Krimis & Thriller
Silver Rose: Das Gesetz der Killer (7) - Auftrag 20-22

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"Silver Rose: Das Gesetz der Killer (7) - Auftrag 20-22"
Veröffentlicht am 02. November 2011, 98 Seiten
Kategorie Krimis & Thriller
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Über den Autor:

Tjaaa.. eigentlich ich bin mehr eine Einzelgängerin und eine komlette Tagträumerin dazu xD Aber ab und an bin ich auch gerne unter Leuten, wobei es mir etwas an Gesprächsstoff fehlt, es sei denn es geht ums Schreiben und meine Geschichten. Da kann ich tagelang drüber reden :P Allerdings möchte ich hier auch mal zu meinen Geschichten anmerken, dass sie wirklich lange Stories sind, die sich über einen längeren Zeitraum erst richtig entwickeln und ...
Silver Rose: Das Gesetz der Killer (7) - Auftrag 20-22

Silver Rose: Das Gesetz der Killer (7) - Auftrag 20-22

Beschreibung

Eine sechzehnjährige Auftragsmörderin namens Kate wechselt auf die Arrison Academy, eine Akademie für Killer. Dort lernt sie nicht nur den scheinbar gewissenlosen Auftragsmörder Train Phöenix kennen, sondern stößt mit der Zeit auf ein Geheimnis, das sie dazu bringt dieses eine Mal für den britischen Geheimdienst MI6 zu arbeiten und die Arrison Academy zu übernehmen. Enthält: Auftrag 20: Killer gegen Killer Auftrag 21: Ein Killer für alle und alle Killer für einen Auftrag 22: Friedensschluss unter Killern

Auftrag 20: Killer gegen Killer

Mit schnellen Schritten rannte ich die Treppe in den zweiten Stock hoch, doch so wie es aussah, waren die Jungen mittlerweile noch ein oder zwei Stockwerke weiter oben. Also musste ich auch noch ein Stück höher und sah mich dann prompt drei Lehrern gegenüber, die scheinbar auch nach den Kämpfern suchten.

„Da ist eine!“, rief einer der drei sofort und richtete seinen Revolver auf mich, genau wie auch die anderen beiden. Super, war ja wirklich lustig.

„Dann kommt doch her“, sagte ich freudig und holte meinen eigenen Revolver aus dem Halfter, „Ich warte schon.“

Scheinbar wollten die drei wirklich auf mich schießen, doch just in dem Moment wurden sie innerhalb von noch nicht mal fünf Sekunden niedergeschlagen und Train und Chronos sahen mich leicht überrascht an. Mein Gesicht sah allerdings kaum besser aus.

„Da bist du ja“, sagte Chronos schließlich grinsend, „Wir haben dich schon gesucht.“

„Wo hast du Anja gelassen?“, fragte Train und deutete auf den Klassenraum, neben dem wir gerade standen. Daraufhin gingen wir rein und verschlossen die Tür, das war vorerst ein ganz guter Schlupfwinkel. Hier konnten wir uns kurz beraten.

„Sicher versteckt, damit ihr der Anblick des anstehenden Kampfes erspart bleibt“, antwortete ich schlicht, „Außerdem könnte ich mich nicht konzentrieren, wenn ich wüsste, dass sie jederzeit angegriffen werden könnte.“

„Da hast du Recht.“

„Das muss schwer gewesen sein“, vermutete Chronos mit einem wissenden Lächeln.

„Mehr oder weniger“, erwiderte ich nur. Natürlich war es verdammt schwer gewesen du alter Neunmalklug. Behalt deine blöden Kommentare gefälligst für dich.

„Gut, wie soll´s jetzt weiter gehen?“, fragte Train und blickte verstohlen aus dem Fenster auf der anderen Seite.

„Mrs Allison ist jedenfalls schon hier“, bemerkte ich, „Und sie haben schon gleich am Anfang gemerkt, dass irgendwer was vor hat. Sie haben scheinbar nur mitgespielt, um herauszufinden, wer dahinter steckt.“

„Irgendwie habe ich das geahnt.“

„Ich auch, aber der Plan hat trotzdem funktioniert“, erwiderte ich, „Das Einzige ist, dass wir gerade in einer etwas ungemütlichen Lage stecken. Warum mussten die Lehrer auch unbedingt hier bleiben?“

„Man kann eben nicht alles planen.“ Train lud neue Patronen in die Trommel seines Revolvers, scheinbar hatte er sie benutzt um die Lehrer abzuschrecken. „Ich hoffe nur, sie geraten nicht gerade in den Kampf mit der SS, das wäre ziemlich ungemütlich für sie.“

„Was du nicht sagst.“

„Irgendwer kommt da“, bemerkte Chronos auf einmal.

Im nächsten Moment wurde die Tür zu dem Klassenzimmer bereits aufgerissen und drei Gestalten tauchten dort auf. Da ich bereits mit Isabella und den anderen rechnete, ließ ich die Luft sofort stark zirkulieren und riss die drei beinahe von den Füßen.

„Hey, hey, wir sind auf eurer Seite!“, erklang jedoch plötzlich der Ruf und ich hielt verwirrt inne. Ganz anders als ich erwartet hatte, standen dort Walker, Mr Folker und sogar Mrs Lane. Alle drei wirkten wegen meines Angriffs allerdings noch ganz schön verdattert.

„Was...?“ Ich runzelte die Stirn. Das kam ganz schön plötzlich.

„Glauben Sie ernsthaft, dass wir Ihnen das abkaufen?“, fragte Train kalt und richtete seinen Revolver auf die drei. Noch zielte er auf keinen bestimmten, es war lediglich eine eindeutige Drohung, auch wenn sich das jederzeit ändern konnte. Auch Chronos hatte seine Tonfa bereits wieder in der Hand.

„Ruhig, ruhig, wie gesagt, wir sind auf eurer Seite“, wiederholte Walker, der sich komischerweise von den drein am ehesten wieder gefangen hatte, „Würdet ihr bitte aufhören uns so anzusehen, als wolltet ihr uns gleich umbringen? Das wäre sehr freundlich.“

„Was wollen Sie?“, fragte ich nun und gab den beiden Jungen mit einem Blick zu verstehen, dass sie erstmal abwarten sollten. Da mein sechster Sinn nicht reagierte, war ich mir nicht ganz sicher, ob die Lehrer nicht vielleicht die Wahrheit sagten. Wenngleich das ziemlich abwegig war.

„Wir wollen euch helfen“, antwortete Mrs Lane und trat vor ihre beiden männlichen Kollegen, „Wir wissen schon seit geraumer Zeit von dem, was die Scythe Society treibt. Wir konnten nur leider nie etwas dagegen unternehmen und waren deswegen gezwungen zuzusehen, wie sie auch mit euch rumexperimentiert haben. Es tut uns wirklich leid, aber uns waren die Hände gebunden.. Gerade deshalb wollen wir euch jetzt helfen.“

„Wissen Sie überhaupt, was wir machen?“, fragte ich mit einer hochgezogenen Augenbraue.

„Nein“, antwortete Mr Folker leicht resigniert, „Aber der Spinner hier war der Meinung, dass es in jedem Fall besser ist als weiterhin zuzulassen, dass die Schüler in solch einer Gefahr schweben.“ Mit „Spinner“ war natürlich mal wieder Mr Walker gemeint, der wie immer dämlich grinste. „Ihr könnt uns ja darüber aufklären, was ihr geplant habt.“

„Bevor wir das tun, sollten Sie ihre Worte erstmal beweisen“, bemerkte Train und entsicherte seinen Revolver, auch wenn er ihn noch nicht wieder erhoben hatte.

„Hey hey, immer langsam“, sagte Folker und griff in die Innentasche seiner Jacke, wo er unter Garantie seine Wurfmesser untergebracht hatte, „Ihr solltet lieber froh sein, dass wir euch Dummköpfen helfen wollen, statt so misstrauisch zu sein.“

„Beruhigt euch mal wieder“, sagte ich resigniert, „Außerdem haben wir den Plan bereits ausgeführt.“

„Erfahren wir auch, was der Plan war“, fragte Walker fröhlich wie immer, „Oder müssen wir raten?“

Eigentlich hatte ich keine Lust zu antworten, der Lehrer ging mir auf die Nerven.

„Kate?“ Chronos war anscheinend nicht unbedingt damit einverstanden, dass ich gerade dabei war die drei Lehrer einzuweihen.

„Wir könnten ein bisschen Unterstützung brauchen“, erwiderte ich nur, „Außerdem hat mich der Spinner da schon mal davor bewahrt Karin zum Opfer zu fallen, also kann er jedenfalls nicht völlig gegen uns sein. Mrs Lane ist auch kein schlechter Mensch und Mr Folker halte ich für so klug, dass er die drohende Gefahr der SS ernst nimmt. Also was soll´s?“

„Du bist echt eine“, murmelte Chronos ungläubig.

„Aber bisher lag ihr Gefühl noch nie daneben, also halt die Klappe“, sagte Train leise zu dem Halberwachsenen und sicherte seinen Revolver wieder.

Ich hatte beide trotzdem gehört. „Die Besitzurkunde der Akademie und ihre Kopien sind bereits vernichtet“, sagte ich einfach zu den drei Erwachsenen und wartete ihre Reaktionen ab. Wie erwartet blickten sie ziemlich überrascht drein. „Und gegen Abend sollte hier eine Einheit des MI6 aufkreuzen, um die Akademie rechtmäßig wieder zu übernehmen.“

Ich glaube, ich habe noch nie zuvor so verdatterte Lehrer gesehen. Ihre entgleisten Gesichter sahen zum Schreien komisch aus, um es noch harmlos zu formulieren. Selbst Train und Chronos wirkten von dem Anblick amüsiert.

„Wenn Sie uns immer noch helfen wollen, halten Sie Ihre Kollegen davon ab sich in den Kampf mit der SS einzumischen“, sagte ich gelassen, „Sprich halten Sie sie uns vom Leib.“

Kurz waren die Lehrer noch überfragt, dann schienen sie sich wieder gefasst zu haben.

„Ihr steckt wirklich voller Überraschungen“, bemerkte Walker, woraufhin ich Trains und Chronos Blicke auf mir spürte. Wieso wurde ich hier gerade zur Schuldigen erklärt? Ihr hättet ja nicht mitmachen brauchen. „Besonders du, Silver Rose“, fügte der verrückte Pauker noch hinzu.

Ich sah ihn daraufhin einen kurzen Moment lang entgeistert an, bis ich mich wieder zur Ordnung rief. „Wie kommen Sie darauf?“

„Ich habe es schon länger vermutet“, antwortete Walker, „Aber ich konnte auch einen kurzen Blick auf den Computerbildschirm im Lehrerzimmer werfen. Deine Nachricht ist eindeutig.“

Ich konnte nicht anders als zu grinsen. Auf allen Rechnern, die mein Virus befallen und ihrer Daten entledigt hatte, erschien ein hübscher Smiley mit einem Schriftzug darunter: Silver Rose lässt grüßen. „Dumm gelaufen.“

Walker schmunzelte und die beiden Jungen hinter mir sahen mich ungläubig an.

„Ich konnte einfach nicht widerstehen“, gestand ich den beiden mit einem schiefen Grinsen. Manchmal war ich auch ein kleines Spielkind, außerdem wollte ich den Leuten der SS so richtig eins reinwürgen. Silver Rose war wieder zurück und trat ausnahmsweise mal für die andere Seite des Gesetzes ein, da würde Julie viele Gerüchte zu hören bekommen.

„Na schön, wir werden unsere Kollegen in Schach halten“, sagte Mr Folker dann.

„Aber passt bitte auf euch auf“, bat Mrs Lane, „Gegen die Scythe Society anzutreten hat bisher noch keiner überlebt.“

„Sie vergessen wohl, dass wir anders sind als alle“, erwiderte ich.

Plötzlich war ein heftiges Donnergrollen am Himmel zu hören und ein gewaltiger Blitz zuckte herab. Dabei war der Himmel vor wenigen Sekunden noch strahlend blau gewesen, doch jetzt hingen da dunkle Wolken bedrohlich tief über der Akademie. Train, Chronos und ich wussten augenblicklich, dass dies das Startzeichen war.

„Na also, sie sind hier“, sagte Chronos, „Auf ins Getümmel.“

„Kling gefälligst nicht so aufgeregt“, sagte ich weniger begeistert.

„Wieso denn nicht?“, fragte Train mit einem arroganten Lächeln, „Das ist der Kampf, auf den Chronos und ich schon seit Jahren warten.“

„Zeit für die Abrechnung mit VanDyke“, fügte Chronos noch grinsend hinzu.

Ich schüttelte bloß den Kopf, als wir an den drei Lehrern vorbei gingen. Diese wünschten uns noch leise Glück, bevor sie sich selbst auf den Weg machten. Mit einem genauso leisen „Danke“ liefen wir nach unten und hinaus auf den Schulhof.

Ich konnte sie bereits sehen. Karin, Jake und Robin näherten sich dem Unterrichtsgebäude über den Rasen und schienen uns auch bereits entdeckt zu haben. Es war schwer zu sagen, was sie vorhatten. Von dem Rest der Einheit war nichts zu sehen, aber ich vermutete stark, dass sie auch hier irgendwo auf dem Schulgelände waren. Gerade das allzu deutliche Signal von Isabella zeigte, dass mindestens sie sich hier noch irgendwo versteckt hatte.

„Tse, also habt ihr es jetzt wirklich getan“, stellte Jake abfällig fest, als er und die anderen beiden in Hörweite waren, „Ihr habt euch tatsächlich gegen die Scythe Society aufgelehnt.“

„Das war schon lange fällig“, bemerkte Train gelassen.

„Ihr verdient mal einen kräftigen Tritt in den Hintern“, fügte Chronos freudig hinzu.

„Das wird euch noch leidtun“, drohte Karin, „Es wird euch noch leidtun, überhaupt geboren worden zu sein...“

„Wer von euch beiden hat das eigentlich ausgeheckt?“, fragte Jake halb interessiert die Jungen.

„Tut mir leid dich enttäuschen zu müssen, aber ich bin die Urheberin des Ganzen“, bemerkte ich, auch wenn es mir ganz und gar nicht leidtat.

„Was denn, gefällt es dir bei uns etwa nicht?“, fragte Karin mit einem schadenfrohen Lächeln.

„Im Prinzip ist es bei euch gar nicht so schlecht“, erwiderte ich, „Aber mir gefällt eure Arbeitsweise überhaupt nicht.“

„So ein Pech auch, das wird euch wohl den Tod bescheren.“ Karin hatte ein finsteres und nichts Gutes verheißendes Lächeln im Gesicht.

„Das werden wir noch sehen“, murmelte ich nur und Train und Chronos waren eindeutig auch meiner Meinung.

Es entstand ein Augenblick der Stille, in der niemand etwas sagte, was Robin ohnehin nicht getan hatte. Ihn konnte man ganz schön schnell vergessen oder übersehen, weil er so still war. Er wirkte auch um einiges reifer als Chronos, obwohl die beiden ungefähr gleichalt zu sein schienen. Schon seit mehreren Sekunden hatte sich keiner von uns bewegt. Alle schienen auf irgendein Startzeichen zu warten. Und allem Anschein nach wurde es Isabella zu langweilig ein paar Statuen beim Anstarren zuzusehen, denn plötzlich zuckte erneut ein gewaltiger Blitz vom Himmel und schlug nicht weit im Wald ein.

Augenblicklich entfernten wir uns voneinander. Robin sprang wieder ein ganzes Stück zurück und Train hechtete ihm sofort hinterher. Chronos machte einen Satz nach links und Jake setzte ihm augenblicklich nach, was mich nicht wunderte, da er den Idioten aus meinem Team scheinbar nicht ausstehen konnte. Und dass Karin mir sofort hinterher kam, war im Prinzip auch nur logisch, immerhin hatte sie schon mal versucht mich umzubringen.

„Jetzt kann ich dich endlich ohne Umwege umbringen!“, stellte sie erfreut fest und setzte mir nach. Mit einem Mal schwang sie dann eine Doppelsense – eine Sense mit je einer Klinge am oberen und unteren Ende – die sogar größer war als sie selbst. Beinahe enthauptete sie mich damit sogar, doch ich konnte gerade noch den Kopf den Nacken legen und das verhindern. Mit einem Flickflack rückwärts brachte ich mich wieder in eine etwas günstigere Position und zog meinen Revolver. Allerdings hatte ich bereits gemerkt, dass irgendetwas faul war.

„Hört sich ja sehr verlockend an“, erwiderte ich nur wenig begeistert.

„Hehe, was du vielleicht noch wissen solltest“, sagte Karin auf einmal und richtete eine Klinge ihre Doppelsense wieder auf mich, „Die Klingen sind mit einem sehr starken Gift überzogen, das dich innerhalb von Sekunden umbringt, wenn du sie berührst. Also wirst du einen zwar qualvollen, aber relativ schnellen Tod sterben. Schön, nicht wahr?“

„Und wie schön.“ Das wurde ja immer besser. Ich machte einen Satz zurück, als das Mädchen erneut auf mich zusprang und ansetzte das Gesagte zu verwirklichen.

Chronos war währenddessen dabei Jakes Lanze mit seinen Tonfa abzuwehren. Es sah beinahe einfach aus, wie er seinen Gegner immer weiter zurückdrängte und dieser langsam aber sicher ins Schwitzen geriet.

„Na? Kannst du nicht mehr?“, stichelte Chronos grinsend.

Jake lächelte nur verbissen. „Du kannst mich mal! Du wirst schon noch dein blaues Wunder erleben! Ihr alle werdet noch sehen, was ihr davon habt euch mit uns anzulegen!“

„Wahrscheinlich“, räumte Chronos ein, „Aber hast du eigentlich mal darüber nachgedacht, wie vielen womöglich unschuldigen Menschen wir schon einen absolut unnötigen Tod gebracht haben? Ihr scheint so ein bisschen vergessen zu haben, dass wir weder Gott noch eine höhere Gewalt sind, die über Leben und Tod entscheiden darf. Auch wenn wir wesentlich mächtigere Fähigkeiten besitzen, sind wir immer noch Menschen...“ Er musste einem beinahe verheerenden Schlag von Jake ausweichen.

„Quatsch nicht so viel Schwachsinn, während wir kämpfen“, sagte Jake frostig und setzte ihm nach, „Dir werd ich dein übergroßes Mundwerk stopfen!“

„Ups.. na ja, das würde ich mir nochmal überlegen“, erwiderte Chronos und schlug mit seinem rechten Tonfa nach Jake, doch dieser konnte sich noch weit genug nach hinten lehnen und hieb nun mit seiner Lanze zu. Glücklicherweise hatte Chronos noch den linken Tonfa, mit dem er den Hieb ganz einfach parieren konnte.

„Du solltest dir das wirklich nochmal überlegen“, sagte Train, als er einen von Robins ziemlich heftigen Schlägen abblockte. Der junge Mann war verdammt stark, körperlich gesehen war er hier auf dem Feld wohl der Stärkste.

Die Antwort bestand aus einem harten Tritt, dem Train durch einen Sprung hoch in die Luft gerade noch entgehen konnte. Sagen tat Robin wie immer kein Wort, Train hatte ihn nur höchst selten sprechen gehört.

„Denk doch gefälligst mal nach!“, sagte Train und traf Robin mit einem Schlag an der Schulter, doch das schien ihm leider nicht sonderlich viel auszumachen, „VanDyke zwingt uns alle dazu ihm zu gehorchen und andere Leute umzubringen. Er benutzt uns nur! Er...“

Robin sah ihm direkt in die Augen, verdammt. Train hatte nicht daran gedacht, dass sein Gegenüber ihm durch bloßen Blickkontakt vollkommen hypnotisieren konnte. Dann war es auch schon zu spät und Train verlor sämtliche Kontrolle über Körper und Geist. Von Robin kontrolliert wankte er auf Kate und Karin zu, die gerade einen abenteuerlichen Kampf führten.

Karin griff mich gerade mit ihrer Sense an, als es mir auffiel. Train kam auf mich zu, doch der Blick in seinen bernsteinfarbenen Augen war leer. Dahinter konnte ich Robin sehen und entsann mich natürlich, was dessen Fähigkeit war. Gutes Hirn, wenigstens dachte es in der Hinsicht noch mit. An anderer Stelle hatte es nämlich versagt.

Zu spät erst fiel mir Karin wieder ein und ich versuchte zwar noch zur Seite zu springen, doch ich konnte nicht mehr verhindern, dass mich die zweite Klinge ihrer Sense am linken Oberarm striff. Verflucht! Ausgerechnet das, was nicht hätte passieren dürfen! Ich spürte augenblicklich einen heftigen Schmerz, der sich meinen Arm hocharbeitete und auf dem besten Weg war über die Blutbahnen meinen ganzen Körper lahm zu legen, bevor er höchst wahrscheinlich meinem Herzen so sehr zusetzte, dass es versagte. Eine wahrhaft tolle Aussicht.

Mit einem Knurren holte ich ein Halstuch aus meiner Tasche, das von einem früheren Auftrag noch dort gewesen war. Nun band ich es mir schnell fest um den Arm, um hoffentlich das Blut ausreichend abzuschnüren und den Prozess wenigstens ein bisschen zu verlangsamen. Um hysterisch über den Umstand zu werden, dass ich mit großer Wahrscheinlichkeit bald sterben würde, fehlte mir einfach die Zeit. Zudem hatte ich dem Tod inzwischen schon so oft ins Auge gesehen und war ihm am Ende doch immer wieder von der Schippe gesprungen, dass da ein Mal mehr oder weniger auch nicht mehr viel war. Das Erschütternde war nämlich das, was als nächstes passierte.

Plötzlich kam Train blitzschnell auf mich zu gerast und ich musste feststellen, dass der Gute mich angreifen wollte. Den schwarzen Revolver hatte er bereits gezogen und auf mich gerichtet, als ich gerade einem weiteren Angriff von Karin ausweichen musste.

„Verflixt.“ Chronos sah natürlich, was bei uns gerade los war. Dann verfehlte Jakes Hieb seine Nase nur um Haaresbreite und er musste wieder seinen Gegner ansehen. Als er jedoch meinen überraschten Ausruf hörte – auch wenn er nicht verstand, was ich da eigentlich von mir gab, wobei es sich fast wie ein Fluch anhörte – wurde sein Gesichtsausdruck ernst. Den nächsten Schlag von Jake parierte er, auch wenn er noch im selben Moment merkte, dass es keine gute Idee gewesen war, den Jungen so nahe an sich heran zu lassen. Er war auf seinen Schatten getreten und prompt konnte Chronos sich nicht mehr bewegen. Nochmal verflixt.

„Na? Wer ist jetzt der Dumme?“, fragte Jake grinsend.

Eine etwas verkrüppelte Version von „Train!“ und einem selbst mir unbekannten Fluch gab ich von mir, als mir Train um ein Haar eine Kugel direkt ins Herz jagte. Der Typ wollte mich umbringen! Das letzte Mal, dass er das versucht hatte, war schon eine ganze Weile her. Es war irgendwie komisch, wenn ich daran dachte, wie er damals mehrmals versucht hatte mich umzubringen, weil er dachte, dass ich versuche ihm hinterher zu schnüffeln. Und es war echt bescheuert, dass ich nun schon wieder versuchte mit seiner beinahe übermenschlichen Geschwindigkeit mitzuhalten und darin natürlich versagte.

Außerdem nagte da auch ein kleines Gefühl an mir, das ich gerade so gar nicht gebrauchen konnte. Trauer. Auch wenn mir klar war, dass Train von Robin hypnotisiert wurde – am liebsten hätte ich auch den Urheber angegriffen, doch mein Partner ließ mir dazu keine Gelegenheit – traf es mich trotzdem, dass mein Freund mich angriff. Manchmal waren Gefühle wirklich unpraktisch.

„Hah! Gleich bist du Geschichte!“, rief Karin triumphierend und schlug plötzlich mit ihrer Sense zu.

„Du hast genau drei Sekunden mir aus dem Weg zu gehen“, sagte Chronos drohend und versuchte sich zu bewegen, doch das war zwecklos.

Jake sah ihn daraufhin nur höhnisch an. „Als ob du in der Lage bist mir zu drohen.“

„Drei.“

„Willst du mich verarschen?“, fragte Jake ungläubig, „Dem Teufel werde ich tun!“

„Zwei.“

„Was willst du schon ausrichten?“, fragte der Junge und richtete seine Lanze direkt auf Chronos´ Hals. „Na?“

„Eins.“

„Das war´s für dich!“

„Du hast es nicht anders gewollt“, stellte Chronos mit düsterer Stimme fest und konzentrierte sich. Im nächsten Moment hielt Jake bereits inne und starrte ihn erschrocken an.

„Scheinbar hast du vergessen, weshalb ich abgesehen von Train und Thore zu den Killern gehöre, die am meisten Leben auf dem Gewissen haben“, fügte Chronos noch hinzu. Es war nicht ganz einfach sich so zu konzentrieren, dass das Wasser in Jakes Lunge ihn noch nicht umbrachte. Leben auszulöschen war einfach, es dagegen zu erhalten war verteufelt schwer. Gerade da der menschliche Körper zu ca. siebzig Prozent aus Wasser bestand, hatte Chronos einen klaren Vorteil, den er allerdings eher ungern nutzte.

„Du.. verdammter...“, brachte Jake mit erstickter Stimme hervor und rang vergeblich nach Luft.

„Ich bereue es so viele Menschen getötet zu haben“, sagte Chronos betrübt und ließ das Wasser wieder verschwinden, „Vielleicht solltest du mal darüber nachdenken, einen anderen Beruf zu ergreifen.“

Jake hustete kräftig und rang nach Luft, doch bevor er zu einem erneuten Angriff ausholen konnte, rammte Chronos ihm sein Tonfa in den Magen, woraufhin Jake in die Knie sank und am Boden liegen blieb.

Ich verdankte es meinem selten vorhandenen Glück, dass mich Karins Schlag erneut um Haaresbreite verfehlte. Dann sah ich jedoch Train von der Seite kommen und kam noch einmal mit dem Schrecken davon, der Hieb mit seinem Revolver ging knapp an mir vorbei. Man! So oft hintereinander war ich noch nie dermaßen knapp davongekommen.

Jedoch stolperte ich plötzlich und wollte mich mit meinem linken Arm abstützen, doch den hatte dank des Gifts mittlerweile sämtliches Gefühl verlassen und er war komplett unbrauchbar. So landete ich unsanft auf dem Rasen und musste mich gleich weiter rollen, da sich Karins Sense in das Gras bohrte und mich ein paar Haare gekostet hatte, so knapp war sie an meinem Hals vorbeigegangen.

Nun fand ich mich jedoch direkt vor Train wieder. Der Lauf seines Revolvers zeigte bereits auf mich und selbst wenn ich jetzt versucht hätte noch wegzukommen, hätte ich es nicht mehr geschafft. Dafür war er einfach ein zu guter Schütze.

Ein gequältes Lächeln lag auf meinen Lippen, als ich sagte: „Du hast schon wieder gewonnen.. Aber wenn du mich schon umbringen musst, tu mir wenigstens den Gefallen und töte auch Nobert Rickson und Crec Debert. Dann bin ich dir schon dankbar.“ Das war mein größter Wunsch und ich schloss meine Augen.

„Das hast du das letzte Mal auch gesagt, als du beinahe gestorben wärst...“

Ich riss verwirrt die Augen wieder auf.

„Wer zum Teufel sind die beiden und was haben sie dir angetan?“, fragte Train, auch wenn er schwer keuchte.

Ich konnte es kaum glauben, doch allem Anschein nach hatte er es irgendwie geschafft gerade noch rechtzeitig wieder die Kontrolle über sich zu gewinnen. Wie auch immer er das angestellt hatte, es war meine Rettung. Zu meiner eigenen Verwirrung ging mir nur kurz noch durch den Kopf, dass ich komischerweise gar nicht so viel dagegen gehabt hatte, dass er mich umbrachte. Wenn ich mir aussuchen könnte, wer mich aus welchem Grund auch immer töten sollte, würde ich Train wählen. Warum wusste ich nicht, wahrscheinlich aber weil ich ihm vertraute wie keinem anderen. Auch wenn es ganz schön dämlich war von vertrauen zu reden, wenn es um das Leben von jemandem ging. Wie es aussah war mein Verstand nicht mehr ganz heil, aber solange er noch funktionierte, würde ich wohl damit leben können.

Robin sah reichlich verblüfft aus, als Train sich zu ihm umdrehte und ihn finster ansah. „Wag das ja nicht noch einmal“, sagte Train kalt und ging langsam auf ihn zu.

„Kate!“

Ich sah leicht verdutzt auf, als Chronos neben mir in die Knie ging und einfach nach meinem linken Arm griff. Beinahe hätte ich ihm eben diesen einfach vor den Kopf gehauen, doch in dem Moment wurde er bereits vollständig von Wasser eingehüllt. Ich spürte sogar, wie das kühle Nass durch den Schnitt von Karins Sense in meinen Körper eindrang. Zu meinem großen Erstaunen aber fühlte sich mein Arm schon nach wenigen Sekunden wieder einigermaßen normal an, die Taubheit war wie weggewaschen und auch der Schnitt heilte wie im Zeitraffer.

„Alles in Ordnung?“, fragte Chronos und grinste wieder dämlich, „Sei froh, dass das Wasser einen heilenden Effekt hat, sonst hättest du bald nichts mehr zu lachen gehabt.“

Ich knurrte mürrisch, doch ich rang mir ein leises „Danke“ ab. Da konnte ich wirklich froh drüber sein.

Robin fand sich unterdessen in einem Wall von Feuer wieder und wirkte ein wenig entsetzt. Scheinbar war er vorher noch nie von Train angegriffen worden.

„Sei vernünftig und bleib dort“, sagte dieser nur mit drohender Stimme. Er war eindeutig sauer, aber er beherrschte sich, „Das nächste Mal bringe ich dich um, verlass dich darauf.“ Er meinte es hundertprozentig ernst. Seine Stimme klang dermaßen finster, dass sie keinen Zweifel zuließ, was Robin eindeutig ebenfalls erkannte.

Im nächsten Moment jedoch erstarrte das Feuer plötzlich und wurde von einer dicken Eisschicht überzogen. Wir alle drehten uns um und erblickten nicht weit entfernt Thore und die schmunzelnde Isabella. Scheinbar wollten die beiden sich nun ebenfalls am Kampf beteiligen. Wie war das doch gleich? Umso mehr umso lustiger? Das hielt ich für ein Gerücht. Gerade weil ich von den beiden eine noch stärkere Bedrohung wahrnahm, als von Karin, Jake und Robin. Sie gehörten zur Elite unserer genmanipulierten Truppe, das war unverkennbar. Schon ihr selbstsicherer Gang und die keineswegs beunruhigten Blicke beiden ließen darauf schließen, dass sie sich ihrer Sache sicher waren.

„Hi! Dürfen wir auch mitmischen?“, fragte Isabella fröhlich. Nicht so als fragte sie danach uns umbringen zu dürfen.

„Natürlich, macht doch viel mehr Spaß wenn wir mehr Leute sind“, grinste Chronos und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. Ich konnte es nicht fassen und Train schien seine Gesichtszüge auch nur schwer beisammen halten zu können. Unser Anhang hatte wirklich nicht mehr alle Latten am Zaun, aber das war uns ja nicht erst heute klar geworden.

„Das freut mich.“ Isabella lächelte und im nächsten Moment war ein bedrohliches Donnergrollen zu hören.

„Super, ich bin begeistert“, murmelte ich nur verbissen. Aber wie war das? Augen zu und durch? Probieren konnte man es ja mal. Ich drückte Train und Chronos mittels der Luft auf den Boden und ließ eine heftige Windböe in alle Richtungen von mir zischen. Bis auf Jake, der noch bewusstlos am Boden lag, und Robin, der von den vereisten Flammen umgeben war und noch nicht herausgefunden hatte, wie er aus seinem Gefängnis wieder rauskam, wurden alle Mitglieder der SS ein ganzes Stück weit durch die Luft geschleudert. Auch Karin, die sich von hinten leise an mich ran schleichen wollte, segelte ein ganzes Stück weit, bevor sie wenig elegant auf ihrem kleinen Hintern landete. Thore und Isabella konnten sich da wesentlich besser wieder fangen und landeten wieder auf ihren Füßen. Ich wollte mich daraufhin wieder Karin zuwenden, doch Train hielt mich an der Schulter zurück.

„Mit ihr habe ich auch noch eine Rechnung offen“, sagte er und auch wenn er es scheinbar nicht beabsichtigte, klang er noch immer leicht drohend, „Schnapp dir lieber Isabella, mit ihr wirst du auch ordentlich zu tun haben.“

Eigentlich wollte ich widersprechen, denn immerhin hatte die Gute ein paarmal zu oft versucht mich umzubringen, doch dann erinnerte ich mich wieder an den Tod von Joey, Trains bestem Freund. Kurz rang ich mit mir selbst, bis ich seufzte und einen Schritt zurück trat. Ich überließ ihm den Vortritt, schließlich hatte Karin auch ihm ziemlich zugesetzt.

„Danke.“ Train war schon losgelaufen, bevor das Wort verklangen war.

Thore schien meinen Teampartner angreifen zu wollen, zumindest vermutete ich das, denn plötzlich stand Chronos direkt vor ihm und setzte an ihn mit einem der Tonfa direkt vor den Kopf zu schlagen. Der Mann mit der eiskalten Stimme sprang jedoch mühelos zurück, auch wenn Chronos ihm sofort nachsetzte. So wie es aussah hatte sich gerade die Verteilung der Kämpfe etwas geändert.

„Und weg sind sie“, stellte Isabella mit schief gelegtem Kopf fest, „Dann sind wohl nur noch wir übrig, hm?“

„Sieht so aus“, sagte ich nur. So ganz konnte ich nicht glauben, dass dieses nette Mädchen eine gewissenlose Killerin war, doch ich hatte es bereits mit eigenen Augen gesehen. Trotzdem verblüffte es mich jedes Mal wieder. Ihre nette Seite ähnelte der von Anja, doch was ihre Einstellung und das Töten anging, war sie das komplette Gegenteil von meiner besten Freundin. So unterschiedlich wie Tag und Nacht.

„Auch wenn ich es wirklich schade finde“, bemerkte Isabella und sah mich an, „Du bist gut, also warum machst du das hier? Du hättest eine unserer Besten werden können.“

„Ich bin aber nicht wie ihr“, erwiderte ich und steckte den Revolver ins Halfter, da er mir jetzt sowieso nichts mehr nützen würde, „Für euch ist das Töten normal, mich kostet es jedes Mal wieder Überwindung einem Menschen das Leben zu nehmen.“

„Das wird sich mit der Zeit geben, du musst dich einfach dran gewöhnen.“ Isabella schien mich wirklich in der Spezialeinheit haben zu wollen, dabei wusste ich noch nicht mal warum.

Ich schüttelte den Kopf. „Tut mir leid, aber ich kann mich nicht damit abfinden innerhalb kurzer Zeit größere Menschenmassen zu töten. Im Gegensatz zu euch halte ich nichts von unnötigen Morden.“

„Aber du warst doch vorher auch schon als Auftragsmörderin unterwegs“, beharrte Isabella, „Du hast doch vorher auch schon Leute getötet...“

„Ich habe mir meine Ziele vorher sehr genau angesehen, bevor ich beschlossen habe die Aufträge anzunehmen oder abzulehnen“, entgegnete ich, „Wenn ich der Meinung war, dass dieser Mensch nichts verbrochen hat, habe ich ihn nicht getötet. Nur die Ekelpakete habe ich mir zum Opfer gemacht, auch wenn das kirchlich gesehen schon die Sünde schlechthin wäre.“

Die junge Frau schien mir nicht glauben zu können.

„Ein Ekelpaket mehr oder weniger schadet nicht, danach arbeite ich“, sagte ich ohne dabei sehr enthusiastisch zu klingen, denn auch wenn es Ekelpakete waren, wollte ich eigentlich nicht töten, „Das kann ich meinem Gewissen noch verkaufen, aber eure Arbeitsweise geht mir einfach nur gegen den Strich. Ihr werdet mich nie auf eurer Seite haben.“

Isabella wirkte nicht sehr glücklich, doch dann seufzte sie. Dieser düstere Ausdruck trat in ihre Augen und das Donnergrollen wurde lauter. „Dann sei es so. Verzeih mir, aber ich werde dich mit allen Mitteln stoppen müssen.“

Karin wich dem Schuss auch dieses Mal aus. Sie grinste breit und machte einen viel zu selbstsicheren Eindruck. „Na Trainy? Hast du nicht mehr als Rumballern mit deinem kleinen Spielzeug da auf dem Kasten? Ich bin ehrlich enttäuscht.“

Er versuchte sich zu beherrschen, aber eine unbändige Wut machte es Train verdammt schwer nicht die Kontrolle über sich zu verlieren. Schon seit sie Joey damals einfach so kaltblütig umgebracht hatte, wollte er sie am liebsten dasselbe Schicksal erleiden lassen. Er wollte, dass sie litt und all das, was sie getan hatte, bereute. Nur war das für jemanden wie sie zu viel verlangt. Ihm war klar, dass sie es gar nicht verstehen würde, selbst wenn er versuchen würde es ihr zu erklären. Es war als hätte man diesem Mädchen eine kräftige Gehirnwäsche verpasst, die dafür gesorgt hatte, dass sie das normale, menschliche Denken verlernt. Normalerweise hätte so jemand ihm nur leidgetan, doch dieses Mädchen hatte einfach zu viel verbrochen. Das Fass war schon vor langer Zeit übergelaufen. Schon zu dem Zeitpunkt, als sie sich an mir vergriffen hatte.

Karin schrie erschrocken auf, als die blonden Strähnen auf ihrem Kopf auf einmal Feuer fingen und auch das Gras um sie herum in Flammen aufging. Bei ihren dummen Sprüchen schien sie vergessen zu haben, dass sie im Nachteil war. Sie konnte ihn nicht erpressen und ihre Lieblingsangriffe mit irgendwelchen Säuren konnte er voraussehen,  genauso wie wenn sie versuchen würde ihn zu vergiften. Und seine Laune hätte kaum weiter in den Keller sinken können, sie hatte sich definitiv den Falschen ausgesucht.

Ihre Schreie wurden ziemlich hysterisch und sie näselte an ihrem Kopf herum, bis die blonde Perücke mitsamt dem Feuer zu Boden fiel. Sie konnte froh sein, dass sich die Flammen noch nicht bis zu ihrem richtigen, eigentlich kupferfarbenen Haar durchgebrannt hatten.

„Verflucht sollst du sein!“, sagte sie wütend, doch ihr anschließend sofort wieder erschrockenes Gesicht ließ erahnen, dass sie die Gefahr durchaus wahrnahm. Sein finsterer Gesichtsausdruck sollte eigentlich auch ausreichen jedem normalen Menschen, mit ein paar Ausnahmen vielleicht, das Blut in den Adern gefrieren zu lassen. Er kam langsam auf das nun auf einmal gar nicht mehr so mutige Mädchen zu, das unwillkürlich zurückweichen wollte, doch da loderten immer noch Flammen aus dem Boden und versperrten den Weg.

„Tse...“ Karin schien nach einer Möglichkeit zu suchen, den Kampf doch nochmal zu drehen, doch das war überflüssig. Zwei blitzschnelle Schritte später zog er ihr seinen Revolver kräftig über den Schädel, sodass sie augenblicklich bewusstlos zu Boden sank. Einen Moment lang spielte er mit dem Gedanken sie einfach zu verbrennen, doch ein Blick in meine Richtung, den ich natürlich nicht bemerkte, ließ ihn diese Erwägung wieder verwerfen. Er war nicht mehr so wie sie.

„Wir hatten schon lange nicht mehr das Vergnügen“, stellte Chronos lächelnd fest, als er mit seinen Tonfa die Angriffe von Thore abwehrte. Die Handkrallen von dem jungen Mann sahen nicht nur scharf aus, sie waren es auch, wie er bereits einmal zu spüren bekommen hatte. Die drei langen Klingen, die jeweils auf seinen Handschuhen befestigt waren, waren wohl frisch geschliffen. Sein Gegenüber war der Zweitbeste der Einheit, nicht gerade ein Zuckerschlecken, wie Chronos leider gestehen musste.

„Du redest zu viel“, bemerkte Thore nur mit frostiger Stimme und schlug erneut zu, doch auch dieses Mal konnte Chronos ihn abwehren. Allerdings spürte er im nächsten Moment, wie die Temperatur um ihn herum drastisch sank. Das war jetzt ganz schlecht, einmal in dem Eis gefangen war es eigentlich unmöglich dort wieder raus zu kommen. Einzig Train konnte sich dank seiner Fähigkeit wieder befreien, aber mit Wasser kam Chronos da nicht weit.

Daher sprang er schnell einen Satz zurück und sah, wie duzende Speere aus Eis aus dem Boden ragten, wo er bis vor kurzem noch gestanden hatte. Das wäre ja bald noch schöner gewesen, bei lebendigem Leibe aufgespießt. Der Typ hatte schon immer keinen Geschmack gehabt.

„Hey hey, wollen wir es nicht erstmal langsam angehen lassen?“, fragte Chronos, doch die Antwort war eindeutig. Ein Eisspeer nach dem anderen schoss aus dem Boden und hätte Chronos still gestanden, wäre er glatt erdolcht worden.

„Oje, dann eben nicht“, seufzte er schließlich und rannte wieder auf Thore zu. Dieser war keineswegs beeindruckt von dem eigentlich ziemlich mutigen – und vor allem riskanten – Angriff und holte einfach wieder mit seiner langen Handkralle aus. Damit konnte er Chronos´ Attacke parieren, doch auf einmal hingen duzende Rinnsale Wasser in der Luft. Bevor Thore darauf reagieren konnte, sammelte sich plötzlich eine gewaltige Menge Wasser um sie herum. Chronos sprang sofort zurück und das Wasser schloss Thore in einer großen Kugel ein. Leise keuchend wartete Chronos ab, doch wie er befürchtet hatte, wirkte sein Gegner alles andere als beunruhigt.

Ich hechtete zur Seite, doch Isabella war genauso schnell wie ich und hielt problemlos mit mir mit. Schon an ihren Haaren konnte ich sehen, dass nur ein einziger Treffer mich höchst wahrscheinlich grillen würde. Sie meinte es ernst, nun war sie die Isabella, die schon duzende Aufträge für die SS problemlos ausgeführt hatte. Es war beinahe schon beängstigend.

Dann fuhr plötzlich ein Blitz herab und ich konnte mich nur dadurch retten, dass ich mich mittels meiner Fähigkeit selber wegschleuderte. Bevor ich aber eine reichlich unsanfte Landung hinlegen konnte, fing ich mich mit dem Wind wieder ab und schwebte ein Stück weit in der Luft.

„Du bist wirklich gut“, sagte Isabella ernst, „Ich hätte dich gerne mit in der Familie gehabt, weißt du das?“

Sie schien die SS wirklich mehr als alles andere zu lieben. Es tat mir irgendwie leid mich dem entgegen zu stellen, doch ich hatte meine Entscheidung getroffen. „Familie hin oder her, was ihr tut, ist einfach nur grausam und das kann ich nicht mitmachen, es geht einfach nicht“, sagte ich.

Isabella erwiderte nichts darauf, sondern stattdessen schlugen jetzt mehrere Blitze vom Himmel herab und um ein Haar wäre ich gegrillt worden, wenn ich nicht geistesgegenwärtig erneut ausgewichen wäre.

„Warum müsst ihr denn immer töten?!“, fragte ich aufgebracht. Wieso wusste ich nicht, aber irgendwie machte mich diese Uneinsichtigkeit von Isabella wütend. „Ihr könntet doch genauso gut in einer Bäckerei oder in einem Supermarkt arbeiten! Warum müsst ihr unbedingt Menschen töten?!“

„Weil VanDyke es so will!“, erwiderte Isabella und schlug nach mir, doch der Schlag ging daneben, „Er ist wie ein Vater für uns! Dank ihm und der Scythe Society geht es uns besser, deswegen werden wir alles für sie tun!“

„Benutzt verdammt nochmal euren Verstand!“, konterte ich und schlug gegen einen in der Luft aufgebauten Widerstand. Die Druckwelle warf Isabella ein ganzes Stück zurück. „Man kann auch anders seine Dankbarkeit zeigen! Menschen zu töten ist ein Verbrechen! Wenn ihr eure Taten nicht mal ansatzweise bereut, ist in eurem Kopf irgendetwas nicht ganz klar! Egal aus welchem Grund ihr das macht!“

Ein weiterer Blitz unterbrach mich. Ich wollte ausweichen, doch in dem Augenblick kam meine Gegnerin plötzlich von hinten und verpasste mir einen Faustschlag direkt in den Rücken. Wie erwartet durchfuhr mich abgesehen von dem Schmerz ein heftiger Stromstoß und ich unterdrückte mit Mühe einen Schrei. Ich krachte zu Boden und blieb einen Moment lang unbeweglich liegen. So fühlte es sich also an von einem Blitz getroffen zu werden. Keineswegs sehr angenehm, wenn ihr mich fragt. Macht das ja nicht nach.

Die Kugel aus Wasser gefror innerhalb weniger Sekunden zu Eis. Trotz dessen Thore mittendrin steckte, spürte Chronos seinen finsteren Blick auf sich und fröstelte leicht. Er hatte sich wirklich einen unheimlichen Gegner ausgesucht. Dann bekam die Kugel auch schon lauter Sprünge und zerbarst zu tausenden Eisscherben. Chronos schützte sich kurz mit einem Schild aus Wasser, bevor er wieder seine Tonfa hob und den nächsten Angriff abwartete. Thore jedoch schien das Interesse an ihm verloren zu haben, er blickte zu mir und Isabella hinüber. Zwar konnte Chronos das nicht so recht glauben, doch der junge Mann schien mir und meiner Gegnerin zuzuhören.

Train hatte sich gerade wieder Robin vornehmen wollen, der es inzwischen geschafft hatte aus dem Ring eingefrorener Flammen zu klettern, doch leicht überrascht stellte er fest, dass Robin uns ebenfalls zuzuhören schien. Da Isabella und ich uns auch lauthals anschrien, war das kaum ein Problem und Train blickte ebenfalls zu uns. Als er mich schließlich am Boden landen sah, ballten sich seine Hände zu Fäusten.

Ich biss die Zähne zusammen und blickte auf. Isabella kam langsam wieder auf mich zu und wollte es anscheinend beenden. Mit einem genervten Stöhnen richtete ich mich schwankend wieder auf und sah ihr direkt in die Augen.

„Wir wollen die Schüler dieser Akademie davor bewahren womöglich einen sinnlosen Tod bei diesen Experimenten der SS zu sterben“, sagte ich ruhig, aber ernst und Wind zirkulierte um mich herum, „Auch wenn ich eigentlich nur eine einzige, mir wirklich wichtige Freundin beschützen will. Hast du nicht auch etwas oder jemanden, den du um jeden Preis beschützen willst?“

Isabella wirkte ein wenig verwirrt, der düstere Ausdruck in ihren Augen schien sich etwas zu lichten.

„Du bist dieser Freundin von mir vom Charakter her gar nicht mal so unähnlich“, sagte ich und musste irgendwie lächeln. Was ich hier versuchte, war Schwachsinn, aber mir fiel im Moment einfach nichts anderes ein, was ich sonst sagen konnte, als die Wahrheit. „Aber im Gegensatz zu dir ist sie ziemlich unsicher und könnte meiner Meinung nach nie einen Menschen umbringen. Einige würden behaupten, dass sie nur ein Klotz am Bein ist, aber ich mag ihre ehrliche und unschuldige Art. Sie ist mir sehr wichtig. Vielleicht deshalb will ich dir klar machen, dass dieser Kampf zu nichts führt, aber ich weiß es nicht genau. Ich kann irgendwo verstehen, dass dir die SS sehr viel bedeutet. Ich kann auch verstehen, dass du für deine Retter und deine Freunde dort alles tun würdest – genau wie ich für Anja oder die beiden Idioten da hinten – aber bitte denk doch mal darüber nach, dass es anderen Menschen genauso geht. Auch sie haben Familien, die sie schätzen und die um sie trauern, wenn sie einfach so umgebracht werden. Deswegen ist es ja so eine schwere Sünde zu töten, denn es gibt immer jemanden, der um den Toten trauert. Und was glaubst du wie viele Menschen traurig sind, wenn ihr so wie zurzeit ständig große Menschenmassen tötet?“

„D-Das...“ Isabella schien nicht ganz zu wissen, was sie darauf erwidern sollte. Ihre Augen hatten wieder ihren ganz normalen, freundlichen Ausdruck und sie schien unsicher zu sein.

„Am liebsten würde ich verlangen, dass ihr alle endlich dort aussteigt und eurer eigenes Leben lebt“, sagte ich matt lächelnd, „Dass ihr selber mit euren eigenen Augen seht, welche Wunder diese Welt birgt. Aber ich weiß auch, dass ihr das wahrscheinlich nicht könnt. Darum bitte ich euch nur, diese Akademie in Ruhe zu lassen. Sie ist mir nämlich in der Zeit hier irgendwie ans Herz gewachsen, auch wenn ich das ehrlich gesagt erst jetzt richtig merke.“

„Kate...“

Train und Chronos stellten währenddessen verblüfft fest, dass auch Robin, Thore und der inzwischen wieder wach gewordene Jake über meine Worte nachzudenken schienen. Die beiden Jungen sahen sich an und mussten irgendwie lächeln. Sie seufzten erleichtert.

„Was bitte tut ihr da?“

Wir alle drehten uns erschrocken um. Aus dem Nichts heraus war VanDyke plötzlich aufgetaucht und sah uns mit einem vernichtenden Blick an. Bis auf Thore vielleicht lief uns allen ein eisig kalter Schauer über den Rücken. Der Leiter der Spezialeinheit war verdammt unheimlich.

Auftrag 21: Ein Killer für alle und alle Killer für einen

„V-VanDyke...“, brachte Isabella leicht erschrocken hervor und wich einen Schritt zur Seite. Jake kam schleunigst wieder auf die Füße und lief zu ihr herüber, gefolgt von den etwas langsameren Robin und Thore. Die Jungen wirkten allerdings ebenfalls noch etwas überrascht, scheinbar hatte selbst von ihnen keiner den Leiter bemerkt.

„Habt ihr etwa vergessen, was wir alles für euch getan haben?“, fragte VanDyke erbost und sah seine Schüler drohend an, „Eure Fähigkeiten sind dazu bestimmt über das Leben der Menschen zu richten und ihr seid dazu verpflichtet mir zu gehorchen. Also hört nicht auf diese verzogene Göre dort und macht diesem Aufstand endlich ein Ende...“

„Jetzt zeigt er sein wahres Gesicht“, sagte ich nur, auch wenn ich innerlich doch einen ganz schönen Respekt vor dem Mann hatte, „Wir tanzen nicht ganz nach seiner Pfeife und schon will er uns am liebsten umbringen lassen. Ist das wirklich das Wahre? Denkt mal selber darüber nach und überlasst nicht immer diesem Heini das Denken.“

Im Grunde wusste ich noch nicht mal mehr, was ich da tat. Versuchte ich gerade die Mitglieder der Spezialeinheit zur Vernunft zu bringen? Es sah ganz so aus, auch wenn ich ehrlich gesagt selber darüber staunte. Immerhin hätten Train, Chronos und ich auch einfach abhauen und dem MI6 den Rest überlassen können. Die Besitzurkunde und alle Kopien sollten vernichtet sein, daher wäre es wahrscheinlich gar nicht mal allzu schwer die Akademie wieder in den Besitz der englischen Regierung zu bringen. Aber irgendwie wollte ich selber es zu Ende bringen. Und ich konnte Train und Chronos, die beide wie zwei stille Schatten hinter mich getreten waren, ansehen, dass sie ebenfalls bereit waren zu kämpfen. Besser gesagt konnte ich in ihren Augen sehen, dass sie kämpfen wollten.

„Jetzt reicht es“, grollte VanDyke, „Ich wollte euch drei eigentlich am Leben lassen, aber jetzt habt ihr es zu weit getrieben...“

„Und nun sollen die da uns umbringen“, beendete Chronos seinen Satz und verschränkte die Hände hinter seinem Kopf, „Richtig?“

VanDyke gab ein Knurren von sich, das selbst einen Grislibären verjagt hätte. Auch seine vier Schüler wirkten ein wenig verloren neben ihm. Sie schienen nicht so ganz zu wissen, was sie jetzt tun sollten.

„Tja Jungs“, seufzte ich und sah Train und Chronos über die Schulter an, „Hätte ich geahnt, dass es damit endet, hätte ich euch beide da raus gehalten.“ Wahrscheinlich zwar nicht, aber ich musste ja wenigstens so tun als ob.

„Wer´s glaubt“, schmunzelte Chronos nur, „Du bist eine schlechte Lügnerin, Katy.“

„Nenn mich nicht Katy“, konterte ich prompt.

„Verlass dich auf uns“, sagte Train lächelnd, bis sein Blick auf Chronos fiel, „Auf mich jedenfalls, was du mit dem Kerl machst, ist mir ziemlich egal.“

„Ihr kamt doch bis eben noch wunderbar miteinander klar...“, murmelte ich resigniert. Scheinbar war das nur der Fall gewesen, weil Train über die Aktion vergessen hatte, dass er Chronos ja nicht leiden konnte. Meiner Meinung nach war das ganz schön dämlich, aber wie gesagt, es war ja nur meine Meinung.

„Sei nicht so gemein“, sagte Chronos und ahmte Isabellas Schmollmund nach, was ehrlich gesagt ziemlich schräg aussah, „Wir sind doch Kumpel.“

„Nur über meine Leiche“, flüsterte Train lediglich, woraufhin Chronos wieder anfing zu grinsen. Der Halberwachsene verstand sich darauf die Stimmung selbst in solch einer Situation etwas aufzulockern.

VanDyke schien derweil der Kragen zu platzen. „Bringt sie alle um!“, schrie er wutentbrannt, „Vernichtet dieses Pack endlich!“

Isabella, Jake und Robin sahen sich an. In ihren Blicken lag Unsicherheit und zum großen Teil auch Verzweiflung. Thore jedoch schloss kurz seine Augen, bevor er sie wieder öffnete und der Boden unter seinen Füßen plötzlich gefror. Das Eis breitete sich aus und kam direkt auf uns zu. Ehe einer von uns auch nur ansatzweise etwas unternehmen konnte, war das Eis schon bei Train und dieser in einem dicken und mit zahllosen Spitzen versehenen Eisblock gefangen. Chronos und ich starrten ihn nur entsetzt an.

Dann spürte ich jedoch einen Luftzug und zog gerade noch rechtzeitig den Kopf ein, denn um ein Haar hätte mir Karins Sense glatt den Schädel abgetrennt. Ich starrte sie jedoch ziemlich verblüfft an. Woher kamen die kupferfarbenen Haare so plötzlich? So erinnerte sie mich auf einmal an jemanden, den ich schon seit Jahren verloren geglaubt hatte.

„Karin Suse Randall“, hauchte ich verdattert.

Karin sah mich daraufhin beinahe fassungslos an. „Woher kennst du meinen vollen Namen?“

Ich konnte es nicht fassen. Ich konnte es schlicht und ergreifend einfach nicht glauben. Um es genauer zu sagen, ich war vollkommen entsetzt.

„Was ist, Kate?“, fragte Chronos angestrengt, der gerade damit beschäftigt war mit geschlossenen Augen – damit er nicht hypnotisiert wurde – gegen Robin und Jake zu kämpfen.

„S-Sie.. ist.. meine seit Jahren.. vermisste Schwester“, brachte ich nach einigen Sekunden hervor, woraufhin mich so ziemlich alle entgeistert anstarrten. Vor allem Karin selbst wirkte vollkommen entsetzt.

„Unmöglich!“, rief sie zornig, „Du willst mich nur aus dem Konzept bringen!“

„Wenn ich das wollen würde, wüsste ich nicht, dass du links direkt über deinem Hintern ein Muttermal hast“, konterte ich, auch wenn es mir ganz und gar nicht gefiel. Ich konnte absolut nicht fassen, dass das aus meiner kleinen, süßen Schwester geworden war, die ich so geliebt hatte, als wir noch alle zusammen gelebt hatten und die Welt noch heil gewesen war.

Karin starrte mich erneut völlig entsetzt an. „Das.. gibt´s doch echt nicht...“

„Ja, ihr beide seid Geschwister“, sagte VanDyke plötzlich mit düsterer Stimme, „Eigentlich sollten längst alle Randalls tot sein, aber da Karin damals bei einem Unfall ihr Gedächtnis verloren hat und sie außerdem noch positiv auf das Serum reagiert hat, haben wir beschlossen eine Ausnahme zu machen. Nun bist nur noch du uns im Weg...“

„Moment mal...“ Gerade machte es Klick und ich begriff etwas, was mir zuvor immer ein Rätsel gewesen war. „War.. war DAS etwa der Grund dafür, dass meine komplette Familie ausgelöscht wurde?!“, fragte ich entsetzt.

„Du weißt es also mittlerweile“, stellte VanDyke mit finsterer Stimme fest, „Noch ein Grund mehr dich endlich aus der Welt zu schaffen.“

Ich sah rot. Das war zu viel. Man hatte meine ganze Familie nur getötet, um zu verhindern, dass irgendjemand versehentlich herausfand, dass wir im Grunde genommen die Erben der Arrison Academy waren. Einzig und allein deswegen wurden meine Eltern getötet und ich beinahe gleich mit. Um mich herum entfachte ein wahrer Sturm und Chronos schien mir etwas zurufen zu wollen, doch Jake und Robin versetzten ihm gleichzeitig einen kräftigen Schlag in den Magen, der ihn zu Boden gehen ließ. Das Eis um Train herum begann unterdessen zu schmelzen, doch noch bevor er ganz frei war, stand Thore vor dem Eisblock und stach einfach mit seiner Handkralle in das nun weiche, fast flüssige Eis.

„ICH BRINGE SIE UM!“, schrie ich und schoss von dem Wind getragen auf VanDyke zu. Ich würde diesen Mann umbringen. Ich würde ihn ganz einfach töten, ohne auch nur eine Träne zu vergießen. Genauso wie er auch meine Familie hat umbringen lassen.

Der Leiter der Spezialeinheit wich meinem Schlag aus, doch ihm flog sofort eine schneidende Windböe hinterher. Er konnte jedoch auch dieser ausweichen, genauso wie den folgenden Angriffen, bestehend aus messerscharfen Windböen und heftigen Druckwellen. Es war als versuchte ein Elefant eine Maus zu zerquetschen, ich konnte ihn einfach nicht treffen. Und das machte mich rasend vor Wut, ich konnte es kaum aushalten. Ich wollte ihn nur noch umbringen!

„Hör auf Kate!“, rief Chronos, doch er konnte sich einfach nicht befreien. Jake war auf seinen Schatten getreten und er musste die Augen zusammenkneifen, damit Robin nicht die Gelegenheit bekam ihn zu hypnotisieren. Er wollte gerade wieder die Technik anwenden, die er eigentlich selber hasste, doch dann hörte er ein leises Zischen. Innerhalb eines Sekundenbruchteils wusste er, dass Karin ihn mit ihrer Sense attackierte, doch er konnte sich nicht mehr rechtzeitig befreien, dafür war Jakes Schattenkontrolle leider zu mächtig. Ein stechender Schmerz durchfuhr ihn, als Karin ihm sauber den Rücken aufschnitt, und ein Schrei schnitt durch die Luft.

Thore sprang zurück, als einige Flammen durch das Loch im Eis schlugen und ihn um ein Haar verbrannten. Das Eis schmolz nun noch schneller und Train sank auf die Knie. Er presste sich eine Hand auf die tiefe Wunde in seiner Seite und starrte Thore wütend an. Dieser schien davon wenig beeindruckt und hob nur seine linke Hand, in der sich die Überreste von Trains Revolver befanden. Er zermalmte sie noch mal extra, bevor er sie zu Boden fallen ließ. Das sollte wohl zeigen, was er mit Train zu tun gedachte, der sich wegen der Verletzung kaum noch bewegen konnte. Eine rosige Aussicht. Als sein Blick dann aber durch Zufall ein Stück nach links fiel, weiteten sich seine Augen vor Entsetzen.

Mir reichte es langsam mit VanDyke, ich wollte diesen verdammten Mann endlich tot sehen und nichts anderes mehr. Doch auch mit Rye verfehlte ich ihn und so ging ich schließlich doch wieder selbst auf ihn los. Dieses Mal wich er nur noch sehr knapp aus und sah mich mit einem so schaurigen Blick an, dass mir das Blut wohl wirklich in den Adern gefroren wäre, wenn ich darauf geachtet hätte. Doch mir war im Moment eigentlich alles egal, ich wollte nur den Mann umbringen, dem ich den Zustand meines Lebens verdankte. Wenn er nicht gewesen wäre, wären meine Eltern nicht tot und meine Schwester nicht so ein unausstehliches Biest.

„Naa? Wolltest du mich nicht umbringen?“, fragte VanDyke mit einem hämischen Grinsen, dem ich seine Faulheit normalerweise sofort angesehen hätte. Doch leider war ich gerade blind für so etwas.

„Ich werde Sie umbringen!“, grollte ich nur, „Sie werden für das bezahlen, was Sie meiner Familie angetan haben!“ Ich holte mit der geballten, in Wind gehüllten Faust aus, um ihn mit einem Schlag direkt ins Jenseits zu schicken.

Doch ganz anders als ich erwartet hatte, fing VanDyke meinen Schlag plötzlich ab. Genauer gesagt packte er einfach meinen rechten Arm und schob den Ärmel meines Mantels und Shirts nach oben. Eigentlich wollte ich ihn sofort wegschleudern, doch plötzlich durchfuhr meinen rechten Arm so ein gnadenlos gewaltiges Gefühl von Schmerz, dass ich stattdessen laut aufschrie. Vor meinen Augen begann mein Arm unter der Hand von VanDyke zu verrotten. Ich verrotte bei lebendigem Leibe.

„KATE!“, schrie Train und rannte auf mich zu. Er wusste, dass Thore direkt hinter ihm war, doch das war ihm egal. VanDyke war dabei seine absolut unausweichlich tödliche Fähigkeit an mir einzusetzen. Trains Seite tat höllisch weh und unter normalen Umständen hätte er sich wohl gar nicht bewegen können, doch jetzt war es anders.

„Verdammt...“ Chronos versuchte sich aufzurichten. Er war nicht weit von mir und konnte den Prozess möglicherweise aufhalten, doch in dem Moment schlug Karin ihm einfach ins Gesicht, sodass er erneut zu Boden ging. Doch unter den ungläubigen Blicken von Robin und Jake richtete Chronos sich erneut auf und wankte einige Schritte auf mich zu. Selbst Karin schien verblüfft zu sein, denn niemand hätte sich mit so einem tiefen Schnitt quer über den Rücken bewegen können. Niemand.

„Isabella!“, rief VanDyke nun jedoch plötzlich und sprang ein Stück zurück.

Das Mädchen schien entsetzt zu sein, doch dann schloss es die Augen und flüsterte nur: „Es tut mir leid.“

Donnergrollen kündigte den kommenden Schlag bereits an, doch wir waren außer Stande etwas zu unternehmen. Keine Sekunde später fuhren drei mächtige Blitze vom Himmel herab und trafen Train, Chronos und mich. Wir schrien. Etwas anderes konnten wir unter dieser Qual nicht tun, es war unmöglich sie einfach auszuhalten. Wir hatten unser Limit erreicht und sanken wie drei nasse Mehlsäcke zu Boden, kaum einen Meter voneinander entfernt.

Isabella zitterte. Jake und Robin sahen sich ungläubig an und selbst Karin schien entsetzt. Sogar in Thores Augen war ein Hauch von Fassungslosigkeit zu entdecken. Die fünf waren außer Stande etwas zu sagen.

Ich verzog das Gesicht. Es schien fast unmöglich zu sein überhaupt nur einen Finger zu heben. Verdammt! Sollten all die Mühen etwa umsonst gewesen sein? Ich konnte es nicht glauben. Jedoch machte mir mein vor Schmerz fast tauber Körper deutlich, dass ich mir vielleicht schon mal überlegen sollte, was auf meinem Grabstein stehen soll. Verdammt! Das passte mir ja so gar nicht in den Kram. Dabei fiel mir auf, dass sich mein Verstand gerade endlich wieder zurückmeldete. Schön dass du auch mal wieder da bist. Weil du mich verlassen hast, bin ich gerade dabei lebendig zu verrotten, vielen Dank auch! Na ja, wenigstens war ich überhaupt noch wieder bei Sinnen und nicht mehr davon besessen diesen Unmenschen namens VanDyke einfach nur zu töten. Auch wenn sich dieser Gedanke immer noch in meinem Schädel befand.

Mühsam bewegte ich meinen Kopf ein Stück, sodass ich Train leicht verschwommen sehen konnte. Er sah genauso zugerichtet aus wie ich. Vielleicht war dieses Vorhaben von Anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen. Wahrscheinlich sogar. Meine Augen wurden schwer und ich wollte am liebsten einfach nur schlafen. Schlafen und den Schmerz vergessen.

NEIN!

Ich sah auf und fand mich plötzlich in einer völlig weißen Umgebung wieder. Mein linkes Auge zuckte leicht, als ich mich umsah und feststellen musste, dass es genau drei Möglichkeiten gab, was jetzt los war:

Möglichkeit eins war, dass ich einfach träumte, was mir persönlich am liebsten wäre. Zweite Möglichkeit war, dass ich Tod war. Simpel aber nicht gerade meine bevorzugte Wahl. Dann war da noch die dritte Möglichkeit, von der ich allerdings nur gehört hatte: manche sahen seltsame Dinge, kurz bevor sie starben. Der eine hatte noch mal mit seinem bereits verstorbenen Vater gesprochen und ein anderer war noch mal bei seinem eigentlich im Krieg zerstörten Zuhause gewesen. Zumindest hatte ich so was gehört, ob es stimmte war eine andere Sache.

Aber dass ich mich nun in einem völlig weißen Raum befand – ich war mir noch nicht mal sicher, ob das überhaupt ein Raum war – war mir irgendwie zu hoch. Hätte es nicht wenigstens ein schöner Garten sein können? Von mir aus auch nur ein Kellerzimmer. Aber irgendetwas, wo man wenigstens noch etwas anderes ausmachen konnte als vollkommene Leere.

Denk noch nicht mal daran zu sterben.

Als ich über meine Schulter blickte, erwartete mich bereits die nächste Überraschung. Katherine Arrison stand mit verschränkten Armen keine drei Meter entfernt und sah mich verärgert an. Es irritierte mich etwas, meine Großmutter in so junger Form zu sehen. Sie war kaum älter als neunundzwanzig – Sie hätte fast schon meine Mutter sein können! – hatte genau wie ich orangene Haare, die allerdings ein ganzes Stück länger waren als meine, und dunkle Augen. Tragen tat sie einfache Bürokleidung, einen offenen, grauen Blazer, darunter eine weiße Bluse und dazu eine lange, ebenfalls graue Hose. Die schwarze Krawatte hing nur locker um ihren Hals.

Was meinst du damit? fragte ich nur plump. Aber es stand mir zu etwas dämliche Fragen zu stellen, immerhin war ich gerade zutiefst überrumpelt.

Dass du gefälligst am Leben bleiben sollst, du Dummkopf von einer Nachfahrin! antwortete Katherine aufgebracht und stöhnte. Die Gute war ein ziemlicher Hitzkopf, wenn ihr mich fragt.

So viel verstehe ich auch erwiderte ich nur resigniert Aber seit wann hast du ein Mitspracherecht, wenn es um meinen Tod geht?

Das ist doch jetzt egal! entgegnete die Frau wütend Ich finde nie meine letzte Ruhe, wenn diese Akademie bei meiner ruchlosen Stiefschwester bleibt! Also sieh gefälligst zu, dass du die Sache in Ordnung bringst!

Du erteilst mir Befehle? Ich sah sie nur schief an. Meine Liebe, ich tue und lasse was ich will und das schon seit Jahren. Glaubst du, ich lasse mir von dir etwas sagen? Außerdem scheinst du zu vergessen, dass ich auf der anderen Seite des Gesetzes stehe als du zu deinen Lebzeiten.

Nur mal so ganz nebenbei, dass ich mich hier gerade in aller Ruhe mit meiner lieben Vorfahrin stritt, während ich eigentlich einen Kampf auf Leben und Tod führte, fand ich ziemlich abgefahren. Ich meine, normal war das doch nicht, oder?

Katherine schien vor Wut am liebsten einen Indianertanz aufführen zu wollen. Bist du so verdammt stur, dass es dir egal ist, was aus den ganzen Schülern dieser Schule passiert? Ich kann echt nicht fassen, dass du meine Nachfahrin sein sollst! Das ist doch echt unmöglich!

Mein linkes Auge zuckte schon wieder leicht. Ich stand kurz vor dem Tod und meine ach so nette Großmutter hatte nur diese verdammte Akademie im Sinn. Ganz toll. Dass ich mal Mitleid mit ihr gehabt hatte, vergaß ich ganz schnell wieder. Diese Frau brauchte kein Mitleid, sondern viel mehr eine Stress abbauende Beschäftigung.

Aber wenn ich ehrlich sein sollte, passte es mir eigentlich auch nicht besiegt zu werden. Ich war immer noch Silver Rose und hatte meinen Stolz. Zudem waren mir die Schüler der Akademie keineswegs egal. Nur wegen ihnen hatte ich mich entschlossen etwas gegen die Direktorin Mrs Allison zu unternehmen und befand mich nun in dieser misslichen Lage.

Wie du siehst, ist nichts unmöglich erwiderte ich schlicht Ich bin genmanipuliert, kämpfe gegen andere Leute aus Frankensteins Gruselkabinett, stehe kurz vor dem Tod und spreche mit meiner schon lange toten und gerade ziemlich nervigen Großmutter. Meiner Meinung nach sind das ein paar unmögliche Dinge zu viel.

Katherine schlug sich eine Hand vor die Stirn und stöhnte herzhaft. Was habe ich auch erwartet? fragte sie sich selbst und schüttelte den Kopf Dass eine Killerin meine Schule rettet? Ich muss ja über die Jahre hin wirklich ganz schön naiv geworden sein. Da hätte ich ja den Weihnachtsmann besser fragen sollen...

Spar dir deine Vorträge, sie interessieren mich nicht wirklich bemerkte ich nur genervt und sah mich um Ich bin eine Killerin und ich tanze nicht nach jedermanns Pfeife, finde dich damit ab. Und wenn du etwas von mir willst, wird es dir bestimmt nicht schaden, mal das Wort „bitte“ zu benutzen. Auch als Killerin höre ich dieses Wort gerne.

Meine launische Vorfahrin lief vor Zorn rot an und schien kurz vor einem geballten Wutausbruch zu sein. Allerdings wollte ich mir das lieber ersparen.

Aber da das anscheinend unmöglich ist und es mir langsam reicht.. würdest du mich bitte entschuldigen? Ich hab da noch was zu klären... Damit verpasste ich mir selbst so einen heftigen Faustschlag gegen den Schädel, dass ich mich selbst k.o. haute. Und ob mans glaubt oder nicht, ich erreichte das, was ich wollte.

Ich kam wieder zu mir und öffnete die Augen. Leider nur kehrten damit auch die Schmerzen zurück und ich musste feststellen, dass mein Körper wirklich ein Wrack war. Meine Sicht verschwamm und mir tat jeder einzelne Muskel alleine schon vom Stillhalten weh, echt prickelnd. Von meinem rechten Arm ganz zu schweigen. Hätte diese Katherine mich nicht so zu Tode genervt, hätte ich die Möglichkeit erstmal eine Weile ohnmächtig zu sein vielleicht noch in Betracht gezogen, aber ich hatte keine Lust mir das die ganze Zeit über anzutun. Zudem passte es mir wirklich nicht die Verliererin dieses Kampfes zu sein. Da stach mein Stolz als Silver Rose deutlich hervor. Ich wollte schlicht weg nicht verlieren. So edle Beweggründe wie die Schüler vor dem möglichen Ende als Versuchskaninchen zu bewahren hatte ich vielleicht irgendwo im Hintergrund, aber im Moment waren sie nicht weiter bewegend. Ich war keine Heldin, bloß eine Killerin, die es hasste als Verliererin dazustehen.

Leise stöhnend hob ich nochmal den Kopf und blickte zu Train. Probehalber versuchte ich meinen Arm zu heben, doch eine Tonne Blei hätte kaum schwerer sein können. Wieso quittierten einem die Glieder eigentlich immer den Dienst, wenn man sie dringend mal gebrauchen konnte?

Ich biss die Zähne fest zusammen und überredete meinen müden und bereits halb verrotteten, rechten Arm – dessen Anblick mich normalerweise wohl erschaudern lassen würde, doch diese mit Sicherheit schmerzhafte Bewegung sparte ich mir lieber – sich zu heben und in Trains Richtung zu strecken. Mein gesamter Körper protestierte, doch ich schaffte es mich so weit zu recken, dass ich nach Trains Hand greifen konnte. Ob er ohnmächtig war? Ihn hatte es doch mindestens genauso schlimm erwischt wie mich, wenn nicht sogar noch schlimmer. Von dem Zustand meines Armes mal abgesehen. Ob er sich nochmal aufrichten können würde?

Doch kaum zwei Sekunden nachdem ich seine Hand zu fassen bekommen hatte, erwiderte er plötzlich den Griff und ein paar bernsteinfarbene Augen sahen mich verbissen an. Der Kerl hatte auch noch nicht aufgegeben, wie ich leicht erstaunt feststellte.

Daraufhin drehte ich mühsam den Kopf und hob meinen anderen Arm. Vergeblich jedoch versuchte ich Chronos´ Arm zu erreichen, meine Hand war vielleicht einen Zentimeter zu kurz.

Dann bewegte Chronos´ Hand sich aber plötzlich und ergriff mein Handgelenk. Leicht überrascht sah ich den Tunichtgut an, der mich mit einem angestrengten Grinsen ansah. Ach verdammt, wir waren alle samt k.o. und gaben trotzdem noch nicht auf. Das würde jeder normale Mensch wohl als überaus dumm bezeichnen – ich im Normalfall übrigens auch – aber wie schon gesagt, ich hasste es zu verlieren. Besser gesagt konnte ich es auf den Tod nicht ausstehen.

Meine Wut schien sich nun mal wieder zu verselbstständigen, denn der Wind um uns herum frischte auf und die anderen von der SS drehten sich überrascht wieder um.

„Lasst es bleiben“, bat Isabella mit Tränen in den Augen, „Sonst werden wir euch wirklich töten müssen.“

„Ich pfeif darauf!“ Mit einem zornigen Knurren ließ ich meiner Wut freien Lauf –  dieses Mal aber noch von mir kontrolliert und nicht ohne jeglichen Verstand – und um uns herum tobte ein ausgewachsener Taifun. Komisch dass ich gerade dann die meiste Kraft bekam, wenn ich halb tot am Boden lag und mich darüber ärgerte, dass ich verloren hatte. Echt ironisch, nicht? Aber das war mir gerade mal wieder ziemlich egal. Im Moment zählte nur, dass wir endlich wieder auf die Füße kamen.

„CHRONOS!“, rief ich und hoffte, dass er auch ohne große Erklärungen verstehen würde, was ich von ihm wollte.

„Tse...“ Er schien es zu wissen. Nicht mal einen Augenblick später hing jede Menge Wasser in der Luft und wurde von meinem Wind mitgerissen. Mittels großer Konzentration schaffte ich es das Wasser so sehr durchzupusten, dass es den Aggregatzustand wechselte und nun nur noch als Wasserdampf in meinem Sturm mit wehte. Genau das, was wir brauchten.

„Stoppt sie!“, rief VanDyke jedoch in dem Moment, der anscheinend als Erster ahnte, was ich gerade plante. Sofort kamen Jake und die anderen auf uns zu, auch wenn sie eindeutig nicht so recht wussten, wie sie einen ausgereiften Tropensturm stoppen sollten. Außerdem schienen sie alle aus irgendeinem Grund noch ziemlich entsetzt zu sein. Allerdings trat da Thore nach vorne und der Boden vor ihm gefror. Und das Eis kam bereits in rasendem Tempo auf uns zu, um auch den letzten Widerstand einzufrieren.

„TRAIN!“

Mein Teampartner verstand augenblicklich. Noch bevor das Eis uns erreichen konnte, wurde die große Kuppel aus stürmischem Wind und konzentriertem Wasserdampf von einer Barriere aus Feuer umhüllt. Da sollte noch nicht mal Thore durchkommen, die Flammen waren der beste Schutz gegen das Eis und die anderen Angriffe.

Währenddessen trat der Effekt ein, den ich erwartet hatte, und Train und Chronos verstanden den Sinn meiner Aktion. Das Wasser von dem Idioten zu meiner Linken heilte langsam aber sicher unsere schweren Wunden. Gerade da es nun nur Wasserdampf war, konnte es uns vollständig einhüllen und so trat der Effekt viel schneller in Kraft. Zwar war es etwas windig, aber durch die schützende Kuppel aus Feuer außen herum wurde es langsam schon wieder wärmer.

„Heh, wir geben uns noch nicht geschlagen“, murmelte ich nur und setzte mich auf.

„Klasse Idee“, sagte Chronos nur grinsend, „Deine Kratzbürstigkeit rettet uns das Leben.“ Er hätte noch so vieles andere sagen können, doch im Moment war er einfach nur erleichtert und mein Enthusiasmus hatte eine ansteckende Wirkung auf ihn.

„Gibt es das Wort überhaupt?“, fragte ich leise, bevor ich erwiderte: „Außerdem hasse ich es lediglich zu verlieren und es ist immer noch die heilende Wirkung deines Wassers, das uns gerade wieder kampffähig macht.“

„Aber ohne dich wären wir nie auf die Idee gekommen“, warf Chronos ein.

„Mal davon abgesehen, dass wir die Angriffe in unserem Zustand nie so stark hingekriegt hätten, wenn du sie nicht verstärkt hättest“, bemerkte Train. Auch er war verdammt erleichtert. Für einen Moment hatte er wirklich geglaubt, dass ich durch VanDykes Hand sterben würde. Doch mein felsenfester Wille zu überleben und diesem Kampf ein Ende zu bereiten, verlieh auch ihm die Kraft weiterzugehen und das Unmögliche möglich zu machen. Auch die Spezialeinheit der SS konnte geschlagen werden und wir würden es möglich machen.

„Von mir aus, aber noch haben wir nicht gewonnen, also strengt euch gefälligst auch mal an“, befahl ich und begann zu schweben.

„Jawohl“, seufzte Chronos und kam ebenfalls wieder auf die Füße. Die Schnittwunde auf seinem Rücken war beinahe vollständig geheilt. Nun wurde das Wasser wieder flüssig und sammelte sich direkt unter dem Feuer zu einer weiteren Kuppel.

„Wie du willst“, sagte Train und bekam wieder dieses markante Lächeln auf den Lippen. Auch die tiefe Verletzung in seiner Seite war so gut wie verschwunden.

„Gut.“ Damit schoss ich einfach in Wind gehüllt nach oben aus der schützenden Kuppel heraus und flog über dem Ganzen. Von hier oben konnte ich auch die etwas entgleisten Gesichter von Isabella, Jake, Robin und Karin sehen. Thore verzog wie immer gar keine Miene und VanDyke wirkte ziemlich verärgert. Außerdem blickte er Leiter der SS Spezialeinheit zu mir hoch und ich konnte mir ein schadenfrohes Grinsen einfach nicht verkneifen. Noch waren wir nicht erledigt, du gewissenloses Arsch. Unterschätze niemals die Entschlossenheit von jemandem, denn sie ist der Schlüssel um das Blatt zu wenden.

Feuer und Wasser nahmen nun auf einmal die Form von zwei riesigen Schlangen an. Alleine der Anblick dieser gewaltigen, elementaren Tiere verblüffte sogar mich einen Moment lang, gerade da selbst ihre Gesichtszüge denen von richtigen Schlangen sehr ähnelten. Sie sahen wie richtige Tiere aus, nur dass die eine aus Wasser und die andere aus Feuer bestand. Zudem schwebten die beiden Gewalten in der Luft. Und irgendwie merkte man auch hier, dass sich diese beiden Elemente nicht so richtig gut leiden konnten. Die beiden Reptilien zischten sich jedes Mal drohend an, wenn sie einander zu nahe kamen.

„Hey ihr zwei! Ihr seid in einem Team! Also hört auf euch gegenseitig anzugiften!“, rief ich wütend von oben, weil die beiden sich da gerade unnötig aufhielten und ich keine Lust mehr hatte es drauf ankommen zu lassen. Es war längst Zeit diesen Kampf zu beenden.

„Zu Befehl!“, rief Chronos nur, dem dieser Kampf trotz allem Ernst Spaß zu machen schien. Zumindest nahm ich das an, denn dass er wegen mir so grinste, wusste ich ja nicht.

Train knurrte etwas Unverständliches. Eigentlich wollte er nicht mit dem Idioten kooperieren, schließlich konnte er ihn einfach nicht leiden, aber ihm blieb kaum eine Wahl. Außerdem musste auch er wegen meinem befehlenden Ton irgendwie lächeln.

Dann stellten sich beide Jungen Rücken an Rücken und streckten je eine Hand nach oben, Train seine Rechte und Chronos seine Linke. Die beiden Schlagen wickelten sich daraufhin in einigem Abstand zu den Jungen um sie herum, bis sie fast wieder eine Art Kuppel um sie bildeten.

„Komm mir nicht in die Quere“, zischte Train nur.

Chronos schmunzelte. „Ich werd´s versuchen.“

„Ihr beide seid unmöglich!“, rief ich nur von oben. Allerdings tauchte nun eine dritte, riesige Schlange auf und ich grinste. Was die beiden da unten konnten, konnte ich schon lange. Meine Schlange aus so stark zusammengepresstem Wind, dass man ihn sehen konnte, wand sich in der Luft um mich herum.

Den Gesichtern von Isabella und den anderen nach zu urteilen, hatten selbst sie noch nie solche Gewalten gesehen. Das amüsierte mich irgendwie und ich sank ein Stück herab, bis ich genau über meinen beiden Partnern und deren Schlangen schwebte. Die drei Reptilien hatten ihre Beute inzwischen auch entdeckt und zischten freudig.

„Was macht ihr?!“, fuhr VanDyke seine fünf sprachlosen Schüler an, „Wartet doch nicht ab, bis sie angreifen! Vernichtet sie endlich!“

„Halten Sie ihre verdammte Klappe“, sagte ich nur und lächelte, als meine Schlange mir ihren Kopf hinhielt, damit ich sie tätschelte, „Sie werden uns nicht besiegen, egal was sie versuchen.“

„Verlassen Sie einfach die Akademie und lassen Sie sich nie wieder hier blicken“, sagte Train und trotz des kalten Ton schmunzelte er, „Dann werden wir Sie am Leben lassen.“

„Werdet nicht übermütig“, sagte VanDyke drohend, „Ihr...“

„Sie haben keinerlei Gewalt mehr über uns“, unterbrach Chronos ihn grinsend, „Sie sollten besser auf uns hören.“

Der Leiter der Spezialeinheit lief vor Zorn rot an. „Isabella! Thore! Macht dieser Unruhe endlich ein Ende! TÖTET SIE!“

Mir fiel unterdessen ein Vogel auf, der ein Stück über uns in der Luft hing und seine Kreise zog. Ich war mir sicher, dass das Pieps war, aber der ehemals spatzengroße Vogel hatte auf einmal die Größe eines Adlers. Allerdings sah er wesentlich eleganter als so ein Raubvogel aus. Seine Flügel waren noch ein ganzes Stück größer und hatten schöne, im Licht glänzende Federn. Auch sein Schweif hatte lange und sich leicht kringelnde Federn. Auf seinem Kopf befand sich ein hübscher Federkamm und ich staunte nicht schlecht, zu was sich dieses kleine Vögelchen entwickelt hatte.

„Aves!“, rief Train von unten und der Vogel flog augenblicklich zu ihm. Lächelnd strich mein Partner ihm über das goldgelbe Gefieder. „Du hast dich ja prächtig entwickelt, kleiner Pieps.“

„Wow“, sagte ich nur. Es war also wirklich Pieps, der aber allem Anschein nach eigentlich Aves hieß. Kaum zu glauben.

„Wo hast du den denn her?“, fragte auch Chronos staunend.

„Ich bin dank der SS viel herumgekommen“, antwortete Train lediglich und sah den Vogel wieder an, „So mein Phönix, ich verlass mich auf dich.“ Auf einmal fingen die Enden von Aves´ Flügel- und Schweiffedern Feuer und auch am Ende seines Federkamms war eine kleine Flamme zu sehen. Der Vogel gab einen erhabenen Schrei von sich, den der beste Adler nicht nachmachen konnte, und erhob sich wieder in die Lüfte.

„Phönix? Pieps ist ein Phönix?“, fragte ich verdattert, „Die gibt es doch nur in Mythen!“

Train sah mich mit seinem selbstgefälligen Lächeln an. „Wie du siehst, gibt es sie wirklich.“

Ich schüttelte nur den Kopf und blickte zu den anderen von der SS. Trotz des Befehls von VanDyke hatten weder Isabella noch Thore reagiert. Jake, Robin und Karin waren gegenüber unserer Riesenschlangen sowieso machtlos, was VanDyke anscheinend begriffen hatte. Isabella sah mich unsicher an und Thore schien zu überlegen.

„MACHT ENDLICH!“, schrie VanDyke wutentbrannt.

Ich wusste, dass sie das nicht entscheiden konnten. Viel zu lange schon war VanDyke ihr Leiter und im gewissen Sinne sogar ihr Vater. Darum hob ich eine Hand und meine Schlange zischte laut. Daraufhin erhoben sich auch die anderen beiden Schlangen und Train und Chronos nickten mir zu. Wie eine vernichtende Wand richteten sich die drei Reptilien aus Wind, Feuer und Wasser immer weiter auf, um anschließend mit aller Macht über den sechs verbliebenen Mitgliedern der SS-Spezialeinheit hereinzubrechen. Dem konnte keiner von ihnen etwas entgegen setzten, nicht mal Thore, Isabella oder VanDyke.

Auftrag 22: Friedensschluss unter Killern

Ich stöhnte nur erleichtert und sank wieder zu Boden. Endlich war es vorbei. Viel länger hätte ich auch nicht mehr durchgehalten, ich war vollkommen erledigt. Und da war ich nicht die Einzige, Train und Chronos saßen nicht weit von mir auf dem Boden und keuchten ebenfalls. Beide wirkten genau wie ich vollkommen ausgepowert. Wir waren so fertig, dass wir noch nicht mal mehr stehen konnten und ich mich fragte, wie wir vor wenigen Sekunden noch so einen heftigen Angriff ausführen konnten.

„Oh Mann, so kaputt war ich ja schon seit Ewigkeiten nicht mehr“, stellte Chronos fest und ließ sich auf den Rücken fallen, auch wenn er daraufhin leicht das Gesicht verzog. Ganz war die Stelle dort noch nicht verheilt.

„Tse, das gönn ich dir, du Spinner“, murmelte Train nur, auch wenn er selber nicht besser aussah als der Halberwachsene.

„Dass ihr beide euch immer kappeln müsst.. ich werde euch Jungs nie verstehen“, stellte ich mit einer hochgezogenen Augenbraue fest. Allerdings musste ich lächeln.

Dann hörten wir von ein Stück weiter vorne allerdings ein Stöhnen und einen leisen Fluch, wie noch zwei weitere Stimmen und sahen uns an. Scheinbar waren unsere lieben Gegner wieder zu sich gekommen. So standen wir trotz unserer schmerzenden Körper auf und kamen langsam zu ihnen herüber. Tatsächlich waren Isabella, Jake, Robin und Thore wieder zu sich gekommen, auch wenn sie im Grunde noch halb zu schlafen schienen.

„Was ist passiert?“, fragte Isabella benommen und sah sich um. Ihr und den drei Jungen sah man noch deutlich an, dass sie einen schweren Treffer eingesteckt hatten, trotz dessen das Wasser die Verletzungen von Feuer und Wind zum größten Teil wieder geheilt hatte.

„Ihr habt den Kampf verloren, um es kurz zu fassen“, antwortete ich schlicht, woraufhin mich die vier überrascht ansahen.

„Verdammt...“

„Ja Jake, es tut mir sehr leid, aber ihr seid geschlagen worden“, sagte Chronos grinsend und setzte sich wieder auf den Boden, gefolgt von Train.

„Aber.. warum leben wir dann noch?“, fragte Isabella verwirrt, „Die Schlangen.. der Angriff hätte uns doch töten müssen.“

„Wir wollten euch aber nicht töten“, antwortete Train nur und verschränkte die Arme vor der Brust, „Ihr solltet wirklich mal lernen, dass man nicht immer jemanden umbringen muss, um eine Sache für sich zu entscheiden oder ein Problem zu lösen.“

„Wir sind vielleicht Killer, aber das bedeutet doch nicht unweigerlich, dass wir immer töten müssen“, sagte ich und ging vor Isabella in die Hocke, „Außerdem seid ihr mir zwar in mancher Hinsicht ziemlich suspekt, was wahrscheinlich an der jahrelangen Erziehung von VanDyke liegt, aber ihr seid doch immer noch Menschen. Und ich hatte zwar nicht viel Zeit euch kennenzulernen, aber sie reichte aus um zu sehen, dass ihr keineswegs einfach nur Killermaschinen seid, wie ich anfangs dachte. Ihr könnt sogar ziemlich nett sein.. aber ihr solltet allmählich mal lernen eure eigenen Entscheidungen zu treffen und nicht von Leuten wie VanDyke abhängig zu sein.“

„Pff.“ Jake verzog nur das Gesicht. Er schien irgendwie darüber beleidigt zu sein, dass er so einfach verloren hatte. Da war wieder das dumme Ego, das manche Jungen hatten.

„Werd erwachsen“, sagte Chronos dazu und grinste wie immer.

„Das musst du gerade sagen“, konterte Train und Jake fügte hinzu: „Du bist doch selber nicht besser.“ Da waren sich wohl zwei einig, oh Wunder.

Isabella blickte zu Thore und Robin, die schweigend da saßen und uns zuzuhören schienen. Kurz wirkte Robin nachdenklich, dann beugte er sich vor und schien Isabella etwas zuzuflüstern. Darüber staunte ich, denn ich war seit einiger Zeit davon ausgegangen, dass er gar nicht sprechen konnte. Aber scheinbar tat er es nur höchst selten.

„Die Idee ist gut!“, sagte Isabella dann plötzlich erfreut und brachte damit auch Jake, Train und Chronos dazu sich nicht mehr gegenseitig anzugiften und stattdessen zu ihr zu blicken. Auf einmal schien sie wieder ganz die Alte zu sein, mit ihrem kecken Lächeln und den grün leuchtenden Augen.

„Was hast du denn?“, fragte Jake stirnrunzelnd.

Isabella lächelte nur glücklich. „Wir werden die Welt erkunden.“

Man sah uns wohl an, dass wir kein Wort verstanden. Da hätte sie genauso gut Chinesisch reden können, das Ergebnis wäre dasselbe gewesen.

„Du hast doch selber vorgeschlagen, dass wir die Wunder der Welt mit unseren eigenen Augen sehen sollen, Kate“, sagte Isabella, „Und genau das werden wir machen. Wir werden einfach quer über die Kontinente reisen und uns alles ansehen.“

Ich war ein wenig erstaunt, doch dann musste ich lächeln. „Macht das.“

„Kommt ihr mit?“, fragte das aufgeregte Mädchen daraufhin Jake und Thore.

„Eh? Ich soll mit?“ Jake wirkte nicht sehr begeistert.

„Na klar!“

„Oh nee neh?“

„Doch!“

„Ich passe“, sagte Thore nur und stand auf. Er sah ziemlich mitgenommen aus und trat herüber zu Karin und VanDyke, die beide noch ohnmächtig auf dem Boden lagen. Er nahm das junge Mädchen auf den Arm und schien zu überlegen, wie er auch VanDyke noch von hier weg bekam. So wie es aussah, wollte er bei den beiden bleiben, bei denen Hopfen und Malz verloren war.

„Warum denn?“, fragte Isabella enttäuscht.

„Irgendwer muss ein Auge auf sie werfen“, antwortete der junge Mann lediglich.

„Pass gut auf meine Schwester auf, Thore“, sagte ich auf einmal, „Ich kann sie zwar nicht leiden, aber ich will auch nicht, dass es ihr schlecht ergeht.“ Ich hoffte nur, dass sie vielleicht eines Tages begreifen würde, dass ihr Verhalten falsch war und sie es schaffen würde sich wenigstens ein bisschen zu ändern.

Der junge Mann nickte mir zu. Irgendwie wirkte sein Blick nicht mehr ganz so kalt sondern ein wenig freundlicher. Scheinbar war er doch kein so schlechter Kerl.

„Dann eben nicht“, sagte Isabella ein wenig betreten, bevor sie wieder lächelte, „Dann werden Jake, Robin und ich eben alleine die Welt unsicher machen. Oder kommt ihr vielleicht mit?“ Die Frage war an uns gerichtet.“

Train schüttelte nur den Kopf. „Auf mich wirst du verzichten müssen.“

„Große Reisen sind nichts für mich“, sagte Chronos und lächelte.

„Und ich hab bereits andere Pläne.“ Ich sah sie entschuldigend an. „Aber ich wünsche euch viel Glück. Hoffentlich findet ihr einen schönen Platz.“

„Das werden wir“, sagte Isabella zuversichtlich.

 

Als der MI6 gegen frühen Abend bei der Akademie ankam, fand er eine Schar reichlich verwirrter und wild spekulierender Schüler vor, zusammen mit den ebenfalls ziemlich ahnungslosen Lehrern der Akademie. Niemand wusste, woher die zum Teil heftigen Kampfspuren auf dem Rasen vor dem Unterrichtsgebäude stammten. Einige der Lehrer behaupteten zwischenzeitlich riesige Schlangen gesehen zu haben, doch diese scheinbar etwas verwirrten Leute wurden vom MI6 recht schnell in einige Wagen gesetzt und weggefahren.

Justin Sinclair war es gegen frühen Mittag endlich gelungen die Genehmigung der italienischen Regierung zu bekommen die Arrison Academy zu stürmen, da der große Verdacht bestand, dass sich dort eine in England weit gesuchte Auftragsmörderin versteckt hielt. Zudem war die Regierung der Akademie gegenüber wohl schon seit einiger Zeit misstrauisch gewesen. So hatte der Leiter der Sondereinheit des MI6 endlich Verstärkung aus dem Heimatland anfordern und zur Akademie marschieren dürfen.

Dort hatten sie allerdings herausgefunden, dass zwar irgendetwas passiert war, aber eigentlich keiner wusste, was genau geschehen war. Es fehlten wohl auch drei Lehrer, doch deren Kollegen hatten natürlich keine Ahnung, wo die Erwachsenen hin verschwunden waren. Dabei hatte der MI6 das Kollegium der Schule eigentlich bezüglich der Verbindung zur Scythe Society ausfragen wollen. Daher war es nicht unbedingt von Vorteil, dass drei der Lehrer fehlten.

„Heiliges Durcheinander“, seufzte Iron schließlich, als sie gut zwei Stunden später wenigstens ein bisschen Ordnung in das Chaos gebracht hatten. Am schwierigsten war es gewesen die Schüler zu beruhigen, die von allen noch am wenigsten Ahnung zu haben schienen. Dummerweise konnte der MI6 auch nicht sagen, wie viele Kinder hier genau sein mussten, denn auf den Computern der gesamten Akademie herrschte gähnende Leere, so als hätte jemand sämtliche Dateien und Programme einfach gelöscht.

„Ich stimme Ihnen zu“, sagte Sinclair und zündete sich eine Zigarette an, „Aber glauben Sie wirklich, dass dieses Mädchen für das alles verantwortlich ist? Ich meine, was genau kann solch heftige Spuren im Boden hinterlassen?“

„Ich weiß es nicht“, sagte Iron nachdenklich, „Aber ich vermute, dass hier ein großer Kampf stattgefunden hat. Wahrscheinlich zwischen ihr und einigen Leuten von der Scythe Society.“

„Aber selbst wenn.“ Der Leiter der Sondereinheit sah sich um. „An einigen Stellen ist Eis auf dem Boden, an anderen sieht alles ein wenig verbrannt aus und einige Stellen sehen fast so aus als hätte der Blitz dort eingeschlagen.“

„Ich weiß, aber es muss so sein. Auch wenn ich natürlich nicht sagen kann, was genau hier abgelaufen ist.“

„Iron!“

„Hier!“, rief der Sicherheitschef und sah den jungen Finnley fragend an, bei dem ein junges Mädchen mit schwarzen, zu zwei Flechtenzöpfen zusammengebundenen Haaren war.

„Die Kleine hier sagt, sie hätte etwas für Sie“, sagte Mr Finnley und sah das Mädchen selber stirnrunzelnd an, genau wie auch Iron und Sinclair.

Anja sah den Brief und die Zettel in ihrer Hand kurz an, dann sagte Sie: „Das soll ich Ihnen von Kate geben.“

Nun wirkte Iron ziemlich verblüfft und nahm nach kurzem Zögern die Sachen entgegen. Auf dem Briefumschlag stand sein Name und die Zettel schienen eine Liste sämtlicher Schüler der Akademie zu sein. Diese reichte er an seinen Chef weiter, während er den Brief öffnete und den Zettel darin auseinanderfaltete.

Hallo Iron,

wenn Sie diesen Brief bekommen, sind meine beiden Freunde und ich entweder tot oder bereits über alle Berge. Wundern Sie sich nicht über das Chaos, das stammt von dem Kampf mit der Spezialeinheit der SS und dass die Computer über keine Daten mehr verfügen ist auch mein Werk. Das ist für Sie vielleicht nicht unbedingt von Vorteil, aber es war notwendig.

Hiermit übertrage ich Ihnen aber im Namen der Familie Randall (ehemalig Arrison) die Leitung über die Arrison Academy. Ich überlasse es Ihnen und dem Team, was sie nun mit ihr machen. Ich vertraue Ihnen damit aber auch die Schüler hier an und erwarte, dass Sie sie sicher wieder nach Hause zu ihren Familien schicken. Machen Sie das Beste aus der Akademie, meine Großmutter wird es Ihnen danken.

Grüße, Silver Rose

Ach ja, kümmern Sie sich ja gut um das Mädchen, das Ihnen den Brief gebracht hat. Sie ist meine beste Freundin und wenn Sie nicht gut auf sie Acht geben, komme ich persönlich vorbei und lege Sie um. Verstanden? Gut. Auf nimmer Wiedersehen.

Iron sah das Mädchen vor sich leicht verwirrt an, das ihn zwar mit festen Augen ansah, aber irgendwie unglücklich wirkte. Scheinbar war sie zurückgelassen worden, welchen Grund auch immer das haben mochte. Es sah auch so aus, als hätte es geweint, doch inzwischen schienen ihre Tränen versiegt zu sein.

„Wie heißt du?“, fragte Sinclair nebenbei.

„Anja“, antwortete sie nur und dachte an das, was sie gesehen hatte. Da die Tür sich bereits nach kurzer Zeit wieder hatte öffnen lassen, war sie natürlich rausgelaufen und hatte eigentlich nach mir und den anderen beiden suchen wollen, doch dann hatte sie gesehen, wie ganze Blitze vom Himmel gezuckt waren. Von weitem hatte sie gesehen, wie wir von den anderen immer wieder angegriffen worden waren und zwischenzeitlich sogar am Boden gelegen hatten.

Zu dem Zeitpunkt wäre sie beinahe nach draußen gelaufen, doch gleichzeitig war Anja klar geworden, weshalb ich sie in diese Kammer gesperrt hatte. Sie war einer solchen Macht nicht mal ansatzweise gewachsen. Dann hatte Anja plötzlich die drei riesigen Schlangen gesehen und wäre vor Schreck beinahe weggelaufen, aber sie hatte bis zum Ende zugesehen. Doch als sie gerade nach dem scheinbaren Ende nach draußen laufen wollte, waren plötzlich einige Lehrer aufgetaucht und sie war geflüchtet, nur um wenig später zu merken, dass die Pauker sie gar nicht mehr fangen wollten. Walker, Folker und Mrs Lane hatten ihnen wohl klargemacht, dass hier alles seine Richtigkeit hatte.

Kurze Zeit später waren auch die Busse mit den Schülern und den restlichen Lehrern aufgetaucht, doch bereits zu dem Zeitpunkt hatte Anja eine schmerzhafte Feststellung machen müssen. „Aber Sie müssen Kate gar nicht suchen, sie, Train und Chronos sind bereits fort.“

„Hmpf.“ Iron lächelte nur. „Dieses Balg.. Sie ist wirklich etwas Besonderes.“

„Ich kann es kaum glauben, aber sie hat ihr Wort gehalten“, stellte Sinclair leicht erstaunt fest, „Auch wenn mich ja mal interessieren würde, was sie mit der armen Mrs Allison angestellt haben. Die Gute war ja komplett verwirrt und hat nur etwas von einem flammenden Vogel gefaselt.“

Iron blickte noch mal auf den Brief und sah dann Anja nachdenklich an. „Na ja, was soll´s?“, seufzte er dann und lächelte dem Mädchen zu, „Meine Frau und ich wollten sowieso ein junges Mädchen adoptieren. Wenn du nichts dagegen hast und meine Frau einverstanden ist – keine Sorge, sie ist ein wahres Herzblatt – können wir dich in unsere Familie aufnehmen.“

Anja sah den Mann nur überrascht an.

„Die Idee ist vielleicht gar nicht so schlecht“, bemerkte Sinclair, „Das, was sie hier gelernt hat, kann sie möglicherweise auch für den MI6 einsetzen. Dann arbeitet sie wenigstens für die richtige Seite.“

Anja machte nur große Augen, doch dann blickte sie zur untergehenden Sonne. „Wo Kate wohl hin ist?“

„Mach dir keine Sorgen“, sagte Iron lächelnd, „Dieses Mädchen macht nichts so leicht klein. Wahrscheinlich ist sie dort, wo auch immer der Wind sie hin treibt.. Und wenn du bei mir bleibst, siehst du sie vielleicht eines Tages wieder, da ich irgendwie das Talent zu haben scheine, ihr immer wieder über den Weg zu laufen. Was hältst du davon, Anja?“

Diese dachte einen Augenblick lang nach, dann nickte sie und lächelte leicht. Sie würde alles tun um mich wiederzusehen, außerdem schien dieser Iron ein netter Mann zu sein. Vielleicht fand sie so wirklich eine neue Familie.

 

Der laue Wind wehte uns um die Ohren und brachte die Zweige der Bäume zum Rascheln. Es war ein schönes, beruhigendes Geräusch, passend zum Anblick der untergehenden Sonne, die den Himmel in alle möglichen, wunderschönen Farben tauchte.

„Was wollt ihr jetzt eigentlich machen?“, fragte ich die beiden Jungen neben mir.

„Hmpf, wir sind Partner, also bleibe ich bei dir“, antwortete Train nur, „Ich werde dir helfen, diese beiden Typen zu erledigen. Was Besseres habe ich eh nicht vor.“

Ich war leicht überrascht, aber es freute mich. So war ich nicht wieder völlig alleine. Die Gesellschaft eines guten Freundes hatte ich in den letzten Monaten schätzen gelernt.

„Oje, na irgendwer wird auf euch aufpassen müssen“, grinste Chronos, „Also werden wir wohl alle zusammen bleiben.“

Train und ich sahen ihn lediglich resigniert an. Ob wir das aushalten würden? Aber irgendwie war ich auch darüber glücklich. Langweilig werden würde es mit dem Idioten bestimmt nicht.

„Ach ja, soll ich die nicht heilen?“, fragte Chronos und deutete auf meinen rechten Arm, wo die zurückgebliebene Stelle von VanDykes Angriff zu sehen war.

Ich sah die leichte Wunde nachdenklich an, ehe ich leicht lächelte. „Ich behalte sie. Sie stört mich nicht in meinen Bewegungen, daher wird das gehen. Immerhin ist sie eine Erinnerung an den wohl heftigsten Kampf meines Lebens.. Aber gleichzeitig erinnert sie mich auch an die schöne Zeit hier. Ich glaube, ich werde die Arrison Academy sogar ein wenig vermissen.“

Train und Chronos lächelten beide nur.

Ich griff daraufhin in meine Manteltasche und holte die silberne Rose hervor. Einen Augenblick lang betrachtete ich die schöne Blume, dann hielt ich sie hoch und wartete, bis der böige Wind sie mir entriss und mit sich trug. Damit wurde es auch für mich Zeit weiterzuziehen, in Begleitung meiner beiden Freunde.

 

 

END

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Über den Autor

SilverRose
Tjaaa.. eigentlich ich bin mehr eine Einzelgängerin und eine komlette Tagträumerin dazu xD
Aber ab und an bin ich auch gerne unter Leuten, wobei es mir etwas an Gesprächsstoff fehlt, es sei denn es geht ums Schreiben und meine Geschichten. Da kann ich tagelang drüber reden :P
Allerdings möchte ich hier auch mal zu meinen Geschichten anmerken, dass sie wirklich lange Stories sind, die sich über einen längeren Zeitraum erst richtig entwickeln und daher auch gut und gerne zwischen zwanzig bis vierzig Kapitel mit unterschiedlichen Längen varieren. Sie sind nichts für Leute, die nur gerne kurze Happen lesen, sondern mehr für die, die auch im normalen Buchladen gerne mal zu einem drei - bis vierhundert-Seiten-Wältzer greifen. Sorry, aber kurz schreiben ist nicht gerade meine Stärke. Wenn ich das versuche, werden sie am Ende nur umso länger xD
(Auch wenn ich ja mittlerweile auch wenigstens ein paar Kurzgeschichten zum Reinschnuppern in meinen Schreibstil habe :P)
Und (der Ordnung halber) die erste Interviewfrage hier oben: Welche Geschichten hast du bisher schon verfasst?
Hm, das sind mittlerweile so einige...meine abgeschlossenen sind der Reihenfolge nach:
Meine abgeschlossenen Manuskripte sind der Reihenfolge nach:
1.1) Das Geheimnis der Federn: Die Wächterinnen der Federn;
1.2) Das Geheimnis der Federn: Der Kampf gegen die Finsternis;
2) Kyra: Die Wahl zwischen Licht und Finsternis;
3) Scarlett und das Geheimnis von Avalon;
4.1) Kampf der Geister: Vertrag;
4.1) Kampf der Geister: Geschwister der Dunkelheit;
5) Das verlorene Buch;
6) Silver Rose: Das Gesetz der Killer;
7) Der Schlüssel zum Tor der Feuergeister;
8) Reinblut & Halbblut;
9) Die Wächterin von Reilong;
10) Die letzte Zauberin;
11.1) Juwelenritter: Das vergessene Jahr des Blutes;
11.2) Juwelenritter: Die sieben Höllenfürsten;

Meine noch laufenden Geschichten (auch wenn ich nicht weiß, ob und wann ich es schaffe sie zu beenden) sind:
11.3) Juwelenritter: Dämonenherz (aktiv)
12) Bund mit dem Tod (neu - auf Standby)

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