Kapitel 12
Am nächsten Tag, brannte meine Kehle noch mehr, als hätte ich seit zwei Tagen gehungert. Ich schlenderte runter und zum Glück saß keiner unten.
„Ich wollte mal fragen, ob Sie noch ein paar alte Zeitungen haben?“, fragte ich den Barkeeper.
„Ja warte ich such Sie heraus. Etwas trinken?“
„Ja, danke“ Ich setzte mich solange an den Tisch und wartete bis er ein paar Zeitungen gefunden hatte.
„Was haben Sie denn mit den Zeitungen vor?“
„Ach ich möchte mir Arbeit suchen und eine neue Wohnung. Ich halte das hier nicht aus.“
„Aber hören Sie sich doch die verschiedenen Geschichten von Ihren Mitbewohnern an. Ich glaube irgendjemanden ist so etwas passiert. Außerdem sind alle schon sehr erfahren hier.“
„Ja aber muss man mich deswegen so anbrüllen?“
„Nein da haben Sie recht, Herr Baldric hat es wirklich übertrieben“
Dann drehte ich mich um und lief in mein Zimmer hoch, mein Entschluss stand fest, ich musste hier raus und weg von allen. Gerade auch von Baldric, der auf einmal so glücklich war mit Heather, obwohl er sie nicht liebte. Aber er konnte echt gut spielen, wer weiß bei mir war anscheinend auch alles gespielt.
Ich schloss mich diesen Tag in mein Zimmer ein und ließ niemanden herein.
Shawn meldete sich diesen Tag gar nicht. Ich fand einige geeignete Wohnungen und ein paar Stellenanzeigen.
Am Abend schaute ich fernsehen und ruhte mich für den Tag aus, nur ein hämmern gegen die Tür riss mich aus meinen Gedanken.
Ich fragte durch die Tür heraus wer da sei.
„Ich bin es Baldric“
„Boar gehe weg, auf dich habe ich gar keine Lust“
„Lass mich herein“
Ich stöhnte auf und öffnete die Tür.
Er drängte sich herein.
„Was willst du?“
„Der Barkeeper hat uns erzählt das du ausziehen möchtest.“
„Ja und?“
„Was soll das Ashley, ich dachte wir sind alle eine Familie.“
„Meine Familie ist gestorben, ihr seid für mich nur Freunde. Freunde die sich für mich nicht freuen können und nur am nörgeln sind.“
„Geh doch mal zu Jonas, er wird dir erzählen, was bei ihm passiert ist. Als er sich verliebt hatte und dann auf die Fresse fiel, weil sie seine Familie tötete.“
„Deswegen verlass ich euch ja, damit ihr keine Angst haben braucht, obwohl ihr euch sowieso irrt“ Ich schob Baldric raus „Tschüss“ und knallte die Tür zu.
Komischerweise mischte sich Jonas gar nicht ein, er saß immer nur da und sagte nichts. Es waren doch nur Faye und Baldric die sich aufregten.
Danach legte ich mich ins Bett und hörte Musik, bis ich einschlief.
Am nächsten Tag wachte ich durch ein lautes Krachen auf. Ich zog mir schnell etwas über und schaute auf den Flur, aber da sah ich nichts.
Ich zog mir noch Schuhe an und lief die Treppe herunter, da kam Faye und hielt mich auf. „Hey komm doch später nochmal herunter. Denn jetzt bereiten wir etwa vor.“ Also lief ich wieder hoch und setzte mich in mein Zimmer umso besser, da konnte ich wenigstens erstmal telefonieren. Ich rief einige Arbeitsstellen an, fast vn allen bekam ich eine Absage, nur bei zweien sollte ich morgen mal vorbeischauen.
Bei den Wohnungen waren alle schon weg, ich musste unbedingt raus und neue Zeitungen besorgen.
Ich zog mir eine Jacke darüber und ging wieder runter.
„Ich müsste mal kurz raus“, rief ich.
Jonas kam und hielt mir die Augen zu, er brachte mich vor den Pub.
„Am besten du bist in einer halben Stunde erst wieder da.“
Ich drehte mich um und verschwand, mir war das echt zu doof. Ich blieb länger als eine halbe Stunde weg und ich hatte für morgen eine Wohnung zu besichtigen. Ich wollte so schnell wie möglich von dort weg und erst recht von Baldric weg.
Ich kam unten in den Pub herein. Faye stand da und wartete auf mich: „Du bist aber spät, hat dir Jonas nicht gesagt das du hättest vor einer halben Stunde hier sein sollen?“
„Doch das hat er mir gesagt, aber ich bin doch nicht euer Kind, nur weil ich hier die Jüngste bin.“
Das regte mich schon wieder auf, die behandelten mich wie ein Kind.
Wir beide gingen in den Raum wo wir uns immer alle trafen. Als ich reinkam standen alle um den Tisch herum.
„Was soll das?“, fragte ich.
„Wir möchten dich dazu überreden hier zu bleiben.“
„Aha, na dann fangt mal an“
Als erstes kam William zu mir: „Ich verstehe das du sauer bist auf uns, aber wir haben dich hier her geholt, damit wir dich beschützen konnten. Also bleibe bitte hier, denn hier bist du sicher.“
Damit war er fertig und Faye kam: „Okay, du weißt ich mag dich echt gern, aber du könntest doch auch mal auf uns hören. Vampirhunter sind gefährlich, wir wollen dich nur davor beschützen. Vielleicht hast du recht und er ist keiner, aber so etwas weiß man doch vorher nicht. Wir wollen wirklich nur das beste für dich“ Als wüsste ich nicht wie gefährlich Vampirhunter sind, aber das wusste ja keiner außer ich.
Dann kam Heather: „Mir ist es eigentlich egal was du tust, aber ich würde dich echt gerne näher kennenlernen, gerade weil du mir mit Baldric geholfen hast“
Als nächsten sagte Darius etwas: „Ich möchte nicht das du gehst, denn wir wollen dir wirklich nur helfen und außerdem ist es lustig mit dir“ Ich lächelte ihn an.
Baldric hatte fast nichts zu sagen: „Wir wollen dich nicht gehen lassen, gerade erst weil du hier neu bist“
Jonas kam zum Schluss: „Ich möchte nicht das du gehst, weil du bist noch zu jung um draußen alleine zu sein. Mir ging es schon mal genauso wie dir, ich wollte als Vampir unbedingt normal sein und mit einem Menschen zusammen sein, aber was ich nicht wusste, das sie mich töten wollte. Sie tat so als würde mich lieben, aber im Gegenteil, als ich mal eine Nacht nicht zu Hause war, brach sie bei uns ein und tötete meine ganze Familie. Als ich wieder nach Hause kam, wartete sie auf mich mit dem Kopf meiner Mum in der Hand. Sie hatte einen Pflock schon in der anderen Hand. Ich stürzte mich auf sie und brach sie um. Nur brach mir das meine Eltern nie wieder und deshalb wollen wir dich davor beschützen. Denn sie hat das Herz gebrochen und es fällt mir echt schwer, Menschen zu vertrauen.“
„Das tut mir echt Leid“
„Und bleibst du hier?“; fragte William.
„Das weiß ich noch nicht, aber erst mal muss ich euch etwas sagen. Ich kenne Vampirhunter, ich wurde mit meinem Freund in einem Wald überfallen, er tötete ihn und meinen Hund. Ich brachte ihn um, also weiß ich wie gefährlich sie sind. Ihr braucht mich also nicht beschützen, ich kann das allein.“
„Oh das wussten wir ja nicht, das tut uns echt Leid, aber wo ist dein Bruder? Er könnte auch hier wohnen, wenn du es ihn schonend erzählst, wird er es vielleicht verstehen?“, antwortete Faye.
„Mein Bruder ist auch tot, er ist durch mich gestorben.“ Ich rannte nach oben in mein Zimmer, niemand konnte mir noch helfen, ich war doch sowieso nur ein Trauerkloß. Ich frag mich warum ich bei Ihnen bleiben sollte, niemand konnte mich glücklich machen. Es klopfte an der Tür und Faxe kam herein: „Hey Ashley, das tut mir echt Leid, das wusste keiner, wir wollten dich bestimmt nicht traurig machen. Komm doch bitte wieder mit runter.“
„Doch einer wusste es...“
„Wer denn?? Etwas Jonas?“
„Nein, Baldric, ich hab ihm alles erzählt.“
„Warum gerade ihm? Ich dachte du magst ihn nicht? Jedenfalls kam mir das immer so vor“
„Ich konnte ihn auch nicht wirklich leiden, aber er war bei mir gewesen, als ich in meiner Heimatstadt war. Er war da und hörte mir zu das tat gut und ich weiß auch nicht, irgendwie ist jetzt alles anders.“
Faye nahm mich in den Arm: „Aber jetzt ist er doch so komisch zu dir. Irgendwas ist doch vorgefallen oder?“
„Ja es ist etwas vorgefallen. Ich weiß zwar nicht was in mir vorgeht, aber wenn ich ihn sehe, würde ich ihn am liebsten umarmen und an mich drücken. Aber Heather, ich habe ihr gesagt ich möchte nichts von ihm. Aber an dem Abend hat sich alles geändert. Wir haben abgemacht, das wir uns ab jetzt ignorieren, aber es fällt mir so schwer“
„Ach süße, warum sagst es ihm nicht einfach?“
„Weil wenn wir uns jetzt sehen, streiten wir uns nur noch, wir brüllen uns andauernd an.“
„Das sind halt die Gefühle die euch so überfallen, wenn ihr euch nicht bald aussprecht, wird das noch böse enden“
„ach nein, ich werde ihn vergessen, so wie ich es mir vorgenommen habe.“
„Okay, wenn du das sagst, aber wenn du reden willst, bin ich für dich da“
„Dankeschön, komm wir gehen wieder runter.“
Wir eilten beide herunter. „Los kommt wir trinken etwas“, rief Faye.
Wir tranken und lachten an dem restlichen Tag sehr viel. Am Abend legte ich mich einfach nur noch erschöpft ins Bett.
Gerade als ich ins Bad gehen wollte, klopfte es, ich öffnete und Baldric stand davor. Er kam schnell herein und schloss die Tür.
„Ich möchte nicht das du gehst, dann würde hier echt was fehlen“
„Was würde denn fehlen? Jemand der dir und Heather beim knutschen zu schaut?“
„Nein, du würdest mir fehlen. Bitte glaub mir“
„Ach so, naja okay, du hast gesagt was du wolltest, dann kannst du ja wieder gehen.“
Er kam näher auf mich zu und packte mich vorsichtig bei den Schultern.
Seine dunklen Augen durchbohrten mich, ich wurde nervös und schaute weg.
„Was willst du jetzt machen?“, flüsterte ich.
„Dich dazu bewegen hier zu bleiben“
Er wollte mich gerade küssen da wich aus.
„Nein Baldric. Ich muss mich andauernd so zusammenreißen, dich nicht anzustarren oder dich berühren zu wollen und jetzt kommst du. Weißt du wie schwer es mir dann wieder fällt. Beantworte mir eine Frage, liebst du Heather? Weil damals hast du gesagt, du liebst sie nicht, aber jetzt seit ihr unzertrennlich.“
„Du wolltest doch nicht, das wir zusammen sind und das nur wegen Heather“
„Du hast mir meine Frage nicht beantwortet.“
„Das kann ich dir auch nicht beantworten.“ Dann drehte er sich um und wollte gerade gehen.
„Siehst du, du weichst mir andauernd aus und immer bin ich Schuld, immer bin ich es nur wegen Heather. Wenn ich mit dir zusammen wäre, würdest du dann zu mir stehen? Würdest du mit anderen Frauen schlafen?“
„Ich schlafe auch jetzt nicht mit anderen Frauen, ich will es mit Heather versuchen, vielleicht werde ich endlich glücklich.“
„Ach so... dann geh jetzt bitte und lass mich in Ruhe“
Er drehte sich um und verließ das Zimmer.
Ich brach zusammen und weinte, warum nur habe ich das getan. Warum musste ich ihn küssen, ich hatte mir eingeredet aufhören zu können, aber es klappte nicht. Es tat so weh zu hören, das er es jetzt mit Heather versuchen wollte.
Ich schrieb Selena eine SMS, ob sie vorbei kommen konnte. Nach einer Weile kam eine Antwort, sie fragte wo ich wohnte und ich schrieb ihr die Adresse. Nach zehn Minuten war sie da und ich holte sie in mein Zimmer hoch.
„was ist denn los süße?“
„Kannst du dich bitte hinsetzen.“ wir setzten uns beide und ich erzählte ihr alles, das mit David und das mit Baldric.
„Ich versteh das nicht, er liebt sie nicht und trotzdem will er es mit ihr versuchen?“
„Ja und das ist nur meine Schuld, sagt er immer, weil ich Heather gesagt hatte ich will nichts von ihm. Deswegen ignoriert er mich. Weißt du was ich tun kann?“
Sag doch dieser Heather das du dich anders entschieden hast. Dann muss sie halt damit klarkommen, ganz einfach.“
„Ach du stellst dir das so leicht vor, Die Frau hat nicht mehr alle Tassen im Schrank, sie hat mir doch sogar schon gedroht. Ich habe schon überlegt hier auszuziehen“
„Echt? Aber hier ist es doch so gemütlich? Dann ignoriere ihn doch einfach weiter und treffe dich mit diesen Shawn. Wer weiß vielleicht kapiert er dann was er an dir hat und kommt freiwillig zu dir zurück.“
„Hm das ist natürlich eine Idee. Ich werde es einfach weiter versuchen. Hab ich dich jetzt bei irgendetwas gestört?“
„Nein, ich hatte mich sowieso zu Hause gelangweilt, weil mein Freund ist heute bis in die Nacht arbeiten.“
„Wollen wir uns unten hinsetzen und etwas trinken?“
„Ja gerne“
Wir setzten uns unten an den großen Tisch und ich holte für uns beide ein Glas Sekt.
„Aber was hast du eigentlich in Hereford gemacht?“
„Ich wollte nach den Überresten von Luca suchen, ich weiß das war eine doofe Idee.“
„Ich hatte das auch schon vor mach dir nichts daraus. Aber ich hatte es dann wieder vergessen, wegen der Arbeit“
„Weißt du wie herunter gekommen das Haus ist? Außerdem hat dort jemand geschlafen, es lagen Decken auf dem Sofa und das Licht konnte man benutzen. Komisch oder?“
Sie zögerte etwas bis sie was sagte: „Das ist wirklich komisch. Wer weiß vielleicht ein Obdachloser.“
„Ein Obdachloser in Hereford, das hab ich ja noch nie gesehen, solange wie da lebte.“
Auf einmal kam William herunter: „Hey wer ist denn das Ashley?“
„Das ist meine Freundin Selena. Ich hoffe das ist nicht schlimm, das sie hier ist?“
„Nein das ist schon okay. Ich wollte nur kurz etwas holen, dann bin ich schon wieder weg.“
Er holte sich zwei Flaschen Bier und verschwand nach oben.
„Wer war das?“, fragte Selena.
„Das war William. Er ist sozusagen der Chef hier“
„Okay, aber er ist nett oder?“
„Ja das auf alle Fälle.“
„Bin ja mal gespannt ob dieser Baldric auch runter kommt.“
„Naja ich glaube es nicht“
Aber nur fünf Minuten später kam er auch schon die Treppe herunter,ich flüsterte zu Selena: „Wenn man vom Teufel spricht“
„Ach das ist er? Hübsch ist er ja wirklich, aber gerade deswegen, wird er nur die Frauen ausnutzen“
Wir beide ignorierten ihn, aber er setzte sich zu uns an den Tisch: „Wer ist denn das Ashley?“, ich antwortete ihm nicht aber Selena sagte etwas: „Ich bin Selena und du bist der Arsch von dem sie mir erzählt hat.“ Oh das saß, er schaute mich böse an: „Ashley ging es so schlecht, ich bin froh das sie es jemanden erzählt hat. Ich dachte am Anfang, endlich ist sie glücklich, aber was du abziehst ist echt das Letzte. So jemand wie sie, hättest du sowieso nicht verdient.“
Ich hatte mich an meinen Sekt verschluckt und musste husten, hatte sie das jetzt wirklich gesagt? Ich schaute zu Baldric, er schien recht ruhig, auch wenn ich wusste das er innerlich brodelte.
„Okay, anscheinend bist du ja im Bilde. Aber sie hat es sich selbst zu zuschreiben. Ich hoffe das weißt du.“
„Das einzige das ich weiß, das Ashley niemanden verletzen will und das ist in diesem Sinne diese Tussi. Lieber leidet sie selber, als das jemand anders leidet und ich glaube sie ist wirklich besser, wenn sie hier auszieht, bevor sie deine Liebschaften noch weiter beobachten muss.“
Sie redeten über mich, als wäre ich gar nicht anwesend.
„Ähm ich sitze hier auch noch“, meldete ich mich kurz zu Wort.
„Naja dann sag du was“, entgegnete mir Baldric.
„Ihr könnt euch ja gerne weiter unterhalten, aber nicht über mich, als wäre ich nicht hier.“
„Nein komm, ich will wissen wie du dich fühlst“
„Warte sage mal wo ist denn Heather?“
„Sie ist unterwegs mit Freunden“
Jetzt dämmerte es mir, deswegen kam er zu mir und wollte mich küssen, deswegen sitzt er mit hier unten, weil Heather nicht da ist, da braucht er anscheinend jemand anderen.
„Ach so, also dafür bin ich dir dann gut genug? Wenn sie nicht da ist, muss ich herhalten“
„Jetzt erzähl doch nicht jedes mal so einen Scheiß, wir hatten es so abgemacht und fertig“
„Wir hatten abgemacht den einen Abend und nie wieder. Aber trotzdem warst du heute wieder bei mir und das anscheinend nur weil Heather nicht da ist“
„Das ist mir zu doof, viel Spaß euch noch, beim lästern“ er rannte nach oben, wieder hatten wir uns gestritten, jedes mal, ob Faye recht hatte und das unsere Gefühle waren?
„Oh bei euch geht’s ja heiß her. Also ich muss sagen, da liegen Gefühle in der Luft.“ SelenasHandy klingelte „Warte ich geh kurz heran“ Sie telefonierte nur sehr kurz und ich konnte auch nicht verstehen mit wem. „Das war mein Freund, ich werde nach Hause gehen. Wir hören uns“ Wir umarmten uns und sie ging. Wieder war ich allein und das auch noch nachdem Streit zwischen Baldric und mir.
Ich ging zu Baldric hoch, denn ich wollte mich entschuldigen.
Ich klopfte an und er öffnete die Tür, er sah nicht begeistert aus.
„Was willst du?“; raunte er.
„Mit dir reden“, brabbelte ich.
Ich durfte eintreten: „Können wir uns hinsetzen?“
„Wir gehen ins Schlafzimmer.“ Im Schlafzimmer reden? Was sollte denn dabei herauskommen.
Wir setzten und beide auf das Bett, ich war noch nie in Baldrics Zimmer, er hatte Bilder von einer Frau an der Wand hängen.
„Also was ist?“, er war sauer.
„Ich wollte mich entschuldigen, immer wenn wir miteinander reden, endet das im Streit und das will ich nicht“
Das reichte ihm anscheinend nicht aus, jedenfalls schaute er so.
„Noch etwas?“
„Nein, aber du hast dich wahrscheinlich jetzt fest entschieden. Deswegen werde ich dich jetzt in Ruhe lassen. Wir sehen uns“ Ich stand auf wollte gerade aus dem Zimmer gehen, als er vor mir stand. Ich lief genau in seine Arme und er drückte mich an sich. Wie hatte ich das vermisst, in seinen Armen zu sein.
„Es tut auch mir Leid, das wir uns andauernd streiten. Ich habe mich noch nicht entschieden, ihr beide seit einfach umwerfende Frauen. Aber Heather ist älter, sie hatte schon mehr verschiedene Männer gehabt und weiß wahrscheinlich eher, wie sie mit mir manchmal umgehen muss. Du bist noch sehr jung und wirst dich auch noch ausprobieren wollen.“
Das war ein Grund, er hatte sich doch entschieden, da konnte er sagen was er wollte, Heather war halt reifer als ich und nicht noch so jung und naiv. Das wollte er damit sagen und nichts anders.
„Okay, ich versteh dich“ Ich löste mich aus der Umarmung und rannte raus.
Ich schloss mich mal wieder in meinem Zimmer ein und ging Duschen.
Ich duschte so heiß wie möglich und es brannte auf meiner Haut, aber der Schmerz war gut. Ich wollte etwas fühlen, danach ging ich ins Bett und schlief. Ich träumte die Nacht nur von Baldric, auch Ethan tauchte ab und zu auf und schaute mich traurig an.
Am nächsten Tag ging es mir schlecht, ich wollte nur im Bett liegen und nichts tun.
Doch es klopfte, ich hatte wirklich nie meine Ruhe hier.
Ich öffnete und Faye stand vor mir, sie sah mich erschrocken an: „Wie siehst du denn aus?“
„Ach naja, mir geht es nicht so gut.“
„Es ist wegen Baldric oder? Du bist ja gestern bei ihm raus gerannt.“
„Du ich muss mich leider entschuldigen., ich hab total vergessen das ich ein Vorstellungsgespräch hab.“ Ich schob sie heraus und richtete mich her.
Ich war etwas aufgeregt, aber alles lief gut, ich hatte endlich wieder einen Job, zwar wieder als Kellnerin, aber das sollte mich nicht stören.
Glücklich lief ich zurück zum Pub. Ich bestellte beim Barkeeper ein Glas Blut und setzte mich an den Tisch. Faye kam die Treppe herunter geeilt: „Und wie lief es?“
„Gut, ich hab den Job.“ ich lächelte sie an und sie freute sich mit mir.
Doch meine Gute Laune verging schnell, Baldric kam runter, er musste aber auch immer dann da sein, wenn ich unten saß. Ich trank mein Glas aus und rannte an ihm vorbei.
Ich hörte noch wie er sagte was mit ihr los sei und dann hörte ich ein klatschen. Ich glaube Faye gab ihm eine Ohrfeige.
Eine Stunde später, machte ich mich auf zur Wohnungsbesichtigung. Die Wohnung die ich mir anschaute war klein, aber sie war schon eingerichtet und da ich nicht soviel Geld hatte, konnte ich mir keine bessere leisten. Jetzt endlich hatte ich wieder eine neue Wohnung. Nur musste ich das den anderen noch schonend beibringen.
Ich hatte einen Mietvertrag und einen Arbeitsvertrag an diesem Tag bekommen und ich war zufrieden mit mir.
Ich kam in den Pub und alle saßen schon unten, so jetzt wäre der beste Moment, es ihnen zu erzählen.
„Hey wo warst du denn gewesen?“, fragte Faye.
„Ich war mir eine Wohnung anschauen und ich habe sie genommen. Morgen kann ich schon einziehen“
„Was? Ich dachte du hast es dir nochmal überlegt?“; rief Faye.
„Nein, ich kann hier einfach nicht bleiben. Es tut mir Leid, es hat nichts mit euch zu tun. Ich brauch einfach meine Ruhe“
Ich schaute zu Baldric und ich glaube würde sein Herz noch schlagen, wäre es jetzt stehen geblieben. Heather saß grinsend daneben, es war klar das sie sich freute.
„Das müssen wir alle akzeptieren. Aber wenn du wieder hier einziehen möchtest, dann kannst du das jederzeit tun“, erklärte William.
„Dankeschön, aber ich denke so schnell wird das nicht passieren. Ich werde jetzt hoch gehen, morgen werde ich mich noch von jedem persönlich verabschieden.“ Dann stürmte ich nach oben, bevor mir jemand noch etwas sagen konnte.
Ich schaute noch fernsehen, bevor ich schlafen ging.
Wie immer klopfte es an meiner Tür und das war auch ein Grund warum ich hier weg musste. Es nervte mich einfach nur noch. Denn nie hatte ich meine Ruhe, so konnte ich nie entspannen.
Ich öffnete und wer stand davor? Baldric, in letzter Zeit war er echt nervig.
„Was willst du?“, raunte ich ihn diesmal an.
Er drängelte sich herein und drückte mich an die Wand: „Warum gehst du wirklich?“
„Ich habe hier keine Ruhe, immer ist jemand da und quatscht mich voll. Ich finde das belastend, aber ihr versteht das nicht, wahrscheinlich weil ihr alle glücklich seit.“
„Ich bin aber nicht glücklich wenn du gehst.“
„Das sagst du jetzt auch nur so.“
Er drückte mir seine Lippen fest auf meine. Dann ließ er von mir ab.
„In diesem Kuss lag nichts. Denkst du etwa jetzt bleib ich bei dir?“
„Ashley...“ das war das letzte was er sagte, ich sah in seinen Augen, das er geknickt war.
Kurz bevor er ging, hielt ich ihn fest.
„Gib mir noch einen Kuss und dann werden wir das, was zwischen uns war vergessen.“
Er nahm mein Gesicht vorsichtig in seine Hände und küsste mich zärtlich. Genauso hatte ich mir meinen letzten Kuss von ihm vorgestellt. „Ich danke dir“, hauchte ich in sein Ohr, wir umarmten uns und ich wusste das irgendetwas zwischen uns war. Auch wenn es vielleicht nur rein körperlich war.
„Darf ich dich besuchen kommen?“, fragte er.
„Nein, ich will dich vergessen und solange du Heather zusammen bist, schon gar nicht“
„Gut das muss ich wohl so hinnehmen. Kommst du morgen Mittag zu mir?“ Ich sicherte ihm zu und er ging.
Wieder hatte ich mich erweichen lassen, aber bei ihm konnte ich selten stark sein. Genauso war es auch manchmal mit Ethan gewesen, aber ich war nicht so süchtig nach ihm, wie nach Baldric. Er brachte meine Gedanken durcheinander, ich wusste nicht woran ich als erstes bei ihm denken sollte.
Ich legte mich in mein Bett und überlegte ob es wirklich das richtige war, in eine eigene Wohnung zu ziehen. Aber ich musste den Gedanken verdrängen, ich hatte auch schon vorher alleine gewohnt.
Ich fiel in einen tiefen Schlaf und wachte erst um zehn auf.
