das 19. kapitel, fehlen nur noch fuenf :) 54 seiten :) 'would you know my name if i saw you in heaven?'
Alexej betrat eilig sein Zimmer und streifte seine Jacke ab, aus deren Tasche er sofort den Brief herausholte. Wie immer stand nur sein Name in dieser geschwungenen, blutroten Schrift auf dem Umschlag. Vorsichtig öffnete er ihn und holte einen fliederfarbenen Zettel heraus.
Mein geliebter Aljoscha,
mittlerweile habe ich aufgehört, die Anzahl der Briefe, die ich dir schrieb zu zählen, doch ich kann nicht oft genug sagen, wie sehr ich dich liebe.
Tag und Nacht denke ich an dich, würde am liebsten jede Sekunde bei dir sein und wie früher deinem Herzschlag lauschen, wenn wir zusammen im Bett lagen,
doch ich weiß dass du mich seit meinem Tod aus tiefstem Herzen verabscheust.
Ich würde alles am liebsten rückgängig machen, würde aus Venedig fliehen anstatt den anderen zu helfen, nur, um weiter bei dir sein zu können.
Ich versuche jedoch weiterhin daran zu glauben, dass mein Tod nicht vergeblich war, dass ich somit wenigstens einige weitere Leben retten konnte.
Auch wenn das bedeutet, dass ich dich dadurch nie wieder in meinen Armen halten kann.
Ich werde immer an unsere gemeinsame Zeit zurück denken, werde mich an all die Tage erinnern, die wir zusammen verbrachten. All das werde ich niemals vergessen können.
Ich werde dich niemals vergessen können.
Und seit heute weiß ich auch, dass ich so nicht länger weiterleben kann.
Ich werde verrückt bei dem Gedanken daran, dass du hier bist, dass ich dich jeden Tag sehen, aber nicht berühren kann. Dass du mich erschießen würdest, sobald ich dich küsste…
Aljoscha, ich liebe dich über alles, du bist und bleibst mein Leben, auch wenn du mich noch so sehr hasst.
Bitte verzeih mir, aber langsam ist es an der Zeit, dieses Leben aufzugeben.
Wie jeden Abend werde ich auf dich warten, werde dir auf deiner Jagd folgen und über dich wachen.
Du wirst mich finden, falls du mich noch einmal sehen willst, und ich werde zu dir kommen, sobald du mich rufst.
Ich hoffe du entscheidest dich noch einmal dazu, mich morgen treffen zu wollen, ansonsten fürchte ich, dass es zu spät sein wird.
Meine Mutter ruft nach mir, beauftragt ihre Leute, mich von der Lebensart der Sukkuben zu überzeugen. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis auch sie meiner Anwesenheit überdrüssig sind und mich verbannen.
Noch dazu spüre ich langsam, wie meine Kräfte schwinden, doch noch kann ich mich dagegen wehren, mich dem mordenden Wesen einer Sukkubus hinzugeben.
Allerdings wird es auch nicht mehr lange dauern, bis ich diesem Drang nachgeben muss, denn solange ich überleben und bei dir bleiben möchte, muss ich sehen, wie ich zu Kräften komme.
Auch, wenn ich dies nicht gerne tun möchte.
In Liebe, deine Lilly
Entsetzt starrte er den Brief an. Er konnte nicht fassen, was da stand. Falls er von seiner Lilly stammte, falls sie es wirklich geschrieben hatte, konnte er das nicht zulassen. Er hatte die ganze Zeit geglaubt, dass sie tot war, doch nun war er sich selber nicht mehr sicher. Es war unmöglich, dass sie überlebt hatte, doch falls sie wirklich eine Sukkubus war…
Er schüttelte hastig den Kopf und versuchte, nicht weiter daran zu denken. Er konnte nicht mit einer Sukkubus zusammen sein, es war einfach unmöglich. Genauso, wie er sich nicht mit einer treffen konnte; allerdings war diese Sukkubus die letzte Möglichkeit, etwas über Lilly herauszufinden…
Er ließ sich auf sein Bett fallen und schloss die Augen. Die Sukkubus, die ihn gebissen hatte, kam ihm so vertraut vor. Sie hatte ihn Aljoscha genannt, wie Lilly damals, und mit diesem gequälten Blick angesehen…
Alexej setzte sich langsam auf und rieb sich die Augen. Er musste morgen Abend unbedingt zu ihr, möglicherweise war es seine letzte Chance zu erfahren, ob Lilly wirklich noch am Leben war.
Erschrocken öffnete ich die Augen und atmete tief ein. Wenn ich Alexejs Zukunft sehen konnte, war er also noch am Leben, er hatte den Angriff überlebt, ich musste nur zu ihm und…
Moment.
Alexej hatte überlebt, aber…
Langsam setzte ich mich auf und sah mich um. Ich befand mich in einer großen, sehr steril gehaltenen Halle, deren Wände und Einrichtung komplett in Weiß gehalten waren. Ich stand vorsichtig auf und ging zu einer der Liegen, auf der sich ebenfalls jemand befand. Ich hob leicht das weiße Laken an, das auf der Person lag, und ließ es sofort wieder fallen.
Okay, so langsam bekam ich doch Angst. Am anderen Ende des Raumes, direkt neben einer großen Doppeltür, waren dutzende Schubladen in die Wand eingelassen. Sobald ich sie erblickte, schlich ich mich hinüber und öffnete eine davon, schloss sie jedoch genauso schnell wieder, als ich die Leiche darin erblickte.
Anscheinend befand ich mich wirklich in einer Leichenhalle.
Erneut untersuchte ich den Raum und fand einige weiße Kittel, die an der Wand hangen. Sofort nahm ich mir einen und zog ihn mir über, er war zwar nicht wirklich bequem, aber wenigstens hatte ich endlich mal was an. Was ich als nächstes fand, gefiel mir jedoch noch besser, denn rechts von mir stand ein großer, mit Akten vollgestellter Schreibtisch. Aufgeregt durchwühlte ich die riesigen Aktenstapel und war unendlich erleichtert, als ich meine fand. Das meiste, was darin stand kapierte ich jedoch überhaupt nicht, nur dass irgendwas mit meinem Kopf war und ich anscheinend viele kleinere Verletzungen, also irgendwelche Kratzer und Prellungen hatte. Und die Todesursache war ein Biss unbekannten Ursprungs in die Brust…
Ich legte die Akte wieder zurück auf den Tisch und öffnete die obersten Knöpfe des Kittels.
Oh, tatsächlich. Auf meiner linken Brust waren zwei kleine, kreisrunde Bisswunden und ein schwarzes Mal.
Ich spürte, wie Übelkeit in mir aufstieg und übergab mich. Wie konnte das sein? Ich müsste eigentlich tot sein, so wie die anderen Leute, die hier lagen, und nicht munter durch die Gegend spazieren. Mir dürfte nicht schlecht sein, ich dürfte nicht einmal diese schrecklichen Schmerzen haben, die meine Knochen bei jeder Bewegung durchzogen. Ich dürfte gar nichts mehr spüren, ich müsste tot sein…
Erschrocken hielt ich inne und sah auf einige Tränen, die mir von der Wange getropft waren und nun die Schrift in meiner Akte verwischten. Ich musste unbedingt von hier weg.
Ohne weiter nachzudenken, riss ich die Tür auf und rannte auf den kühlen Flur des Krankenhauses. Auch hier war alles weiß, es sah einfach alles viel zu künstlich aus, um sich hier wohlfühlen zu können. So schnell ich konnte lief ich um jede Ecke, die ich fand, wich irgendwelchen Personen aus und nahm eine Treppe, die zum Erdgeschoss führte. Erleichtert sah ich die große Eingangstür vor mir liegen, doch gerade als ich das Krankenhaus verlassen wollte, packte mich jemand am Arm.
„Was machen Sie denn hier? Sie sind doch sicher einer der Patienten, oder?“ Die Krankenschwester musterte mich aufmerksam und erschrak, als sie den kleinen Zettel an meinem Fußgelenk entdeckte.
Schnell riss ich mich von ihr los und setzte meinen Weg durch das Krankenhaus fort.
„Ihr müsst das Mädchen festhalten, sie will fliehen!“, hörte ich die Frau hinter mir rufen, doch es war zu spät, ich hatte das Krankenhaus bereits verlassen. Allerdings erschienen keine Sekunde neben mir zwei Männer, die versuchten, mich festzuhalten und wieder ins Krankenhaus zu schleifen. Ich holte jedoch nur weit aus und trat einem der Männer in den Bauch. Er ließ mich sofort los, was mir die Chance gab, den anderen zu Boden zu reißen und für einige Minuten auszuschalten.
Als die beiden erledigt waren, stürmte ich die Straße hinunter und achtete nicht weiter auf die zahlreichen Rufe hinter mir. Anscheinend hatte die Schwester noch mehr Polizisten und Wachmänner aus dem Krankenhaus gerufen, die mich nun verfolgten. Hätte ich mein morgendliches Training weitergeführt, wäre ich klar im Vorteil gewesen, doch nun sah es so aus, als würden sie mich langsam einholen. Dennoch lief ich weiter über den harten Asphalt, spürte, wie sich die spitzen Steine in meine Füße bohrten und meine Haut aufrissen. Ich spürte die Blicke der Passanten auf mir und den Männern ruhen, während ich über die überfüllten Straßen Venedigs rannte, drehte mich jedoch nicht nach ihnen um. Zuerst musste ich ihnen entkommen.
Ich rannte, so schnell ich konnte, bemerkte dabei jedoch nicht die riesige Klippe, die sich vor mir erstreckte. Ich blieb abrupt stehen und sah mich verzweifelt nach einem Ausweg um. Es war zu spät, um umzukehren, doch hier konnte ich ebenfalls nicht weiter. Ich konnte mich nicht einfach die Klippe hinabstürzen und hoffen, dass ich die Felsen, die aus dem Wasser ragten, verfehlte.
„Scheiße“, sagte ich leise und blickte erneut um mich.
Nach einigen Überlegungen stieß ich mich vorsichtig von dem kalten Stein ab und ließ mich in das eisige Wasser fallen.
Anstatt im Wasser zu landen, bemerkte ich jedoch nur, wie sich ruckartig zwei riesige Schwingen aus meinem Rücken entfalteten und mich zusammen mit dem Wind nach oben trugen. Erstaunt schaute ich nach unten und sah, wie die Wasseroberfläche an mir vorbeiraste.
Bevor ich mich weiter entfernte, hielt ich jedoch noch einmal an und blickte zurück zu den Leuten, die mich verfolgt hatten. Sie starrten entsetzt zu mir, einige fingen sogar an zu schreien und rannten zurück in ihre Häuser.
Sie hielten mich tatsächlich für eine Sukkubus.
Der restliche Tag verging ziemlich schnell, denn sobald ich mich nur einige hundert Meter von der Stadt entfernt hatte, kamen weitere Sukkuben und brachten mich zu meiner Mutter, die bereits auf mich wartete.
Sie schleppten mich in irgendeine Ruine, die wohl ein Stück außerhalb Venedigs in einem großen Wald lag, anscheinend war es mal eine Kapelle oder so gewesen. Jedenfalls wirkte sie jetzt, da die Sukkuben dort wohnten, einfach nur unheimlich.
„Da bist du ja endlich.“ Die Frau breitete weit die Arme aus und kam auf mich zu. „Ich habe bereits so oft von dir geträumt.“
„Was… du hast von mir geträumt?“, fragte ich zögernd und wich ein Stück zurück.
„Meine Liebe, alle Sukkuben haben diese Fähigkeit. Egal ob es um die Vergangenheit, Gegenwart oder sogar Zukunft geht, wir können sehen was wir wollen, und wann wir es wollen“, sagte sie lächelnd. „Und nun ist es an der Zeit, auch dir diese Gabe beizubringen, damit du sie jederzeit kontrollieren kannst. Jetzt, wo du endlich zu uns gehörst.“
„Ich bin nicht wie ihr“, sagte ich leise.
„Doch, das bist du… Ich denke, ich muss dir nicht noch einmal alles erklären, oder?“ Langsam kam sie auf mich zu und legte meine Hand auf ihre. „Eveline, du gehörst zu uns. Du bist ein Teil von mir, du warst es schon immer.“
Vorsichtig sah ich an ihr herab. Sie sah wirklich genauso aus wie ich… Ihre weißen Haare reichten ihr bis zur Hüfte, sie waren jedoch nicht gelockt, so wie meine. Sie war zwar einige Zentimeter größer als ich, doch das schien auch der einzige Unterschied zwischen uns zu sein. Ansonsten hätten wir glatt Zwillinge sein können. „Dad hat wirklich ganze Arbeit geleistet“, flüsterte ich.
„Ja, das hat er. Eine schönere Tochter hätte ich niemals erwartet.“ Sie trat einige Schritte zurück und rief eine ihrer Untertanen. „Holt ihr etwas Ordentliches zum Anziehen, so kann sie nicht weiter rumlaufen. Schnell.“ Sofort machten sich die Sukkuben auf den Weg und brachten mir ein langes, elegantes Kleid. „Wir haben im Gewölbe ein Zimmer für dich eingerichtet, Eveline, du kannst es sofort beziehen.“
„Ja, klar…“ Vorsichtig nahm ich das Kleid entgegen und folgte einer der Sukkuben einige Treppen hinunter, die in den Keller führten. Alles sah wie ein einziges Labyrinth aus, doch sie schien sich all die verwirrenden Gänge und Räume merken zu können.
„Wir sind da.“ Sie öffnete eine riesige, mit Gold verzierte Holztür, hinter der ein noch riesigeres Zimmer lag. Es war aufwendig in meiner Lieblingsfarbe gestaltet und mit vielen Möbeln liebevoll eingerichtet. Neben einem großen Bett, das mit einer teuren Seidenbettwäsche bezogen und einem Himmel überdeckt war, gab es noch einen begehbaren Kleiderschrank, in dem bereits dutzende von Kleidern hingen, ein langes Buchregal, das sich über die gesamte Wand erstreckte und einen Schreibtisch, auf dem ein Bild stand.
Das Bild, das Alexej mir damals geschenkt hatte…
„Hier wirst du ab jetzt wohnen. Falls du noch irgendetwas brauchst, wird Josefina, also deine Mutter, es für dich besorgen. Ich bin übrigens Nymphadora, du kannst auch gerne zu mir kommen, wenn du mit jemandem reden willst…“ Zum ersten Mal, seit ich sie gesehen hatte, lächelte sie mich an. „Ich weiß wie es ist, verwandelt zu werden…“, sagte sie leise. „Ich habe es auch durchgemacht, also… Ich werde dich erst einmal allein lassen. Bis später, Eveline.“ Sie schubste mich vorsichtig in mein neues Zimmer und schloss die Tür hinter mir.
Ich blieb noch eine Weile dort stehen und sah mich erst einmal um, bevor ich schließlich den weißen Kittel aus dem Krankenhaus ablegte und das Kleid anzog. Es passte wirklich perfekt und sah wunderschön aus, dennoch fühlte ich mich überhaupt nicht wohl darin… Zögernd stellte ich mich vor einen der riesigen Spiegel, die an den Wänden hingen, und betrachtete mich darin. Zwar hatte ich mich in meinem Traum schon als Sukkubus gesehen, doch in der Realität war es einfach noch unheimlicher. Ich erkannte mich einfach selbst nicht mehr, es fühlte sich an, als würden diese weißen, lockigen Haare und die langen Klauen nicht zu mir gehören, als wäre ich eine andere Person, die nun in diesem widerwärtigen Körper gefangen war.
Ich unterdrückte einige Tränen und ging zu dem Schreibtisch, auf dem ich das Bild von Alexej und mir gesehen hatte. Vorsichtig nahm ich es in die Hand und fuhr vorsichtig darüber.
Wer weiß, wie lange ich schon in der Leichenhalle gelegen hatte, bis ich aufgewacht war… Waren es vielleicht nur einige Stunden gewesen?
Oder vielleicht sogar mehrere Tage oder Monate?
Wer weiß, was Alexej gerade tat, ob er genauso an mich dachte und mich vermisste…
Langsam sank ich auf den gepolsterten Stuhl, der vor dem Tisch stand und fing an zu weinen.
„Eveline, bist du da?“ Meine Mutter klopfte aufgeregt gegen die Tür.
„Ja, klar…“ Eilig wischte ich mir einige Tränen vom Gesicht und richtete mich auf. Anscheinend war ich auf dem Stuhl eingeschlafen…
Sie trat vorsichtig ein und starrte mich zufrieden an. „Du siehst wunderschön aus, Eveline.“
„Danke…“ Ich stand langsam auf und stellte das Bild wieder auf den Tisch. „Wo hast du das Bild her?“, fragte ich leise.
„Wir haben es aus deinem Zimmer. Nymphadora war vor deinem Erwachen noch einmal dort und hat die wichtigsten Sachen geholt.“
„Wie lange habe ich im Krankenhaus gelegen?“
„Es waren nur einige Tage, also…“
„Ich möchte noch einige Sachen aus meinem Zimmer holen.“
„Was? Du bist noch viel zu schwach, um…“
„Ich bin schon einmal geflogen, falls du es vergessen hast.“
„Ja, da hast du recht… Du lernst wirklich schnell.“ Sie ging zu meinem Kleiderschrank und holte ein Minikleid und eine Jeansshorts heraus. „Ich möchte nicht, dass du das Kleid dreckig machst“, sagte sie lächelnd. „Auch ich habe es an meinem ersten Tag hier getragen.“
„Klar, also… Ich würde mich gerne umziehen, ich denke, morgen früh werde ich wieder da sein.“
„Okay, bis später.“ Sofort verließ sie den Raum, ließ die Tür jedoch offen.
Ich zog mich eilig um und suchte in meinem Zimmer noch nach meinen Waffen, die ich von Zanolla bekommen hatte, konnte sie jedoch nicht finden. Anscheinend waren sie wieder irgendwo in Fortezza. Ich stürmte hinaus auf den Flur und rannte bis zum Ende, an dem die Treppen lagen. Als ich oben ankam, breitete ich meine Flügel aus und hob ab. Es war ein atemberaubendes Gefühl, so durch den Himmel gleiten zu können, auch, wenn ich es nur jetzt konnte, wo ich eine Sukkubus war…
Den Großteil der Strecke legte ich in wenigen Minuten zurück, doch als ich auf Fortezza angekommen war, ging ich lieber zu Fuß weiter. Es war zwar bereits dunkel, doch ich musste mir erst einmal einen Plan von den Wachen verschaffen, die sie nun postiert hatten.
Wie immer stand auf jedem Wachturm ein Hüter, doch neuerdings patrouillierten sie sogar auf der breiten Mauer. In mein altes Zimmer zu kommen war doch schwerer, als ich gedacht hatte.
Vorsichtig schlich ich zwischen einigen Bäumen entlang, deren Schatten mir wenigstens etwas Schutz boten. Ich brauchte etwas, das sie ablenken würde. Irgendetwas, wodurch sie ihren Wachposten aufgeben würden.
Hastig sah ich mich um und wurde sofort fündig. Ich tat es zwar nicht gerne, doch irgendwie musste ich ja reinkommen. Also nahm ich mir einige abgesägte Äste, die noch immer unter den Bäumen lagen, suchte noch zwei scharfkantige Steine und machte ein hübsches Feuer aus den Motorbooten, die am Steg befestigt waren.
Sofort kamen die Hüter zum Tor gestürmt, ordneten sich und kamen schon auf den Steg zu gerannt, während sie ihre Befehle durchgingen.
Währenddessen stieß ich mich fest vom Boden ab und flog über die große Schulmauer, so schnell ich konnte. In der Schule war alles ruhig, keine Ahnung ob die anderen bereits schliefen oder die Stimmung durch den Angriff einfach am Nullpunkt war…
Ich ließ mich jedoch nicht ablenken und stürzte durch das verschlossene Fenster in mein Zimmer. Wahrscheinlich hätte ich den Einbruch auch leichter hinbekommen, doch ich war mir nicht sicher, wie lange die Hüter durch die Boote abgelenkt waren. Ich schnappte mir meinen Rucksack und schmiss einige meiner Lieblingssachen hinein. Danach machte ich mich auf die Suche nach meinen Waffen, so weit weg konnten sie ja nicht sein. Ich suchte in jeder Ecke und jeder Schublade, doch erst in meinem Kleiderschrank fand ich sie, die Waffen standen alle ordentlich sortiert und gesäubert in der letzten Ecke. Ich wollte sie mir gerade anlegen, als ich etwas weiteres entdeckte.
Vor mir stand ein großer, fliederfarbener Karton. Vorsichtig hob ich den Deckel ab und holte mein Kleid heraus, das ich auf dem Schulball getragen hatte…
Ohne zu zögern zog ich mich aus und warf die anderen Sachen beiseite. Ich stellte mich vor den großen Spiegel, der in meinem Zimmer stand, und streifte das Kleid über. Es sah immer noch so perfekt aus wie zu dem Zeitpunkt, als ich es zusammen mit Alexej anprobiert hatte, nur dass es nicht mehr zu mir passte.
Dennoch ließ ich es an und ging langsam zu meinem Schreibtisch herüber. Darauf lagen noch immer die Passfotos von Alexej und mir, die wir in der Stadt gemacht hatten. Ich suchte hastig eine Schere, schnitt ein Bild ab und stopfte den Rest mit in den Rucksack. Zu dem Bild legte ich noch einen kleinen Zettel, auf den ich schnell „ich liebe dich“ kritzelte und mit meinem Namen unterschrieb. Ich war mir ziemlich sicher, dass Alexej öfter hierher kam und meine Nachricht bald finden würde.
Nachdem ich meine Waffen angelegt hatte, ging ich zum Fenster und sprang auf den dunklen Schulhof. Ich hatte es bis jetzt nicht bemerkt, doch an der Schule war ebenfalls der Feueralarm ausgelöst worden, sodass alle Schüler vor dem Schulgebäude versammelt waren. Ich wusste nicht, ob ich diesen Umstand zu meinem Vorteil nutzen konnte, doch wenigstens war das Schulgebäude so weit entfernt, dass die anderen mich nicht bemerkten.
Gerade, als ich mich wieder auf den Rückweg zu meinem neuen Zuhause machen wollte, sah ich ihn. Alexej kam vom Tor aus angerannt und starrte mich entsetzt an.
„Bleib sofort stehen!“, schrie er und hob seine Waffe.
„Aljoscha, ich bin es, Lilly!“ Ich trat langsam näher an ihn, immer noch überwältigt von meinen Gefühlen. Ich konnte einfach nicht glauben, dass er wieder vor mir stand, dass ich ihn noch einmal sehen konnte. Ich spürte, wie mir die erste Träne über die Wange lief, und wischte sie verlegen weg.
„Halte dich bloß fern von mir“, zischte er und feuerte die erste Kugel ab. Sie traf mich in die Brust, genau dorthin, wo sich das schwarze Mal befand. Ich spürte, wie die Kugel in mein Fleisch drang und in mir brannte, doch es machte mir nichts aus.
Ich stand nur weiter da und weinte, verletzt dadurch, dass er mich tatsächlich nicht erkannte und auf mich schoss. Hatte ich mich wirklich so sehr verändert? „Aljoscha, bitte hör auf…“, flehte ich.
Plötzlich sah ich im Augenwinkel, wie eine weitere Sukkubus das Schulgelände betrat und sich auf Alexej stürzte. Sie beugte sich weit zu ihm herunter, um ihn zu töten, doch ich rannte bereits auf die beiden zu.
„Nymphadora, lass ihn in Ruhe!“ Ich riss sie grob von ihm und stieß sie zur Seite.
„Aber er hat dich…“ Als sie die Tränen auf meinem Gesicht sah, verstummte sie. Schnell nahm sie meine Hand, zog mich ein Stück von Alexej weg und stieg mit mir hinauf in den dunklen Nachthimmel. „Tut mir Leid, ich wusste nicht, dass er… dass er damals dein Freund war“, sagte sie leise.
„Woher solltest du auch, ich habe es ja noch niemandem erzählt…“
Den restlichen Weg über schwiegen wir, doch es dauerte auch nicht lange, bis wir an der Ruine ankamen.
„Eveline, was ist mit dir passiert?“ Meine Mutter stürmte auf uns zu und packte mich am Handgelenk.
„Es ist nichts.“ Ich riss mich von ihr los und ging in den Keller.
„Es ist nichts? Du wurdest angeschossen!“ Sie folgte mir noch weiter und blieb schließlich auf halbem Weg stehen. „Du warst bei diesem Mann, nicht wahr? Alexej, oder wie auch immer er heißt.“
„Das soll ja nicht dein Problem sein“, zischte ich sie an. „Lass ihn bloß in Ruhe.“
„Und was, wenn nicht?“, fragte sie lächelnd. „Was hindert mich daran, diesen Menschen umzubringen?“
„Ich werde dich daran hindern.“ Ich drehte mich um und lief eilig in mein Zimmer, wo ich sofort von innen die Tür verschloss. Erschöpft zog ich das Kleid aus und legte mich auf das große Bett, um etwas zu schlafen.
„Sukkuben schlafen nicht. Oder besser gesagt nur, wenn sie träumen wollen.“
Erschrocken sprang ich aus dem Bett und entdeckte Nymphadora, die neben dem Nachtschrank hockte. „Was… was machst du hier?“
„Ich wollte mit dir reden…“, sagte sie leise. „Du weißt schon, wegen deinem Freund…“
„Oh, also… willst du irgendwas fragen? Ich meine, ich wüsste nicht, was ich sonst erzählen sollte…“
„Er weiß nicht, dass du nun eine Sukkubus bist, oder?“
„Nein. Er hat mich sterben sehen, aber… Nun erkennt er mich nicht mehr.“ Ich setzte mich wieder auf mein Bett und wartete, dass Nymphadora neben mir Platz nahm.
„Sei froh, dass er noch am Leben ist…“, flüsterte sie traurig. „Ich wurde vor zwei Monaten verwandelt, und… kurz darauf hat Josefina meinen Freund ermorden lassen, damit ich mein altes Leben vergesse…“
Ich starrte sie entsetzt an und nahm schließlich ihre Hand. „Das… tut mir Leid, wirklich…“
„Schon okay, mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt… egal was passiert wäre, ich hätte sowieso nie wieder zu ihm gehen können. Er war zwar kein Hüter, so wie dein Freund, dennoch hat er alle Sukkuben bis aufs Blut verachtet…“
„Ja… Alexej hasst uns… Wie kam es eigentlich dazu, dass du verwandelt wurdest?“
„Naja… ich war noch auf einer Party und auf dem Weg nach Hause, als mich einige Inkuben überfallen haben.“
„Was? Ich dachte, Inkuben wären…“
„…ausgestorben? Nein, sind sie nicht. Sie sind gerade wieder dabei, sich zu vermehren. In wenigen Monaten werden auch sie wieder regelmäßig auf die Jagd gehen.“
„Dann wird es für die Sukkuben nur noch leichter sein, Nachkommen zu zeugen“, sagte ich mit zusammengebissenen Zähnen.
Nymphadora fing an zu lachen und zog die Beine an ihren Körper. „Falls du es schon vergessen hast, du gehörst jetzt mit zu uns. Auch du wirst bei der Fortpflanzung helfen müssen.“
„Es ist mir egal, ob ich selber dazu gehöre. Ich hasse alle Sukkuben… Und niemals werde ich mich auf einen dieser abartigen Inkuben einlassen.“
„Nun, Josefina hat da leider andere Pläne… Weißt du, ich muss mich auch in wenigen Tagen entschieden haben, welchen Inkubus ich als Partner wähle, also wird es bei dir sicher auch nicht mehr lange dauern…“ Sie stand auf und ging langsam zur Tür. „Übrigens ist in einigen Stunden deine Beerdigung, also… Wenn du willst, können wir zusammen hingehen. Aber pass auf, dass Josefina nichts erfährt.“ Schließlich verließ sie den Raum und ließ mich allein zurück.
Ich hatte die restliche Nacht versucht, ein wenig zu schlafen, doch es ging wirklich nicht. Als ich am Morgen aufstand, kam ich mir total übermüdet vor, aber als ich mich vor den Spiegel stellte, sah ich noch genauso munter aus wie am Tag zuvor. Irgendwie würde es mir fehlen, jeden Abend wie gewohnt schlafen zu gehen.
Sobald ich aus der Dusche kam, zog ich mich an und machte mich auf den Weg nach draußen. Nymphadora wartete bereits im Garten auf mich und zog mich eilig durch den Wald.
„Die Beerdigung fängt gleich an, sie findet hinten auf dem Friedhof statt. Wir müssen uns beeilen.“
„Oh, okay…“ Wir rannten schnell zwischen den Bäumen entlang, passten jedoch auf, dass wir nicht zu laut waren, falls doch einer der Menschen in der Nähe war. Nach einigen Minuten kamen wir schließlich an dem kleinen Waldfriedhof an.
Es standen viele Leute um mein Grab, mehr, als ich gedacht hatte. Unter ihnen waren Christoph und Celina, die Händchen haltend am Rand der Gruppe standen. Ich liebte Christoph zwar nicht mehr, doch für diesen Verrat würde ich die beiden am liebsten erwürgen. Sie starrten alle auf den leeren Sarg, der vor ihnen lag, und warfen nacheinander rote Rosen hinein. Als Alexej vortrat, bemerkte ich sofort die Tränen auf seinem Gesicht. Er schloss kurz die Augen, als würde er alles für einen schrecklichen Alptraum halten und ließ erschöpft die Rose zu den anderen fallen. Langsam trat er zurück und verschwand mit einem älteren Mann hinter einigen Bäumen. Unauffällig folgte ich ihnen, kletterte auf einen der Bäume und hockte mich auf einen der Äste.
„Wieso ist ihr Sarg leer?“, fragte Alexej wütend.
„Nun ja, es gab ein kleines… Problem…“, sagte der kleine, rundliche Mann, der anscheinend der Friedhofswärter war. „Ihre Leiche ist weg.“
„Wie weg?“
„Sie ist weggerannt. Vor fünf Tagen erhielten wir die Meldung aus dem Krankenhaus.“
„Wie kann eine Leiche bitte wegrennen?“, schrie er aufgebracht.
„Wir wissen es nicht. Die Schwester aus dem Krankenhaus rief uns nur an und berichtete von einem Mädchen, das geflohen war. Ihre Beschreibung passte genau auf Eveline, und… sie trug am Fußgelenk einen Zettel, auf dem ihre Todesursache stand.“
„Das ist unmöglich…“, flüsterte er immer wieder vor sich hin. Ich hatte Alexej noch nie so fertig gesehen. Er schien total übermüdet zu sein, er hatte dicke Augenringe und seine Haare waren noch zerzauster als sonst. Es tat mir Leid, ihn so zu sehen, doch ich wusste nicht, wie ich ihm helfen konnte…
Plötzlich bemerkte ich, wie eine meiner Tränen von meiner Wange floss und herunterfiel. Mit einem leisen Platsch landete sie auf Alexejs Kopf, der sofort aufsah, doch ich hatte mich bereits zurückgezogen.
„Was ist denn?“, fragte der Wärter irritiert.
„Ich dachte nur… Ach, ist egal.“ Er ging zurück zu den anderen und lauschte der Rede von Pater Paolo. Auch ich schlich zurück zu Nymphadora, von wo aus ich die Worte des Paters verstehen konnte. Er sprach davon, wie stark ich gewesen sei, und dass mein Tod nicht umsonst war. Dass ich mich für all die Menschen in Venedig geopfert hatte, auch, wenn ich dadurch dass aus den Augen verlor, das mir am meisten bedeutete…
Ich schloss gequält die Augen und versuchte, die Worte des Paters auszublenden. Ich konnte das alles nicht aushalten, konnte Alexej nicht dabei zusehen, wie er um mich trauerte, obwohl ich doch hier war…
Ich stieß mich kräftig vom Boden ab und stieg in den Himmel hinauf. Bevor ich mich auf den Rückweg machte, sah ich noch kurz zu Alexej. Er starrte mich entsetzt an und zog seine Waffe. Dennoch konnte ich die Tränen erkennen, die auf seinen Wangen lagen… Schließlich wandte ich mich von ihm ab und flog zurück zu der Ruine.
„Eveline, geht es dir gut?“, fragte Nymphadora, als wir wieder zu Hause waren. Sie legte mir vorsichtig eine Hand auf die Schulter und lächelte mich an.
„Ja, es ist… alles in Ordnung. Du… kannst du mir das mit den Träumen beibringen? Also dass ich sie kontrollieren kann?“
Sie sah mich überrascht an. „Klar, aber willst du deswegen nicht lieber Josefina fragen?“
„Ich mag sie nicht.“
„Wer tut das schon…“, sagte sie lächelnd und ging mit mir hinauf in mein Zimmer, anscheinend hatte niemand etwas von unserem morgendlichen Ausflug bemerkt.
Ich legte mich vorsichtig auf mein Bett, während sie sich einen Stuhl heranzog und sich neben mich setzte.
„Zuerst musst du die Augen schließen… Je nachdem was du sehen willst, musst du dich darauf konzentrieren. Am leichtesten ist es natürlich, wenn du etwas aus der Vergangenheit noch einmal erleben willst, dann musst du die Situation einfach in deinem Kopf durchgehen, wieder und wieder…“ Sie machte eine kurze Pause. „Etwas schwieriger wird es schon bei der Gegenwart. Dabei musst du dir genau das vorstellen, was du sehen willst, also zum Beispiel eine Person oder einen Ort, hauptsache du hast irgendeinen Anhaltspunkt. Nun… das schwerste ist die Zukunft. Nur wenige Sukkuben schaffen es, gezielt Dinge aus ihrer Zukunft zu sehen. Ich habe es auch noch nicht geschafft, also kann ich dir auch nur erzählen, wie andere es mir erklärt haben. Die meisten sehen ohne Anhaltspunkte in die Zukunft, sie sind einfach nur neugierig und wollen irgendetwas sehen. Doch wer etwas Genaues erfahren will, muss sich speziell auf die Dinge konzentrieren von denen man weiß, dass sie einem widerfahren. Und genau das ist das schwere.“
Ich sah kurz zu ihr herüber. Anscheinend hatte sie selbst oft probiert, in die Zukunft zu sehen, und es nie geschafft.
„Ach und übrigens, viele Sukkuben träumen nur von sich selber. Das heißt, um andere Leute zu beobachten, muss man etwas erfahrener sein.“
„Oh.“ Ich seufzte laut und legte die Hände vors Gesicht.
„Du wolltest deinen Freund bespitzeln, oder?“, fragte sie grinsend.
Ich antwortete jedoch nicht und drehte mich nur auf die Seite.
„Tut mir Leid, Eveline.“
„Schon gut. Vielleicht muss ich einfach nur üben und es klappt irgendwann…“
„Ja, wahrscheinlich. Du, ich muss erst mal wieder los, ich hab noch einiges zu erledigen. Wir sehen uns später, ja?“
„Klar“, sagte ich lächelnd und beobachtete sie traurig, als sie mein Zimmer verließ. Nun war ich also wieder allein hier. Zu Alexej konnte ich nicht mehr, denn sobald er mich sah, würde er mich erschießen.
Josefina war zwar meine Mutter, doch seit meiner Verwandlung hasste ich sie mir als jede andere Sukkubus auf der Welt; hierbleiben wollte ich also auch nicht.
Schließlich blieb mir nur Nymphadora, die mich wirklich zu verstehen schien und mich als Menschen und nicht als Sukkubus sah, die bemerkte, dass ich trotz der Verwandlung ehrliche Gefühle hatte.
Am Nachmittag machte ich mich auf den Weg zu meiner Mutter, die wie immer im großen Saal stand und sich mit irgendwelchen Leuten unterhielt.
„Oh, Eveline, was kann ich für dich tun?“
„Ich möchte hier für eine Weile weg.“
Sie sah mich erstaunt an und zog mir etwas zur Seite, damit die anderen uns nicht hören konnten. „Aber wieso?“
„Das hier ist nicht mein Zuhause, ich… ich brauche einfach etwas Zeit für mich.“
„Naja, wenn du meinst… In der Stadt gibt es viele leerstehende Häuser, in die du ziehen könntest. Am besten nimmst du Nymphadora gleich mit, damit sie dir noch etwas bei der Eingewöhnung helfen kann.“
„Ich soll was?“ Nymphadora kam aufgeregt auf uns zu gerannt.
„Wir ziehen um“, sagte ich lächelnd.
„Oh, und wohin?“
„In die Stadt. Von mir aus könnt ihr sofort los, aber passt auf, dass die Menschen euch nicht sehen. Ich möchte nicht, dass so etwas wie letzte Nacht noch einmal passiert.“
„Kein Problem, wir kommen schon klar.“ Ohne mich weiter zu verabschieden, lief ich hinunter in mein Zimmer und packte mein Zeug zusammen. Naja, so viel hatte ich ja eigentlich gar nicht, doch mit einigen Sachen, die im Schrank lagen bekam auch ich eine große Reisetasche voll. Abgesehen davon schnallte ich mir noch meine Waffen um.
Nach einer Stunde war ich schließlich fertig und ging erneut in den großen Saal, wo Nymphadora bereits auf mich wartete.
„Wie hast du es hinbekommen, dass sie uns gehen lässt?“, fragte sie glücklich.
„Ich habe einfach gefragt, ob ich ausziehen darf und dann meinte sie, ich solle dich mitnehmen.“ Wir machten uns auf den Weg in die Stadt, versteckten uns jedoch öfters, da es noch nicht ganz dunkel war.
Nach einer Weile hatte sich die Dunkelheit jedoch über Venedig gelegt, sodass nur noch einige Laternen die Straßen erhellten. Wir liefen langsam durch einige Gassen, fanden aber immer noch kein geeignetes Haus. Entweder waren die Häuser total zerfallen oder bereits bewohnt, etwas anderes konnte man hier einfach nicht finden –bis wir etwas weiter in die Innenstadt gingen.
Genau neben einem kleinen Café lag ein ebenso kleines Haus, das anscheinend bis vor kurzem bewohnt wurde. Es standen noch einige Möbel darin, unter anderem ein Klavier, zwei große Bette, ein Fernseher und ein Sofa, also alles, was wir zum Leben brauchten. Das einzige, was wir uns noch aus einem geschlossenen Elektromarkt besorgten, war ein kleiner Kühlschrank, in den wir irgendwelche Snacks oder meine Getränke packten.
„Sieht doch ganz akzeptabel aus, oder?“ Nymphadora stellte sich stolz in das Wohnzimmer.
„Klar, super. Auf jeden Fall besser als in der Ruine.“
Sie fing an zu lachen und setzte sich vor das Klavier. „Kannst du eigentlich spielen?“
„Nein, mir hat’s nie jemand beigebracht. Meine Eltern waren sich zu fein, dafür Geld auszugeben, obwohl sie davon mehr als genug haben.“
„Oh.“ Sie wandte sich wieder den großen Tasten zu und spielte einige hohe Töne. „Hey, es ist nicht einmal verstimmt. Ich frag mich, wer so was hier einfach stehen lässt.“
„Vielleicht Leute, die nicht Klavier spielen können?“, fragte ich lachend.
„Ja, möglicherweise…“ Sie schloss die Augen und fing langsam an, eine ruhige Melodie zu spielen. Sie klang traurig und rief in mir die alten Gefühle für Alexej hoch, die ich seit unserer Ankunft versuchte zu unterdrücken. Ich spürte, wie mir erneut Tränen in die Augen stiegen und ging in die Küche, wo ich mir eine Flasche Wodka aus dem Kühlschrank holte.
„Eveline, was ist denn?“ Nymphadora kam mir hinterher und erschrak, als sie die Flasche sah. „An deiner Stelle würde ich das nicht tun.“
„Und wieso nicht?“, fragte ich leise.
„Weil Sukkuben sehr schlecht auf Alkohol reagieren.“
„Oh, na das macht es ja noch besser.“ Ich nahm einen großen Schluck und spürte sofort, wie sich alles um mich herum drehte. Und ich dachte schon, als Mensch hätte ich kaum etwas vertragen. Langsam torkelte ich zurück ins Wohnzimmer, ließ mich auf die Couch fallen und schaltete den Fernseher ein. Irgendwie kam es mir vor wie damals, als Alexej auf dem Festland war, und ich als Mensch sinnlos in meinem Zimmer rumlag und versuchte, mir mit irgendetwas die Zeit zu vertreiben… Erneut trank ich etwas Wodka. Diesmal wurde es sogar noch schlimmer, um mich herum drehte sich alles, sodass mir schlecht wurde und ich die Augen schließen musste.
„Eveline, ich habe doch gesagt, dass dir der Alkohol nicht guttut.“
„Oh doch, das tut er.“ Ich legte den Kopf in den Nacken und öffnete langsam die Augen.
„Du solltest jetzt lieber ins Bett. Komm, ich bring dich rüber.“ Sie zog mich vorsichtig nach oben und schleppte mich zu meinem Bett.
„Ich brauch keinen Babysitter“, sagte ich genervt und ließ mich auf die weiche Matratze fallen.
„Anscheinend schon.“ Sie lächelte mich liebevoll an und deckte mich zu. „Ich weiß, dass es schwer ist, sich an dieses Leben zu gewöhnen… Und ich hoffe du weißt, dass du immer zum Reden zu mir kommen kannst, wenn du irgendetwas auf dem Herzen hast.“ Schließlich verließ sie das Zimmer und schloss langsam die Tür hinter sich.
Eigentlich schliefen Sukkuben ja nicht, doch ich kam mir einfach so müde vor… Ich drehte mich also langsam auf die Seite und starrte in die Dunkelheit. Erneut kam ich mir so allein vor, als hätte ich niemanden auf der Welt, der zu mir stehen würde. Früher hatte Alexej immer bei mir gelegen, er war immer bei mir, egal was passierte, und nun war er einfach weg… Ich spürte wie die Tränen über meine Wangen liefen und schloss die Augen. Ich hasste mein neues Leben, doch eigentlich war es ja nicht einmal eins. Eigentlich war ich tot, dürfte nicht einmal mehr hier sein, sondern müsste unter der Erde liegen, in meinem schönen, fliederfarbenen Sarg, den Alexej wahrscheinlich für mich ausgesucht hatte…
Als ich am nächsten Tag erwachte, war es bereits hell. Vorsichtig stand ich auf und stolperte gleich über die Wodkaflasche, die neben dem Bett gelegen hatte. Also stellte ich sie erst einmal zur Seite und nahm mir eine Zigarette aus einer der Schachteln, die ich im Kiosk geklaut hatte. Eigentlich wollte ich ja damit aufhören, und wahrscheinlich würde ich als Sukkubus eh nicht nach dem Nikotin süchtig sein, dennoch zündete ich mir die Zigarette an und zog genüsslich daran.
Nach einigen Minuten entschloss ich mich, das Fenster zu öffnen und setzte mich auf das Fenstersims. Es war noch ziemlich früh und etwas frisch draußen, doch im Moment störte mich das herzlich wenig. Ich blickte ein wenig zwischen den Häusern umher, als ich auf einmal Alexej sah. Er lief zwischen den Häusern entlang, schaute noch einmal kurz in die Gassen und beendete seine Schicht. Sehnsüchtig sah ich ihm hinterher und versuchte, nicht erneut weinen zu müssen, doch jetzt wo ich ihn hier sah, konnte ich die Tränen nicht mehr unterdrücken. Ich zog meine Beine eng an den Körper und legte meinen Kopf dazwischen. Wir gehörten zusammen, wie konnte es da sein, dass wir beide allein waren und so schrecklich traurig waren…
„Eveline, bist du schon wach?“
Erschrocken hob ich den Kopf und sprang vom Fensterbrett. „Ja, klar.“
Nymphadora öffnete vorsichtig die Tür und kam herein. „Warum hast du schon wieder geweint?“, fragte sie leise.
Ich sagte jedoch nichts, ging stattdessen auf sie zu und warf mich in ihre Arme. „Ich kann einfach nicht mehr“, schluchzte ich laut. „Ich will so nicht mehr leben, ich will einfach nur bei Alexej sein und nicht als gottverdammte Sukkubus herumlaufen müssen…“
Sie streichelte mir vorsichtig über die Haare und setzte sich mit mir auf das Bett. „Ich weiß, wie du dich fühlst, Süße“, sagte sie leise. Sie drückte mich leicht von sich und ich sah, dass auch sie einige Tränen in den Augen hatte. „Ich war damals genauso fertig wie du, und… auch heute fällt es mir manchmal noch schwer zu glauben, was hier eigentlich passiert…“
„Ich will mich auch gar nicht daran gewöhnen, am liebsten würde ich jetzt zu Alexej gehen und mich einfach von ihm erschießen lassen, damit…“
„Hör auf, so etwas zu sagen. Dein Freund wird auch nicht besser dran sein wenn er erfährt, dass er seine eigene Freundin ermordet hat.“
„Für ihn bin ich doch sowieso schon gestorben...“
Wir saßen noch eine Weile zusammen auf meinem Bett, bis Nymphadora schließlich aufstand und zur Tür ging. „Wenn du magst, kann ich dir ja beibringen, auf dem Klavier zu spielen. Dann haben wir wenigstens etwas zu tun“, sagte sie lächelnd.
„Ja, gerne. Ich komm gleich raus.“ Nachdem sie das Zimmer verlassen hatte, holte ich ein Blatt Papier und einen Stift aus dem Nachtschrank und kritzelte einige Wörter darauf.
Mein über alles geliebter Aljoscha,
ich weiß, dass du immer noch nicht glauben kannst, dass ich noch am Leben bin, aber bitte versuche zu verstehen, was mir widerfahren ist.
Meine richtige Mutter verwandelte mich in eine Sukkubus, und als ich im Krankenhaus erwachte, floh ich, so wie der Friedhofswärter es dir erzählt hatte.
Ich wurde in das Versteck der Sukkuben gebracht, doch jetzt wohne ich in Venedig, wo ich dir ständig so nah sein kann…
Erst heute Morgen sah ich dich, als du deine Schicht beendet hast. Ich wäre am liebsten zu dir gekommen und hätte dich in meine Arme geschlossen, doch ich weiß, dass du mich sofort ermordet hättest.
Aljoscha, ich liebe dich über alles, bitte sieh endlich ein, was geschehen ist, dass ich noch am Leben bin…
Ich leide genauso sehr wie du, bitte lass mich nicht länger allein…
Deine Lilly
Als ich fertig war, las ich mir den Brief noch einmal durch und steckte ihn schließlich ein. Ich würde ihn später zu Alexej bringen müssen, vielleicht verstand er so ja endlich, dass ich noch am Leben war…
Danach ging ich sofort zu Nymphadora, die bereits am Klavier sein und erneut das Lied von letzter Nacht spielte.
„Was ist das eigentlich für ein Lied?“, fragte ich, als sie fertig war.
„Es heißt ‚Fuori dal mondo‘.“
„Es klingt wirklich toll… Los, bring es mir bei.“ Aufgeregt setzte ich mich neben ihr auf den kleinen Hocker und wartete.
„Was… einfach so? Kannst du denn überhaupt irgendetwas spielen?“
Ich überlegte kurz und sah sie schließlich wieder an. „Hm, nein.“
„Dann wird es wohl eine Weile dauern, bis du es spielen kannst.“
„Dafür haben wir ja auch genug Zeit zum Üben“, sagte ich lächelnd.
Wir verbrachten den restlichen Tag vor dem Klavier, bis ich mich in der Dämmerung schließlich auf den Weg zum Hauptquartier der Wächter machte. Es musste irgendwo am Stadtrand liegen, wie Alexej mir damals gesagt hatte…
Ich überflog die gesamte Stadt, doch es dauerte trotzdem eine Weile, bis ich es endlich fand. Das Hauptquartier glich einem hässlichen, aus Sandstein gebauten Quader, der scheinbar einfach in die Gegend gebaut wurde und glücklicherweise noch zwei Balkone und eine Terrasse erhalten hatte. Ansonsten sah es aber viel zu eintönig und langweilig aus, ich konnte mir nicht vorstellen, dass dort tatsächlich Leute lebten. Sogar ein Gefängnis schien im Vergleich dazu eine Luxusvilla zu sein, wenn man die wenigen Fenster in den braunen Wänden bedachte.
Ich ließ mich langsam auf den Boden sinken und rannte erschrocken hinter das Haus, als jemand die Tür öffnete. Es war Alexej, er begann gerade seine Schicht und fummelte noch etwas an seiner Uniform herum, bevor er sich schließlich auf den Weg durch die Stadt machte.
Anstatt ihm zu folgen, kletterte ich die Hauswand hinauf und schaute vorsichtig in die einzelnen Fenster, um Alexejs Zimmer zu finden. Nach einigen Minuten hatte ich es schließlich gefunden. Es lag fast im obersten Stockwerk und war kaum irgendwie eingerichtet. Es gab nur einen Schrank, ein Bett und einen Schreibtisch, obwohl deutlich mehr Platz im Zimmer war. Ich kletterte langsam durch das Fenster hinein und legte den Brief auf seinen Schreibtisch. Zögernd blieb ich noch kurz im Raum und sah mich erneut um. Nun, es wirkte zwar alles etwas kühl, aber dennoch bemerkte ich, dass sich hier etwas befand, dass Alexej wichtig war…
Erst jetzt bemerkte ich die Bilder, die neben dem Bett hangen. Es waren die Fotos, die wir damals zusammen in der Stadt gemacht hatten, aber auch einige aus Nam-Bay oder vom Abschlussball, die ich bis jetzt noch nie gesehen hatte. Auf dem Schreibtisch stand ein Fotoalbum, in dem sich wirklich alle Bilder befanden, die je von uns beiden –oder mir- gemacht wurden, seit ich in Fortezza angekommen war.
Neben dem Album lag der Zettel, den ich ihm geschrieben hatte, als ich meine Sachen aus dem Zimmer geholt hatte. Er war total verschmiert und wellte sich schon leicht, anscheinend hatte Alexej ständig geweint, wenn er ihn angesehen hatte…
Ich öffnete vorsichtig den Kleiderschrank, der mit einem lauten Knarren aufging. Darin befanden sich mindestens drei verschiedene Variationen seiner Uniform, die er als Hüter ständig tragen musste. Noch dazu fand ich einige meiner Sachen, die er sorgfältig zusammengelegt und im Schrank verstaut hatte. Langsam schloss ich die Schranktür wieder und drehte mich zum Bett. Auch dort lagen meine Sachen, er schien sie immer zum Schlafen zu nehmen, wie man es mit einem Kuscheltier macht.
Sofort öffnete ich den Schrank wieder und holte ein Shirt von ihm raus. Eigentlich war die Idee gar nicht so schlecht, wenn er schon nicht bei mir sein konnte, dann brauchte ich wenigstens etwas, das mich an ihn erinnerte. Ich stand noch einige Minuten im Zimmer und dachte weiter an Alexej, bis ich mich schließlich auf den Rückweg zu unserem Haus machte.
„Wo warst du denn?“
Erschrocken drehte ich mich um und sah Nymphadora vor mir stehen. So unauffällig wie möglich warf ich das Shirt zu meinem Bett und schubste sie zur Tür heraus. „Ach weißt du, ich war nur kurz draußen und…“
„Eveline, du brauchst mir nichts vormachen.“
Ich sah sie verlegen an und setzte mich mit ihr auf die Couch.
„Ich weiß, dass du wieder bei deinem Freund warst. Wenn du nicht langsam aufhörst, ihn so oft zu besuchen, wird es nie besser…“
„Und was ist, wenn ich das gar nicht will? Was ist, wenn ich ihn nicht vergessen will, wenn ich mich auch als Sukkubus gerne an die Zeit mit ihm erinnere?“
„Das verbietet dir ja auch keiner, aber du musst ihn langsam loslassen. Er hat nun sein eigenes Leben und du deines. Früher oder später wirst du einen Inkubus heiraten müssen, ob du willst oder nicht. Josefina wird sicher keine Rücksicht auf deine Gefühle nehmen.“
„Das ist mir egal“, sagte ich ernst und starrte weiter zum Fernseher.
Nymphadora seufzte nur laut und ließ sich gegen die Lehne des Sofas fallen.
Am nächsten Abend gingen Nymphadora und ich zusammen ein wenig spazieren. Wir wählten uns jedoch genau die Strecke aus, auf der wir Alexej nicht begegnen würden.
Wir liefen gerade an der Hauptstraße entlang, als ich einige Meter vor uns ein Tanzstudio sah. Aufgeregt rannten wir los und schlichen durch die Hintertür hinein.
Der Übungsraum war wirklich riesig. An den Wänden befanden sich überall große Spiegel, durch die man sich gut beim Tanzen beobachten konnte und der gesamte Boden war mit weichen, blauen Matten gepolstert. Noch dazu stand an einer Seite des Raumes eine Anlage, die mit vier Boxen verbunden war, die sich in den Ecken befanden.
„Wow, ich war vorher noch nie in so einem Tanzstudio“, sagte Nymphadora strahlend.
„Ich auch nicht…“ Langsam ging ich zur Anlage und schaltete sie ein. Anscheinend befand sich darin eine CD mit aktuellen Partysongs, jedenfalls bekamen wir durch die Musik gute Laune.
„Und… hier wird also getanzt ja?“
„Nicht nur das.“ Ich öffnete die Tür zum Geräteraum und holte einige Gymnastikbälle und –bänder hervor.
„Jetzt haben wir noch ein Hobby, was“, sagte sie grinsend.
„Klar. Wir brauchen nur noch die passenden Sachen.“
Sofort verließen wir das Tanzstudio wieder und durchkämmten einige der besten Modeläden Venedigs, bis wir schließlich einige Outfits für unser Training zusammengestellt hatten. Sie bestanden größtenteils aus Stulpen, Leggings und Tops, doch auch einige Shirts und Bodys hatten wir uns herausgesucht.
„Oh, es wird schon wieder hell. Komm, wir müssen zurück.“ Nymphadora verstaute ihre Sachen in einigen Einkaufstüten und machte sich schon auf den Weg zu unserem Haus, während ich noch kurz im Laden stöberte, mir schließlich noch ein paar Sachen einpackte und auch losflog.
Der nächste Tag war wohl der langweiligste, seit ich eine Sukkubus war. Nymphadora musste zu Josefina, da sie sich nun für einen Partner entscheiden musste, sodass ich alleine zurückblieb. Rausgehen konnte ich nicht, da es viel zu hell war, und die ganze Zeit vor dem Fernseher sitzen wollte ich auch nicht. Also setzte ich mich vor das Klavier und übte ein wenig.
Erst am Abend kehrte sie zurück und ließ sich erschöpft auf die Couch fallen. „Josefina ist ja so anstrengend!“, stöhnte sie.
„Ja, ich weiß. Deswegen wollte ich ja auch von ihr weg“, antwortete ich lächelnd.
„Es ist ja schon wieder dunkel… Sorry Eve, ich muss nochmal los.“
„Wohin?“, fragte ich neugierig.
„Weißt du, du wirst es vielleicht noch nicht bemerken, da du nicht so alt bist, aber auch ich brauche mittlerweile das Blut und die Energie der Menschen zum Leben…“ Sie ging langsam zur Tür und wartete auf meine Reaktion.
„Aber… du kannst doch keine Menschen umbringen!“
„Wenn ich überleben will, muss ich es tun, und genauso wird es dir später auch gehen.“
Ich sah ihr entsetzt hinterher, während sie das Haus verließ. Niemals würde ich so tief sinken, dass ich anderen Leuten etwas antun würde, um dieses elendige Leben führen zu können.
Nachdem sie weg war, ging ich in mein Zimmer und setzte mich ans Fenster. Es beruhigte mich, die Stille in der Nacht zu genießen und den Eulen zu lauschen. Früher hätte ich für so etwas nie meine Zeit verschwendet, doch da ich eigentlich keinen Schlaf brauchte, entspannte ich mich wenigstens etwas am Fenster.
Verdammt, da war er schon wieder. Alexej kam gemütlich die Straße entlanggeschlendert und sah sich sorgfältig um, ob irgendwo Sukkuben lauerten.
Wie sollte ich ihn bitte vergessen können, wenn ich ihn andauernd sah?
Schließlich ging er um die nächste Ecke, sodass ich ihn nicht mehr sehen konnte. Ich wollte gerade ins Wohnzimmer gehen, als ich einen schrecklichen Schrei hörte. Und ich war mir ganz sicher, dass er von Alexej kam.
Ich war kurz davor, zu ihm zu fliegen, doch solange ich nicht wusste wer ihn angriff, konnte ich dieses Risiko nicht eingehen. Wenn es andere Sukkuben waren, würden sie mich ebenfalls umbringen. Und falls er gar nicht angegriffen wurde, wäre er es, der mich erschießen würde.
Nach einigem Überlegen warf ich mich auf mein Bett und schloss die Augen. Ich konzentrierte mich auf Alexej, so sehr ich konnte, doch irgendwie passierte nichts. Dennoch versuchte ich es verzweifelt weiter, ich musste sehen, was mit ihm passiert war. Ich musste einfach zu ihm.
FindYourselF Re: Re: Re: Re: - Zitat: (Original von kruemelkeks am 05.12.2011 - 21:41 Uhr) Zitat: (Original von xXFlameXx am 05.12.2011 - 21:35 Uhr) Zitat: (Original von kruemelkeks am 05.12.2011 - 21:25 Uhr) Zitat: (Original von xXFlameXx am 05.12.2011 - 20:54 Uhr) Was ist mit der kugel? Bleibt die einfach im körper? und warum passiert ihr nichts? Warrum sind in einer tanzschule blaue Matten auf den BOden? ;) ansonsten gut... bin gespannt ob er jetzt auch einer von denen wird ^^ sie wurde ja verletzt... aber is daudrch halt nich gestorben. :) die kugel is egal^^ uhm, falls sie hinfallen, damit die sich nich weh tun? xD außerdem wärs doch sonst zu hart :D solls ich dir verraten? xD warum is die egal? Die wird angeschossen aber keiner kümmert sich um sie oder die kugel? Muss die ne raus ? ^^ naja aber in einer tanzschule hab ich noch keine blauen Matten gesehen ;) neeeee ^^ dann halt rote matten man xD is do egal, hauptsache weich und kuschlig xD nee gar keine matten ^^ |
xXMiaXx Re: Re: - Zitat: (Original von kruemelkeks am 05.12.2011 - 20:26 Uhr) Zitat: (Original von xXMiaXx am 05.12.2011 - 19:52 Uhr) haste sehr spannend weiter geführt :) nur frag ich mich gerade noch wie die mit den langen krallen klavier spielen können? :DD fingerspitzen? :D meinst mit den krallenspitzen xDDD weg mit den krallen, gib ihr einen nagelknipser xDDDD |
kruemelkeks Re: Re: Re: - Zitat: (Original von xXFlameXx am 05.12.2011 - 21:35 Uhr) Zitat: (Original von kruemelkeks am 05.12.2011 - 21:25 Uhr) Zitat: (Original von xXFlameXx am 05.12.2011 - 20:54 Uhr) Was ist mit der kugel? Bleibt die einfach im körper? und warum passiert ihr nichts? Warrum sind in einer tanzschule blaue Matten auf den BOden? ;) ansonsten gut... bin gespannt ob er jetzt auch einer von denen wird ^^ sie wurde ja verletzt... aber is daudrch halt nich gestorben. :) die kugel is egal^^ uhm, falls sie hinfallen, damit die sich nich weh tun? xD außerdem wärs doch sonst zu hart :D solls ich dir verraten? xD warum is die egal? Die wird angeschossen aber keiner kümmert sich um sie oder die kugel? Muss die ne raus ? ^^ naja aber in einer tanzschule hab ich noch keine blauen Matten gesehen ;) neeeee ^^ dann halt rote matten man xD is do egal, hauptsache weich und kuschlig xD |
FindYourselF Re: Re: - Zitat: (Original von kruemelkeks am 05.12.2011 - 21:25 Uhr) Zitat: (Original von xXFlameXx am 05.12.2011 - 20:54 Uhr) Was ist mit der kugel? Bleibt die einfach im körper? und warum passiert ihr nichts? Warrum sind in einer tanzschule blaue Matten auf den BOden? ;) ansonsten gut... bin gespannt ob er jetzt auch einer von denen wird ^^ sie wurde ja verletzt... aber is daudrch halt nich gestorben. :) die kugel is egal^^ uhm, falls sie hinfallen, damit die sich nich weh tun? xD außerdem wärs doch sonst zu hart :D solls ich dir verraten? xD warum is die egal? Die wird angeschossen aber keiner kümmert sich um sie oder die kugel? Muss die ne raus ? ^^ naja aber in einer tanzschule hab ich noch keine blauen Matten gesehen ;) neeeee ^^ |
kruemelkeks Re: - Zitat: (Original von xXFlameXx am 05.12.2011 - 20:54 Uhr) Was ist mit der kugel? Bleibt die einfach im körper? und warum passiert ihr nichts? Warrum sind in einer tanzschule blaue Matten auf den BOden? ;) ansonsten gut... bin gespannt ob er jetzt auch einer von denen wird ^^ sie wurde ja verletzt... aber is daudrch halt nich gestorben. :) die kugel is egal^^ uhm, falls sie hinfallen, damit die sich nich weh tun? xD außerdem wärs doch sonst zu hart :D solls ich dir verraten? xD |
FindYourselF Was ist mit der kugel? Bleibt die einfach im körper? und warum passiert ihr nichts? Warrum sind in einer tanzschule blaue Matten auf den BOden? ;) ansonsten gut... bin gespannt ob er jetzt auch einer von denen wird ^^ |
kruemelkeks Re: - Zitat: (Original von xXMiaXx am 05.12.2011 - 19:52 Uhr) haste sehr spannend weiter geführt :) nur frag ich mich gerade noch wie die mit den langen krallen klavier spielen können? :DD fingerspitzen? :D |