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Es war ein Tag wie jeder andere. Es war Wochenende und ich zog wie immer mit ein paar Freunden durch die Stadt. Wir waren gerade aus einem der angesagtesten Clubs der Stadt gekommen und liefen Richtung Bahnhof um unsere nächtliche Odyssee in einer Heimfahrt per Bahn ausklingen zu lassen. Vom stundenlangen Tanzen und Singen in der stickigen Disco sichtlich erschöpft, genossen wir die frische Nachtluft und trällerten mit heiseren Stimmen unsere Favoriten des Abends nach.
Wir kamen an einer Gruppe so genannter „Thingy Catcher“ vorbei, „Thingy Catching“ war eine neuartige – nun ja, beschreiben wir es mal als „Sportart“! Das Ziel ist es einen x-beliebigen Gegenstand (also das Thingy) in die Luft zu werfen und ihn anschließend so elegant und stilvoll wie möglich, mit irgendeinem Körperteil, AUßER den Händen wieder aufzufangen.
Hier versuchte gerade ein Junge eine zertretene Dose auf seinem ausgestrecktem Hintern zu landen, ein vorhaben, bei dem er kläglich versagte. Untermalt wurde das Ganze von elektronischen Klängen aus einem kleinen Getto Blaster was uns veranlasste uns für eine Weile zu ihnen zu gesellen.
Ich geriet mit einem jungen, attraktiven Mädchen ins Gespräch, das sichtlich talentierter zu sein schien, als der Rest der Gruppe. „Und? Wie lange machst du das schon?“ Ich setzte mich zu ihr auf eine alte, vermoderte Parkbank und sie rückte gleich etwas näher zu mir. Sie war also nicht abgeneigt von meinen Anmachversuchen. „Ach so ziemlich seit sie es vor Fünf Jahren erfunden haben, schien einNaturtalent dafür zu sein! Und du? Auch Catcher?“ Sportlich taugte ich in etwa so viel wie eine kleine Heckenschere im tiefsten Urwald. Ich life zwar gerne mit Freunden durch die Stadt, meine restliche Laufstrecke zog sich jedoch vom Bett zum PC zum Kühlschrank und wieder zurück! „Äh Thingy Catchen und ich sind ungefähr auf Kriegsfuß! Als es noch neu war, versuchte ich einmal eine Glasflasche auf der Stirn zu catchen…“ ich strich mein Haar an die Seite und gab meine Stirn frei, auf der sich eine 3 cm lange Narbe knapp über dem Auge entlang zog. „Nun ja ich hänge ein wenig an meinem Augenlicht, also hab ich es nie wieder versucht!“ sie lachte und strich mit den Fingern ohne zu fragen über meine vernarbte Stirn und weiter durch meine Haare. Ich mochte das Mädchen auf Anhieb, vielleicht würde ich ihr sogar bevor ich ging meine Nummer geben. „Wie heißt du eigentlich?“ fragte sie mich und zog ihre Hand langsam aus meinen Haaren zurück. „Ben und du?“ „Loreena.“ „Hört sich irgendwie indianisch an, ist aber ein sehr schöner Name!“ „Ich hab keine Ahnung!“ „Schöner Name, passt zu einem schönen Mädchen.“
Und so unterhielten wir uns weiter, kamen uns näher und näher und ich merkte, dass nicht nur ich alle Hebel betätigte um dies voran zu treiben. Wir setzten beide die Maschinerie in Gang, die früher oder später, sollte das Schicksal es so wollen, zum gewünschten Ergebnis führen würde.
Auf dem Platz baute sich nun ein Hüne mit Glatze und Tattoowierungen auf, in seiner Hand eines dieser superleichten Fahrräder, die man, sollte man es wollen, sogar mehrere Meter weit werfen könnte. Der Riese hatte wohl vor, dieses Fahrrad zu catchen! Lachend rief ich zu ihm hinüber „Fang es mit deinem Arsch!“ der Rest jubelte und bejahte Beifall klatschend die Aufforderung.
Der Glatzkopf grinste und setzte dazu an, das Rad mit seinen Baumstamm artigen Armen in die Luft zu katapultieren, als er geschockt die Augen weit aufriss. Das Rad krachte scheppernd zu Boden und er rannte wie von der Tarantel gestochen davon.
„Was ist denn mit dem los?“ fragte ich Loreena und sie flüsterte mir zu „Er hat sich bis jetzt noch nicht registrieren lassen!“ plötzlich lief es mir Eiskalt den Rücken hinunter, denn nun sah ich den Uniformierten Mann auf den Platz treten, bewaffnet mit einem langen Tazer ähnlichen Gerät. Sofort stellten sich alle auf dem Platz in einer Reihe auf und der Mann ging jeden einzelnen ab. Der erste in der Reihe streckte ihm seinen Arm entgegen und der Mann hielt das Gerät an den Arm. Ein kleiner blauer Blitz schoss durch den Arm und der Junge verzog das Gesicht vor Schmerzen. Ein kurzer Pfeifton erklang und auf dem Gerät färbte sich eine Lampe grün. Dann ging der Mann zum nächsten.
Dieses Gerät sah nicht nur so aus wie ein Tazer, in gewisser weise war es ein Tazer! Zwar nicht so stark, dass die betroffene Person das Bewusstsein verlor, aber der Schmerz war in etwa der Selbe. Darauf hatte die Regierung keine Rücksicht genommen, so wie sie auf vieles nach dem „Zwischenfall“ keine Rücksicht mehr genommen hatte.
Ich weiß, früher haben wir oft auf sie geschimpft, aber wie sehr wünschte ich mir nun unsere gute alte Demokratie zurück!
Nun war der Mann bei mir angelangt. Ich streckte meinen Arm nach vorne und schon spürte ich den unangenehmen Schmerz durch meinen Oberarm jagen, wobei sich meine Muskeln zusammenzogen. Eine kurze Zeit geschah nichts, dann leuchtete auf dem Display des Geräts in fetter, roter Schrift das Wort „Hülsenfehler“ auf! Noch bevor ich richtig realisiert hatte, was dort standt, hatte der Mann den Tazer-Scanner auch schon gegen eine Pistole getauscht richtete sie auf mich und schrie „Hände da wo ich sie sehen kann und sofort mitkommen!“ stotternd versuchte ich etwas zu sagen „ D-D Da muss ein Fehler vorliegen, ich…“ „MITTKOMMEN!“ schrie der Mann weiter und zog mich aus der Reihe heraus. Einige aus der Reihe sahen mich entsetzt an, andere wiederum, darunter auch Loreena sahen betreten zu Boden und mieden Augenkontakt mit mir. Der Beamte stieß mich vorwärts und wir gingen auf das Einsatzfahrzeug zu, das in der nähe parkte. Er öffnete die hintere Tür des Wagens und stieß mich unsanft hinein!
Wenig später saßen wir in einem Verhörraum und ich wurde von zwei Beamten mit Fragen gelöchert. „ Man hat bei ihnen einen Hülsenfehler festgestellt! Sie wissen was das heißt?“ Natürlich wusste ich es… Es gab zwei Möglichkeiten, die zu einem „Hülsenfehler“ des Registrationschips führen konnten: War es die erste, der Chip wurde durch physische Einwirkungen von Außen (einen Sturz oder ähnliches) beschädigt, konnte ich mich glücklich schätzen nur eine saftige Geldstrafe zahlen zu müssen, da ich den Chip nicht regelmäßig überprüfen lies.
Die zweite Möglichkeit, der Chip war eine Fälschung. War dies der Fall, würde ich sofort mit der Revolution in Verbindung gebracht und Gott allein wusste, was die Regierung mit Revolutionisten machte.
„Ihr Name ist also Ben Singer!“ stellte der zweite Beamte fest, dem die Daten der Gesichtserkennung gerade auf sein PDA übertragen wurden. „Mr. Singer, was haben sie zu ihrer Situation zu sagen?“ Mit einer Höllenangst in der Stimme versuchte ich zu erklären, dass es vermutlich von einem Sturz in der Disco vom Abend herrührte und ich noch nicht die Gelegenheit hatte, den Chip zu Warten. „Bullshit!“ schrie der andere mich an „Geben sie doch einfach zu, dass der Chip eine Fälschung ist!“ Aha dieser war also der „Böse Bulle“ „I-I-Ich… Ich .. Nein! Das muss… Der Sturz!“ Am ganzen Körper zitterte ich und war nervlich am Ende. Das Verhör zog sich nun schon 3 Stunden in die Länge und ich war nicht sicher wie lange es noch so weiter gehen würde. „Gestehen sie einfach!“ schrie wieder der böse Bulle. Ein Piepen ertönte und der gute Bulle fischte sein PDA aus der Tasche, las das Update und seine Miene verdunkelte sich. Er blickte mich nun mit Abscheu und Hass in den Augen an, der gute Bulle war verschwunden und der zum zweiten bösen Bullen mutierte, begann auf mich einzureden „Wir haben den Grund zur Annahme, dass sie Benjamin White persönlich sind!“ Ich riss die Augen entsetzt auf „ W- WAS?? Das kann doch… Ich bin nicht… Mein Name ist Ben Singer, ich habe am 7.8.2031 meinen Job als Redakteure des FW-Magazines angenommen, ich lebe schon immer hier in Albuquerque!“ „Hören sie auf zu Lügen!“ Der Ex-gute Bulle bohrte mir seinen Zeigefinger in die Brust „Sie SIND Benjamin White! Geben sie es zu!“ „Nein ich… Mein N-N-Name is…“ „Ach hören sie doch auf!“ der immer-noch-böse Bulle verlor langsam die Fassung, er äffte mich nach „M-M-M- Mein N-N-Name i-ist B-B-Ben BULLSHIT! Ben Singer! So wie es auf diesem gefälschten Ausweis steht?“ Er hielt meine ID-Karte hoch, dann zerbrach er sie und schleuderte die Einzelteile gegen die Wand. „Wir haben ihre „Freunde“ ebenfalls verhört! Einer hat gerade ausgepackt! Er versicherte uns, das sie Benjamin White sind!“
Verrat.
Enttäuschung.
Wut.
Hass.
Meine gespielte Angst wich tiefem Abscheu. Das antrainierte Zittern am ganzen Leib verebbte schlagartig.
Es hatte doch alles keinen Zweck mehr.
Ich lachte laut auf, dann Grinste ich ihnen hämisch entgegen und sagte „ Okay!Okay! Ihr habt mich! Ich bin Benjamin White!“
Ende
PS: Wer sich nun fragt: Was hat es mit der Regierung, dem Registratiuonschip der Revolution und vor allem mit dem „Zwischenfall“ auf sich hat, ich werde bald einen „Zeitungsartikel“ schreiben, der noch ein wenig Licht ins Dunkel bringen soll ;) Also seid gespannt!
Moe23 Re: - Zitat: (Original von MysticRose am 15.10.2011 - 17:03 Uhr) Mit dieser Story kannste aber ohne Zweifel an alte "Erfolge" anknüpfen, ich finds toll! :) die Anmachversuche find ich irgendwie cool rübergebracht :D Freut mich das es dir Gefällt^^ ist halt mal kein Liebesdrama wie sonst von mir^^ das lustigste ist, ich bin auf die Idee gekommen da ich das geträumt habe! ich bin aus einem Traum aufgewacht und habe sofort weiter gedacht! Ich stand ewig unter der Dusche und hab überlegt was passieren soll und dann hab ich es geschrieben^^ |
MysticRose Mit dieser Story kannste aber ohne Zweifel an alte "Erfolge" anknüpfen, ich finds toll! :) die Anmachversuche find ich irgendwie cool rübergebracht :D |