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Is it too loud, is it too loud? - Ein Protest in Prosa und Reim

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Über den Autor:

Getauft, Geschieden, Geimpft: 3G also, tretet näher, Herrschaften! Was ich so schreibe, ist natürlich erlebt, erlauscht, erlesen und erlogen; von alberich bis böse oder dunkeltrüb, und mit Vorliebe gereimt. Erfreue mich an Musik verschiedener Richtungen, an Literatur und natürlich an Menschlichem wie Situationskomik und liebevolle Reaktionen abseits des jeweiligen Business'. Solange ich die komische Seite der Dinge erkenne, geht's mir gut -- und ...

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immer aktuell, z.Z. besonders

/// mystorys edition 2011

Is it too loud, is it too loud? - Ein Protest in Prosa und Reim

Einleitung

Lärmen wird erst schön durch lockere Selbstgewißheit. Die ja durch „antiautoritäre“ Aufzucht kein Problem darstellt. Autofirmen bezahlen Forscherabteilun-gen dafür, den maskulin-satten Türknall zu ertüfteln. Der unhörbare wäre ebenso möglich, doch wer bewundert dann noch MICH und MEINEN Wagen. Zu strittigen Autobahnen und Flughäfen fällt einem schon gar nichts mehr ein ...

Vorwort

„Is it too loud, is it too loud?“ nuschelte Jimi Hendrix in einem Konzert, bevor er mit „Johnny B. Goode“ losrockte. Wegen der systemischen Einheit Rock-Verstär-ker-Laut kann ich seine Frage bis heute nicht recht deuten. Wenn das Publikum nun „Yes“ gebrüllt hätte? (Entweder könnten wirs vergessen,oder er hätte mal schnell einen ganz anderen Stil kreiert.)

Also tippe ich auf scheinheiligen Spaß. Genauso, wie die folgenden Protago-nisten staunen „Zu laut bin ich?“.

1.

„Einmal im Monat hat jeder das Recht, mal richtig laut zu feiern.“
„Wenn ich rechtzeitig eine Entschul-digung aushänge, dürfen wir beliebig lange laut sein.“
„Ich lade alle, die sich gestört fühlen, zum Mitfeiern ein.“

Irrtum! Irrtum! Irr-tum!!!

Zeigt doch mal, wo das geregelt ist: Lärmschutzverordnung? Grundgesetz? Luthers Thesen?

Und wie nur kommt Ihr auf die Idee, niemand könne Eure generöse Einladung ausschlagen?! Mancher zieht nämlich gerade einen Säugling groß, mancher

kämpft einen Krebs klein. Schon gehört sowas? Und mancher kriegt von Euren Flippers, DJ KennsteNich & Co. grünen Hautausschlag – sogar im Bett drei Treppen unter Euch. („Aber das läuft doch auf allen Kanälen.“ Ja. Was halt so in der Kanalisation läuft.)

Partylaune kann ja anstecken, aber warum denn mich und warum heute und warum ausgerechnet Eure?
Sucht Euch zum Ausflippen eine geeig-nete Location, verdammt. Meine Schädeldecke ist keine.

Kommt umgekehrt bitte her, wenn ich Euch störe.

Wir kriegen das schon hin.

Herzlichst,
Amen.

2.

Der Panda unterm Pandanus
kennt stets des Nachbarn Schicht-rhythmus:
Sei es am Tag, seis tiefe Nacht,
laut wird das Auto zugemacht,
bei jedem Täschchen noch einmal.
Drei Türen – aber zehnmal Knall.

Der Panda unterm Pandanus
schreckt auf: Wars ein Pistolenschuß?
Der andre Nachbar braucht um vier
des nachtens Böllerknall und Bier.
Stellt euch die Weltbedeutung vor!:
Soeben fiel ein Fußballtor.

Der Panda unterm Pandanus
wacht auf vom lauten Rave-Rhythmus.
Die Affen in der Palme oben
wolln ohne Unterbrechung toben.
Wie immer, wird von Freitagnacht
bis Montagmittag durchgemacht.

Der Panda unterm Pandanus
spielt Pan-Flöte zum Kunstgenuß.
's ist Vormittag. Schon fliegen Nüsse,
von allen Seiten drohen Bisse.
Er stört sie bei dem Fernsehhit
„Auf gute Nachbarschaft – Mach mit!“

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Brubeckfan

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Veröffentlicht am 20.11.2011

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baesta (Wiederholung von damals, mangels erneuten Einfällen, aber gernstens nochmals gelesen)
Der Panda unterm Pandanus -
der ist ein echter Musenkuß
Und wenn die lieben Nachbarn stören
kommt Ohropax in beide Öhren.

Spitzenklasse Dein Gedicht.

Vor langer Zeit - Antworten

Brubeckfan Aber Deine Valuta ist jedenfalls ganz neu, vielen Dank, liebe Bärbel!

Vor langer Zeit - Antworten

cassandra2010
Ha, leeven Jrades, da sachste wat! Scheint für viele Hominiden so etwas wie Krachmacherchromosome zu geben. Nicht nur eines, oh nein, ganz viele. In meiner unmittelbaren Nachbarschaft befinden sich zwei miteinander verwandte Familien, die sich gerne über 100 m hinweg von Datsche zu Datsche ihre Befindlichkeiten und neuesten Nachrichten zubrüllen. Gut, der Mensch stammt bekanntlich vom Affen ab, aber muss er sich heutzutage dann zu einem solchen machen? Fehlt nur das Trommeln auf der Hühnerbrust. Und einer der beiden Silberrücken ist kleiner Bauunternehmer und rückt nahezu täglich mit schwerem Gerät aus und gegen 17 Uhr wieder ein. Aber dann muss er un-be-dingt noch fix schwere Steine, Kiesel und anderes bei seinem Bruder auf Halde schmeißen. Das ist dann eine sehr schräge "Pastorale". Und Aufsitzmäher, Freischneider sowie Kettensäge werden häufig und liebvoll an schönen Sommertagen in Betrieb gesetzt. Und kommt dann noch die Dorfkirmes dazu, suchst du dir ein ganz ruhiges Plätzchen in deiner Budike.
Zum Glück sind besagte Krachminskis aber freundlich und hilfsbereit, und über Bellattacken meines Charlie, der die Katzenrotte von unserem Grundstück vertreiben möchte und zu gerne einer Katz das Genick..., also der Hund darf in den Ohren und Augen der Nachbarn auch alles.
Irjenswie eine Win-win-Situation. Zumal ich sehr gerne Mozart, Beethoven und Tschaikowski bei offenen Fenstern erschallen lasse.
Man hat ja als Städterin auch einen Bildungsauftrag der Landbevölkerung gegenüber, newa?

In diesem Sinne: Wat wellste maache? (Artikel 7 des rheinischen Grundgesetzes)
Cassy

Vor langer Zeit - Antworten

Brubeckfan Gott schenke uns Ohrenlider. Und solide Altersschwerhörigkeit. Dann werden wir unsere Hörbücher aufdrehen, da wackelt der Aufsitzmäher von.
Herzlichen Dank,
Gerd

Vor langer Zeit - Antworten

cassandra2010
Ham wa doch... pax Oro, aus dem Vatikannalles;))auch bekannt als römischer Frieden~~~

Schönen Sonntag
Cassy

Vor langer Zeit - Antworten

Brubeckfan Re: Der Panda unterm Pandanus -

Zitat: (Original von baesta am 05.01.2012 - 11:17 Uhr) der ist ein echter Musenkuß
Und wenn die lieben Nachbarn stören
kommt Ohropax in beide Öhren.

Spitzenklasse Dein Gedicht.

LG Bärbel

HiHi,
Dankeschön!!

Vor langer Zeit - Antworten

baesta Der Panda unterm Pandanus - der ist ein echter Musenkuß
Und wenn die lieben Nachbarn stören
kommt Ohropax in beide Öhren.

Spitzenklasse Dein Gedicht.

LG Bärbel

Vor langer Zeit - Antworten

Brubeckfan an Ciggy1 - Hey, erst denkt man, jetzt übertreibt er's aber mit dem Fleiß.
Kann Dir nicht mal direkt antworten, denn Du hast schon wieder der Software ihre Grenzen gezeigt.

Also: Gerne mal wieder gelesen. Nach diesem Tucholsky braucht man eigentlich nichts mehr zu sagen und wir können dicht machen. Na wenigstens bis Neujahr.

Den letzten Absatz hätte ich besser als Motto dieses "Buchs" nehmen könnten. Wenn ich's nur gekannt hätte.

Tschüs & Dank,
Gerd

Vor langer Zeit - Antworten

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