Die Eisengiesserei
Kraftvoll winden sich die Flammen
durch den vollen Ofenschacht,
Feuers Atem bringt zusammen
was Menschengeist sich ausgedacht.
Windgepeitschte Flammenzungen
fressen Eisen, Koks und Stein,
soll die Charge gut gelingen
wollen sie gefüttert sein.
Aus dem Ofen tritt die Schmelze
wie ein feurig – weißes Band,
läuft nun weiter über Rinnen,
zugestellt von Menschenhand,
muss im Vorofen verweilen
bis Bedarf signalisiert,
unterdessen wird die Pfanne,
gasbefeuert, temperiert.
In die kernbestückten Ballen
fließt des Eisens heißer Strahl,
dem Maschinentakt verfallen
bis zu der gewünschten Zahl.
Funken stieben, graue Schwaden
färben schwere Hallenluft,
an den produktiven Tagen
gießereibedingter Duft.
Wie ein Phönix aus der Asche
kommt das Gussstück aus dem Sand,
wird gestrahlt, getaucht, geschliffen,
abgezählt für den Versand.
Kann alles gut zusammenwirken
krönt das Endprodukt sodann
was mit Feuers heißem Atem,
Eisen, Koks und Stein, begann.
16.07.1993
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