Romane & Erzählungen
Fatale Begegnung

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"Fatale Begegnung"
Veröffentlicht am 13. Februar 2007, 4 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Über den Autor:

Jetzt, wo die Arbeiten an meinem Buch endlich abgeschlossen sind, werde ich mich wieder mehr dieser Plattform widmen. Ich bin also wieder DA. Leipziger Wahlbürger, ursprünglich aus der Eifel. 50 Jahre. Gelegenheitsschreiber, als Ausgleich zu meiner Arbeit als Webdesigner. Wer gerne dichtet, in Verlegenheit ist ob eines Anlasses und arg nach Reimen sucht, dem versuche ich gerne zu helfen. Ich mache nun für heute Schluss, denn es kommt ...
Fatale Begegnung

Fatale Begegnung

Ich kannte sie, vergaß nie ein Gesicht. Nur mit Namen war das eine andere Sache. Sie steuerte in meine Richtung, hatte mich in der Menge aber noch nicht entdeckt.

So hatte ich noch etwas Zeit, mir das Hirn zu zermartern. Ja, ich war mir sicher, diese Frau schonmal irgendwo gesehen zu haben. Und irgendwie spürte ich, die Begegnung war keine erfreuliche gewesen.

Ich weiß nicht, ob es dem einen oder anderen von Ihnen, geneigte Leser auch so geht. Die Erinnerung ist schon fast körperlich spürbar und doch noch nicht zu greifen. Je krampfhafter man versucht, zu einem Gesicht einen Namen zu finden, umso aussichtsloser ist es. Hier war es ebenso.

Sie war ca. einen Kopf kleiner als ich, blond und modisch-elegant gekleidet. Sie bewegte sich langsam, da sie die Bilder an den Wänden aufmerksam studierte. Also, sie hatte ein Auge für die Malerei, genau wie ich. Nicht umsonst war ich der Einladung zu der Ausstellung meines Freundes ohne zu zögern gefolgt. Und so stand ich hier und überlegte, wer das denn sein könnte.

Uns trennten nur noch wenige Schritte. Sie hielt ein Sektglas in der Hand, an dem sie von Zeit zu Zeit nippte. Es war wie verhext, ich kam nicht auf ihren Namen. Was, wenn sie aber mich kannte und auch ansprach. So nach dem Motto: 'Oh, hallo Frank, Du bist auch hier? Lange nicht gesehen.' Das wäre mehr als peinlich. Was, wenn diese Frau zu einem meiner zahllosen One-Night-Stands gehörte?

Noch hatte ich Zeit, sie mir genau zu betrachten, da sie jetzt seitlich von mir stehen geblieben war. Sie sah etwas jünger aus als ich, obwohl ich ohne Übertreibung behaupten konnte, dass ich mich gut gehalten hatte. Ich schätzte sie auf Mitte dreißig. So langsam kam in mir der Gedanke hoch, mich besser zu verdrücken. Wie schon erwähnt, verband ich aus irgend einem Grund keine guten Erinnerungen an diese Person. Nur konnte ich's mir in keinster Weise erklären.

Jetzt war es eh zu spät für Fluchtgedanken. Sie drehte sich wieder in meine Richtung, und im gleichen Moment hatte sie mich auch schon entdeckt. Sie machte einen Schritt auf mich zu, während sich ihre Miene verfinsterte. Also hatte mich mein Gefühl nicht getrogen. Da war was faul gewesen damals.

Jetzt half alles nichts mehr, außer vielleicht die Flucht nach vorn. Ich tat es ihr gleich und setzte auch ein Bein in ihre Richtung. Und in dem Moment, wo sie den Mund aufmachen wollte, um etwas zu sagen, fiel es mir wie Schuppen von den Augen.

Meine Ex-Frau!
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Hörbuch

Über den Autor

Chablis
Jetzt, wo die Arbeiten an meinem Buch endlich abgeschlossen sind, werde ich mich wieder mehr dieser Plattform widmen. Ich bin also wieder DA.
Leipziger Wahlbürger, ursprünglich aus der Eifel. 50 Jahre. Gelegenheitsschreiber, als Ausgleich zu meiner Arbeit als Webdesigner.
Wer gerne dichtet, in Verlegenheit ist ob eines Anlasses und arg nach Reimen sucht, dem versuche ich gerne zu helfen.

Ich mache nun für heute Schluss,
denn es kommt jetzt, was kommen muss.
Die Müdigkeit fährt in die Glieder
und auch das Denken ist schon wieder

gebremst und fährt im Schneckengang,
drum zieht es mich mit Macht, mit Drang
in Richtung Bett, so wohlig weich.
'Mein lieber Schatz, ich komme gleich.'

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Trollbaer Fatale Begegnung - Toll! Man ist Teil dieser Geschichte. Man ist quasi live dabei. Wirklich gut.
Gruß Trollbär
Vor langer Zeit - Antworten
Gast e
Vergangenes Jahr - Antworten
MarianneK Fatale Begegnung - So etwas gibt es, ist mir selbst passiert. Bekam aus der Zentrale einen Anruf, es sei Besuch für mich da und möchte doch bitte zum Empfang kommen. War neugierig und schon von unten an der Treppe sah ich den Mann da stehen und überlegte, wer ist das, verdammt er kommt mir bekannt vor und dann lächelte er mich an und das lächeln kannte ich ... es war mein Ex. Er hatte sich in den 20 Jahren sehr verändert.
Vor langer Zeit - Antworten
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