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IM ZEICHEN DER ZEIT - Gedanken

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"IM ZEICHEN DER ZEIT - Gedanken "
Veröffentlicht am 30. September 2011, 4 Seiten
Kategorie Sonstiges
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Über den Autor:

Ich wurde in einem kleinen Dorf bei Nürnberg geboren. Studium und Beruf brachten mich nach Baden Württemberg. Die etwa 35 Jahre im Dreiländereck waren genug. 1999 zog es mich in meine alte Heimat zurück und seither lebe ich in Fürth.
IM ZEICHEN DER ZEIT - Gedanken

IM ZEICHEN DER ZEIT - Gedanken

IM  ZEICHEN  DER  ZEIT

Was heißt das: ZEIT? Oft und oft hören wir heute: ich habe keine Zeit; die Zeit läuft mir weg; die Zeit wird es zeigen; mit der Zeit gehen; sich Zeit lassen; sich Zeit nehmen; Zeit sparen; es ist noch nicht Zeit für dieses oder jenes; die Zeit  ist nicht reif und derlei Wendungen mehr. Wissen wir wirklich, was wir damit zum Ausdruck bringen oder äußern wir uns nur so, um unsere eigene Unzulänglichkeit oder Versäumnisse, den Mangel an Initiative, an Kreativität, an Mut, unsere Frustration zu überdecken und letztlich, wenn alles anders gelaufen ist als in unseren Vorstellungen, einen anderen zum Sündenbock machen zu können?

 Zeit ist ein sehr vielschichtiger Begriff. Wenn wir zurückgehen in die Anfänge der Menschheit, dann wird Zeit weiträumig. Die Menschen damals empfanden Zeit als den Rhythmus und die Wiederkehr der Jahreszeiten, der Sternbilder, von Sonne und Mond, von Tag und Nacht. Ihre Zeit war bestimmt von den natürlichen Bedürfnissen Essen, Trinken, Schlafen. Als die Bevölkerung dichter und die sozialen Gefüge komplizierter wurden, genügten diese natürlichen Rhythmen nicht mehr. Die Menschen begannen zu beobachten und zu erforschen, wovon sie sich größeren Nutzen versprachen. Und siehe, sie fanden auch eine Möglichkeit, die Zeit einzuteilen.

Wohl nahmen sie dazu die Maße, die ihnen der Kosmos, der Sonnenlauf und die Größe der Erde anboten. Und sie schufen Geräte, mit deren Hilfe sie diese Einteilung sichtbar machen konnten. "Zeit"-Messer entstanden; heute sagen wir Uhren dazu. Und mit dieser Erfindung begann der Mensch auch, sich von der Zeit versklaven zu lassen.

Unser Leben heute wird nicht mehr von uns Menschen bestimmt, sondern von jenem Gerät, das wir Uhr nennen und das heute schon Funk gesteuert wird, damit wir auf den Bruchteil des Augenblicks genaue Zeitangaben machen können. Der Wecker bestimmt den Morgenrhythmus, der Terminkalender den Tageslauf, die Mahlzeiten, das Fernsehprogramm  den Abendrhythmus. Und wir lassen uns kritiklos von dieser "Time-Machine" unser Leben diktieren. Wenn wir merken, dass wir keine Zeit mehr für uns haben, dann versuchen wir hier und dort Zeit einzusparen, im Glauben, wir könnten damit unser Leben effektiver gestalten. Denn wir wollen Zeit haben für uns, unser Hobby, für Sport, den Kneipenbesuch, den Kino- oder Konzert- oder Theaterbesuch. Doch je mehr Zeit wir einsparen wollen, umso gnadenloser eilt uns die Zeit davon und wir werden zu Sklaven, über deren Rücken die Uhrzeiger peitschen. Und wir dienen dem Gott Ticktack bis zum Zusammenbruch.

Dann müssen wir plötzlich Zeit haben und beginnen, etwas vom Leben zu verstehen: vom Rhythmus unseres Herzschlags, unserer Atemzüge, vom geordneten Wechsel zwischen Arbeit und Muße. Und siehe: Augenblicke werden zu Ewigkeiten, was wir früher nie vermutet hätten. Und der Begriff Zeit bekommt völlig neue Dimensionen. Endlichkeit und Vergänglichkeit, Unendlichkeit und Ewigkeit rücken in unser Blickfeld. Wir lernen begreifen, wie Zeit uns gut tut, wenn wir sie mit gefalteten Händen und stumm gewordenen Gedanken in Stille vorbei ziehen lassen. Wie endlos sich nun Minuten dehnen können und wie viel Kraft wir aus diesen Minuten schöpfen dürfen. Wir werden bereichert und tauchen ein in dieses ewige Spiel des Verstehens, der Hingabe. Und wir erfahren Glücksmomente, denen wir früher in Eile nachgejagt haben ohne Erfolg.

Wir gewinnen Zeit, wir werden ruhiger, finden den Weg zu uns selbst, zu unserer unendlichen Quelle und spüren auf einmal, was uns bisher so unzufrieden gemacht hatte: Die Missachtung der Lebensgesetze. Wir erleben eine ungeahnte Bereicherung und finden den Sinn unseres Lebens in unserer Mitte.

©Heidemarie Opfinger 28-12-1994

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Über den Autor

NORIS
Ich wurde in einem kleinen Dorf bei Nürnberg geboren. Studium und Beruf brachten mich nach Baden Württemberg. Die etwa 35 Jahre im Dreiländereck waren genug. 1999 zog es mich in meine alte Heimat zurück und seither lebe ich in Fürth.

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NORIS Re: ich liebe zeitgedanken -
Zitat: (Original von Himmelskind am 03.10.2011 - 20:02 Uhr) lg

birgit


danke dir herzlichst

lg

heidemarie
Vor langer Zeit - Antworten
NORIS Re: APPLAUS... -
Zitat: (Original von Gast am 02.10.2011 - 19:55 Uhr) für diesen tollen tiefsinnigen text..

ich trage privat nie eine uhr und das bald 16j.. im job ist eine uhr ein muss: z.b. wegen der pausen, auch der pausenaufsicht.. *smile

ich pflege immer zu sagen:

" wer seine zeit sinnvoll einteilt, hat mehr vom leben.. "

also teile ich meine zeit so ein, dass ich jede minute einfach mal anhalte, wenn mir danach ist, um sie intensiv zu geniessen.. das liest sich verrrückt, gelle..
smile

im prizip ist zeit ja eigentlich ein leerer raum.. jeder mensch sollte diesen seinen " begrenzen leeren raum " (=lebenszeit) mit würdigem inhalt füllen.. genau das ist der grund, warum ich jetzt hier bei dir (d)ein stiller gast bin..

ich geniesse jede min hier bei dir auch doppel: z.b. indem ich zeitgleich

1. an dich denke
2. dir danke..

dich anlächelt + dir einen entspannten abend wünscht

luanna

(bin grad nicht eingeloggt..)

ps: herzlichen DANK für deine ZEIT..





herzliechen DANK für DEINE ZEIT , die du mir gerade geschenkt und mit mir geteilt hast so wie ich es jetzt tue ...ich freue mich, wenn wir weiterhin ZEIT miteinander TEILEN

lieben ZEIT gruß
heidemarie
Vor langer Zeit - Antworten
Gast APPLAUS... - für diesen tollen tiefsinnigen text..

ich trage privat nie eine uhr und das bald 16j.. im job ist eine uhr ein muss: z.b. wegen der pausen, auch der pausenaufsicht.. *smile

ich pflege immer zu sagen:

" wer seine zeit sinnvoll einteilt, hat mehr vom leben.. "

also teile ich meine zeit so ein, dass ich jede minute einfach mal anhalte, wenn mir danach ist, um sie intensiv zu geniessen.. das liest sich verrrückt, gelle..
smile

im prizip ist zeit ja eigentlich ein leerer raum.. jeder mensch sollte diesen seinen " begrenzen leeren raum " (=lebenszeit) mit würdigem inhalt füllen.. genau das ist der grund, warum ich jetzt hier bei dir (d)ein stiller gast bin..

ich geniesse jede min hier bei dir auch doppel: z.b. indem ich zeitgleich

1. an dich denke
2. dir danke..

dich anlächelt + dir einen entspannten abend wünscht

luanna

(bin grad nicht eingeloggt..)

ps: herzlichen DANK für deine ZEIT..



Vor langer Zeit - Antworten
NORIS Re: -
Zitat: (Original von Luap am 01.10.2011 - 20:40 Uhr) Ich glaube ich schmeiss jetzt meine Uhr einfach weg... deine Gedanken gefallen mir... ich denke auch oft in diese Richtung...

Liebe Grüsse
Paul


leider ist das während der berufstätigkeit schlecht durchführbar, trotzdem trug ich die uhr nur während der arbeitszeit ... und eine stunde am tag gehörte nur mir ganz allein ... vielleicht ist das ein rezept gegen burnout?

liebe grüße
heidemarie
Vor langer Zeit - Antworten
Luap Ich glaube ich schmeiss jetzt meine Uhr einfach weg... deine Gedanken gefallen mir... ich denke auch oft in diese Richtung...

Liebe Grüsse
Paul
Vor langer Zeit - Antworten
NORIS Re: Sehr schön hast Du -
Zitat: (Original von baesta am 01.10.2011 - 00:10 Uhr) das in Worte gefasst, liebe Heidemarie. Wer keine Zeit hat, ist wohl arm dran. Ich habe mir schon vor Jahren zu eigen gemacht, mich nicht mehr hetzen zu lassen, aber es tatsächlich ein gesellschaftliches Problem. Wie schon mal W. Busch zu sagen pflegte: "Eins zwei drei im Sauseschritt, eilt die Zeit, wir eilen mit..." und der hat das schon vor hundert Jahren erkannt.

LG Bärbel


du sagst es ... und ich glaube, dass es wichtig ist, sich täglich eine stunde zu nehmen, die einem ganz allein gehört
ein schönes wochenende
heidemarie
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Sehr schön hast Du - das in Worte gefasst, liebe Heidemarie. Wer keine Zeit hat, ist wohl arm dran. Ich habe mir schon vor Jahren zu eigen gemacht, mich nicht mehr hetzen zu lassen, aber es tatsächlich ein gesellschaftliches Problem. Wie schon mal W. Busch zu sagen pflegte: "Eins zwei drei im Sauseschritt, eilt die Zeit, wir eilen mit..." und der hat das schon vor hundert Jahren erkannt.

LG Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
NORIS Re: ich für meine Person kann nur sagen, ich nutze und genieße sie, die Zeit. -
Zitat: (Original von UteSchuster am 30.09.2011 - 21:29 Uhr) GLG Ute


ich freue mich für dich

LG heidemarie
Vor langer Zeit - Antworten
UteSchuster ich für meine Person kann nur sagen, ich nutze und genieße sie, die Zeit. - GLG Ute
Vor langer Zeit - Antworten
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