Einleitung
In Liebe geschrieben, den Spuren der Liebe folgend, der Liebe entgegen ...
Musik: Wolfgang Amadeus Mozart Sinfonie Nr. 27 Andante
http://www.youtube.com/watch?v=1t5MqyVuINk&feature=related
Bild:
http://www.clever.de/ratgeber/bild.php?article=warum-hilft-ein-steichholz-bei-klogeruch&file=11
Zeigefinger und Daumen halten ein Hölzchen. Aus dem Handgelenk schiesst eine schnelle Drehbewegung. Der Kopf des Stäbchens reibt dabei an der Seite einer kleinen Schachtel, welche die andere Hand geschickt bereithält. Mit einem leisen „Pfffff“ entfacht sich eine weisse Flamme, die sofort zu einem gelben Flämmchen zusammenschrumpft und weiter brennt. Ein schwacher erster Lichtblick erfüllt den düsteren Raum. Bedächtig streckt sich der Arm nach vorn und führt die Hand mit dem brennenden Hölzchen einem Docht entgegen. Es ist ein Augenblick voller Hoffnung auf Wärme, Licht und Geborgenheit. Das Flämmchen scheint
auf diesen Moment gewartet zu haben. Denn unverzüglich umarmt es den Docht, entzündet ihn mit Liebe und wird durch ihn zur gestärkten Flamme, die nun noch mehr Licht zu schenken vermag. Das Hölzchen hat seinen Dienst getan, es wird ausgeblasen und weggelegt.
Der brennende Docht ziert die Spitze einer weissen, ca. 30 cm hohen Kerze. Sie steht auf einem silbernen Teller mitten auf einem runden Eichentisch. Es herrscht vollkommene Stille. Gedankenversunken schaust du ins Kerzenlicht. Erst jetzt bemerkst du die vielen Augenpaare rund um den Tisch
herum. Das Licht spiegelt sich in ihnen und bringt sie wortlos zum Reden. Es sind Augen von ihr und von ihm; nicht zu erkennen von welchen Kontinenten die Menschen stammen. Sie alle sind gleich und erzählen aus ihrem Innersten. Über Ängste, Sorgen, über Hoffnung und Wünsche. Das flackernde Kerzenlicht spielt immer wieder neue Filme in den Augen ab. So entstehen im Schweigen tiefgehende Gespräche. Niemand ist allein, jeder hat zu tragen und jeder trägt mit. Noch nie in deinem Leben konntest du dich so frei mitteilen.
Das heisse Wachs perlt wie Tränen an der Kerze herunter. Gerade dadurch bekommt sie ihre besondere Schönheit.
Auch die vielen feucht gewordenen Augen erstrahlen in frischem Glanz. Gemeinsam tanken alle neuen Mut und stärken ihr Vertrauen.
Dann bläst ein Windhauch die Kerze aus. Doch genau in diesem Moment erhellt der erste Sonnenstrahl, der am frühen Morgen durchs Fenster hereinfällt, den Raum. Noch einen Augenblick kannst du die vielen lächelnden Gesichter rings um den Tisch erkennen, bevor du wieder allein bist – dein Lächeln aber ist geblieben. Immer mehr Sonnenstrahlen dringen zu dir und umhüllen dich mit wärmender Liebe.
Jetzt huschen Worte über deine Lippen:
„Ja, es ist gewiss – alles wird gut!“