Beschreibung
Alles fertig, jetzt muss das Produkt nur noch dem Zuschauer verkauft werden.
Titelbild: www.pixelio.de/©Rita Thielen/PIXELIO
Was braucht man um etwas zu bewerben, was eigentlich nicht so recht der Rede wert ist? Sehr viel Werbung, denn Werbung macht interessant, was es eigentlich gar nicht ist.
Zuerst wird ein toller Trailer zusammengeschnitten. Die besten Szenen werden hier verwendet, das sind dann auch wirklich die Besten des Films und eigentlich könnte man den ganzen anderen Mist weglassen, aber da es immer noch Deppen gibt, die darauf hereinfallen gehen sie in solche Filme mit den besten Trailern. Diese werden dann ins Internet gestellt und in möglichst jedem Programm gezeigt, damit auch der letzte Zuschauer vor der Klotze sehen kann, wie toll dieser Film ist.
Dann noch die Filmplakate, für die Bäume einen wahrlich sinnlosen Tod sterben mussten. Wenn sie könnten, würden sie sich bestimmt darüber beschweren, was man da auf sie drauf druckt, bestimmt hätten sie dafür eine Gesellschaft, aber da es die nicht gibt, selbst schuld, die Bäume.
Wie immer üblich werden Gerüchte in Umlauf gesetzt, irgendetwas belangloses, ob man wirklich die entblößte Vagina einer der Darstellerinnen sieht oder so. Darauf springen der dumpfe, sensationsgeile Leser und auch der Zuschauer an. Dann gibt man immer hübsch Interviews, sagt wie toll man die Zusammenarbeit mit allen fand, wie irrsinnig viel Spaß man beim Dreh hatte und wie toll der Film ist.
Das finden Sie geheuchelt? Sollen die etwa die Wahrheit sagen, dass ihnen alle anderen zum Hals heraushängen, sie diese Personen nie wieder sehen wöllten, nicht mal mehr nach dem Tod und dass der Film zum Himmel stinkt? Nein? Sehen Sie!
Und dann ist er endlich in den Kinos, das Publikum steht in langen Schlangen auf dem Boulevard um ein Ticket zu ergattern, mancher zeltet gar vor dem Kinotheater. „Wird hier gerade ein neuer AppleStore eröffnet?“, fragt ein Passant verwirrt. Als man dies verneint rennt er schreiend durch die Straßen und verkündet die Götterdämmerung.
Und dann das Einspielergebnis: 150 Mio. Dollar! Die Statistiker hatten auf 120 Mio. getippt, wie man sich eben irren kann.
Und so sitzt der große Chef wieder einmal freudig in seinem Chefsessel und beobachtet verzückt, wie das Gelb auf seinem Konto sich vermehrt. Das jetzt die ersten Unkenrufe von nicht geschmierten Kritikern und dämlichen Bloggern an die Oberfläche dringen geht ihm am Allerwertesten vorbei, Hauptsache das Geld stimmt!