Weihnachtsgedichte
Weihnachtswettrüsten

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"Weihnachtswettrüsten"
Veröffentlicht am 02. Dezember 2011, 6 Seiten
Kategorie Weihnachtsgedichte
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Über den Autor:

Die Pflicht des Menschen ist seine stetige Vervollkommnung. Ich versuche dies jeden Tag ein klein bisschen, zumindest wenn es durch Bücher geschieht.
Weihnachtswettrüsten

Weihnachtswettrüsten

Beschreibung

Wer bereits die Deko für Weihnachten installiert hat, der sollte nach der Lektüre dieses Gedichtes gewarnt sein, für den Frieden! Titelbild: www.pixelio.de/©Rolf Handke/PIXELIO

 

Ich freu mich schon auf die Weihnacht,
Deshalb stell ich mit viel Bedacht,
Schwibbogen, Räuchermann und Pyramide auf,
Ich kann euch sagen, wie sehr freu ich mich drauf!

Mein Nachbar sieht’s und tut’s mir gleich,
Seine blinkende Lichterkette macht mich weich,
Drum setz ich jetzt noch einen drauf,
Und blas den Weihnachtsmann vorm Haus auf.

Der Kerl sieht’s und behängt die Bäume im Garten,
Mit Lichtern, die einem die Augen schänden.
Doch ich freue mich trotzdem auf Weihnacht,
Man ist ja zivilisiert und auf Friede bedacht.

Jetzt kommt noch das penetrante Leuchtrentier dazu,
Und die amerikanische Lichterkette, da staunst du!
Stand die Krippe eigentlich schon immer in seinem Garten?
Aber ich werde nichts machen, denn der wird’s ja erwarten.

Ich freu mich schon auf die Weihnacht,
Deshalb stell ich mit viel Bedacht,
Eine fröhliche Pinguinfamilie auf meinen Gartenteich,
Und bastle an meinem eigenen Weihnachtsreich.


 

Doch der üble Knilch hat sein Haus indes,
Gleißend hell illuminiert – wen wundert’s?
Dagegen muss man doch was unternehmen,
Darum hängt jetzt auch jeder Baum im Garten voll mit Lichterketten.

Die ersten Nachbarn verreisen schon,
Sie finden diese Lichterflut nicht schön.
Man droht uns gar auf diese klare Weise,
Wenn noch mehr kommt gibt’s eine Streifenwagenreise.

Jetzt freu mich wieder auf die Weihnacht,
Weil mein Nachbar nichts mehr macht,
Und so erstrahlen unsere Grundstücke,
Dass es jeden Energieriesen entzücke.

Doch einige Tage später,
Regt sich mein Nachbar wieder,
Montiert etwas Großes im Garten,
Kann die Wirkung kaum erwarten.

In der Nacht sieht man dann das Unglück,
Ein Flaggscheinwerfer, ach du starkes Stück!
Darauf hat er eine große Folie geklebt,
So dass am Himmel der Dicke mit Schlitten schwebt.

 

 

Im Wissen um den lieben Frieden,
Kappe ich das Kabel und lasse die Quelle versiegen.
Dabei kriege ich eine solche gewinkt,
Dass selbst Klitschko nicht dagegen anstinkt.

Doch der neugierige Lump beobachtete mich,
Und sah meine Tat als Anschlag gegen sich.
Deshalb lief er schnurstracks hinaus,
Und ballerte mich mit dem Gewehr aus dem Garten raus.

Der missachtet doch das Waffengesetz,
Der hat doch dafür gar keine Lizenz!
Doch von fern hör ich schon leise,
Die Polizei und es beruhigt mich auf eine seltsame Weise.

Doch da durchfährt mich der Schreck!
Sie stecken auch mich weg.
Die verbliebenen Nachbarn hatten uns beide angezeigt,
Dabei stand ich doch auf deren Seit‘!

Ich freu mich schon auf die Weihnacht,
Deshalb stell ich mit viel Bedacht,
Eine Kerze vor mir auf,
Und blicke zu meinem Zellengenossen rauf.

 

 

Draußen schneit es in dicken Flocken,
Wir beide hinter schwedischen Gardinen hocken,
Trotzdem der Weihnachtsgeist in uns erwacht,
Und wir beide singen Stille Nacht.

Fröhliche Weihnachtszeit!

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Hörbuch

Über den Autor

RogerWright
Die Pflicht des Menschen ist seine stetige Vervollkommnung. Ich versuche dies jeden Tag ein klein bisschen, zumindest wenn es durch Bücher geschieht.

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RogerWright Re: -
Zitat: (Original von ulla am 02.12.2011 - 21:45 Uhr) Das Kind im Manne ... (Vielleicht gibt es auch Frauen, die das toll finden, ich jedenfalls nicht)
Witzig formuliert
lg
ulla


Die Psychologie nennt dies Penisneid, aber es gibt bestimmt auch Frauen, die in besimmten anderen Situationen so denken, dass sie immer mehr oder was Besseres haben wollen als die Andere.
Freut mich, wenn's witzig war.
Vor langer Zeit - Antworten
ulla Das Kind im Manne ... (Vielleicht gibt es auch Frauen, die das toll finden, ich jedenfalls nicht)
Witzig formuliert
lg
ulla
Vor langer Zeit - Antworten
RogerWright Re: Weihnachtsgedicht -
Zitat: (Original von GerLINDE am 02.12.2011 - 21:20 Uhr) Hallo Roger Wright,

gelächelt habe ich während des Lesens immerzu.
Oh, Du fröhliche Weihnachtszeit, nun gib endlich Ruh.
Ja, ich glaube, es wird auch oftmals mit Lichtern übertrieben.
Der Nachbar soll und muss es dann ungewollt auch lieben.
Sonst gibt es Streit in der heiligen Friedenszeit.
Geblendet sein, von zuviel Licht, mag auch ich nicht.

Ein schönes Gedicht, ich nehme es gern als Favorit mit!

Lieben Gruß und einen schönen ZWEITEN ADVENT
wünscht Dir jetzt geschwind

GerLind'


Danke für den Kommentar und die Grüße! Freut mich, wenn es amüsiert hat.
Vor langer Zeit - Antworten
RogerWright Re: -
Zitat: (Original von KleinerFalke am 02.12.2011 - 21:08 Uhr) Ich muss gestehen, dass ich sogar noch ein Osterei stehen habe und froh bin, nicht in den USA zu leben :-) Ich mag die deutsche "dezente" Art :-)))))


Ja, ich mag es auch dezenter lieber. Wobei das Gedicht nirgendwo besonders spielt, denn es gibt überall diese Wettrüster.
Schönen 2. Advent!
Vor langer Zeit - Antworten
GerLINDE Weihnachtsgedicht - Hallo Roger Wright,

gelächelt habe ich während des Lesens immerzu.
Oh, Du fröhliche Weihnachtszeit, nun gib endlich Ruh.
Ja, ich glaube, es wird auch oftmals mit Lichtern übertrieben.
Der Nachbar soll und muss es dann ungewollt auch lieben.
Sonst gibt es Streit in der heiligen Friedenszeit.
Geblendet sein, von zuviel Licht, mag auch ich nicht.

Ein schönes Gedicht, ich nehme es gern als Favorit mit!

Lieben Gruß und einen schönen ZWEITEN ADVENT
wünscht Dir jetzt geschwind

GerLind'
Vor langer Zeit - Antworten
KleinerFalke Ich muss gestehen, dass ich sogar noch ein Osterei stehen habe und froh bin, nicht in den USA zu leben :-) Ich mag die deutsche "dezente" Art :-)))))
Vor langer Zeit - Antworten
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