Und nun sitze ich hier und schaue mächtig gelangweilt aus dem Fenster. Drehe das Bleistiftende im Mund um sich selbst, zerkaue es Stückchenweise und gammle mich in den alten, muffigen Sessel. Schiebe den Ellbogen auf den Fenstersims und beobachte angestrengt wie der Himmel Feuer fängt. Oh, könnte ich doch nur ein Vogel sein und von oben hinab auf die kleine Erde schauen, wie sich dreht. Im gleichen Rhythmus, im gleichen Tempo. Heute und morgen. Ich wäre unendlich schneller als sie. Könne ungeahnte Weiten emporsteigen und überfliegen. Das Leben in den Straßen begutachten. Dieses winzige Leben im Universum. Das, was sich selbst und uns zerstört. Als Vogel bin ich frei. Nicht gefangen im leeren Kerker des Seins, jedoch muss ich tatenlos zusehen, wie es mich mitreist. Fliehen kann ich nicht. Bin als freier Vogel gefangen. Kann sie nicht aufhalten. Jahrhunderte lang haben sie sich bekriegt. Gewonnen hat niemand. Verloren hat immer die schwächere Schicht. Überlebt haben immer die Großen. Die letzten Minuten des Tages wärmen meine Federn. Es scheint als verabschiede sich die Sonne nicht nur für diesen Tag, sondern auch für immer. Warte, ich möchte mit dir reisen. Mich weiter im Sonnenlicht deiner heißen Strahlen baden. Auch diese Welt für immer verlassen. Dir hinterher fliegen und alles und jeden hinter mich lassen, ohne eineinziges Mal zurückzuschauen. Alles Nutzlose und Sinnlose vergessen und nur Augen für eine neuere bessere Welt haben. Ich möchte mit. Bitte gehe nicht so schnell. Ich weiß, dass du morgen nicht wieder kommst. Bitte warte. Ich will doch auch fliehen.