Kapitel 14
Am nächsten Tag schreckte ich auf. „Was ist los?“, fragte mich Baldric.
Ich schaute mit großen Augen zu ihm herüber. „ich habe noch mal alles erlebt mit Shawn. Aber diesmal konnte ich euch nicht retten. Als ich in den Wald kam, habt ihr alle an Bäumen kopfüber gehangen und das Blut tropfte überall herunter. Eure Herzen waren heraus geschnitten und bei Faye hatte der Kopf gefehlt. Heather stand neben Shawn und hatte sich gefreut darüber. Sie hatte so hämisch gelacht. Dann stürzte sie sich auf mich und stieß mir den Pflock erst in den Bauch und dann in mein Herz. Ich spürte wie jedes Leben aus mir wich und sie mich noch solange trat, bis ich nichts mehr merkte. Es war so furchtbar“
Er nahm mich in den Arm: „Es ist alles okay, kleine. Es ist keinem etwas passiert, wir leben noch und du auch. Er kann dir nichts mehr tun, wir haben ihn verbrannt.“
„ich weiß das er tot ist, aber der Traum er war so real. Ich hatte wirklich das Gefühl das, dass Blut an meinen Händen klebte. Auch spürte ich den Schmerz den sie mir zufügte.“
„Es war trotzdem nur ein Traum, du lagst die ganze Nacht neben mir. Ich werde dich ab jetzt beschützen, dir wird nichts mehr passieren.“
Er küsste meine Stirn, seine warmen, weichen Lippen lagen leicht auf meiner Stirn. Ich war wie elektrisiert, es krabbelte auf dem ganzen Körper.
„Was machen wir heute?“, fragte ich Baldric. Ich wollte jede Freie Minute mit ihm verbringen.
„Erst mal was gegen den Hunger tun oder?“
„Ja“, ich war glücklich. Ich sprang aus dem Bett, aber mir wurde schwindlig und ich sank zurück auf das Bett.
„Du solltest langsam aufstehen“, er lachte. Er hatten ein tiefes Lachen, aber es war herzlich und steckte mich an. Ich legte mich mit den Kopf auf seinen Bauch.
„Sag bloß ich soll dich wieder tragen?“, fragte er scherzhaft.
„Echt das würdest du machen? Na dann los, raus aus dem Bett“; ich war so übermütig, ich hätte Bäume ausreißen können.
Ich stand diesmal langsam auf und war gerade dabei mich umzuziehen, da kam Baldric von hinten.
„Möchtest du nicht so bleiben?“
„Nein? Soll mich denn jeder in Unterwäsche sehen?“
„Wieso jeder, du bleibst hier und ich komm gleich wieder hoch.“
„Och nee, ich will mich bewegen“
„Na gut dann zieh dich schnell an“
Das tat ich auch, bevor er noch auf andere Ideen kam. Dann hob er mich hoch und trug mich herunter. Faye und Darius saßen unten.
„Guten Morgen ihr beide“, rief ich glücklich.
Baldric setzte mich auf dem Stuhl ab und holte für uns beide Blut.
„Es ist schön dich so glücklich zu sehen“, Faye freute sich mit mir mit.
„zum Glück seit ihr gestern gekommen, sonst würde ich nicht mehr hier sein.“
Darius schaute mich verwundert an, anscheinend hatte Faye es ihm nicht erzählt.
Dann ergriff Faye das Wort: „Sie hatte drei Tage lang nichts gegessen. Du hättest sie sehen sollen, sie sah aus wie der tot, ihre Augen waren schon fast weiß.“
„Du machst Sachen, besonders du hättest noch ewig so herumgelegen ohne dich bewegen zu können, du wärst erst langsam vertrocknet und dann hättest du nichts gespürt. Aber das hätte solange gedauert das du dir glaub ich lieber irgendwas in das Herz gerammt hättest, denn die Schmerzen sind unerträglich.“
Ich schaute ihn nachdenklich an: „Woher weißt du das?“
„Mein Vater ist so gestorben, weil meine Mutter ihn verlassen hatte und er sah in seinem Leben keinen Sinn mehr.“
„Das tut mir Leid“
„Ach das brauch es nicht das ist jetzt mehr als 300 Jahre her und mit meinem Vater hatte ich mich nie gut verstanden.“
„Was 300? Wie alt bist du denn jetzt?“
„ich bin 415 Jahre alt“
„Und du Faye?“
„Ich bin 348 Jahre alt“
„Krass und du Baldric?“
„Lass mich kurz überlegen. 210 Jahre.“
„Und wie alt sind die anderen?“
„Jonas ist 220, Heather 120 und William ist 500 Jahre alt“, antwortete Darius.
„Wow na da kann ich mit meine 6 Jahre nicht mithalten.“
„Deswegen sagen wir ja du bist unser Küken“, scherzte Faye.
Wir tranken unser Blut in Ruhe aus und redeten noch miteinander.
Dann gingen Baldric und ich hoch.
„So was machen wir heute noch?“
„Hm gute Frage.“ er schaute auf die Uhr: „Mist, ich muss auf Arbeit. Wir sehen uns später“, er gab mir einen Kuss auf die Wange verschwand.
Na toll dann würde ich ihn ja heute gar nicht sehen, denn später musste ich ja auch auf Arbeit. Dabei wollte ich mit ihm doch heute einfach nur herumliegen gerade nach dem Traum.
Ich schaute noch eine weile Fernsehen bis ich auf Arbeit musste.
Heute war wieder viel los gewesen und ich war erst kurz nach um drei zu Hause. Ich ging in mein Zimmer aber Baldric war nicht da. Ob er auch noch arbeiten war?
Ich versuchte es in seinem Zimmer, ich klopfte erst an und als nichts kam ging ich einfach herein, aber auch hier war er nicht. Komisch solange war er doch nie weg gewesen, obwohl ich auch noch nie gesehen hatte, das er arbeiten war.
Ich lief wieder zurück in mein Zimmer und schaute noch bis um fünf fernsehen, aber er kam immer noch nicht und ich legte mich schlafen.
Ich wurde um zwölf wach, aber Baldric lag nicht neben mir.
Ich stand auf und bummelte zu Baldrics Zimmer. Ich klopfte und Baldric öffnete mir.
„Hey kleine.“
„Kann ich reinkommen?“
„Na klar“ er zog mich schon leicht am Arm rein und gab mir einen flüchtigen Kuss auf die Lippen.
„Wo warst du denn solange? Ich hab mir Sorgen gemacht“
„Ich war arbeiten, das hab ich dir doch gesagt“
„Ja aber wie lange warst du denn arbeiten?“, hackte ich nach.
„Um fünf war ich zu Hause gewesen, aber ich wollte dich nicht wach machen“
„Hm, um fünf war ich noch wach gewesen, du hättest ruhig rüber kommen können.“
„Ja okay das merk ich mir. Aber sei bitte nicht sauer.“
„Nein bin ich nicht, wenn wir jetzt noch ein wenig Zeit für uns haben“, ich lächelte ihn an.
„Das ist schlecht, ich muss in einer Stunde auf Arbeit sein“
„Okay. Na dann bis später“, ich gab ihm ein Bussl auf die Wange und verließ das Zimmer.
Ich legte mich in mein Zimmer und hörte Musik. Nie hatte ich Zeit mit ihm alleine und immer musste er arbeiten und dann solange.
Als es Zeit wurde zu arbeiten, machte ich mich fertig.
Ich hatte auf Arbeit keine Lust und war froh bei Zeiten zu Hause zu sein. Als ich nach Hause lief, sah ich Selena auf der anderen Straßenseite, sie lief mit einem Jungen Hand in Hand. Leider konnte ich nicht erkennen, wer das war. Da ihr Freund die Kapuze auf hatte, ich schrieb ihr eine SMS was sie so macht und nach kurzer Zeit kam zurück das sie zu Hause säße und fernsehen schaue. Na super jetzt log sie auch noch.
Als ich zu Hause ankam setzte ich mich in das Hinterzimmer und trank einen Rotwein. Als ich fertig war, ging ich hoch in mein Zimmer, Baldric war immer noch nicht da, dabei war es schon um zwei. Nur konnte ich jetzt bei Faye auch nicht mehr klopfen gehen. Kurz bevor ich in mein Zimmer ging, kam Jonas heraus.
„Hallo Ashley. Jetzt noch wach?“
„Ja, ich war um eins zu Hause und hab unten noch etwas getrunken. Sag mal weißt du wo Baldric ist? Er sagt immer er ist arbeiten, aber er geht schon um eins aus dem Haus und ist erst die Nacht wieder da.“
„Hm, als er sich von Heather getrennt hatte, war er auch öfters solange weg gewesen. Aber von einer Arbeit wusste ich noch nichts. Da müsstest du mal William fragen, er weiß eigentlich immer alles.“
„Okay, meinst du er ist jetzt noch wach?“
„Geh einfach mal klopfen.“
„Und wo willst du jetzt eigentlich hin?“
„Ich treffe mich mit meiner Freundin“, er hatte ein langes grinsen auf dem Gesicht.
„Echt? Das ist doch schön, ich hoffe ich lerne sich auch mal kennen“
„Ja, am Wochenende wenn alles klappt“
„Da muss ich gucken wegen arbeiten, aber ich hoffe es klappt. Bis später“
Ich lief zu William sein Zimmer und klopfte an, aber er öffnete nicht und ich legte mich schlafen.
Am nächsten Tag lag Baldric wieder nicht neben mir, langsam kam ich mir verarscht vor.
Ich stand auf zog mich um und ging unten etwas gegen meinen Hunger tun. Ich trank ein ganzes Glas Blut mit einmal aus, ich war sauer auf Baldric. Es war schon die zweite Nacht in der er mich alleine ließ. Aber diesmal würde ich nicht zu ihm gehen, wenn er mich sehen wollte, würde er schon zu mir kommen und wenn ich heute den ganzen Tag auf ihn warten müsste.
Ich setzte mich wieder in mein Zimmer und las ein Buch.
Es war jetzt schon kurz vor um drei und Baldric war bei mir nicht vorbeigekommen, meine ganzen Gedanken drehten sich um ihn. Warum behandelte er mich jetzt so? Ach was bildete ich mir ein, wahrscheinlich waren wir gar nicht zusammen und ich war für ihn nur eine Abwechslung.
Ich wurde durch ein klopfen aus meinem Gedanken gerissen.
Ich stand auf und öffnete dir Tür. William stand vor mir, schade ich hatte schon gedachte, Baldric würde zu mir kommen.
„Ich habe gehört du wolltest gestern zu mir?“
„Ja komm doch rein“ Wir setzen uns auf die Couch.
„Und zwar wollte ich dich fragen, ob Baldric neuerdings Arbeit hat?“
„Das ist eine gute Frage, er hatte sich in letzter Zeit so verschlossen, da kann ich dir leider nichts zu sagen. Aber warum fragst du?“
„Ach er ist so komisch, er geht so ungefähr um eins auf Arbeit und ist in der Nacht erst irgendwann da. Das versteh ich nicht“
„Das ist seltsam, aber du musst ihn vertrauen.“
„Ja ich streng mich an“
„Gut wir sehen und morgen Abend zur Besprechung“ Er stand auf und ging.
Ich schrieb Selena eine SMS wann ich denn mal ihren Freund kennen lernen konnte. Denn es interessierte mich, wer der Typ war, der aussah wie mein Bruder. Aber es kam nichts zurück.
Ich legte mich später irgendwann schlafen und wurde die Nacht durch klopfen geweckt. Schlaftrunken torkelte ich zur Tür.
Baldric stand davor. „Was ist?“
„Ich wollte dich sehen, du warst ja heute nicht bei mir.“
„Da kommst du aber ziemlich spät. Ich hatte schon geschlafen.“
„oh ich wollte dich nicht wecken. Ich werde wieder gehen.“
„Los komm rein, ich bin jetzt eh wach.“
Er kam herein und gab mir schnell einen Kuss auf die Stirn.
Ich legte mich wieder ins Bett, denn ich musste Mittag schon anfangen zu arbeiten.
„Ich dachte wir gucken noch fernsehen?“, fragte Baldric.
„Ich muss morgen arbeiten.“
„Dann komm ich auch ins Bett. Wann bist du morgen wieder da?“
„Abends erst irgendwann. Warum?“
„Wir müssen morgen reden“
„Okay“, erwiderte ich. Ich hatte Angst über was würden wir wohl reden wollen.
Ich versuchte mich zu entspannen und Baldric legte sich dich an mich heran, ich spürte seinem Atem auf meiner Haut, er kitzelte, aber das half mir mich zu entspannen.
Am nächsten Tag schlich ich mich aus dem Schlafzimmer, denn ich wollte Baldric nicht wecken.
Aber er wurde trotzdem wach und kam ins Wohnzimmer, er umarmte mich von hinten.
„Komm doch nochmal kurz mit ins Bett“
„Es geht nicht, ich muss gleich los. Wir sehen uns heute Abend.“
Ich gab ihm einen Kuss auf dem Mund und ging.
Die Arbeit war stressig gewesen, aber sie lenkte mich von meinen Gedanken ab. Ich überlegte die ganze Zeit was Baldric mir sagen wollte. Das merkte auch meine Chefin da ich einiges vergaß und ich ziemlich ärger deswegen bekam.
Im Pub angekommen, hatte ich ein mulmiges Gefühl im Bauch, ich ließ mir fiel Zeit als ich die Treppe hoch lief. Doch auch die Treppe hatte ein Ende, ich klopfte bei Baldric im Zimmer an und er öffnete mir. Er zog mich herein und gab mir wieder nur einen flüchtigen Kuss und als ich ihn zurück zog, weil ich ich mehr wollte, wehrte er ab.
„Okay, über was willst du reden?“
„Bleib mal ruhig, setze dich erst mal hin.“
Wir setzten uns also und ich rutschte vor Nervosität hin und her.
„Und?“ ich schaute ihm tief in die Augen, denn ich wollte, wissen was er dachte.
„Ich muss für eine Woche weg, wegen der Arbeit.“
„Ach so, wegen Arbeit und ab wann?“
„Was soll das heißen ach so wegen Arbeit? Ab morgen bin ich dann weg“
„Na so wie ich das sage. Du bist so komisch zu mir, wenn du mir einen Kuss gibst dann ist er nicht ernst gemeint. Merkst du das denn gar nicht?“
„kannst du mir mal sagen warum du so ein Stress machst?“
„Warum? Weil ich glücklich bin mit dir. Aber hätte ich gewusst wie es ist mit dir zusammen zu sein, dann hätte ich es dankend abgelehnt.“ Ich wartete nicht aus seine Reaktion, denn ich wollte mich mit ihm nicht streiten.
Ich stand auf und ging in mein Zimmer. Ich knallte die Schlafzimmertür zu und hörte Musik. Wenn ich ihm wirklich etwas bedeutete würde er sicherlich zu mir kommen. Aber bis zum nächsten Früh kam er nicht zu mir. Ich meldete mich auf Arbeit krank und ging runter in den Pub etwas trinken. Ich holte mir einen doppelten Whisky und trank einen Schluck nachdem anderen. Ich schrieb noch mal Selena, was denn nun sein. Gerade als ich hochgehen wollte, kam Baldric mit einem Koffer herunter.
„Musst du nicht arbeiten?“, fragte er, mit einem Nachdruck in seiner Stimme.
„Ich habe mich krank gemeldet. Ich hatte keine Lust zu arbeiten, aber dir noch viel Spaß“ Ich ging an ihm vorbei und er hielt mich am Arm zurück.
„Wenn ich wieder da bin, reden wir nochmal.“
„Ja. Tschüss.“
Ich war sauer, ich dachte eigentlich wir konnten vor seinen Fahrt nochmal reden, aber anscheinend hatte ich mich damit getäuscht.
„Ashley?“
„Ja“ ich drehte mich zu ihm herum
„Was ist los?“
„Das fragst du noch? Statt gestern Abend nochmal zu mir zukommen, sagst du mir wir müssen reden wenn du wieder da bist. Soll ich mir jetzt eine Woche lang den Kopf zerbrechen? Was denn mit dir los ist?“
„Mit mir ist nichts los. Ich versteh einfach nicht was mit dir los ist? Du bist andauernd so ruppig.“
„Du willst es wissen ja? Baldric du bist der Typ, der sich an jedes Weib heran macht. Das hatte ich doch gesehen, als ich hier eingezogen bin. Weißt du ich hab Angst, das du damit weiter machst, gerade weil wir die Tage nicht einmal Zeit für uns hatten.“
„Ja aber das wusstest du doch vorher, wie ich bin und falls du es wissen willst, bevor wir zusammen gekommen sind, hatte ich andere Frauen, die sich jetzt noch immer bei mir melden, aber ich sage jeder ab.“
„Ich dachte du hattest oft an mich gedacht?“
„Ja hatte ich ja auch, aber trotzdem verzichte ich doch nicht auf den Spaß“
„Wenn du jetzt weg bist? Verzichtest du da auch nicht auf deinen Spaß?“
„Ashley, ziehst du jetzt hier irgendeine Eifersuchtsszene ab? Auf so etwas hab ich nämlich gar keine Lust und los muss ich jetzt auch.“
„Du bist ein Arsch, weißt du das? Wenn du wieder kommst, lass mich in Ruhe und überlege mal was du mir hier erzählst“
Ich rannte hoch und verschanzte mich in meinem Zimmer und heulte hemmungslos.
Ich dachte, ich hätte endlich mal Glück, aber wie konnte ich auch bei diesem Vampir, so etwas denken. Er spielte mit den Mädchen und ich war noch drauf reingefallen, nur weil ich dachte er mochte mich mehr wie dir anderen. Dabei dachte ich echt, er hätte es damals ernst gemeint, als er sagte, er würde gern mit mir zusammen sein. Aber so konnte man sich täuschen...
Ich schlief irgendwann ein und träumte das Baldric mit mir Schluss machte, als er wieder kam. Ich wachte nach jedem Traum weinend auf. Unbedingt musste ich mit Faye reden, vielleicht konnte sie mir sagen, was ich tun kann.
Früh nahm ich es mir gleich vor und ging zu Faye. Sie war zum Glück auch schon wach und ließ mich herein.
„Was ist denn los Ashley? Du siehst nicht gut aus.“
„Ach es ist wegen Baldric. Den ersten Tag war alles so schön und jetzt? Er zeigt mir gar nicht, wie sehr er mich mag.“
„Ach weißt du süße, Baldric ist doch so etwas gar nicht gewöhnt. Seine letzte feste Freundin hatte er vor 150 Jahren, irgendwas war damals passiert. Aber er hatte uns es nie erzählt, aber vielleicht bekommst du ihn dazu. Jedenfalls würde es dir helfen, ihn besser zu verstehen.“
„Gut, da kann ich das wohl er verstehen, aber warum sagt er mir das nicht einfach und ich hab ihm gesagt er soll mich in Ruhe lassen wenn er wieder kommt“
„Manchmal muss man sagen was einen belastet, ich denke mal er wird darüber nachdenken. Lass es darauf ankommen“
„ich danke dir Faye, weißt du wo er hingefahren sein könnte?“
„Nein, da kann ich dir leider nicht helfen, du musst wohl warten bis er wieder da ist“
„Tja das kann man halt nicht ändern, ich geh dann mal wieder. Ich muss sowieso bald los auf Arbeit.“
Ich trank noch etwas Blut bevor ich auf Arbeit ging. Die Tage vergingen schnell und leider konnte ich Jonas seine Freundin nicht kennen lernen weil ich Samstag und Sonntag arbeiten musste. Am Mittwoch würde Baldric endlich wiederkommen, ich freute mich schon auf den Tag. Ich musste mich unbedingt bei ihm entschuldigen, wenn er mich überhaupt noch an sich heran ließ.
Von Selena hatte ich an den Tagen nichts mehr gehört, sie ignorierte mich total, das lag bestimmt an ihren Freund.
Die Tage bis zum Mittwoch zogen sich, ich nahm mir extra Mittwoch und Donnerstag frei.
Ich wartete in Baldrics Zimmer auf ihn, damit ich ihn ja nicht verpasste. Ich hoffe er war nicht sauer deswegen, er kam abends um sechs nach Hause. Ich hörte wie er die Tür öffnete und ich stand davor um ihn zu empfangen.
„Hallo“; begrüßte ich ihn.
„Was machst du denn in meinem Zimmer?“, er reagierte leicht genervt.
„Ich wollte mit dir reden...“
„Heute ist schlecht, ich würde gerne schlafen.“
„Ach so, aber du sollst wissen, das es mir Leid tut, was ich gesagt habe“
Er schaute mich an und ich sah in seinen Augen das etwas nicht stimmte.
„Was ist los? Irgendwas ist passiert das sehe ich dir an.“, murmelte ich.
„Setz dich bitte“
Ich setzte mich und Baldric nahm auf der Lehne von der Couch platz.
„Ich dachte du hast Schluss mit mir gemacht, weil du mich nicht mehr sehen wolltest.“
„Aber dann hätte ich das doch gesagt. Ich war sauer.“
„Ja aber ich habe jetzt den Fehler begangen...“ er machte Pause.
„Was für einen Fehler?“, meine Augen füllten sich mit Tränen.
„Ich habe dich betrogen, sie hatte mit mir geflirtet und ich habe mich darauf eingelassen. Sie kommt auch morgen hier her.“
Ich rannte aus dem Zimmer und brach in meinem zusammen. Alles war kaputt und ich war daran Schuld weil ich ihn so angehen musste. Morgen würde seine Neue Freundin vorbeikommen, ab jetzt bin ich bestimmt wieder Luft für ihn.
Meine Trauer hörte selbst am nächsten Tag nicht auf, ich musste andauernd weinen, immer wenn ich über ihn nachdachte oder ich ihn auf dem Gang hörte.
Als ich unten saß und etwas trank, kam er gerade mit seiner neuen herein. Sie war sehr hübsch, sie war schlank und war gut gekleidet, sie hatte schwarze lange Haare und hellbraune Augen.
Kein Wunder das er mit ihr was anfing, die beiden passten gut zusammen. Ich glaube sogar sie war ein Vampir, aber ich konnte das noch nicht richtig deuten.
„Hey, du musst Ashley sein, Baldric hat einiges über dich erzählt. Ich bin Samantha, aber nenne mich bitte nur Sam.“, ihr Stimme war wunderschön klar, auch war sie sehr freundlich.
„Hallo. Gut ich werde mir das merken. Bis später“ Ich stand auf und nahm meine Wodkaflasche mit auf mein Zimmer.
Kurz bevor ich in meinem Zimmer war, kam Baldric zu mir.
„Ashley, lass uns kurz reden“
„Gut komm rein, aber beeile dich bitte“
Ich schloss die Tür und er fing an.
„Du siehst nicht gut aus... es tut mir Leid Ashley. Ich wollte dir nie so weh tun und damit du nicht weiter leiden musst, werde ich mit Sam ausziehen.“
Es versetzte mir ein Stich ins Herz und mir liefen die Tränen.
„Es ist okay, ich beide werdet bestimmt glücklich. Wann zieht ihr aus?“
„Morgen Abend. Bitte hör auf zu weinen.“
„Okay, ihr seit ein schönes Paar, aber bitte geh jetzt.“
Bevor er zur Tür rausging, drehte er sich noch einmal um. Er schaute mir tief in die Augen und ging dann raus. Ich sackte zusammen und weinte bitterlich.
Mein Herz verkrampfte sich und ich konnte keinen klaren Gedanken fassen.
Irgendjemand kam zur Tür herein, aber ich konnte nichts sehen durch die ganzen Tränen.
„Ashley, komm her“, war das wirklich Baldrics Stimme. Ich wischte mir die Tränen aus den Augen, wie konnte ich auch nur glauben das er nochmal zurück kommen würde.
Es war Faye die vor mir stand und mich besorgt anschaute.
„Was ist passiert?“
„Baldric hat eine Neue und morgen zieht er hier aus“, schluchzte ich.
„Ich geh mit ihm reden, ich versteh ihn einfach nicht.“
Sie stand auf und ging heraus. Kurze Zeit später hörte ich auf dem Gang lautes Geschrei und ich ging vor die Tür.
Baldric und Faye schrien sich an, als ich draußen stand, schaute Baldric zu mir. Ich sah wahrscheinlich sehr schlecht aus, das er mich so anstarrte. Er flüsterte etwas, ich glaub es war, das es ihm Leid tut. Faye gab ihm eine Ohrfeige und schrie: „Du wolltest das sie hier wieder einzieht und jetzt lässt du sie einfach so sitzen. Nur weil du deine Gefühle nicht zeigen kannst“ Er schaute sie erschrocken an und ich sah keine Gefühlsregung mehr in seinem Gesicht. Faye kam zu mir und schob mich zurück in mein Zimmer und sagte so laut das es auch Baldric hörte: „Vergiss den Arsch“ Ich drehte mich aber nochmal um und Baldric schaute zu uns, er sah verwirrt aus.
Faye knallte die Tür zu und nahm mich in den Arm.
„Wollte er wirklich das ich wieder herkomme?“
„Ja er hatte uns alle dazu überredet, dich wieder herzuholen.“
„ich habe es halt kaputt gemacht...“
„Quatsch, es ist doch nur weil er mit dir nicht über seine Gefühle geredet hat. Wäre das nicht so gewesen, hättest du das doch nie zu ihm gesagt“
„Ich danke dir Faye, aber ich wäre jetzt gern allein. Denn ich muss morgen wieder arbeiten und würde mich gern noch etwas ausruhen“
Faye drückte mich nochmal und verließ dann das Zimmer. Ich zog mich in mein Bett zurück und las ein wenig um mich abzulenken, später kam einfach jemand zur Tür herein.
Ich stand auf und schaute wer da in meinem Zimmer war.
„Was machst du denn hier?“, sagte ich zu Baldric
„Du musst mir glauben, ich wollte das wirklich nicht“
„ist schon okay, ich bin doch selbst Schuld daran. Wäre ich dich nicht so angegangen, wärst du doch bestimmt nie so weit gegangen.“
„Das kann ich dir nicht sagen... Sam ist glaub ich meine Seelen verwandte, so habe ich jedenfalls das Gefühl. Wir verstehen uns auch ohne Worte und sie wollte das ich nochmal mit dir rede. Denn es ist nicht deine Schuld, ich bin es einfach. Ich kann keine feste Beziehung führen, auch mit dir nicht. Es liegt nicht an dir, denn du bist einfach wunderbar, denn es liegt einfach an meiner Vergangenheit und ich hoffe das Sam damit klarkommt“
„Ihr werdet das schon schaffen“
„kleine nicht weinen.“; als er das sagte, liefen mir schon wieder die Tränen über das Gesicht.
„Du wolltest mir helfen wegen Selena und das machst du nicht. Du hast es mir versprochen, du lässt mich einfach mit allem allein. Du weißt gar nicht wie ich mich fühle und jetzt kommst du nur her und sagst das, um dein Gewissen zu erleichtern und auch nur weil Sam es gesagt hat. Sonst wärst du doch nie zu mir gekommen.“
„Ich kann dir doch trotzdem helfen, das ist kein Problem. Ich wäre morgen zu dir gekommen und hätte mit dir geredet. Aber du sahst vorhin so schlecht aus, da musste ich mit dir reden. Sam hat mich nur ermutigt zu dir zu kommen, da hatte ich mich doof ausgedrückt.“
„Ich geh mit dir bestimmt nirgendwo hin. Ich bin froh wenn ich dich vergessen habe, du verstehst das einfach nicht. Du verstehst gar nichts wenn es um Gefühle geht. Ich denke du weißt wahrscheinlich auch gar nicht was das ist oder? Du kennst es nur Spaß zu haben.“
„Überlege mal wie du hier mit mir redest? Du weißt nicht was passiert ist, also Urteile nicht so schnell.“
„Dann erzähl es mir doch einfach!“, schrie ich ihn an, ich wollte wissen was ihm passiert ist.
„Das geht dich jetzt nichts mehr an, wir sind nicht mehr zusammen.“ Dann drehte er sich um und wollte gerade rausgehen, ich zögerte kurz.
„Aber wenn du mir nicht sagst was passiert ist, kann ich dich auch nicht verstehen.“
„Wie gesagt das geht dich nichts mehr an.“
Ich hielt ihm am Arm fest, aber er schlug mich weg.
„Ich liebe dich doch“, schluchzte ich. Aber es interessierte ihn nicht, denn er ging weiter und schlug die Tür zu.
Ich lag am Boden und konnte nicht mehr, ich hatte gedacht ich konnte ihn doch noch überreden, aber seine Entscheidung stand fest.
Ich bin die Nacht auf dem Boden eingeschlafen und das merkte ich am nächsten Tag, als ich aufstand, denn mir tat alles weh.
Ich schaute mich im Spiegel an, ich sah noch schlechter aus wie den Tag davor. Ich musste unbedingt etwas gegen meinen Hunger tun, denn meine Kehle und meine Seele brannte.
Als ich unten ankam, saßen Baldric und Sam da.
„Hey Guten Morgen“, begrüßte mich Sam. Sie war total fröhlich, im Gegensatz zu mir, ich wusste was er an ihr mochte.
„Guten Morgen“
Baldric würdigte mich nicht eines Blickes, es brach mir nur noch mehr das Herz, ich holte mir Blut.
„Setzt du dich zu uns?“
„Nein, ich muss gleich auf Arbeit. Tschüss, viel Glück euch beiden“ ich drehte mich nicht mehr um und verschloss mich in meinem Zimmer.
Auf Arbeit lief heute alles schief, was schief laufen konnte und meine Chefin gab mir die Kündigung. Denn sie brauchte niemanden der nicht bei der Sache war.
Als ich im Pub ankam, zogen gerade Baldric und Sam aus.
William hielt mich auf, denn er wollte unbedingt das ich mich bei den beiden verabschiedete.
Es verabschiedeten sich alle und dann war ich dran, als erstes kam Sam zu mir, sie umarmte mich und sagte ich solle ihn endlich vergessen, denn ich hatte ihn so oder so nicht verdient. Ich knurrte sie leise an, es tat weh andauernd so etwas von Frauen zu hören, die mit ihm was anfingen,
Sie stieg schon mal ins Auto und dann kam Baldric er nahm mich kurz in den Arm, aber schaute mich nicht einmal an.
„Ich hoffe du wirst glücklich“, flüsterte ich ihm ins Ohr. Er blickte mir tief in die Augen und ich schauderte. Am liebsten hätte ich ihm meine Lippen aufgedrückt, aber seine Freundin war ja dabei.
Dann stieg auch er ins Auto und die beiden fuhren los und wieder war ich allein, ich war total unglücklich und ging in mein Zimmer.
„Ashley, warte mal kurz“, ich drehte mich herum, es war Jonas.
„Ja was ist?“
„Es tut mir leid was gelaufen ist, aber ich wollte Fragen ob wir morgen etwas zusammen unternehmen wollen, meine Freundin ist auch mit dabei“
„Ja klar gerne, kommt dann rüber wenn es los geht, weil ich muss jetzt erst mal wegen Arbeit gucken“
„Okay, na dabei viel Erfolg“ Er grinste mich an und ich verschwand in meinem Zimmer. Ich legte mich ins Bett und schlief ein.
