Beschreibung
Der Film ist im Kasten, aber noch lange nicht fertig, was noch geschieht lesen Sie hier.
Titelbild: www.pixelio.de/©Rita Thielen/PIXELIO
Das Material ist angekommen, man macht sich einen ersten Überblick. Herzlich lachen alle über das, was sie da sehen. Das Lachen vergeht ihnen allerdings, als sie sich bewusst werden, dass sie diesen Stuss zu einem vorzeigbaren Film machen müssen.
Die Herren der Computerbranche nutzen ihr ganzes Trickarsenal. Es sieht schön gefährlich aus und überwältigend, was sie da in den Film hinein operieren. Und wenn man die animierten Figuren mit Augenbrauen versieht, sehen sie noch viel teurer aus, man sieht, man spart hier an keiner Stelle.
Die Cutter schneiden und kleben was das Zeug hält. Die Abfälle stecken sie sich in die Hosentasche, wollen ja auch mal was zu lachen haben, wenn sie schon so zu Hause nichts zu sagen haben. Außerdem kann man solches Material später mal gewinnbringend an einen Fernsehsender oder eine Zeitung verkaufen, die die damaligen Stars jetzt fertig machen wollen, weil sie gerade wieder mal einen Alkoholabsturz hatten.
Der Tontechniker bestellen Synchronsprecher ins Studio, die den beliebten Stars ihre Filmstimme verleihen. Haben Sie sich nicht manchmal auch schon gefragt, warum die Herrschaften im wahren Leben eine so grauenhafte Sprachstimme haben? Das ist die Erklärung, denn die vor sich hin nuschelnden Hauptakteure mit den unmöglichen Stimmen verderben jedem phonetisch halbwegs begabten Zuschauer, also allen, außer denen, die schwerhörig oder taub sind, den Kinoabend.
Mit jedem Tag verbrennt man immer mehr Geld und muss nicht weniger Schweiß aufwenden um dieses Machwerk zu etwas zu machen, bei dem die Zuschauer nicht schon nach wenigen Minuten schreiend aus dem Kino rennen oder permanent lachen, obwohl es doch ein Drama ist.
Nach Wochen der Unruhe, des ständigen Kaffee und Zigarettenrausches halten die Verantwortlichen schließlich etwas in der Hand, was man „Film“ nennen kann.