Feine Linien durchziehen mein Leben.
Einige verbinden mich mit dem Leben, andere verbinden mich mit dem Tod.
Ich sehe sie kaum, kann kaum erahnen welche Schlingen sie mir legen um mich zu leiten und zu führen wie nur sie es können.
Jede Entscheidung die ich treffe, jeden Weg den ich gehe, kleiden sie aus, schmücken sie und verbinden mich mit meinem Ich.
Es kamen und kommen Tage, zu welchen es angesagt scheint diese Wege zu verlassen, mich von anderen Linien leiten zu lassen.
Diese werden nicht für mich bestimmt sein.
Ich spüre die Kräfte die nicht meine sind. Ich ahne den Fehler den ich begehe. Doch befinde ich mich bereits auf diesen Wegen, schmerzt mich der Gedanke der Umkehr. Ich leugne ihn, wandle und vergesse.
Fremde Linien ziehen sich durch fremde Wege.
Die Klarheit meiner selbst geht mir verloren.
Die Klarheit, aus der das Gefühl für mein eigenes Ich erwächst, trübt sich.
Selbstzweifel betrügen mich um meinen Alltag.
Ich habe das Gefühl für meine Wege verloren.
Ich gehe diese Wege in Qual die schneidet und brennt.
Ertrage und kämpfe.
Mein Lächeln verliert den Zauber meiner Persönlichkeit.
Meine Augen verlieren die Sicht für das tatsächlich Schöne.
Nicht, das diesen neuen Linien, diese neuen Wege nicht auch Schönes zu zeigen und zu erleben böten.
Sie tun das.
Doch genießen kann dies nur der, dessen Linien hier fließen, dessen Seele im sagt:
"Du bist hier und du bist hier richtig, weil all dies, was dich berührt deinem waren Wesen schmeichelt und dem zur Gänze entspricht, was du dir für dich wünschst!“
So gehe ich voran, erlebe Anerkennung die mich nicht erfüllt, begehe Fehler die mir keine zu sein scheinen und lebe ein Leben das mich hasst.
Ich bewege mich in einem Raum, der mir nicht vertraut ist, nicht friedlich gesinnt und meiner Seele mit jeden Schritt mehr abverlangt.
Das Herz fleht um Erfüllung innigster Wünsche, ich sehe Lichter, ich spüre Wärme, ich erlebe das Leben.
Doch keines dieser Erlebnisse berührt meine Seele auf diese spezielle Weise, wie sie es so dringend benötigt.
Die Wärme, zu heiß!
Das Licht, zu hell!
Berührung ist Gewalt!
Ich nähere mich den angenehmen Zuständen und doch ist es mir verwehrt mich gänzlich mit ihnen zu vereinen.
Was bleibt, ist ein Mensch der sich bemüht seine Position zu erhalten. Ihn einer Welt, die nicht seine ist, zwischen gefährlichen Extremen, die ihn rufen, locken und immer stärker an ihm ziehen, bis es nur noch an ihm zerrt und reißt.
In dem Wissen: Ich lebe zwischen meinen Bedürfnissen, an meinem Leben vorbei um zu überleben.
Dieser Mensch der ich nie sein will, wird mich vergessen und wird vergessen werden, im Leben wie im Tod.
Meinem zugemessenen Wert in einem Weg der mich als fremd empfindet, den Aufgaben welchen ich nicht gewachsen sein kann, da ich blind und taub für die Reize und die Notwendigkeiten dieser fremden Welt bin, kann ich nicht gerecht werden.
So sehe ich keinen Weg mehr, den ich gehen kann. So spüre ich nicht mehr den Drang mich zu bewegen und nicht die Demut mir ein zu gestehen, den falschen Weg gewählt zu haben und mich auf den beschwerlichen Rückweg zu machen.
Ich werde sterben.
Lange bevor mein Leben meinen Körper verlassen kann, werde ich meine Seele opfern um ein Herz nicht zu verlieren, welches genau daran zerbrechen wird.
Doch muss mir klar sein, dass ich nicht nur mich selbst verliere.
Es ist nicht nur das eigene Heil, welches auf der Strecke bleibt.
Es ist auch der Mensch, dessen Weg geschändet und verseucht wird, heimatlos.
Denn jedem Weg bieten Linien Perspektiven für einen gesunden Geist.
Diesem Geist wird ein Bild geboten, dass ihm verbietet diesen einen Weg zu beschreiten.
Er scheut sich seinen Linien zu folgen, den eigenen Weg zu beschreiten, da dieser sein Herz erschreckt.
Er wird sich abwenden und neue, andere Wege suchen.
Wege, in welchen er sich selbst verliert.
Diese Wege wird er beschreiten, er wird sie gehen, bis sich herausstellt, dass die Wärme zu warm, das Licht zu hell und die Linien nicht die seinen sind.
Er wird sich eine Stelle suchen an der sein Leben erträglich wird.
Er wird sich in fremder Umgebung als Fremder unter Fremden fühlen.
Er wird nicht sehen, nicht hören und seine Seele wird hungern.
Wir haben die Fallen bereits ausgelöst.
Wir haben erfahren, dass wir im Stillstand dem Tod unserer Seele entgegen treten.
Wieso nicht umkehren?
Wieso nicht weiter gehen?
Wir geben uns dem hin, was uns als das Beste erscheint.
Doch bemerken wir kaum, dass unseren Entscheidungen nur dann das Glück und die Erfüllung folgen, wenn sich Herz, Seele und Kopf in der Wahl einig sind.
Wenn wir dem folgen, was diese Berater uns zeigen, wenn wir dem Gehör schenken was unser tief verwurzeltes Gespür für unser Seelenheil uns rät, beschreiten wie unsere Wege.
Unsere Seele zeigt uns unsere Linien.
Unsere Linien zeigen uns wo wir die Wärme finden, die uns nicht verbrennt, wo wir das Licht finden, dass uns nicht blendet. Wo wir mit beidem Eins werden können, ohne Gefahr zu laufen Herz oder Seele zu verderben und uns blind im Leben zu bewegen.
Werden wir uns einig mit uns selbst.
Verlassen wir die Wege der Kompromisse und der halbgaren Vorstellungen von dem, was sein sollte oder werden müsste.
Beschreiten wir die Wege des Seins und des Erlebens.
Folgen wir den Linien an denen wir uns orientieren können ohne einen unserer Ratgeber zu bestechen oder zu ignorieren.
Gleiten wir durch unser Leben ohne über das Missverständnis zwischen Sein und Schein zu stolpern.
Nehmen wir ernst, was unsere Seele von uns erwartet, denn sie kennt das Leben das wir führen wollen.
Sie erahnt die Möglichkeiten die sich ergeben wenn wir uns dem hingeben, was sie uns zeigen möchte.
Erleben wir was unser Herz uns zu erleben rät. Um aus Schmerz heraus zu wachsen und zu erleben wozu wir danach fähig sein werden.
Auf diesem Weg, mit diesen Linien sind wir allem gewachsen, was uns erwartet.
Auf diesem Weg werden wir Hilfe erfahren, die aus dem erwächst, was bereits hinter uns liegt.
Wir werden Energien in uns spüren, die unsere Linen für uns bereithalten, denn das Leben ist sich darin einig, dass wir ernst meinen was wir tun.
Erleben wir das Leben in den Fassetten, die für uns erlebbar und erstrebenswert sind, ohne uns dem Kampf hin zu geben, den wir führen, wenn wir uns in fremden Welten bewegen.
Nicht jeder von uns wird ein König sein.
Nicht jeder von uns wird sich als Herr seiner Welt erleben.
Doch werden wir begreifen, dass wir nicht der König sein wollen.
Wir dürfen erkennen welcher Rolle wir uns zugeschrieben fühlen.
Wir werden erleben, dass es nicht für jeden erstrebenswert sein kann, ganz oben zu sitzen und zu betrachten wie andere lächelnd für uns leben, wenn wir uns danach sehnen selbst zu lächeln und Teil dessen zu sein, was sich tatsächlich bewegt, was uns bewegt.
Ist es nicht erstrebenswerter lächelnd zu dienen als bitter zu herrschen, wenn die Seele danach schreit?
Ich möchte ein Diener meiner Seele sein.
Der Krieger auf meinen Wegen.
Ich möchte für das kämpfen, was sich meine Berater für mich ausgedacht haben, da ich der Gewissheit folge, dass ich hier mein Licht finde und mich der Wärme hingeben kann, die sich mir auf diesem Weg darbietet.
Ich möchte an das Glauben, was mein Weg für mich bereit hält und erleben wie ich als Krieger für meine Seele, für mein Herz durch meine Wege gleite und mich dem offen entgegen stelle, was sich hier für mich bereit hält.
Ich möchte ein Krieger unter Kriegern sein.
Eiferer unter Eiferern.
Ich möchte mich dem verschrieben wissen.
Denn die Kraft meiner Seele erwächst aus dem, was ich bereit bin dafür zu tun. Ich möchte für meine Seele erobern, lieben, hassen, demütig zurück blicken und Reue erleben um die Reichtümer zu mehren, welche ich auf meinen Wegen aufnehme.
Ich werde an dem erstarken, was ich als meinen Weg sehe. Ich werde mich darauf verlassen, was meine Seele mir rät. Denn sie ist ein ehrlicher Herrscher.
Einem Monarchen, dessen Fähigkeiten zu sehen was gut für mich ist, zu sehen, welche Wege die für mich richtigen und wahren sind, bedingungslos zu folgen, erfüllt mein Herz und lässt mich dem Leben näher sein als Alles was fremde Welten mir zu bieten hätten.
Kein Kampf ist es wert auf fremden Wegen umgangen zu werden.
Kein Weg darf gemieden werden, wenn sich ergibt, dass meine Linien darin fließen.
Kein Kampf soll gefochten werden wenn er sich auf fremden Wegen ergibt.
Jeder Weg den ich gehe, jede Linie der ich folge wird für mich, den Krieger, verpflichtend sein und meinem Leben schenken, was ich anderen mühsam abringen müsste.
Der reine Gedanke, dem ich zu folgen gedenke, legitimiert jeden Schritt den ich zu gehen bereit bin.
Meine Schultern werden breiter sein als die Belastung es bedarf, wenn ich dem Krieger erlaube sich zu zeigen.
Mein Herz wird stärker sein als der Schmerz der es zerreißen will, wenn ich dem Krieger erlaube im zu folgen.
Meine Seele wird mich in Sicherheit leiten, wenn ich dem Krieger erlaube sie zu schützen und zu verteidigen.
So gehe ich auf meinen Wegen als Mensch. Erfüller dessen, was mein Leben für mich bereithält.