Gesang der Linderung
Ich sehe Dich traurig am Rand einer Blumenwiese sitzen.
Deine Kleidung befleckt von der Erde die grob und aufgeworfen
unter dem dichten Schattendach der Bäume liegt.
Dein Blick wirkt wie in anderen Ebenen
und etwas feucht sind deine Augen.
Das ganze spielt auf einem Hügel
der sanft in alle Richtungen abfällt.
Ich trete hinzu, betrachte Dich und Dein Wesen
und mein Innerstes gibt Weisung vor Dir Platz zu nehmen.
Eine ganze Weile sehe ich Traurigkeit und Schmerz in Deinen Augen,
sehe die Tiefe mit der ein Stachel in Dir steckt und Dich peinigt.
Nicht ansprechbar bist Du, hörts nicht meine Worte.
Vor Dir auf dem Boden nehme ich Platz
und schaue Dir in Deine Augen.
Ich öffne meine Tasche und entnehme ihr
ein eingeschlagenes silbriges, seidiges Tuch,
breite es zwischen Dir und mir aus
und wie eine kleine Wolke liegt es auf der Erde.
Leise summend träumt mir eine Melodie
und mit innerer Freude sehe ich das Dein Blick zurückkehrt.
Leise Worte sprechend reiche ich meine Hände
und die Deinen legt Du hinein,
Tränen beginnen zu laufen,
rinnen über die Wangen
und tropfend fallen sie auf Dein Kleid,
wo sie wie Perlen hinab rollen
und sammeln sich auf dem seidigen Tuch.
Dieses verändert sich und wirkt wie eine offenen Quelle die nun zu Tage tritt.
Rinnsale laufen sternförmig den Hügel hinab.
Ein wenig versickert im Boden,
anderes rinnt, fließt weiter und findet einen Bach
oder Fluß und fließt fort und fort.
Bis die Tränen versiegen und nur noch seidiger Schimmer am Boden liegt.
Möge die Erde wandeln, mögen die Ströme mit sich nehmen den Kummer und Schmerz.
Nun nimm Dir einen Moment Zeit
und lass Deine Gedanken zu dem gleiten was Dir jetzt so fehlt.
Bringe es dir vor Augen und halte es sanft in Deinen Armen.
Genieße diese zärtlich, liebevolle Verbindung
und lass Deinen ganzen Schmerz,
Deine Traurigkeit dort hinein fließen.
Fühle wie Dein Herz leichter wird,
nimm den darin enthaltenen Trost
und lege ihn wie Balsam auf Deine Seele.
Fühle Dich und auch die Anwesenheit Deines Sternenkindes
jetzt und zu diesem Moment.
Finde darin Kraft,
schöpfe daraus Mut
so wie Du es brauchst und es dir Gut tut.
Dann verabschiede Dich, wenn nötig bis zum nächsten Mal
und komme dann wieder zu mir,
zu dem Platz auf dem Erdboden
unter dem Blätterdach der Bäume an der Lichtung.
Schau mir in die Augen
und finde den Frieden.
In Deinen Augen sehe ich einen kleinen Funken,
Du kommst zurück, Stück um Stück.
Etwas freier wird Dein Atmen
und fragend schaust Du mich an.
Ich nehme das Tuch,
welches trocken sich in meine Hände schmiegt.
Hebe es hoch und schaue darüber hinweg zur Blumenwiese
welche im Schein der Sonne liegt.
Hole tief Luft und mit der Kraft meiner Lungen
blase ich das Tuch wie Nebelschleier rüber zur Wiese ins Sonnenlicht.
Kaum erreichen sie die Sonnenstrahlen
nimmt ein Windhauch sich ihrer an,
spielt mit ihnen bis die Schlieren
sich im Sonnenlicht verlieren.
Noch einmal findet mein Blick den Deinen ,
stehe langsam auf und mit einem Lächeln verabschiede ich mich.
Weit aus den Tiefen Deiner Augen kehrt ein kleiner Funke des Lächelns zurück
und ich weiß es wird sich finden.
Mit einem Wort des Grußes wende ich mich der Wiese zu
und mit dem Schritt ins Sonnenlicht, bin auch ich verschwunden.
Dirk Steinert/Silberwolf
Meine Gedanken und mein Mitgefühl sind bei Dir