Gedichte
Tanz des Schwertes

Auf einem Tisch, sechs Fuß er misst

aus schwarzer Eiche und schwer er ist.

Fester zementiger Staub, Zentimeter dick,

darunter ich eine seltsame Form erblick.

Wische hinfort, den Staub der Gezeiten,

lass meinen Blick über die Schlieren gleiten.

Spüre in mein tiefes Empfinden hinein,

merke es soll Zeit alter Träume nun sein.

Fege und blase den Staub vom dem Tisch,

graue undurchsichtige Wolke, diffuses Licht.

Wirbelnde Hände, stoßen hart an etwas an,

schwer, metallisch erklingt es dann.

 An seltsame Gefühle erinnere ich mich,

als dieser Klang in meinen Ohren sich bricht.

Behutsam nehme den Gegenstand ich auf,

fühle in meinem Herzen des Schicksals Lauf.

Greife das Heft, es schmiegt sich in die Hand.

Zieh´s halb aus der Scheide, blicke Klinge gebannt.

Mein Herz schlägt schneller, Bilder entstehen.

Sehe mich im Kampf mit dem Tod umgehen.

Eine seltsame Melodie erfasst mich als bald,

zieh´s ganz heraus, im Moment ist mir kalt.

Ich fühle sein Gewicht und doch ist es leicht,

fühle Klingenkraft und daran ist sie reich.

Betrachte die Klinge voll Stolz und Respekt,

sie in mir die große Lust zum Tanz erweckt.

Drehe mich herum, schaue hier und dort,

es ist als wichen die Schatten, fliehen den Ort.

Tanze immer schneller kenne keine Gnade,

Hieb, schneller Stich und dann die Parade.

Gespenster in meiner Trance bedrängen mich,

in keinem Leben ich jemals vor ihnen wich.

Wie ein Derwisch fliege ich kämpfend umher,

mein Wille und Arm kennen keine Müdigkeit mehr.

Hier und Dort wirbelnd, überall kämpfe ich,

drehe in der wilden Ekstase des Kampfes mich.

Dunkelheit weicht, die Schatten nun vergeh´n,

keuchend sink ich zusammen, kann Sonnenlicht sehn.

Wild war der Kampf die Gegner zogen sich zurück,

was bleibt ist Ruhe und im Frieden liegt Glück.

Zurück leg ich die Klinge, die Scheide neben an.
Beide sollen warten auf späte Zeiten, den einen Mann.
Sie zu benutzen, zum Kampf und auch mehr,
doch daran habe ich nun keine Erinnerung mehr.

  (C)Dirk Steinert