Kapiel 9
Als ich wach wurde, erschrak ich, denn ich hatte ich mich noch nicht daran gewöhnt das Jonas neben mir schläft.
Ich schlich mich leise aus dem Schlafzimmer und ging ins Bad. Ich putzte meine Zähne und nahm danach ein erholsames Bad. Dann trocknete ich mich ab und hörte es an der Tür klopfen.
Ich öffnete die Tür und Baldric stand vor mir.
„Hey“, grinste Baldric, ich seufzte innerlich und antwortete: „Hey, was gibt’s?“
„ich wollte fragen ob wir was unternehmen wollen?“
„Ach nein, heute nicht. Ich würde mich gern noch etwas ausruhen“
„okay“, dann verschwand er.
Ich legte mich auf die Couch und hörte Musik, später kam dann auch Jonas aus dem Zimmer heraus und setzte sich neben mich.
„Na wie war es gestern?“, erkundigte ich mich.
„Es war lustig gewesen. Wenn du möchtest kannst, du das nächste Mal gerne mitkommen.“
„Ja gerne. Wisst ihr denn schon wann?“
„Das kann ich dir noch nicht sagen. Aber sobald ich mehr weiß, sag ich dir Bescheid“
Ich lächelte ihn an, denn fragte er mich: „Wie war es gestern mit Baldric?“
„Woher…? Ach klar du warst ja dabei.“
„Ja aber, Heather kam uns die Nacht wütend entgegen gelaufen. Als wir sie gefragt hatten was los sei, schrie sie nur Baldric und Ashley und stampfte dann davon.“
„Na das hat mir ja noch gefehlt.“
„Am besten du gehst den beiden erstmals aus dem Weg“
Ich nickte Jonas zu, denn ich wollte nicht weiter in Baldric Spielchen rein gezogen werden.
Am Abend zog ich mir bequeme Sachen an und dann ging ich mit Jonas herunter.
Außer Heather waren alle anwesend, William wartete noch zehn Minuten, aber sie tauchte nicht auf. Also fingen wir schon an alles zu bereden, dann kam auch Heather herunter. Sie hatte einen kurzen Rock mit einer dunklen Strumpfhose an. Dazu ein Oberteil mit einem sehr tiefen Ausschnitt, sie hatte sich auch total viel Make-up drauf. Kein Wunder das es solange gedauert hatte. Sie setzte sich wie immer zu Baldric und er fiel was in ihren Ausschnitt. Er konnte sich kaum von ihr losreißen und das genoss sie. Aber ihre Augen sagten noch mehr, sie plante etwas und ich war ihr Opfer.
William weihte Heather über alles ein. Dann ging es endlich los, wir fuhren außerhalb von London. Wir kamen an ein großes Waldstück an und trennten uns.
Am Anfang fing ich nur ein paar kleine Tiere, doch dann sah ich ein altes Reh, gerade als ich mich drauf stürzen wollte, wurde ich gegen einen Baum geschleudert. Noch verdutzt von der Kraft schaute ich auf, Heather stand vor mir. In ihren Augen funkelte der pure Hass auf mich. Dann stürzte sie sich auf mich, ich sprang erschrocken auf, aber sie war schnell und packte mich mit beiden Händen am Hals. Ich versuchte mich zu wehren, aber sie war stärker als ich, selbst als ich sie versuchte weg zu drücken, schaffte ich das nicht.
Dann griff sie mit der einen Hand hinter ihren Rücken, dort hatte sie eine kleine Tasche und holte einen Pflock heraus. Ich schaute erschrocken darauf und es erinnerte mich gleich an Ethan. Ich strampelte mit den Beiden und versuchte sie in den Bauch zu treten. Aber selbst auch das half nichts, ihr griff um meinen Hals wurde immer fester. Sie hob die Hand Richtung mein Herz und ich schloss meine Augen, doch dann war sie auf einmal weg und ich sank zurück auf den Boden.
Ich öffnete meine Augen und ich war nicht tot. Ich schaute auf und Baldric hockte vor mir. Ich schaute nach rechts, da lag Heather.
„Alles okay, Ashley?“, er klang besorgt. Ich nickte ihm nur zu, dann sprang er auf und rannte zu Heather. Er griff mit beiden Händen um ihre Schultern und drückte sie fest auf den Boden.
Sein Gesicht war Wut verzerrt und Heather schaute ihn nur erschrocken an.
„Was sollte das?“, sie bekam kein Wort heraus „Heather was sollte das?“ so hatte ich Baldric noch nie erlebt und ich glaube ich wollte ihn nicht nochmal so erleben.
„Was das sollte? Das fragst du noch?“ sie schrie ihn an: „Du flirtest mit mir, wir haben Sex und dann kommt die und schon bin ich dir egal. Ich wollte das sie aus unserem Leben verschwindet, damit wir endlich glücklich werden können.“
Er schaute sie erstaunt an: „Ich dachte immer, du weißt das es nie etwas Ernstes wird. Du weißt doch genau wie ich das sehe“
„Aber mit ihr willst du zusammen sein. Das sehe ich doch in deinen Augen, so wie du sie ansiehst.“, ich hörte aus ihrer Stimmer heraus wie verletzt sie durch ihn war. Baldric ließ sie los, in seinem Gesicht zeichnete sich Ratlosigkeit ab. Er schaute zwischen Heather und mir hin und her.
„Es tut mir leid“, dann verschwand er im Wald. Heather schaute mich an, ihr Blick hatte etwas verletzliches, doch dann änderte er sich und sie wurde wütend. Dann stand sie auf und verschwand im Wald. Sie liebte ihn, das sah ich ihr am ersten Tag an, nur Baldrics Reaktion war komisch. Ich saß immer noch da und starrte auf den Pflock, fast wäre ich nicht mehr am Leben gewesen. Mir liefen ein paar Tränen über die Wangen und ich fing an zu zittern.
Dann knackte irgendwo ein Ast und ich schaute mich um. Ich sah eine dunkle Gestalt von weitem, dann erkannte ich ihn, es war Jonas.
„Alles okay? Baldric hat gesagt ich soll dich suchen“
„Ja alles okay, hätte er mir nicht geholfen wäre ich jetzt nicht mehr…“ mir versagte meine Stimme, bei dem Gedanken.
„Wieso was ist denn passiert?“, Jonas setzte sich neben mich und ich erzählte ihm alles.
„naja irgendwann musste etwas passieren. Ich hätte zwar nicht gedacht, das es bei dir passiert, aber so wie Baldric mit den Frauen spielt.“
„Ich glaube, ich ziehe das Pech magisch an“, antworte ich.
Wir standen auf und liefen zu den anderen zurück, von Heather und Baldric war nichts zu sehen. Wir kehrten nach Hause zurück und ich zog mich gleich ins Schlafzimmer zurück. Ich wollte nur noch schlafen und das von heute vergessen. Später viel ich in einen schlechten Schlaf. Ich träumte von Ethan, wie damals alles passierte. Dieser Traum wiederholte sich immer wieder in der Nacht. Früh fühlte ich mich schwach und ausgelaugt. Ich zog mich leise um und schlich aus dem Zimmer. Leise lief ich die Treppe herunter zum Pub und bat den Barkeeper um etwas Blut. Ich setzte mich an den Tisch und trank einen Schluck. Nebenbei überlegte ich was ich heute tun könnte, denn auf dem Zimmer zu sitzen hatte ich keine Lust.
Ich ging hoch zu Fayes Zimmer und lauschte ob die beiden schon wach waren. Als ich Geräusche hörte, klopfte ich. Darius öffnete mir die Tür: „Guten Morgen, ist Faye da?“
„Ja, ich geh sie holen. Komm rein und setz dich solange.“
Das Zimmer war genauso wie von Jonas aufgebaut, ich setzte mich auf die Couch und wartete.
Ein paar Minuten später, kam Faye auch schon aus dem Bad: „Hey, Ashley. Schön dich zu sehen. Na wie geht’s?“
„Mir geht’s gut. Ich wollte fragen ob wir etwas unternehmen wollen?“
„Ja gerne“, sie lächelte mich wie immer warm an.
Ich sprang auf: „Okay, dann treffen wir uns in einer halben Stunde unten vorm Pub“ Sie nickte und bummelte zurück zum Zimmer. Ich zog ein paar schicke Klamotten an und legte ein wenig Make-up auf. Dann lief ich runter und vor dem Pub. Die Sonne schien heute wieder sehr, dass es in den Augen brannte. Ich fühlte mich auch ein wenig schwach, aber das sollte mir den Tag nicht verderben. Faye kam ungefähr fünf Minuten später raus und dann gingen wir als erstes Kaffee trinken. Später schlenderten wir durch die Einkaufspassagen, wir kehrten erst am Abend nach Hause zurück. Ich hatte endlich wieder ein paar Neue Sachen. Mit Faye war es lustig gewesen, wir wollten auch öfters etwas unternehmen.
William, Darius und Jonas saßen schon unten, aber von Baldric und Heather war nichts zu sehen.
Wir erzählten von unserem Tag und nahmen uns vor, am Freitag alle etwas zusammen zu unternehmen.
Ich war erledigt von shoppen und auch der Abend von gestern, steckte mir noch in den Knochen. Ich legte mich ins Bett und schlief sofort ein, wieder träumte ich von Ethan und von Heather. Ich wachte die Nacht schweißgebadet auf und setzte mich hin. Jonas wurde wach: „was ist denn los?“
„Ich hab nur schlecht geträumt, nichts weiter“
„Das ist aber jetzt schon die zweite Nacht. Ist alles okay?“
„Es geht schon, komm wir schlafen weiter.“
Wir legten uns wieder hin und Jonas war schnell wieder eingeschlafen, nur ich lag zwei Stunden wach.
Ich stand auf und schlurfte ins Bad, ich schaute auf die Uhr, es war gerade mal um drei. Ich beschloss herunter in den Pub zu gehen und etwas zu trinken.
Baldric saß unten, er sah sehr niedergeschlagen aus. Ich holte mir einen doppelten Wodka und setzte mich zu ihm.
„Alles okay?“, wollte ich wissen. Er schaute mich nicht an und antwortete er mir auch nicht. Stattdessen nahm er einen Schluck aus seinem Glas, er trank wieder Whisky, das roch ich.
Ich nahm auch einen Schluck, plötzlich fing er an zu reden.
„Du kannst wohl nicht schlafen? Es tut mir leid was passiert ist. So etwas wollte ich wirklich nicht.“ Er klang so bedrückt, ich legte meine Hand auf seine.
„Es ist schon okay, das konnte doch keiner wissen.“ Er schaute mich mit seinen dunklen Augen an, sie war unergründlich. „Wo ist Heather eigentlich?“
„Sie ist auf ihrem Zimmer, aber sie lässt keinen herein“, antwortete Baldric.
„Warst du schon bei ihr und hast dich entschuldigt oder es versucht ihr zu erklären? Denn wir wollen morgen Abend alle zusammen etwas unternehmen. Aber das klappt ja nicht wenn ihr nur streitet.“
„Ich hab es versucht, aber sie hört mir nicht zu.“
„Soll ich es mal versuchen?“
„Denkst du sie hört dir zu? Sie ist der Meinung du bist an allem Schuld“
„Ich weiß es nicht, aber ist es nicht ein Versuch wert?“ Ich trank mein restlichen Wodka mit einem aus und lächelte ihn aufmuntert an.
Seine Mundwinkel verzogen sich ein wenig zu einem schiefen grinsen.
Wir gingen zusammen die Treppe herauf und ich klopfte. Hoffentlich war sie überhaupt wach, es war ja gerade mal halb vier.
Aber sie öffnete die Tür und schaute uns wütend an, sie dachte bestimmt, ich machte das um sie zu Provozieren.
„Heather, kann ich mal kurz mit dir reden?“ Sie schaute zwischen uns beiden hin und her und überlegte: „Ja okay, aber der bleibt draußen“, dabei zeigte sie auf Baldric.
Ich trat in ihre Wohnung ein, ich hatte ein mulmiges Gefühl, bei ihr zu sein.
„Was willst du?“, fragte sie genervt.
„Ich möchte mit dir reden.“
„warum denkst du das ich mit dir reden möchte?“, sie blickte arrogant auf mich herab.
„weil ich unbedingt klären muss, das ich nichts von Baldric möchte.“
„ach so deswegen seit ihr allein in deinem Zimmer. Denkst du etwas ich bin doof?“
„Nein. Er hatte mich gefragt und warum sollte ich es abschlagen? Ich kenne keinen von euch.“
Sie schwieg nur und schaute mich böse an.
„Du musst mir glauben, ich will nichts von ihm. Du kannst gerne mit ihm zusammen sein, das stört mich doch nicht“
„Ja okay“, mehr kam nicht von ihr.
„Du glaubst mir nicht oder?“
„Warum sollte ich?“
„Naja mehr als dir sagen wie ich das sehe, kann ich nicht. Wenn du mir nicht glaubst, kann ich es nicht ändern.“, sagte ich wütend.
Sie schaute mir in die Augen und zögerte: „Okay ich werde dir glauben, aber trotzdem gehe ich nicht gleich zu ihm zurück“
„Okay, dann geh ich jetzt“ Dann verließ ich auch schon die Wohnung und klopfte bei Baldric an.
Er öffnete schnell und zog mich herein.
„Und?“, fragte er.
„Naja ich hab ihr gesagt wie ich fühle, aber sie wollte mir erst nicht glauben, aber dann noch. Vielleicht nur damit ich sie endlich in Ruhe lasse. Aber sie lässt dich erstmal eine Weile in Ruhe.“ Er grinste und umarmte mich: „Ich danke dir“
„Kein Problem“
„bei dir alles okay?“
„ja klar, aber ich bin müde“, ich lächelte ihn an damit er mir glaubte.
Gerade als ich zur Tür rausgehen wollte, hielt er mich an dem Arm fest.
„Irgendwas ist doch?“
„Nein alles okay, ich bin nur erschöpft.“ Ich löste mich aus dem Griff und ging zurück in mein Zimmer. Ich legte mich auf die Couch und schlief sofort ein. Ungefähr um acht stand ich auf und machte mich auf dem Weg zum Zug. Ich musste zwischendurch umsteigen, aber das interessierte mich nicht wirklich.
Um zwölf war ich dann endlich in Hereford angekommen. Als erstes wollte ich zum Baumhaus, also machte ich mich auf den Weg. Ich kam an und sah den Blutfleck, ich betrachtete ihn mir näher, er war schon vertrocknet, aber er roch trotzdem noch nach Luca. Ich kletterte hoch in das Baumhaus, es sah noch genauso aus wie ich verlassen hatte.
Die Kerzen standen noch da und auch der Rucksack von Luca, überall hingen ein paar Spinnenweben. Ich machte die Spinnenweben weg und packte alles in den Rucksack. Den Müll machte ich in eine extra Tüte, den wollte ich nachher noch entsorgen.
Mein Weg führte mich weiter in die Berge, ich schaute in verschiedenen Höhlen nach oder hinter großen Büschen, aber ich fand nichts, nicht mal ein paar Knochen. Es deprimierte mich, nichts zu finden, denn eigentlich hatte ich vor, Luca zu begraben.
Es fing an zu dämmern und ich wollte unbedingt noch zu unserem Haus. Heute würde ich es wohl nicht mehr zurück nach London schaffen. Als ich am Haus ankam, hatte ich das Gefühl, das mich jemand verfolgte, aber als ich mich umschaute sah ich nichts.
Im Haus brannte nirgends Licht, anscheinend gab es keinen Nachmieter. Ich öffnete leise die Tür, aber ich spürte von keinem Menschen eine Anwesenheit. Als ich den Schalter umlegte, ging das Licht an. Das wunderte mich, denn eigentlich müsste der doch abgestellt sein. Ich schaute mich also nochmal um, im Wohnzimmer waren ein paar Decken auf der Couch, anscheinend schlief hier doch jemand. Dann kam von der Küche ein fauliger Geruch, ich lief hin und sah dass der Müll noch da war. Wer auch immer hier wohnte, es interessierte ihn recht wenig, wie es hier aussah.
Ich packte den Müll zusammen und guckte in den Kühlschrank, auch hier drin war alles verfault. Ich räumte alles heraus und brachte es nach draußen. Es war traurig, dass sich niemand um das Haus gekümmert hatte. Selbst der Brief den Ethan mitgebracht hatte, lag noch da. Er war total eingestaubt, auch sonst sah es total runtergekommen aus.
Ich schob die staubigen Gardinen vor die Fenster, keiner sollte sehen dass ich da war. Gerade als ich hoch gehen wollte klopfte es an der Tür. Wer das jetzt wohl sein konnte…?
Ich schob vorsichtig eine Gardine weg und lugte durch. David stand vor der Tür, was wollte er denn hier?
Ich öffnete die Tür: „Was willst du denn hier?“
„Ich hab gesehen, dass in eurem Haus Licht brannte und bin her gekommen.“
„Aber von dir aus sieht man doch das Haus gar nicht?“
„Ja okay, ich komm öfters mal hier vorbei. Ich habe immer gehofft das du wieder herkommst und jetzt ist es endlich soweit.“ Er kam herein und umarmte mich, ich stieß ihn leicht weg.
„Warum denn das?“
David kam wieder näher auf mich zu und schaute mich mit seinen blau-grauen Augen an: „ Ich habe dich vermisst. Ich weiß du mich nicht, aber ich konnte dich nicht vergessen. Seitdem du bei mir warst, habe ich wieder angefangen Sport zu machen und mir Arbeit gesucht. Ich wollte das du wieder Stolz auf mich sein kannst“
„Das ist doch schön David, aber ich werde nicht hier bleiben. Ich werde morgen schon zurück nach London gehen. Denn ich habe dort eine Wohnung und bin auf Arbeitssuche.“
Er nahm meine Hand: „Dann lass mich mitkommen.“
„Nein, du verstehst das nicht und ich möchte dir das jetzt auch nicht erklären. Aber sag mal wenn du öfters hier warst, kannst du mir vielleicht sagen, wer hier schläft.“
„Häh wovon sprichst du? Hier schläft doch keiner.“ Ich schloss die Tür und zeigte ihm die Decken auf der Couch.
„Aber irgendjemand muss hier sein oder gewesen sein, denn der Strom ist noch eingeschaltet und guck doch die Decken.“
„Hm das ist wirklich seltsam, aber ich habe hier nie Licht brennen sehen. Weil ich geh meistens abends joggen.“
Ich lief ein wenig hin- und her, aber ich roch auch niemanden, das war seltsam.
„Naja wer auch hier war, das Essen hat ihn nicht interessiert.“
„Komisch, jeder normale Mensch hat doch irgendwann mal Hunger“
„Komm wir setzen uns auf die Couch“, bat ich David an.
Wir setzen uns hin und redeten noch eine Weile, nur dann fing er wieder an, mir Komplimente zu machen und zu sagen wie sehr er mich vermisste. Er verstand einfach nicht, dass es mich nicht interessierte.
„Am besten du gehst jetzt. Es war schön dich wiederzusehen. Denn ich würde gerne schlafen.“
„Echt du willst alleine in diesem Haus schlafen?“, sprach er erstaunt.
„Ja warum nicht“, antworte ich.
„Soll ich nicht lieber bei dir bleiben, das eine Mal sollte ich das doch auch.“, er strahlte mich an.
„Nein, das brauchst du wirklich nicht. Ich bin doch schließlich keine achtzehn mehr.“
„Okay“, er stand widerwillig auf und ging zur Tür. Ich begleitete ihn und öffnete ihm die Tür. Bevor er heraus ging drehte er sich um und umarmte mich. Gerade als ich mich aus der Umarmung lösen wollte, küsste er mich. Ich stieß ihn weg und schrie David an: „Was sollte denn das jetzt?“
„Ich dachte das hilft vielleicht, dass du dich doch wieder in mich verliebst.“ Ich schupste ihn zur Tür heraus und knallte sie zu.
Wie konnte er mich nur küssen, er nahm mir die Erinnerung an den letzten Kuss von Ethan. Ich ging hoch in mein Zimmer und holte das Bild von meinen Eltern und Luca. Dann setzte ich mich auf mein Bett und versank in Gedanken. Alles was ich liebte wurde mir genommen und ich hatte das Gefühl nie wieder so glücklich zu werden, wie früher. Da hier oben alles noch staubiger war, ging ich wieder runter. Unten hatte ich wenigstens die Decken, ich stellte die Bilder auf den Couchtisch und legte mich hin. Ich fing an zu weinen und ich vermisste Luca der zu mir kam und mich tröstete wenn ich traurig war.
Auch Ethan vermisste ich immer mehr, gerade weil ich immer sah wie glücklich Faye und Darius waren und dann half ich auch noch das Heather und Baldric sich wieder vertragen. Wenn die beiden zusammen kommen, würde es noch unerträglicher werden, gerade weil sie es jedem zeigen. Heather würde es mir vielleicht noch unter die Nase reiben, zu zutrauen wäre es ihr jedenfalls.
Ich schluchzte und war froh alleine zu sein, denn es muss ja keiner mitbekommen, auch David nicht.
Denn dann würde er mich nur noch mehr nerven. Ich stand auf und suchte in der Küche irgendwo nach Alkohol. Seitdem ich ein Vampir war, trank ich viel zu viel, aber was sollte mir passieren. Dadurch fiel es mir nur leichter, alles zu vergessen, ich hätte Glück und fand noch eine Flasche Kräuter. Eigentlich trank ich das nicht gerne, aber ich sollte nicht zu wählerisch sein.
Ich nahm sie wieder mit und trank einen kräftigen Schluck.