Kurzgeschichte
Sternschnuppe

Schon wieder sitzt sie am Fenster. Seit fast einem Monat sitzt sie nun schon jeden Abend an ihrem Fenster und schaut einfach in den Himmel hinauf, doch erst an diesem Abend ist etwas anders. Etwas Besonderes. Eine Sternschnuppe fliegt am Himmelszelt vorbei. Sie schließt die Augen und wünscht sich etwas, doch wie kann ein Mädchen wie sie schon an eine wunscherfüllende Sternschnuppe glauben? In Wirklichkeit liegt sie doch schon lange auf dem Boden, ohne Kraft wieder aufzustehen. Mit rasselndem Atem und blutendem Herz. Ist es die Hoffnung, die ihr den Glauben an Wünsche und Träume gibt? Nein.Sie öffnet langsam ihre Augen und schaut wieder zum Himmel hinauf. In ihnen kann man ihren Wunsch ablesen. Es war kein Wunsch für sie, im Gegenteil. Ihr Wunsch gebührt dem, der ihr das Herz brach. Lächelnd wischt sie sich eine kleine Träne von der Wange und wispert:

„ Bitte kleiner Stern, erfülle mir meinen Wunsch. Es liegt mir sehr am Herzen, dass er in Erfüllung geht.“ Sie lässt die Rollladen herunter, legt sich in ihr Bett und träumt.

Ihr fragt euch was sie sich gewünscht hat? Nun, ihr Wunsch ist es, dass es demjenigen der ihr das Herz brach gut geht. Das er glücklich ist und gesund bleibt. Er soll niemals die Erfahrung machen die sie gemacht hat. Solange es ihm gut geht, ist es ihr egal wie es ihr ergeht.