Kurzgeschichte
Wo ist die Zeit? - anderes Ende

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"Wo ist die Zeit? - anderes Ende"
Veröffentlicht am 06. November 2011, 4 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Wo ist die Zeit? - anderes Ende

Wo ist die Zeit? - anderes Ende

Ich habe immer viele Träume gehabt und dachte, ich hätte auch viel Zeit sie zu leben .Aber da hatte ich mich getäuscht.
Das Leben ist kurz und Träume schnell zum Sterben verurteilt. Wir sollten die Erwachsenenwelt kennenlernen.
Damals hatten wir noch darüber gelacht, dass der Hein aussieht wie sein Vater und später sicher denselben Buckel vom Arbeiten hat.
Wir hatten uns geschworen locker zu bleiben, doch brachte uns die Zeit immer mehr Unsicherheiten und nahm uns am Ende glatt die Unbeschwertheit. Wir waren angekommen bei den Erwachsenen und spürten, wie uns die Risikobereitschaft immer mehr verließ.
Da stand ich nun im Jetzt vorm Spiegel wie gelähmt in unserem Flur, der genauso leer war wie meine Augen,
den vollen Kopf hätte ich am liebsten mit der ablaufenden Zeit an den Haken gehängt und mich zurück ins Bett gelegt, statt die Jacke zu nehmen und über zu streifen - mir wieder acht Stunden Zeit von der Arbeit stehlen zu lassen.
Arbeit ist das halbe Leben hatte mein Vater immer gesagt.
Ich bekam von Tag zu Tag mehr das Gefühl, es sei das ganze Leben. Egal wohin ich schaute, es wartete Arbeit.
Ich fühlte mich wie verbitterter alter Mann der sich darauf konzentrierte verbittert zu bleiben oder besser noch verbitterter zu werden.
Ich hatte kaum noch positive Gedanken, das machte mir Angst.
An diesem Morgen kam ich nicht bei der Arbeit an, denn mein Weg führte mich ganz woanders hin.
Ich verließ das Haus, doch als ich vor die Tür trat, stand ich nicht in meiner gewohnten Umgebung, um mich herum war alles wie früher.
Ich rieb mir die Augen, schließlich war ich erst vor kurzem aufgestanden und dachte meine Augen würden mir einen Streich spielen und noch träumen.Es standen keine Häuser mehr in meiner Straße, im Grunde gab es gar keine Straße  mehr
und als ich mich umdrehte war selbst mein Haus verschwunden.
Ich sah meine Mutter aus dem Haus meiner Kindheit kommen. Sie sah so schön aus und ihre Haare wehten im Wind.
Ich rief ihr zu doch sie reagierte nicht auf mich.
Dann sah ich meinen Vater aus dem Haus kommen und er trug einen kleinen Jungen auf dem Arm.
Ich erkannte mich darin und war für einen Moment wie verzaubert
Dieses Bild der glücklichen Zeit, ließ mich plötzlich ruhiger atmen und sorgte dafür,
dass mein Leben sich mit der Zeit anfreunden konnte, denn sie hatte uns schon so viel geschenkt.
So ging an diesem Tag nicht mehr zur Arbeit sondern verbrachte den Rest der acht Stunden in Erinnerungen.

 

 

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tasja
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tasja Re: Tolle Geschichte... -
Zitat: (Original von evchen am 06.11.2011 - 14:13 Uhr) ...ich glaube das Gefühl aus deiner Story kennt wohl so ziemlich jeder der täglich 8 oder mehr Stunden arbeitet. Da gibt es Tage an denen man morgens nach dem Aufstehen schon weiß das man Abends nicht´s weiter mehr schaffen wird außer vielleicht noch was zu essen und tot müde ins Bett zu fallen... Ich finde solche Tage auch mehr als deprimierend weil ich auch ich mich dann frage: "Soll das jetzt alles sein?" Aber ich habe ein Heilmittel für mich entdeckt und das verhindert zwar nicht Grundsätzlich solche blöden Gedanken aber sie sind nicht mehr arg so verbittert... Das Zauberwort heißt einen Ausgleich finden und umzusetzen... Sei es Sport oder Schreiben, Lesen, Malen oder in den Urlaub fahren... Denn besonders im Urlaub denke ich dann manchmal: "Ach was soll´s hättest dich nicht nicht die ganzen Wochen von Morgens bis Abends abgerackert dann könntest jetzt auch nicht hier sein." Wenn man dieses Ausgleich auch nicht unter der Woche schafft so kann man sich mindestens am Wochenende darauf freuen. :-)

Deine Geschichte hat mir gut gefallen und ich finde sie auch gut geschrieben. Ich war von Anfang an bei dir und fand es spannend die Story bis zum Schluss zu verfolgen. Vielleicht könntest du beim nächsten mal einfach nicht nach jedem Satz die Enter-Taste drücken das finde ich ein wenig angenehmer zu lesen. Ansonsten aber TOP. :-)

Ich wünsche dir einen schönen Sonntag. Evi



Liebe Evi
Vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar:)
Ich wünsche dir auch noch einen schönen Sonntag!
Liebe Grüße
Vor langer Zeit - Antworten
evchen Tolle Geschichte... - ...ich glaube das Gefühl aus deiner Story kennt wohl so ziemlich jeder der täglich 8 oder mehr Stunden arbeitet. Da gibt es Tage an denen man morgens nach dem Aufstehen schon weiß das man Abends nicht´s weiter mehr schaffen wird außer vielleicht noch was zu essen und tot müde ins Bett zu fallen... Ich finde solche Tage auch mehr als deprimierend weil ich auch ich mich dann frage: "Soll das jetzt alles sein?" Aber ich habe ein Heilmittel für mich entdeckt und das verhindert zwar nicht Grundsätzlich solche blöden Gedanken aber sie sind nicht mehr arg so verbittert... Das Zauberwort heißt einen Ausgleich finden und umzusetzen... Sei es Sport oder Schreiben, Lesen, Malen oder in den Urlaub fahren... Denn besonders im Urlaub denke ich dann manchmal: "Ach was soll´s hättest dich nicht nicht die ganzen Wochen von Morgens bis Abends abgerackert dann könntest jetzt auch nicht hier sein." Wenn man dieses Ausgleich auch nicht unter der Woche schafft so kann man sich mindestens am Wochenende darauf freuen. :-)

Deine Geschichte hat mir gut gefallen und ich finde sie auch gut geschrieben. Ich war von Anfang an bei dir und fand es spannend die Story bis zum Schluss zu verfolgen. Vielleicht könntest du beim nächsten mal einfach nicht nach jedem Satz die Enter-Taste drücken das finde ich ein wenig angenehmer zu lesen. Ansonsten aber TOP. :-)

Ich wünsche dir einen schönen Sonntag. Evi
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