TROPFENMELODIE
Angeregt durch Bastus Trumps "Goldrauschen", Station 15, Schwabacher Kunsttage Ortung VII
Komm an den Bach, damit wir erlauschen,
was er uns zu erzählen vermag.
Tauch ein in die Stille, du wirst überrascht:
Er plätschert über die Steine,
rauscht über kleine Kiesel geschwind,
gurgelt am Felsen vorbei,
tost über den Rand des Wehres hinab.
Kommst du aber mit mir
unter des Weidenbaumes grünes Geäst,
dann erfährst du viel mehr.
Seine zarten Wurzeln reichen tief hinein
in des Bächleins Tropfenmeer.
Und aus seinen schmalen Blättern tönt
leise eine ungeahnte Weise.
Sobald viele Tröpflein sich lustig reiben,
dann zischt es und gluckst.
Es zirpt und tiriliert der Tropfen Zahl.
Sie zwitschern und säuseln,
sie flöten und klingeln im leisen Spiel,
wie Instrumente im Saal.
Alle folgen scheinbar ganz mühelos
einer großen Choreographie.
© HeiO 22-08-2011