Spaziergang
Ach Gott, wie lang ist es her,
dass ich hüpfte, an der Mutter Hand.
Die Straße aus dem Dorf hinaus,
zum Steinbruch hin zur Liebeshöh.
Die große Wunde an dem Berg war unten,
wohlgefüllt mit Wasser.
Doch an den Rändern und dem Rücken,
Sträucher blühten zum Entzücken.
Wir lagen im Moore, die Luft war warm,
der Himmel ganz blau, so weit das Auge sah.
Um uns herum zwitschern und zurren,
betäubend war der Blüten Duft.
Sie ritzte ein, der Veilchen Stängel,
flocht hurtig draus ein Kränzelein.
Setzt auf die Locken mir das Ganze,
wir sprangen auf und drehten uns im Tanz.
Ach Mütterchen,
du warst für mich der schönste aller Engel.
Copyright by Ruth Nicklaus