Das Mädchen vom Rastplatz
Ich fuhr die B9 rauf nach Bonn. Ich kam aus Worms, wo ich die Unterlagen für einen Kunden abgeliefert hatte. Ich bin Kurier, spezialisiert auf Notfälle. Wenn jemand zu einer Tagung ist, vor allem einige der Jungs aus dem alten Regierungsviertel, und seine wichtigen Unterlagen vergisst, dann ruft sein Büro meistens das Büro meines Chefs an und ich setzte mich in meinen Kobaltblauen Peugeot 206, fahre wie der Wind zu der Tagung und überreiche Papiere, Kästchen, Firlefanz, ect. pp. . Einmal uwar eine Hure dabei, die einer unserer Abgeordneten wohl besonders am Herzen
lag, einmal die zehnjährige Tochter einer Professorin. Ich bin also so ein Kerl, wie dieser Typ aus den Actionfilmen, nur kann ich kein Karate und so blöde Anzüge trage ich mal schon gar nicht. Mein Leben ist zwar nicht langweilig, aber krumme Typen haben sich noch nie an meine Fersen geheftet.
Am besagten Tag kam ich also aus Worms. Hin war ich über die Autobahn, da keine Zeit war. Ein Arzt hatte Formeln für ein Medikament gegen Alzheimer in Bonn gelassen und seine Frau hatte sich bei uns gemeldet. Es war Samstag und so war dies mein einziger Job und ich dachte mir, bei dem schönen Spätsommer im Oktober, lass ich es mal
ruhig angehen. Schön am Rhein entlang cruisen, die Sehenswürdigkeiten von Rheinland- Pfalz genießen. Ich nahm mein spätes Mittagessen um halb vier in St Goar ein, schlenderte ein wenig durch das verzauberte Städtchen, aß ein Eis und fuhr dann weiter, immer die B9 rauf. Hielt bei der Lorelei und schaute den Schiffen nach. Vielleicht würde ich am Deutschen Eck mein Abendbrot essen und mir ein Hotel nehmen, schließlich hatte ich Sonntag keinen Dienst und der Altweibersommer war einfach fantastisch.
Auf meinem MP3-Player lief das Beste von Greenday. Die Sonne stand tief im Westen und beschien meine linke
Gesichtshälfte, die Luft roch frisch und überall sah man am Straßenrand Spinnennetze glitzern. Ein letztes Aufbäumen, bevor der Winter kam, dann kam ich an diesem Rastplatz an, kurz vor Koblenz und der Blick über den Rhein traf mich mitten ins Herz. Ich bog auf die Raststätte und parkte vor der kleinen Tankstelle. Dann überlegte ich es mir anders und fuhr an die Zapfsäule. Ich tankte nach, dann ging ich in den Verkaufsraum zum Eisschrank, klaubte sechs Claustaler heraus und ging zur Kasse um zuzahlen.
Hinter der Kasse stand eine junge, blonde Frau, sie lächelte mich an, war fast noch ein Mädchen und hatte ein
wahnsinniges Dekolleté bei dem warmen Wetter, dass ich fast ihre braunen Nippel erhaschen konnte. Sie sagte mir den Preis und ich zog mit dem alkoholfreien Bier von Dannen. Stieg in mein Auto und fuhr dann kurz zu dem kleinen Parkplatz am Rheinufer. Ich setzte mich ans Ufer und band fünf Flaschenhälse mit der Kordel zusammen, die ich immer im Handschuhfach habe und versenkte das Bier im Vater Rhein. Die erste Flasche köpfte ich und trank sie halb leer. Es gibt nichts besseres an einem warmen Tag, als ein eiskaltes Claustaler. Ich brauche keinen Alkohol um zu genießen. Bier schmeckt mir einfach, nicht zu süß und immer besser als Wasser. Und schön voll
Mineralien, Mineralien sind wichtig. Ohne kannst du umkippen!
Ich zog mir die Schuhe und Socken aus und stellte meine Füße neben das Bier. Herrlich!
„Ist schön hier, nicht wahr?“
Das Mädchen von der Kasse lächelte mich an. Ihre Brüste schienen durch den weißen Stoff ihres Topps und auf meinem Gesicht erschien ein Lächeln. „Ja! Hier kann man' s aushalten!“
Sie setzte sich zu mir, ich reichte ihr eine Flasche Claustaler und wir tranken zusammen. Sie sagte mir ihren Namen, den ich aber wieder vergessen habe und dass sie studiere, hier auf der Tanke Geld verdiene und dass sie später mal
irgendein großes Tier sein wolle. Ich überlegte mir, ob ich sie mitnehmen sollte, dann würde kein großes Tier aus ihr werden. Kordel war ja noch genug im Handschuhfach, aber mir war erst einmal nicht danach. Vielleicht später?
Wir saßen knapp eine Stunde zusammen, als ein weiterer Kunde vor dem geschlossen Laden hupte.
„Ich muss dann mal wieder! Vielleicht sieht man sich ja mal wieder?“
„Vielleicht? Bin öfter hier. Ciau!“ Ich winkte ihr nachdenklich hinterher. Sollte ich doch?
Als ich das letzte Claustaler geleert hatte, kroch die Dämmerung über die Berge. Ich trocknete meine Füße,
schnappte mir Schuhe und Socken, rollte die Kordel wieder sauber ein, sie war immer nützlich, setzte mich in Auto und fuhr barfuß los. American Idiot begrüßte mich, als ich die Musik wieder einstellte. Ich hupte und glaubte ein Winken aus dem Verkaufsraum zusehen. Die Dunkelheit griff nach den letzten Sonnenstrahlen und ich blickte für einen Moment in Sandra Bullocks Augen. Ich hatte ihr Foto, ein Schnappschuss aus irgendeinem ihrer Filme, in dem sie etwas erotischer war, (Irgendwelche Kids brachten Leute um und Sandra spielte einen Detektiv, die auch schon mal gerne ihren Kollegen bumste.) an meine Sonnenblende geklebt. Sie ist meine
Traumfrau, ihr würde ich nie etwas tun. Aber ihren Ex würde ich gerne mal mit meiner Kordel strangulieren. Sandra, Sandra... - Vielleicht werde ich sie mal besuchen, wenn sie mich lässt. Wer weiß wo die Reise hingeht? Ich wusste wo ich hin wollte, vielleicht? Eigentlich nachhause, oder sollte ich doch wieder zurück auf den Rastplatz fahren und mir diese Kleine schnappen? Vielleicht sollte ich auch nach Trier? Der Sonntag sollte schön werden. Doch ich drehte nicht um, wie Odysseus hatte ich mein Ziel fest ins Auge gefasst und auch ich sollte bei Circe landen …
Mit Claustaler ist es wie mit jedem anderen Bier, außer dass man nicht
besoffen wird. Du trinkst drei Liter, musst aber sechs Liter pissen und da du nicht besoffen bist, pisst du sie nicht in deine Hose, sondern du suchst schmerzverzerrt nach einem Klo. Ich wollte die Suche gerade aufgeben, als ich die Lichter der nächsten Raststätte sah. Ich kannte sie gut, hier hatte ein Pakistani seinen Imbiss. Er machte super Pizza und seine Schnitzel waren ein Wunder. Doch er hatte seine Bude schon geschlossen, nur die Toilettenanlage war durchgehend geöffnet. Licht brannte noch in seiner Bude, vielleicht zählte er sein Geld und würde dann nachhause gehen, denn sein Wagen stand nirgendwo. Oder er hatte vergessen, das Licht
auszumachen? Irgendwas war ja immer.
Ich fuhr also an die Toilettenanlage und parkte. Die Nacht war sofort frischer, als noch vor einer Stunde am Fluss, der Tag. Ich zog meine Socken, dann meine Schuhe an und ging auf ein Klo. Die Bedürfnisstätte war schon sehr beansprucht worden, eine matte Glühbirne zeigte mir die Bremsspuren meiner Vorgänger und jemand hatte gepflegt neben die Schüssel uriniert. In der Pfütze schwamm ein altes, geplatztes Kondom und ich dachte mir, wenn' s keine Homos waren, dann wird sich jemand in neun Monaten über einen kleinen Racker freuen. Draußen schlug etwas gegen die Türe, dann noch einmal!
„Lass mich!“ schrie ein Mädchen.
Wieder wurde sie gegen die Türe geworfen, sie ächzte. Ein Wilderer in meinem Revier! Es brachte mich irgendwie auf, dass ich nicht der einzige T-Rex hier in der Gegend war, dann musste ich schmunzeln und überlegte mir, dass ich vielleicht einen Sündenbock gefunden hätte. Bestimmt hatten die Bullen schon nach einem Mann gesucht, dann sollten sie einen haben und ich konnte zum Helden mutieren. Vielleicht schlug sich da aber auch nur ein besoffenes Pärchen und ich geriet in einen handfesten Streit. Darauf hatte ich keine Lust. Ich zog ab und trat aus dem Häuschen.
Der Mann starrte mich einen Augenblick verwirrt an. Er hatte Schaum vor dem Mund und versuchte die Kleine …
Die Kleine! Ich war verzaubert, sie blutete aus dem Mund, aber sie war wunderschön. Sie war verdammt jung, ich hatte sie auf dreizehn geschätzt, aber ihr Körper war der einer reifen Frau mit dem Engelsgesicht einer Lolita. Der Typ in schwarz wollte sie ficken, ich konnte es ihm nicht verübeln. Ich wollte sie ficken! Ich wollte sie in meine Kordel einwickeln und dann wollte ich sie zu Tode bumsen. Es gierte mir danach. Ich griff nach dem Kerl, der schon fast fünfzig sein musste und schüttelte ihn durch. Dabei fiel mir sofort der weiße
Kragen auf. Ein gottverdammter Pfaffe! Dem der Zölibat zu Kopf gestiegen war und nun wollte er ein kleines Mädchen vögeln … Die Welt war einfach abartig!
„Sie verstehen nicht!“ stöhnte er.
„Pass auf!“ kreischte das Mädchen. „Er hat schon den Mann da drin umgebracht!“
Der Priester holte mit dem Stück Holz in der Hand aus. Ich schlug ihm meine Faust gegen den Hals, spürte wie der Kehlkopf knackte und der Pfaffe große Augen bekam. Ich schnappte mir den Keil und trieb ihn dem Drecksack in den Brustkorb. Er sackte blutend auf die Knie, dann schlug er auf die Erde und starb.
Das Mädchen schaute mich dankbar an, ein Lächeln verzerrte ihr makelloses Antlitz und sie atmete schwer aus. Sie bückte sich zu ihm runter, kramte in seinen Hosentaschen und holte seine Börse hervor, nahm das Papiergeld heraus und warf die Brieftasche zu Boden. Ich schaute sie grinsend an.
„Hey ich hab dem Fettsack einen geblasen, dafür steht mir das ja wohl zu!“
Ich zog eine Augenbraue hoch.
„Der Pfaffe wollte nicht zahlen. Hat in meinen Mund geschossen, dann hat er dem Pakistani den Hals aufgeschlitzt und ist dann auf mich los!“
„Abenteuerliche Geschichte!“ meinte ich
knapp.
„Rufst du jetzt die Bullen?“
„Wohl nicht. Die werden die nämlich auch nicht glauben und dann schlafen wir beiden Süßen heut' Abend im Knast. Was macht so ein kleines Mädchen um die Zeit auf der Straße?“
„Geld verdienen!“ Sie sah wie ich zu gaffen begann. „Guck nicht so! Wir haben 'ne scheiß Wirtschaftskrise. Da muss jeder selbst sehen wo er bleibt. Und ob mein Stiefvater ihn mir für lau hin hält, oder ob ich mich dafür kaufen lass...“
Ihr Gesicht faszinierte mich, das Blut trocknete langsam, der Typ am Boden existierte nicht mehr für mich, ich stieg
über ihn, bekam noch mit, dass sie was sagte und starrte sie wie ein hungriger Wolf an. „He?“
„Ob du mich ein Stück mit nimmst?“
„Klar!“ War alles was ich sagen konnte. Ihre Augen, die braunen Augen, wie die von Sandra …
Sandra, die ich vielleicht besuchen werde?
„Dann komm!“ Sie zog mich zu der Frittenbude, die Hintertüre stand auf, drinnen war alles durcheinander, der Besitzer lag tot neben der Kasse und sein Blut färbte den Boden Bordeauxrot. Das Mädchen, meine Circe, griff in die Kasse und kassierte die Scheine, stopfte sie zu denen von dem Pfaffen und griff sich die
zwei fertigen Pizzen. Riss ein Stück ab, aß es schmatzend und hielt mir den Rest hin. Ich schlang es hungrig herunter. Sie griff nach mir, zog mich zu sich runter und küsste mich.
„Du gefällst mir!“
Bonnie und Clyde! Ich lachte bitter. Nein Mädchen, du bist zwar ' ne Wucht, aber ich werde nie mit jemanden zusammen sein. Ich werde die Pizza fressen, danach werde ich dich fressen! Ich werde dich ficken, dann werde ich die Kordel um deinen Hals legen und ich werde dich noch einmal ficken!
Wir saßen in meinem Flitzer. Fuhren die B9 nach Bonn hoch. Ich hatte einen perversen Priester ermordet, und jetzt
würde ich diese minderjährige Nutte vernaschen, sie erdrosseln, dann ihre Leiche schänden und den Rest Pizza in mich rein schlingen. Ich wurde mich mit ihrem Blut waschen und ihre feuchte Möse...
Sie küsste meine Hand. Der Peugeot geriet auf die andere Fahrbahn, ich schlenderte ihn wieder nach rechts. Sie sprang auf meinen Schoss, mein Schwanz war sofort hart. Sie küsste meinen Hals, dann drangen ihre Zähne in mein Fleisch. Sie entzog mir meinen Lebenssaft, saugte mich aus, wie ein Caprisonnen-Päckchen. Der Kobaltblaue Wagen fuhr nach rechts in eine Weide, links lag der Rhein, er glitzerte im Mondenschein. Mein Herz
pumpte, raste, war bald blutleer und schmerzte wie die Hölle. Ich schnappte nach Luft, es gab keine, ich starb.
Das Mädchen, diese Lolita, ihr Unterleib biss nach meinem schlaffen Penis, ihr Gesicht strahlte. „Eigentlich müsste ich dich sterben lassen. Du hast mir einen Imbiss verdorben, aber du hast dich auch für mich eingesetzt. Obwohl auch nur um mich für dich zuhaben. Jetzt gehörst du mir! Du wirst mein Sklave sein. Du wirst dich von Fliegen ernähren, von Tieren, so wie ich es will!“
Sie biss sich in die Zunge und ein Schwall Blut ergoss sich in meinen, nach Luft schnappenden Mund. Ihr Blut brannte wie Feuer. Explodierte zuerst in
meinem Gaumen, dann in meinem Magen und zum Schluss in meinem Arschloch. Dunkles Leben wurde mir gegeben. Dunkler als das Alte und unsterblich. Ich bin jetzt ihr Gefährte, ihr Sklave, ihr Eigentum!
„Gefällt sie dir?“ Sie glitt mit dem Finger über Sandra Bullocks Gesicht. „Vielleicht besuchen wir sie mal?“
Ja vielleicht. Wir sind Geschöpfe der Nacht, doch auch der Tag ist vor uns nicht sicher. Wir essen Pizza, ficken, gehen ins Kino, genau wie ihr. Nur Ihr seid unsere Hauptnahrung und wir werden nicht älter. Meine Lolita lebt schon seit 200 Jahren und geile, alte Böcke fallen immer noch auf sie rein.