Kurzgeschichte
fallen angel - nicht alle Engel gehen fort

0
"fallen angel - nicht alle Engel gehen fort"
Veröffentlicht am 19. November 2011, 6 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Soo...ich bin Baba...20 jahre und komme aus der nähe von Berlin^^schreibe sehr gerne eigene geschichten, um bestimmte sachen/erlebnisse aus meinem persönlichen Leben damit zu verarbeiten...wenn noch irgendwelche fragen offen sind...einfach anschreiben!
fallen angel - nicht alle Engel gehen fort

fallen angel - nicht alle Engel gehen fort

 Es war ein schöner Abend gewesen. Viele Leute waren da und er hatte eine Menge Spass. Er hatte viel Spass in den letzten Tagen gehabt. Oft hatte es mit Alkohol, manchmal aber auch mit anderen Drogen zu tun. 
Doch immer war es dass gleiche Spiel, wenn er alleine in seinem Zimmer war. Er schaute hinaus aus dem Fenster, konnte unter sich die hell erleuchtete Straße sehen und einige wenige Autos, die um diese Zeit noch immer unterwegs waren. Langsam öffnete er das Fenster und sog die Stadtluft in sich ein. Eine Luft die nach Gewalt, Verbrechen und Gottlosigkeit roch. Und doch...er fühlte sich wohl, wohl mit all diesem Frevel, diesen Partys, diesen Drogen, diesem Leben ohne ein Ziel oder einer Aufgabe. 
Als er jedoch an diesem Abend an das Fenster trat, war etwas anders. Er konnte es nicht genau beschreiben. Die Luft roch genauso wie an den Tagen zuvor, auch die Straße war hell erleuchtet und etwas befahren und doch fühlte es sich diesmal nicht...richtig an. Es kam ihm vor, als wenn etwas fehlen würde, als wenn er etwas vergessen hätte.
Und dann kam sie...so langsam wie zähe Lava, die sich ihren Weg den Berg hinunter sucht, kam die Erinnerung wieder. Die Erinnerung an das Leben vor den ganzen Partys, vor all diesen Missetaten. Sie tat weh, die Erinnerung, wie sie sich in seinem ganzen Körper nieder lies, sein Herz und seinen Kopf mit einer Hand aus Eis umfasste und sich dann einbrandte, ihn für das Vergessen strafte. Das Atmen fiel ihm schwer. Bleich klammerte sich seine Hand an die Fensterbank, während er zu Boden sank. Alles um ihn schien sich zu drehen. Er war das Auge eines Tornados all der Fehler, die er in den letzten Tagen begangen hatte. Jede Kleinigkeit wurde ihm aufgezeigt und so schlimmer sie waren, so größer war der Schmerz, den er spürte. Ein Schmerz, der in die winzigsten Ecken seines Körpers vordrang. 
An einer Stelle jedoch schienen die Schmerzen bis ins Unermessliche zu steigen. An der Unterseite seiner Schulterblätter schien sich ein Schmerz auszubreiten, der wohl nur mit dem Höllenfeuer vergleichbar wäre.
Mit der letztem ihm verbliebenen Kraft, bewegt er seine Arme, erfasste noch einmal die Fensterbank und zog sich nach oben und nach draußen. Hinaus in diese stinkende Luft. Hinaus in die Nacht, die so viele Sünden und Schandtaten bis zum Morgengrauen verstecken würde.
Und während er zu Boden fiel, bat er um Vergebung, bat darum noch eine Chance zu bekommen, um seine Fehler wieder gut zu machen, seine Aufgabe doch noch aus zu führen, zu seinem Ziel zu gelangen. 
Um ihn herum wurde alles still, kein einziger Laut war mehr zu vernehmen, keiner außer seinem Atem. Seine Schmerzen schienen verschwunden zu sein. Der Gestank aus der Luft vertrieben, die Zeit still zu stehen. Und dann öffnete sich die Wolkendecke, ließ das helle und klare Licht des Mondes hindurch und ihn in einem Glitzern erstrahlen. 
Und dann kam der Schmerz wieder. Etwas wollte aus ihm heraus. Sein Rücken schien auf zu platzen. Ließ es frei...und irgendwie auch wieder nicht. Es war, als wenn er an Fäden wieder nach oben gezogen würde, während die ganze Welt über ihm zusammen brach. Alles kam mit einem mal viel intensiver als zuvor zurück, all die Geräusche, die Autos, die über die Straße fuhren, das Gebrüll eines Neugeborenes aus dem Haus gegenüber und das Fluchen der Mutter, die zum dritten Mal in dieser Nacht aus dem Schlaf geweckt wurde, und all die Gerüche, die Basilikumpflanze auf der Fensterbank in der Küche, die Abgase der Autos, der Inhalt der Windel, des Neugeborenen, all dies lies ihn fast ohnmächtig werden, doch dann erinnerte er sich wieder. Es waren keine Fäden, die aus seinem Rücken kamen, es waren seine Flügel, die Flügel eines Engels, der auf die Erde geschickt wurde, um eine Aufgabe zu erledigen, eine Aufgabe, die er fast vergessen hätte.
Und mit einem Mal hatte er all seine Kräfte wieder zurück und schwang sich hinauf über die Stadt, die ihn verdorben hatte. Hinauf in die Unendlichkeit des Himmels. 
Lange Zeit schwebte er dort oben und beobachtete das nächtliche Treiben. Er verabscheute sich dafür, dass er dieses Leben der Verfehlungen wirklich vorgezogen hatte
Ein kräftiger Windstoß erfasste ihn und ließ ihn hinaus aufs Land schweben, dorthin wo er seine Aufgabe erfüllen würde.
Es dauerte nicht lange und er war an seinem Ziel angelangt. 
Dunkel lag die Wohnung der jungen Dame vor ihm. Langsam schwebte er an das Fenster heran und schaute hinein. Dort lag sie in ihrem Bett. Ihr Schlaf war unruhig. Ein Nachtmaar quälte sie. Ein Nachtmaar, der schon fast komplett Besitz von ihr ergriffen hatte, der sie auch am Tage nicht in Ruhe, sie die Schönheiten der Welt vergessen ließ. Dieser Nachtmaar war es, weswegen er hier war. Er war derjenige, der sie vor ihm beschützen würde, ihr Geborgenheit geben würde, ihr ein Freund sein würde.
Und so erfüllte er seine Aufgabe und nahm seinen Platz in ihrem Leben ein.  

http://www.mscdn.de/ms/karten/v_553356.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_553357.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_553358.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_553359.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_553360.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_553361.png
0

Hörbuch

Über den Autor

Baba
Soo...ich bin Baba...20 jahre und komme aus der nähe von Berlin^^schreibe sehr gerne eigene geschichten, um bestimmte sachen/erlebnisse aus meinem persönlichen Leben damit zu verarbeiten...wenn noch irgendwelche fragen offen sind...einfach anschreiben!

Leser-Statistik
17

Leser
Quelle
Veröffentlicht am

Kommentare
Kommentar schreiben

Senden
Zeige mehr Kommentare
10
0
0
Senden

62652
Impressum / Nutzungsbedingungen / Datenschutzerklärung