Kurzgeschichte
Willys Tod

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"Willys Tod"
Veröffentlicht am 16. Dezember 2011, 4 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Über den Autor:

Getauft, Geschieden, Geimpft: 3G also, tretet näher, Herrschaften! Was ich so schreibe, ist natürlich erlebt, erlauscht, erlesen und erlogen; von alberich bis böse oder dunkeltrüb, und mit Vorliebe gereimt. Erfreue mich an Musik verschiedener Richtungen, an Literatur und natürlich an Menschlichem wie Situationskomik und liebevolle Reaktionen abseits des jeweiligen Business'. Solange ich die komische Seite der Dinge erkenne, geht's mir gut -- und ...
Willys Tod

Willys Tod

Beschreibung

nicht von Konstantin Wecker

Willy war ein hübscher Bursche, wohlproportioniert und mit feinen Manieren. Ich kann es nur so abgedroschen ausdrücken: Es war Liebe auf den ersten Blick. Bald darauf teilte Willy mit mir die Wohnung.


Ein Blick von ihm, und meine Alltagsprobleme zerfielen. Ich mußte ihm nicht erst viel erzählen, tat es aber doch. Er blieb stets geduldig. Erledigte, was ich ihm auftrug. Beim Fernsehen durfte Willy neben mir sitzen, solange er sich Kommentare zu Traumschiff oder Pilcher verkniff. Gern streichelte ich dabei sein volles feines Haar, aber beim ersten Knurren mußte er auf sein Zimmer.


Man sollte der Liebe auf den ersten Blick gehörig mißtrauen. Nach einem Jahr begann Willy zu nerven. Seine Haare auf der Couch und im Bad. Das laute Schnarchen. Sein Liebesbedürfnis. Das Knabbern an meinen Ohren und an meinem teuren BH.


Die Dosis war ausreichend.


Ein alter Freund half mir, Willy aus dem Haus zu schaffen. Der Freund blickte vorwurfsvoll, hielt aber die Klappe. Drum ist er mein Freund.


Mein Nächster sollte eine andere Rasse haben, nicht schon wieder Dackel.





© 2011 Brubeckfan

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Hörbuch

Über den Autor

Brubeckfan
Getauft, Geschieden, Geimpft: 3G also, tretet näher, Herrschaften! Was ich so schreibe, ist natürlich erlebt, erlauscht, erlesen und erlogen; von alberich bis böse oder dunkeltrüb, und mit Vorliebe gereimt. Erfreue mich an Musik verschiedener Richtungen, an Literatur und natürlich an Menschlichem wie Situationskomik und liebevolle Reaktionen abseits des jeweiligen Business'. Solange ich die komische Seite der Dinge erkenne, geht's mir gut -- und das ist allermeistens.

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Brubeckfan Re: -
Zitat: (Original von DerHein am 10.01.2012 - 21:37 Uhr) Deine Geschichte steht wohl stellvertretend für die allgemeine Einstellung der heutigen Zeit zu Treue und Loyalität und ist von daher, auch hinsichtlich der zuerst von Dir beabsichtigten Fährte gar nicht mal so abwegig. ;)


Ja, sollte ein Beitrag auf dem schwierigen Terrain "Zweierbeziehung" sein. Eine Lesart wäre, das Vergiften bildlich zu nehmen, dann kriegt der Mann, der immer nur treu und brav sein wollte, am Ende ihren Tritt. Was zuerst schön war nervt.
Aber vielleicht sollte man auch nicht zuviel herumphilosophieren.
Vor langer Zeit - Antworten
DerHein Deine Geschichte steht wohl stellvertretend für die allgemeine Einstellung der heutigen Zeit zu Treue und Loyalität und ist von daher, auch hinsichtlich der zuerst von Dir beabsichtigten Fährte gar nicht mal so abwegig. ;)
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Der arme Dackel - - aber so eine Frau (wie Du sie beschreibst) sollte sich lieber gar kein Haustier anschaffen. Ich weiß natürlich, dass die Geschichte nicht ernst gemeint ist, aber so was gibt es ja auch tatsächlich.
Ich kuschele auch nach 14 Jahren noch gerne mit meinem Kater, selbst die Haare auf dem Sofa und die kleinen Läsionen, die er manchmal hinterlässt sind da kein Hindernis.

Liebe Grüße
Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
Brubeckfan Re: Re: Re: Kicher ... -
Zitat: (Original von Gunda am 21.12.2011 - 14:26 Uhr)
Der "Dackel" ist dir zu offensichtlich? Dann umschreib ihn doch in solcher Art (ist nur ein Beispiel):

"Mein nächster Mitbewohner wird keine Schlappohren und ( vier) krumme Beine haben"


Ja genau, so was in der Art wirds mal. Daß jeder seine Lesart bestätigt sieht und evtl. dann doch stutzt.
Z.B. geschah die Sache auf der Fernsehcouch zwischen Menschen...
Erstmal lasse ich diese Kleinigkeit aber etwas "sacken".

Gruß & Dank,

Gerd
Vor langer Zeit - Antworten
Gunda Re: Re: Kicher ... -
Zitat: (Original von Brubeckfan am 21.12.2011 - 11:20 Uhr)

Im Ernst, der letzte Satz der Geschichte gefällt mir noch nicht so. Es müßte etwas mehr in der Schwebe bleiben...

Fröhliches Fest,

Gerd


Der "Dackel" ist dir zu offensichtlich? Dann umschreib ihn doch in solcher Art (ist nur ein Beispiel):

"Mein nächster Mitbewohner wird keine Schlappohren und ( vier) krumme Beine haben"
Vor langer Zeit - Antworten
Brubeckfan Re: Kicher ... -
Zitat: (Original von Gunda am 19.12.2011 - 20:50 Uhr) Du siehst bestimmt mit BH entzückend aus :o)

Also ... bei Haaren auf dem Sofa, lautem Schnarchen und einem übersteigerten Liebesbedürfnis ... könnte ich u.U. auch zum Mörder werden :o)

Hach, ich liebe solch Rabenschwarzes.

Lieben Gruß
Gunda



Hach,
darauf bin ich nch gar nicht gekommen. Stellt sich der Handelsvertreter vor: Meyer, ich reise in Damenunterwäsche.

Im Ernst, der letzte Satz der Geschichte gefällt mir noch nicht so. Es müßte etwas mehr in der Schwebe bleiben...

Fröhliches Fest,

Gerd
Vor langer Zeit - Antworten
Gunda Kicher ... - Du siehst bestimmt mit BH entzückend aus :o)

Also ... bei Haaren auf dem Sofa, lautem Schnarchen und einem übersteigerten Liebesbedürfnis ... könnte ich u.U. auch zum Mörder werden :o)

Hach, ich liebe solch Rabenschwarzes.

Lieben Gruß
Gunda


Vor langer Zeit - Antworten
Brubeckfan Re: Hhmmm... -
Zitat: (Original von FLEURdelaCOEUR am 17.12.2011 - 20:31 Uhr) und deswegen muss der Dackel gleich sterben?

LG fleur

Tjaa,
Frauen gibts...

Lieben Gruß,
Gerd
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FLEURdelaCOEUR Hhmmm... - und deswegen muss der Dackel gleich sterben?

LG fleur
Vor langer Zeit - Antworten
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