die Gegend, schmückte die Wohnung und weiß gar nicht, was ich zuerst tun soll.... und dieses Kabel hat nichts besseres zu tun, als sich mir frech in den Weg zu legen, sodass ich darüber falle und den vollen Putzeimer mit meinem nicht gerade geringen Gewicht zu Boden reiße. Da liegen wir nun, das sich immer weiter ausbreitende, mit auf gequollenen Brötchenkrümeln bestückte Wasser, und ich. Zu allem Ãœberfluss klingelt es in genau diesem Moment auch noch an der Türe. Mit voll gesogenen Klamotten und hochrotem Kopf öffne ich. Natürlich. So was passiert nur mir. Es ist der viel zu gut aussehende Nachbar aus der Wohnung unter mir. Auch das noch! Hektisch versuche ich meine nassen Klamotten zu verstecken und mir eine plausible Erklärung zurecht zu legen. Der Nachbar sieht mich fragend an. Mist, jetzt habe ich ihm überhaupt nicht zugehört. Hilfe,was sage ich denn jetzt? "Äh.. Was sagten sie?" Wow wie unglaublich schlagfertig ich heute mal wieder war! Die Verwirrung über meinen Aufzug und mein wohl offensichtliches Talent für Peinlichkeiten, spiegeln sich in seinem Blick wieder. Lässig lehnte ich mich an den Türrahmen, um wenigstens ein bisschen meiner Würde zurück zu gewinnen. Außerdem sehe ich schräg von der Seite deutlich schmaler aus! Doch plötzlich sah ich, dass er genervt aussah. „Wir haben da ein kleines Problem“, brummte er verärgert. Upps, das war aber ganz und gar nicht die Art von Gespräch, die ich mir erhofft hatte. Ich versuchte, mir nichts anmerken zu lassen. Unschuldig legte ich die Stirn in Falten und fragte ganz überrascht : „Wie kann ich denn weiterhelfen?“ Na, wenn das nicht souverän war! Da meine versuchte erotische Pose allmählich unbequem wurde und auch nicht zu fruchten schien, probierte ich es mit der anderen Seite des Türrahmens. „Es tropft durch die Decke! Ist ihnen die Badewanne übergelaufen?“ Dieser Satz ließ mich aufhören zu posen. Ich strauchelte, rutschte weg und stolperte meinem Nachbarn direkt in die Arme. Wie peinlich konnte dieser Weihnachtstag eigentlich noch werden? Jetzt konnte er sich ein Grinsen nicht mehr länger verkneifen.“ Wollten sie mit Klamotten baden gehen?“ Wie hypnotisiert von seinem Lächeln platzte es plötzlich aus mir heraus: „ Wie wäre es, wenn ich sie heute zum Essen zu mir einlade? Als Wiedergutmachung für ihr nasses Wohnzimmer?“ Seine Augen weiteten sich. Jetzt hatte ich es mir also endgültig vermasselt. „ Aber heute ist doch Weihnachten?!“ Ooha! Stimmt. Das hatte ich vor lauter Aufregung schon total vergessen. Wieder einmal ein Beweis für meine Schusseligkeit. „Äh ja.. ich dachte mir sie können heute Abend unmöglich in ihrem nassen Wohnzimmer feiern. Es sei denn, sie sind bereits woanders eingeladen oder äh ..ihre Frau..vergessen sie es tut mir Leid!“ Verschmitzt erwiderte er:„Nein, ganz im Gegenteil, ich würde gerne kommen, vorausgesetzt, ich darf meinen Dackel Hermann mitbringen. Wir hätten sonst zu zweit Weihnachten gefeiert.“ Ungläubig starrte ich ihn an. Hatte ich jetzt ein Date mit ihm, seinem Dackel Hermann und meinen Eltern? Ich war sprachlos. Er wandte sich schon zum Gehen. „Ich komme dann so gegen Acht Uhr hoch.... und passen sie auf ihre Badewanne auf!“ Ich schloss die Tür und glotzte fassungslos auf meine Putzutensilien. War das gerade wirklich passiert? Auf einmal erschien mir der ganze Tag viel schöner und auch der festlich geschmückte Weihnachtsbaum schien viel heller zu sein. Konnte es sein, dass meine tollpatschige Ader mich tatsächlich einmal zu etwas Gutem geführt haben könnte? Immerhin habe ich eben sogar mehrere vernünftige Sätze herausgebracht, ohne dass größere Missgeschicke passiert sind. Vielleicht ist er mein Heilmittel. Voller Eifer wollte ich mich in die Vorbereitungen des Abends stürzten, doch irgendetwas hielt mich zurück. Plötzlich wurde mir auch klar, was. Mein nasser Pulli hatte sich in der Tür verklemmt und ich steckte buchstäblich fest.
 
Na toll!
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